Miu - Konkurrenz für Angelina Jolie

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19.11.15

Woah“ beeindruckt beuge ich mich vor starre auf die Schürfwunde auf der geröteten Haut von Yuris Wange. Mein Blick wandert weiter zu der Platzwunde an ihrer Lippe und wieder zurück zu ihrer Wange. Langsam hebe ich meine Hand und mache Anstalten die von mir fixierte Stelle zu berühren, um mich zu vergewissern, dass sie auch wirklich nicht echt ist. Erst als Yuri meine Hand mit einem Lachen auf halben Weg wegschlägt, mich davor bewahrt, den Zorn der Stylisten auf mich zu ziehen, werde ich aus meiner Trance geholt, richte mich überrascht wieder auf und brauche ein paar Sekunden, bis ich mich wieder gefangen habe. Nach mehreren malen schnellem Blinzeln habe ich dann auch meine Sprache wiedergefunden:„Das ist echt der Wahnsinn, was man heutzutage alles mit Make-Up anstellen kann, das ist echt unheimlich!“. Wieder beuge ich mich vor und schaue nochmal in Yuris Gesicht, welches den Anschein von Erheiterung über mein Verhalten nicht verstecken kann.

Ich spühre, wie sich die Lockenwickler in meinem Haar zu bewegen anfangen und recke mein Kinn vor, um ja nichts zu zerstören. Ich frag mich, wie meine Mutter mit diesen Dingern im Haar überhaupt schlafen kann, ich hab bei der leichtesten Bewegung schon angst, dass sich alles aus meinem Haar verabschiedet. Auf Grund dieser Teile muss ich jedoch noch etwas mit meinem Styling warten, bevor es weitergeht und konnte somit aufstehen und mir das Resultat auf Y's Gesicht anzuschauen.

Heute ist endlich der Dreh unseres Musikvideos! Ihr habt richtig gehört! Unseres Musikvideos!! Ich kann es selber immer noch nicht glauben. Nicht nur haben wir nach Stunden im Studio den Song, sowie den Tanz fertig, sondern auch eine Einigung zu unserem Konzept und allem Drum und Dran. Das Konzept ist ziemlich Clichée haft:

3 antisoziale Schülerinnen mit individuellen Problemen die am Ende des Tages sich treffen und zusammen badass werden. Wenn ich so darüber nachdenke klingt es ein wenig wie eine schlechte Filmbeschreibung aber naja, auf die Umsetzung und die Message dahinter kommt es immerhin an. Was lernen wir daraus? Beurteile einen Film nie an Hand seiner Beschreibung, sowie ein Buch nach seinem Cover... und Beschreibung...Zeug.

Als Drehorte wurden drei Orte ausgesucht. Zum ein alter Schuppen in mitten eines Feldes irgendwo hier im Umkreis, ein kleines Cafe inklusive Wohnung und zu unsere aller Freude wurde auch unsere alte Schule ausgesucht.

Eigentlich wollten wir uns alle dagegen stellen, denn wir hatten jetzt nicht sonderlich den Drang dazu, unsere alten Mitschüler wiederzusehen, falls es dazu kam.

Zu unserem Glück hat unsere herzallerliebster Schulleiter uns zwei Settings zur Verfügung gestellt, wo wir uns aufhalten können.

Als er uns heute morgen begrüßte und uns die Orte zeigte, welches unser Dach und ein nicht genutzter Klassenraum waren, schien sein eklig schleimiges Grinsen nur so auf sein Gesicht geklebt zu sein. Ebenso wie unseres als wir uns ja 'so freuten wieder hier zu sein. Wir haben ja alles hier so vermisst und es käme uns vor, als wäre es gestern gewesen, wo wir uns mit all unseren Freunden hier aufhielten'. Das waren meine Worte als ich ihm ein ehrliches falsches Lächeln schenkte.

Achtung! Dramatische Background Story!: Als ich frisch an die Schule kam hatten wir ein paar schöne Treffen in seinem Büro, auf Grund meines nicht gerade besten Verhaltens im Unterricht. Sagen wir, man hatte mir deutlich angemerkt, was ich davon hielt, an dieser Schule zu sein. Woher soll ich auch wissen, dass man im Unterricht nicht schnarchen darf, dachte, das wäre auf Grund meiner warmen Stimme Musik in den Ohren meiner Mitschüler, aber das stellte sich schnell als falsch heraus. Oder als ich verspätet zum Unterricht aufkreuzte, weil ich in der Schulbibliothek unbedingt noch ein Kapitel beenden musste. Oder ein Buch. Je nachdem. Nach ein paar Monaten einigten sich der Direktor uns ich uns dann auf einen Waffenstillstand und ich begann mich zu benehmen, er musste ja nicht wissen, dass das nur kam, weil ich mich immer woher in Korea fühlte und mir bewusst wurde, dass ich einen guten Abschluss brauche, den ich schlussendlich dann doch nicht hier mache.

Meine nächste Begegnung mit dem geldgierigen Kerl war, als wir in um einen Übungsraum für unsere Autition fragten, denn da wurde er natürlich ganz hellhörig. Denn was wäre eine bessere Werbung für seine Schule als wohl möglich zukünftige Idols? Und jetzt drehen wir das MV hier, dabei sind wir gerade mal beide einander losgeworden. Als wir ihm dann durch das Gebäude folgten und am Ende auf dem Dach landeten konnte ich dann doch nicht anders, als meinen genervten Gesichtsausdruck durch einen lächelnden zu ersetzen. Wieder an dem Ort zurück zu sein, wo alles anfing, fühlte sich besser an als gedacht.

Sogleich fing die Crew an, alles aufzubauen, ebenso die Stylisten, welche mit uns im Schlepptau in einen leeren Klassenraum gingen und anfingen, uns in echte Idols zu verwandeln... und uns in unsere alten Schuluniformen steckten. Yeeeeey. Okay, ein paar Änderungen gab es allerdings schon.

Yuri steht gerade auf und macht sich auf den Weg, ihre Szene drehen – ich schmeiß mich natürlich gleich auf den Stuhl vor mir - als ich einen genaueren Blick auf ihr Outfit werfen konnte.Der schwarze Blazer, die darunter hervorblickende weiße Bluse, welche noch immer mit der weinroten Krawatte geschmückt wird, und der schwarz rot karrierte Rock waren noch immer so, wie wir es kannten, nur trug Y diesmal schwarze over-knee Stiefel dazu. Hervor stachen jedoch ihre frisch gefärbten silber metalligen Haare, welche sie zu einem hohen Zopf zusammengebunden bekam und nun fröhlich hin und her schwenkt, als sie auch schon durch die Tür verschwindet und dafür eine grinsende Kairi den Raum betritt.

Ihre nun kinnlangen braunen Haare wirbelten dabei nur so um ihren Kopf, wobei ich das kaum mitbekomme, da meine Aufmerksamkeit mehr auf das gerichtet war, was sie in ihren kleinen Händen trägt. Mit Gier strecke ich meine Hände nach den Snacks in ihren Händen aus und stopfe mir gleich das nächst beste in den Mund, immerhin war ich halb am verhungern. Doch nach den ersten Bissen fällt mir auf, das K eine Hose trägt, welche eigentlich zu der Jungenuniform gehört. Grinsend schaue ich zu ihr auf, wahrscheinlich noch mit Essensresten zwischen den Zähnen, welche ich eigentlich gerade erst geputzt hatte, und sehe, wie K schon ihre Augen rollt als wüsste sie schon, was ich gleich sagen würde. Mit einem großen Schluck schluckte ich die Masse in meinem Mund runter bevor ich anfange zu spreche.“Ich wusste gar nicht, dass sie Uniformshosen in Zwergengröße haben“ „Ach, du bist doch scheiße“, grinsend schlägt sie mir gegen den Arm. „Schätze ich habe meinen Standpunkt bei 'Ich trage kein lächerliches Röckchen' etwas zu deutlich gemacht.“. Wir lachen beide, als eine Stylistin zu uns kam und mich wieder zu meinem Stuhl begleitet, um nun auch mich Dreh fertig zu machen.

 

Uuuuund CUT! Miu, dass war schon super, eigentlich könnten wir alles so lassen, wir es ist, vorsichtshalber würde ich die Szene noch mal aus anderen Winkeln drehen und dann haben wir auch das im Kasten. Super Arbeit, 5 Minuten Pause, dann geht’s weiter!“. Erschöpft lasse ich mich nach den Worten unseres Drehdirectors auf den harten Boden plumpsen, ehe auch schon mein Gesicht, meine Haare und meine Klamotten mit jeglichen Waffen aka Schminkutensilien, Bürsten und schnellen Händen mit Nadeln attackiert werden. Die Korrekturen an meinem Augenmake-up nehme ich gerne entgegen, denn sie geben mir die Möglichkeit, meine müden Augen zu schließen, wenn auch nur kurz und mit der Gefahr, hier und jetzt einzuschlafen. Die anderen Hände, die mich unter sich begraben scheinen, blende ich aus, darauf konzentriert, die Wasserflasche zu ergattern, von der ich wusste, dass man sie mir hinhält. Wie durch ein Wunder ergattere ich das ersehnte in Plastik verpackte Getränk trotz geschlossener Augen und führe sie zu meinem Mund, lasse das kühle Nass meinen Rachen hinunter laufen. Einige große Schlucke später schließe ich die kleine Energiequelle und schaue mich um.

Die Dreharbeiten an der Schule hatten wir relativ schnell erledigt, zum Glück ohne unschöne Wiedersehen, da sie nur Szenen benötigte, wie wir alleine in Räumen oder an sonstigen Orten saßen und wie Y von ihren Mitschülern auf dem Dach eine kleine Prügel einstecken musste. Ich bin erst am Ende ihres Drehs dazugestoßen, musste mich aber nach kurzer Zeit wegdrehen, weil es einfach zu echt aussah und zu denken, dass manche Schüler echt so was erleben, läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Das muss eins der schrecklichsten Dinge überhaupt sein und ich wünsche es niemanden.

Jedenfalls befinden wir uns gerade in einem echt süßen kleinen Café in einer der kleinen Nebenstraßen Seouls und obwohl gerade der kleine Raum auf Grund der vielen Leute noch enger wirkt, verliert es doch nicht seinen Charme! Wenn ich irgendwann in unserem zukünftigen, wahrscheinlich ziemlich engen, Zeitplan - mich gruselst jetzt schon davor, mein armer Schlaf - vielleicht eine Lücke finde oder wir Freizeit bekommen, was erst mal noch etwas dauern wird, werde ich bestimmt wieder hier hin kommen. Ich fühle mich jetzt schon pudelwohl hier! Was leider ein paar Auswirkungen auf mein Schauspiel hatte.

Seufzend lasse ich meinen Blick über die Theke, die kleinen Tische und Stühle schweifen. Schon seit der schrecklichen Uhrzeit von 6 Uhr morgens arbeiten wir schon an unserem Musikvideo und ich weiß zwar nicht wie spät es ist, doch berechnen wir den Sonnenstand, den man durch das Fenster links von mir – man muss bedenken, würde ich wirklich in dem Geschäft wo ich heute als Kellnerin 'arbeite' aka faul auf dem Boden sitzen und die unechten Scherben neben mir ignoriere, würde ich bestimmt nicht lange hier arbeiten, denn ich sitze wirklich komplett im Weg, wie bestellt und nicht abgeholt – begutachten konnte, plus die Anzahl der Menschen, die draußen herumläuft und ab und an neugierige Blicke zu uns werfen, würde ich sagen, dass wir schon echt lange am drehen sind. Ich weiß, ich könnte Pfadfinder werden, ich Genie! Okay, vielleicht auch eher nicht, mit mir wäre man verloren, ich kann keinen Sonnenstand lesen. Sollte ich vielleicht mal lernen! Wer weiß, wenn irgendwann eine Zombieapokalypse uns überrumpelt wäre ich bestens vorbereitet und würde am Ende als Held gefeiert werden! Wobei, dafür müsste ich die anderen Pfadfinder erst einmal beseiti- oh ehm, natürlich mit auf meine Seite ziehen und zusammen die Menschheit retten!

Okay, aber ich schweife ab, zurück zum Thema. Wo war ich noch gleich? Ach ja, lange hier sein und so. Um ehrlich zu sein, hätten wir schon längst fertig sein können, jedenfalls glaub das ein kleiner gemeiner Teil in mir, denn sagen wir so, wenn ich vor wenigen Wochen, ach Quatsch, was sag ich da, vor wenigen Stund-... na gut, vielleicht waren es auch nur Minuten vor meinem Dreh dachte, ich wäre ganz gut im schauspielern und wir hätten das schnell im Kasten, muss ich leider zugeben, dass das nicht ganz stimmt.

Also der schnell im Kasten Teil, den schauspielern kann ich eigentlich, immerhin war ich in der Grundschule bei einem Theaterstück dabei und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich meine Mutter zum weinen gebracht habe! Wobei... was wenn sie geweint hat, weil sie sich für mich schämte?! Pf, ach Blödsinn!...oder? Egal, jedenfall sah es am Anfang meines Drehs nicht so rosig für meinen Plan B, welcher den tollen Titel 'Angelina Jolie blass aussehen lassen' oder einfach 'Schauspielkarriere', manchmal auch 'Plan P,' trägt, falls es mit der Gesangskarriere nicht klappt, eiskalt mit einem Fleischwolf zerfetzt, mit Füßen getreten, in Brand gesteckt und die Asche von einer Brücke aus in einen einsamen Fluss verstreut wird, während all meine Bekannten enttäuscht ihre Köpfe schütteln; in der Zeitung ein Interview mit Angelina in dem sie sagt:“Ich hatte mehr von ihr erwartet, sie hatte so viel Potential! Das wars dann wohl mit unserem gemeinsamen Film.“

Aber was kann ich denn auch dafür, wenn K und Y die ganze Zeit hinter dem Direktor stehen, Grimassen schneiden, wie Affen umher hüpfen und das quasi nach einem penetranten Kichern oder übertrieben gezwungene ernste Gesichtsausdrücke meinerseits schrie? Wie schon gesagt, wir fühlten uns in dem Café etwas zu wohl. Nach Yuris oscarreife Darstellung, ebenso Kairis, wessen Charakter im Übrigen zu Hause Stress hat, war der Direktor dann doch stark verwirrt und konnte sich mein Verhalten nicht erklären, denn eine junge Schülerin, welche Probleme bei ihrem Aushilfsjob als Kellner hat aber trotzdem ihre Familie ernähren muss, war nun sicher nicht sehr überzeugend von mir überbracht worden. Als er dann von anderen Mitarbeitern auf Kairi und Yuri hinter ihm aufmerksam gemacht wurde, hat er sie zwar ziemlich zusammen gestaucht und dafür gesorgt, dass die beiden einige Zeit verschwanden, sie aber nach kurzer Zeit wieder auftauchten und sich benahmen. Die misstrauischen Blicke des Direktors hielten sie trotzdem gekonnt stand. Danach klappte das alles gleich besser und ich konnte mich komplett auf meine Rolle konzentrieren. Schauspielern machte echt spaß und ich könnte mich glatt daran gewöhnen, doch es ist auch echt anstrengend!

Jetzt bin ich mental schon fast total erledigt! Noch nie in meinem Leben musste ich so lange traurig aussehen, mein tägliches freudestrahlendes Lächeln das ich natürlich immer und überall trage musste ich richtig zurückhalten.

Ich bin gerade kurz davor, mich komplett auf den Boden zu legen, jetzt wo auch die ganzen Stylisten von mir gelassen haben, als auch schon die laute Stimme des Direktors durch den Raum hallt und mich zwingt wieder aufzustehen. Noch ein letztes mal atme ich tief durch und strecke mich. Ich blicke zu Y und K hinüber, welche mir mit vollen Mündern ihre Daumen nach oben zeigen. Dankbar lächel ich sie an und wende meine Aufmerksamkeit wieder den Scherbenhaufen des kaputten Geschirrs vor meinen Füßen zu. „Dann wollen wir mal!“ murmle ich zu keiner bestimmten Person und warte auf das Zeichen des Direktors.

 

K?...Hey Kairi?“

Was zum...grummeltn ziehe ich meine Decke weiter unter meine Nase. Ich bin nicht da, ich existiere nicht, ich schlafe, jedenfalls tat ich das bis gerade eben, und werde nicht benötigt, so soll es auch bleiben

Kairiii“ Stille. „Kaiiiirii“, Yuris flüsternde Rufe werden nun eindringlicher. Ich höre, wie eine Bettdecke zur Seite geworfen wird, ebenso das leise Fußgetrippel meiner Freundin, was zu dieser Uhrzeit einfach viel zu laut klingt. Wäre es Tag, hätte ich bestimmt nichts bemerkt, abe-

K?“, Y's nun viel näher klingende Stimme lässt mich meine Gedanken unterbrechen. Meine Güte, K ist doch sonst nicht so schwierig zu wecken! Mit undefinierbaren Geräuschen drehe ich mich nach links um, schnappe mir in einem Zug mein Kissen hinter meinem Kopf und schlage es ohne jeglichen wirklichen Kraftaufwand dorthin, wo ich Kairis Gesicht in dem Bett neben mir vermute, gefolgt von einem gedämpften und gemurmelten „Keeeeeey“.

Mhmnhmhmwasn?“ In der Dunkelheit leistet uns nun auch endlich K's müde Stimme Gesellschaft.

Hast du mein Notizbuch irgendwo gesehen?“ Aha, darum geht’s also. Und ich dachte es wäre ein Notfall, wie zum Beispiel:“K, wir haben keine Salami mehr, lass uns fliehen, bevor Miu aufwacht“ oder „Bist du dir auch wirklich absolut sicher, dass ihr nicht auffallen wird, dass wir ihre Cap gegen eine andere ausgetauscht haben, weil ich ihre eigentliche aus Versehen beim kochen verbrannt habe?“, wobei das letzte wohl eher von K stammen würde.

Mwuas?“

Mein Notizbuch, hast du es gesehen?“ Stille. Schon wieder. Aber wen soll mans verübeln. Es war 3 Uhr nachts und wir waren nach dem gestrigen Tag eigentlich sogar zu müde, um in unsere Betten zu gehen. Hätte unser Manager uns nicht noch hoch begleitet und sicher gegangen, die letzten Dinge, was unseren weiteren Dreh in ein paar Stunden betrifft, zu besprechen und das wir nicht auf dem Küchenboden uns einfach hinlegen, hätten wir wer weiß wo gepennt.

Langsam versuche ich meine schweren Augen zu öffnen, denn die Stille war schon etwas zu lange im Raum. „Yah!“ Y's geflüsterter Ausruf lässt mich meine Nase rümpfen, da war mir die Stille doch lieber.

Ich nehme ein leises Seufzen war und werde wieder hellhörig.

Y, kannst du nicht morgen danach gucken? Es ist mitten in der Nacht.“

K, du weißt genau, dass das nicht geht. Schreib ichs jetzt nicht auf, ist es weg und die Idee ist echt su-...warte, verdammt K!! Jetzt hab ich sie vergessen!“

Ein dumpfer Schlag hallt durch unser Zimmer und ich muss ein Kichern unterdrücken, denn ich konnte Y's Silhouette wahrnehmen, wie sie mein Kissen nutze, um Kairi zu schlagen, des Opfers kurze Haare fliegen ihr dabei ins Gesicht und lösen einen missbilligten Laut aus. Langsam sehe ich, wie sie sich aufsetzen,gefolgt von klägliche Versuche, Y von sich zu schieben. Meine Augen fixieren sie weiterhin, als Y von sich aus aufsteht, denn ganz im Ernst, K wäre auch nicht im wachen Zustand in der Lage gewesen Y wegzuschieben, ebenso wenig wie ich, denn wenn Yuri nicht will, dann kann sie nichts von Ort und Stelle bewegen.

Neugierig beobachten wir, wie K sich aus dem Zimmer bewegt und uns allein lässt.

Das Licht des Flures dringt durch einen kleinen Spalt zu uns durch und gibt mir und Y die Möglichkeit, uns nun wirklich gegenseitig zu sehen. Müde schließe ich jedoch meine Augen, als Y's Stimme, an welcher deutlich das Lächeln herauszuhören ist, sich nun mit der Frage „Und bei dir auch alles klar?“ an mich wendet.

Faul wie ich bin, kämpfe ich nur meine Hand unter der Bettdecke hervor und zeige ihr mit einem „Hmmm“ nur den Daumen nach oben.

Bevor sie noch etwas sagen konnte, kam K auch schon wieder zurück, ein rechteckiger Gegenstand in der Hand, welchen sie Y mit einem müden „Hier“ in die Hand drückt, sich wieder unter ihre Bettdecke kuschelt und sofort wieder eigenschlafen zu sein scheint. Man, Kairi muss ja echt fertig sein!

Danke, schlaf gut, Püppi! Du auch Miu, schlaf weiter!“ Noch immer in der gleichen Position mit meinem Daumen verharrt, stimme ich ihr nur wieder mit einem „Hmmm“ zu, ehe ich auch schon ihre Fußschritte höre, die leise aus unser Zimmer führen.

Schätze ihr ist ihre vorherige Idee wieder eingefallen. Egal, wie müde Y auch ist, oder wie anstrengend der Tag war oder wann wir wieder aufstehen müssen, für das aufblitzen neuer Ideen in ihrem Kopf gibt es wohl keine Pause.

Mit einem Lächeln auf den Lippen, glücklich, weiter schlafen zu können, dreh ich mich wieder um. Das ich gar kein Kissen mehr habe, stört mich dabei wenig, das benutze ich eh so gut wie nie.

Ich schien ziemlich schnell eingeschlafen zu sein, denn schon ziemlich bald hatte ich ein eigenartiges Bild von einer brennenden Cap im Kopf, die gefüllt mit Salami vor Yuri davon rennt, welche verzweifelt „So hab ich mir das aber nicht vorgestellt“ Seiten in ihrem Notizbuch herausreißt, ehe ich sie mit einem Kissen abwerfe und sie neben einer schlafenden Kairi in ein Bett fällt.

 

 

20.11.15

Und? Was machen die Jungs? Alles bereit für ihr Comeback?“, die leise Stimme unseres Managers lässt mich aufhorchen und meine Augen öffnen. Wir sitzen alle zusammen in unserem Wagen auf unserem Weg zum finalen Drehort und versuchen unterwegs noch etwas zu schlafen, da ich jedoch nicht wirklich in Fahrzeugen jeglicher Art schlafen kann, döse ich einfach vor mich hin.

Nach der wahrgenommen Aussage werde ich jedoch hellhörig. Worüber reden die? Oder eher... über wen? Jungs? Comeback? Was?

So viel ich weiß schon, sie arbeiten gerade noch hart an ihrer Choreo, aber du kennst sie ja, bis zum D-Day haben sie sie perfekt drin!“ Meine Güte, warum hat er denn sein Handy so laut eingestellt, ich kann ja sogar seinen Gesprächspartner hören! Ich denke, dass das eigentlich nicht so sein sollte, das sollte er für die Zukunft auf jeden Fall ändern, denn ich denke nicht, dass all seine Gespräche für die Öffentlichkeit gedacht sind. Aber da es gerade noch nur ich bin und ich ja eigentlich 'schlafe', wird das as eine mal schon nicht dramatisch sein, ich werde ihn einfach später darauf aufmerksam machen.

Ein leises Lachen unseres Managers erklingt, bevor er mit einem grinsen in der Stimme fragt:“Auch Namjoon und Jin?“

Aber natürlich! Hoseok und Jimin helfen ihnen auch dabei so gut es geht, auch Jungkook an manchen Stellen! Alle lernen echt schnell und sieh dir die bisherigen Resultate an, wie kannst du da Zweifel haben?“
„Du weißt die hab ich nicht, ich wollte dich nur testen!“ Reden professionelle erwachsene Manager echt so bei einem Telefonat? Wenn das echt so ist, ist das ein Grund weniger Angst vor der Zukunft zu haben, denn dann scheint doch noch nicht alles verloren zu sein!

Ja ja, schon klar. Jedenfalls ist von unserer Seite aus alles vorbereitet, jetzt liegt es nur noch an euch! Aber ich muss jetzt auflegen, die Arbeit ruft!“

In Ordnung, bis dann!“

Ein rascheln auf dem Stuhl vor mir lässt mich meine Augen wieder schließen und mich schlafen wirken, als ich förmlich spüre, wie unser Manager kontrolliert, ob auch alles bei uns in Ordnung sei, wobei er wahrscheinlich den gleichen Anblick wie vor einer Stunde vor sich hat: 3 schlafende Engel, was auch sonst.

Ich bleibe noch einige Zeit vorsichtshalber ruhig liegen, ehe ich mich wieder bewege und den Eindruck erschaffe, als wäre ich gerade erst aufgewacht. Erst jetzt wird mir das Gewicht auf meiner Schulter bewusst und blicke verwirrt hinunter. K's brauner Haarschopf kitzelt mir dabei an der Nase und ich schaue schnell aus dem Fenster, ehe eh ich noch anfange zu niesen.

Bevor ich mir jedoch nochmal Gedanken über das belauschte Gespräch machen kann, merke ich, wie meine Augen schwer werden und ich mir meine Cap, von der ich mich seit über einem Jahr immer noch nicht lösen konnte, tiefer ins Gesicht ziehe.

Ich bin mir nicht sicher, ob wirklich das Wunder geschehen ist und ich eingeschlafen bin, doch das nächste, was ich weiß, ist wie ich erschrocken zusammen zucke und meine Augen aufreiße, als ich ein Klopfen neben mir hörte. Verwirrt schaue ich raus und sehe, wie Y mir grinsend entgegen blickt und hinter sich auf einen riesigen Schuppen zeigt.

Nun von der ganzen Aufregung, die langsam in mir hochsteigt, geweckt, schnalle ich mich ab und laufe mit den anderen zusammen zu dem alten Gehäuse.

 

Wir sind alle relativ ruhig, als unsere Stylisten ihre Arbeit an uns erledigen, jeder ist in seinen eigenen Gedanken vertieft. Plötzlich kommt mir der Gedanke an das Gespräch aus dem Auto wieder in meinen Kopf.

'„Aber natürlich! Hoseok und Jimin helfen ihnen auch dabei so gut es geht, auch Jungkook an manchen Stellen! Alle lernen echt schnell und sie dir die Resultate an, wie kannst du da Zweifel haben?“

Hoseok und Jimin helfen, hm? Hoseok und... Jimin! Jimin!

Sofort schießt mir ein Bild von diesem umwerfendem Lächeln in den Kopf und trotz der langen vergangenen Zeit, höre ich sein Lachen in meinen Ohren, als mein Blick gleich auf die Cap vor dem Spiegel fällt.

Nachdem mir mein Lidstrich gezogen wurde und ich mich kurz bewegen darf, beuge ich mich vor, nehme die Cap in meine Hände und lasse mich wieder zurückfallen, damit man mir meinen Messy Bun beenden kann.

Vorsichtig streiche ich über den schwarzen Stoff und ein Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen. Was er jetzt wohl macht? Nachdem er meine Wunden verarztet hat und mir bei meiner Choreografiekrise geholfen hat, habe ich ihn nicht wieder gesehen, denn ich hatte danach kein einziges mal mehr die Zeit gehabt, zur Gasse zu gehen. Y, K und ich sind immer gleich zurück zu unserem Dorm gegangen und um ehrlich zu sein, hab ich in dieser Zeit oft die Gasse und Jimin vergessen. Vor allem an Jimin habe ich schon ewig nicht mehr gedacht. Da trage ich fast jeden Tag seine Cap und verschwende nicht einen Gedanken an ihn, dabei ist es ihm zu verdanken, dass wir heute hier sind. Wenn ich ihn jemals wiedersehen sollte, werde ich mich definitiv bei ihm bedanken!

Langsam drehe ich die Kopfbedeckung in meinen Händen, bis der Schirm auf mich zeigt. Nutzungsspuren vom vielen verzweifelten auf den Boden schmeißen oder einfachen ab und aufsetzen sind deutlich erkennbar. Ich werde ihm auch eine neue Cap kaufen, die hier kann ich ihm schlecht zurück geben...

Einen Augenblick lang starre ich die Cap einfach nur an, ohne jegliche Gedanken im Kopf. Nach einigen Sekunden schnippe ich lächelnd dagegen und lege sie auf meinen Schoß. Ob er überhaupt bemerkt hat, dass ich nicht mehr da war? Ob er mich schon vergessen hat?

Was denke ich da eigentlich? Von mir selber verwirrt schüttel ich meinen Kopf, um mich von den Gedanken zu befreien, was meinen Stylisten die Luft schärfer einziehen und meinen Kopf festhalten ließ, denn fast hätte ich den heißen Lockenstab gegen den Kopf bekommen. Das ignoriere ich jedoch und schaue fragend auf die Cap. Ob der Jimin von dem unser Manager geredet hat auch so eine nette Person ist? Tanzen tut er dem Anschein nach auch. Immernoch lächelnt schaue ich hoch in mein Spiegelbild. Ich kann es kaum erwarten die Jungs kennen zu lernen.

 

Nach unseren Individuellen Shoots, in welchem wir nach und nach jeder von uns wütend und entschlossen etwas von seiner Kleidung von sich wirft oder sich umzieht, während er auf den Schuppen zugeht, trafen wir drei uns wieder zusammen im Inneren.

Daaaamn Girl!“ Über Yuris Aussage grinsend, verwandle ich die restliche Strecke zu ihr in meinen persönlichen Laufsteg und drehe mich sogar ab und an und wackel extra übertrieben mit meinen Hüften. Zuvor trug ich noch das gleiche Outfit wie Yuri, bloß mit Spex und statt der over-knee Stiefel schwarze Strümpfe in Doc Martens. Nun wurde mein Blazer durch eine schwarze Bomberjacke ersetzt und auch die Spex liegen irgendwo im Nirgendwo.

Als ich mich den beiden nähere schaue ich mir auch ihre Veränderungen an. K trug statt der weiten schlabberigen Schulhose eine enge ripped Jeans, auch ihr Blazer hat sich verabschiedet und die Ärmel ihrer Bluse sind hochgekrämpelt; ihre Haare waren wilder durchgewuschelt und nicht mehr brav glatt. Sie sah unglaublich heiß aus.

Yuris nun offene Haare legen sich ebenso unordentlich auf ihre Lederjacke, welche perfekt den Platz des Schulblazers einnimmt und unter der eine schwarze Hotpan beginnt. Auch ihre Krawatte hängt nun lose über ihrer Bluse.

Bei den beiden angekommen grinsen wir uns alle gegenseitig an.

Schaut uns an! Wir sehen echt heiß aus!“ K und ich lachen zwar über Y's Aussage, nickten jedoch trotzdem zustimmend. Wir sehen uns zum ersten mal so gestylt und damn, an den Anblick könnte man sich echt gewöhnen!

Mit uns zufrieden schauen wir uns noch einmal in dem großen Raum um. Die letzten Sonnenstrahlen werden gleich anfangen durch die Fenster zu scheinen und dann hieß es tanzen, tanzen, tanzen.

Noch laufen wild die ganzen Mitarbeiter von Links nach Rechts und treffen die letzten Vorbereitungen. Einer von ihnen kommt auch auf uns zu und bringt uns zu unserem Platz. Ich schätze, es war an der Zeit.

Wir begeben uns in unsere Startposition, ebenso der Direktor, der es sich auf seinem Stuhl bequem macht, sie Kameraleute und die Menschen, die netterweise den Staub für uns aufwirbeln.

Ein letztes mal suche ich die Blicke von K und Y und wir tauschten ein letztes mal unsere aufgeregten Blicke aus, sowie ein Grinsen, ehe wir wieder ernst sein mussten.

Der Direktor fängt an runter zu zählen und ich schließe zum zigsten mal meine Augen, sammle mich und finde mich in der Rolle. Die ersten Töne beginnen und kündigen den ersten von noch vielen darauf folgenden Durchgängen an.

 

 

___________

Hi :3

Wir ignorieren jetzt mal netterweise, dass ich fast einen Monat nach dem angekündigten Mindestdatum hochlade und ebenso die Tatsache, dass es seit 2 Stunden Donnerstag und nicht Mittwoch ist :D

Jedenfalls, ich bin zurück und somit auch ganz Kayumi, immerhin hab ich wieder mal alle aufgehalten (Sorry, Sorry)! Offen gesagt hatte ich zwischendurch echt das Gefühl vergessen zu haben, wie man schreibt. Wenn das Kapitel also irgendwie eigenartig klingt, tut mir das leid, ich werde es das nächste mal besser machen! ^^

Bleibt weiterhin so frisch wie ein Salat! Bis in (hoffentlich *hust hust*) 3 Wochen!

-Miu \(*^-^*)/

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Comments

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Jelly_Belly
#1
Chapter 46: The feeeeeeeeeeels omg
Jelly_Belly
#2
Chapter 45: "knollnasige Trottel"
Ich packs nicht mehr :'D
_Gotka_
#3
Chapter 44: Daaaaaaaaaaaamn
_Gotka_
#4
Chapter 40: *Crying in the corner*
♥♥♥
_Gotka_
#5
Chapter 34: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#6
Chapter 33: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#7
Chapter 32: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#8
Chapter 30: Awwwwwwwwwwwwwww so awkward and yet so cute :3
_Gotka_
#9
Chapter 24: Bis in 3 Wochen ;-D
_Gotka_
#10
Chapter 23: Kleine Frage..fährt ihr auf das B.A.P Konzert in Düsseldorf? :D
Wie immer tolles Chapter :D