Prolog

Auf die Bühne zu treten ist wie den letzten Schritt über den Rand einer Klippe zu machen. Dicker Nebel hängt in der Luft, sodass du den Grund nicht sehen kannst. Dein Herz flattert so schnell wie der Flügel eines Vogels. Es pumpt Adrenalin durch deine Adern. Du weißt das du den letzten Schritt machen musst. Du willst ihn sogar machen. Doch dein Gehirn sagt dir, dass du sterben wirst wenn du ihn machst, weil du den Boden nicht sehen kannst. Trotzdem machst du ihn. Du fällst, aber du hast keine Angst mehr. Die erwartungsvollen Stimmen der Menschen, die nur gekommen sind um dich zu sehen lassen dir Flügel wachsen. Du fliegst. Es ist das beste was du in deinem ganzen Leben gefühlt hast. Es ist dir egal, dass die Scheinwerfer dich blenden. Deine Ohren schmerzen und dir der Schweiß über die Stirn rinnt. Alles was zählt sind deine Schritte, die mit der Musik harmonieren. Deine Stimme, die dem ganzen einen Sinn gibt. Die Stimmen der anderen. Ihre Körperwärme. Die Stimmen der Fans dessen Gesichter du nicht erkennen kannst. Es ist das Beste Gefühl der Welt. So viel besser als alles andere was du bisher erlebst hast. Die Freude, die du deinen Fans schenkst ist deine eigene. Pure Freude.

Aber wenn die grellen Lichter wieder ausgehen knallst du hart auf dem Boden auf. Dir tut alles weh. Von deiner Stimme ist nur ein raues Gekrächze übriggeblieben, aber das Echo der Freude ist noch da und du stehst wieder auf. Du weißt das du weiter machen musst. Denn du bist süchtig geworden nach dieser Freude. Sie ist deine eigene persönliche Droge.