Yuri - Über Fliegen, Katzen und andere Tiere

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27.10.14

 

Das leise vibrieren meines Handys lässt mich meine schnöden Formeln auf dem Blatt Papier direkt vor mir auf der Stelle vergessen und es zuckt in meinen Fingern, das Gerät aus der Tasche zu ziehen um die Nachricht die gerade reingekommen ist, zu lesen. Ich sehe nach vorne, aber die Lehrerin steht mit dem Rücken zur Klasse und schreibt weiter unnützes Zeug an die Tafel, während sie vor sich hin murmelt.

Mein Kopf raucht und ich bin froh über die kurze Ablenkung. Mathe, ich werde dieses Fach nie verstehen, ob es anderen wohl genauso geht wie mir? Oder bin ich die einzige dämliche unter den 7 Milliarden der Weltbevölkerung deren Gehirn um den Logik Bereich der Mathematik beraubt wurde?!! Kopfschüttelnd schaue ich auf das Display. Meine Erleichterung über die Unterbrechung verschwindet jedoch augenblicklich als ich sehe wer mir da gerade geschrieben hat. Oder sollte ich sagen mal wieder geschrieben hat?

Einige Sekunden verstreichen in denen ich darüber nachdenke die SMS sofort zu löschen. Verdammt seist du Kim Taehyung denke ich jetzt schon mit den Nerven am Ende und drücke auf öffnen. Ich und meinen übergroße Neugier. Im Prinzip muss ich die Nachricht gar nicht lesen um zu wissen das da nur Mist drin steht, denn in den letzten 2 Wochen hatte es hunderte von ihnen gegeben.

Ich war erst genervt gewesen, dann wütend und schließlich einfach nur noch verzweifelt. Hat dieser Typ eigentlich nichts anderes zu tun als mir ständig irgendwelche doofen Sprüche zu senden? Ich war drauf und dran mir eine neue Nummer zu besorgen. Ich hätte einfach nein sagen sollen schießt es mir zum gefühlt tausendsten mal durch den Kopf und ich frage mich immer noch was in mich gefahren ist als ich ihm an dem Tag vor 2 Wochen zugesagt hatte den Abend mit ihm und seinen Freunden zu verbringen. Geschweige denn das wir uns im Bus so gut unterhalten hatten, dass ich kurzerhand vergaß wo ich war und das die Person mit der ich mich so angeregt unterhalten hatte, sich bis jetzt als die größte Nervensäge des Universums erwiesen hatte.

Nicht das ihr das falsch versteht, der Abend war eigentlich sogar recht gut verlaufen, was aber nicht unbedingt an den geistreichen Kommentaren von V lag, später dazu mehr. Nachdem ich meine kleine Krise überwunden hatte, während der ich meine Mutter anflehte mir neue Klamotten zu designen, begab ich mich auch schon auf den weg. Im Endeffekt trug ich eine ganz normale graue Jeans und einen schwarzen Hoodie mit meinen weißen Chucks. Kleine Kurzschlussreaktion, es ist ja nicht mal so als ob das ein Date wäre, oder ich den Kerl überhaupt mögen würde, ODER überhaupt auf ein Date mit ihm gehen wollte!

Jedenfalls lernte ich drei seiner insgesamt sechs Freunde kennen, die dort mit ihm wohnen und verstand mich auf Anhieb mit ihnen, vor allem mit einen dunkelhaarigen, großen und stets gutgelaunten Typen namens Hoseok. Dank ihm hatte ich den Abend, man könnte fast sagen, genossen Ich sehe auf das aufleuchtende Display

'Ich habe heute eine Fliege gefangen und sie Lee genannt. Im Moment bin ich dabei ihm beizubringen durch einen brennenden Reifen zu fliegen! (*.*)'

… Was? Ich meine... Was?? Bestimmt 2 Minuten starre ich jetzt schon auf das Handy aber die Buchstaben haben anscheinend nicht vor sich zu einem Satz zu formen der auch nur ansatzweise Sinn ergeben würde. Mittlerweile müsste ich solche Nachrichten eigentlich gewöhnt sein wie sooft stecke ich mein Handy ohne zu antworten einfach in meine Hosentasche und stelle mich erneut todeig dem Mysterium der mathematischen Formeln.

Die Stunde zieht langsam an mir vorbei und ich kritzele immer mal wieder gedankenverloren auf meinem Blatt herum. Meine Gedanken bekomme ich seit einiger Zeit einfach nicht mehr sortiert und so kam ich auch nicht mehr dazu an meiner neuen Komposition weiterzuarbeiten. In solchen Nationalen Krisenzeiten hilft nur eine riesige Tasse White Café Moccha und ein Apfel, zu mindestens in Yuristan. Ja ihr habt richtig gehört ich hab meine kleine Fantasiewelt, in die ich viel zu oft und gerne abdrifte, nach mir benannt. Lacht ruhig, aber wer würde nicht zu gerne angebetet werden wegen seiner absoluten Hammerhaftigkeit und Obststücke und Schokolade serviert bekommen von gutaussehenden Typen mit Sckokabs und wenn man weiter runt - HAAAALT!! Notbremse ziehen, jetzt wird’s selbst für mich zu abgedreht.

Wo waren wir nochmal vor meinem kleinen Gedankenexperiment? Ach ja meine nicht stillzulegenden Gedanken. Zu flüchtig um sie fassen zu können, wenn denn ein produktiver dabei gewesen wäre, beschreibt es ganz gut. Wie ein Flummi springen sie in meinem Kopf herum von einem zum nächsten und ständig funkt das Bild eines gewissen Blondschopfs dazwischen. Wie er den Kopf zurück geworfen hatte und aus voller Kehle anfing zu Lachen, als einer seiner Freunde an jenem Abend eine witzige Bemerkung von sich gab. Wie er seine Hyungs anflehte als der Abend später wurde, einen bestimmten Film zu gucken, mit Puppy Augen die lächerlich niedlich waren und mich in keinster Weise zum Schmunzeln brachten. Ich lehne mich in meinem harten Sitz nach hinten und blicke aus dem Fenster, die Szenen jenes Schicksals ändernden Abends vor den Augen.. Hahaha, ok jetzt haben wir ja alle gelacht, also auf jeden Fall dieser Abend...

 

*FLASHBACK*

Der Abend fing damit an das ich schon vor seiner WG, die in einem schönen Wohnkomplex relativ im Zentrum von Seoul's lag, erwartet wurde. Schon von weitem konnte ich seine hellen Haare sehen auch wenn er eine schwarze Cap trug und den Kopf gesenkt hielt. Er saß auf einer kleinen Steinmauer vor dem Eingang und schien mit einem Stein zu reden den er auf seiner Handfläche gelegt hatte. Ja echt jetzt kein Witz! Er sah dabei aus als wäre er ein fünfjähriger der mit seinem imaginären besten Freund spielt. Verrückt? Auf jeden Fall! Ausgebrochen aus einer Anstalt? Ich konnte Quasi die netten Männer mit der weißen Jacke schon sehen! Niedlich? ...Vielleicht. Aber definitiv nicht überwiegend!! Es war eindeutig ein Fehler hierherzukommen. Ich weiß in erster Linie noch nicht einmal warum ich überhaupt zugestimmt hatte. Ich sollte wohl mal meine Psyche überprüfen lassen.

Ich drehte mich also um, nicht gewillt mich in eine offensichtlich dämliche Situation zu begeben die aus einer offensichtlich dämlichen Entscheidung resultiert, und will gerade wieder Richtung zu Hause verschwinden als ich ein fragendes: „Yuri...?“, hinter mir höre und in meinen Schritten erstarre. Durch die Reaktion auf meinen Namen offensichtlich bestätigt in seiner Vermutung, ruft er mir erneut zu: „Yuri! Hey! Wohin gehst du denn? Du musst in die andere Richtung“, höre ich in hinter mir.

Falsch! Ich laufe in genau die richtige Richtung. Nämlich nach Hause. Ich mache jedoch den Fehler einen Blick über die Schulter zu werfen und sehe wie er hinter mir her joggt, den Blick fest auch mich gerichtet. Wie einer dieser Hunde die man auf der Jagt einsetzt. Wie heißen die nochmal? Ach ja Beagel. Auf jeden Fall fixiert er mich, wie ein Jäger seiner Beute und ich weiß ja nicht was ihr so macht wenn ein zugegeben gutaussehender aber doch offensichtlich Irrer auf euch zukommt mit einem Blick als würde er euch jeden Moment anfallen, und das nicht im guten Sinne.Ich jedenfalls gehe mit einem lauten Fauchen und Ninjareflexen in meine beste Nachahmung einer Kampfstellung während ich meine Augen fest zusammen kneife.

Die Schritte verstummen und als nach einige Sekunden nichts passiert, wage ich es meine Augen zu öffnen. Ein paar Schritte entfernt von mir steht Taehyung mit leicht zu Seite geneigtem Kopf und schaut mit auch seinen großen Augen etwas verwirrt an. Jetzt ähnelt er in der Tat einem Beagel, jedoch eher einem bei dem man Angst haben musste gleich umgerannt zu werden, damit er dir durchs Gesicht lecken kann. Eeeew Yuri stop! Mir wird bewusst das ich immer noch leicht in den Knien bin und meine Arme abwehrend vor mir ausgestreckt habe.

Schnell nehme ich sie runter und stelle mich gerade hin. Er mustert mich immer noch mit einem sanftem Lächeln auf den Lippen und um der super peinlichen Situation zu entgehen fange ich an zu husten und schaue überall hin Hauptsache nicht in sein Gesicht. Ein amüsiertes: „Dir auch ein Hallo, Kätzchen“, eindeutig ein Seitenhieb auf mein Fauchen kurz zuvor, veranlasst mich mein Interesse von dem Stein auf dem Boden neben meinem Fuß, vielleicht der Stein mit dem er vorhin gesprochen hatte?!, zurück zu seinem Gesicht zu verlagern. In dem ich dann auch das dazugehörige Schmunzeln entdecken kann. Verdammt. Noch bevor ein Wort gesprochen worden ist, hatte ich es geschafft mich zu blamieren. Gratuliere, ich sollte eine Medaille enthalten!

Nach ein paar weiteren Sekunden der peinlichen Stille, zu mindestens von meiner Seite aus, hatte er Erbarmen mit mir. „Na komm, lass uns rein gehen. Bereit in die Höhle des Löwens zu gehen?“, fragt er mich und ahmt dabei das Geräusch nach das Löwen eben so machen, während er mit der Hand eine Klaue andeutet. Ich mustere ihn, was hatte es nur mit diesem Typen auf sich, dass er mir jedes mal wenn ich ihn sah eine andere Seite von ihm zeigte, und zwischen ihnen sogar in Sekundenbruchteilen wechselte. Mal war er verspielt und einfach nur wieder ein kleiner Junge, dann flirtete er was das Zeug hielt und in der nächsten Sekunde war er Todernst und Philosophierte mit dir über Gott und die Welt. Definitiv Persönlichkeitsspaltung! Ich verdrehe nur die Augen und stapfe Richtung der Mauer auf der er vorher gesessen hatte.

Ich höre ein tiefes aber leises Lachen hinter mir und Sekunde später ist er bei meiner Seite und packt aufgeregt mein Handgelenk um mich hinter sich her zuziehen. Ich sage einfach nichts mehr, wohl wissend das es eh kein Effekt hat auf ihn hat. Er zieht mich durch die Eingangstür, einige Treppen rauf und ich versuche mir nicht anmerken zu lassen das meine Kondition nach der dritten Treppe echt leidet. Ich mag halt kein Sport und hab meiner DNA zu verdanken dass ich nicht schon längst eine Tonne wiege bei den Massen an Essen die ich sonst verdrücke. Also danke Mutter Natur! Einmal in meinem Leben ist mir etwas gute passiert. Leicht außer Atem kommen wir vor der Wohnungstür an, also ich bin außer Atem nicht mein Begleiter, der sieht aus als könnte er in 90ste Stockwerk laufen ohne auch nur einen Tropfen Schweiß zu vergießen ganz zu schweigen von dem Blut das ich mit Sicherheit verlieren würde wenn ich jede zweite Treppe runter falle.

Er lässt mein Handgelenk nur kurz los um die Tür aufzuschließen und zieht mich, nachdem dies erfolgt ist, wortlos in die Wohnung, über einen Haufen von Schuhen, die meisten davon Converse in allen Farben. Durch einen hellgrau gestrichenen Flur bis zu einer Öffnung bei der ich feststelle das sie in ein geräumiges Beige gestrichenes Wohnzimmer mit riesiger, super bequem aussehender Sofalandschaft führt. Auf dem Sofa lümmeln sich 3 mir unbekannte Jungs. Alle mit verschieden Dingen beschäftigt, der erste den ich betrachte sitzt mit überschlagenden Beinen auf einem Sessel ein Buch in der Hand. Hellbraune Strähnen fallen ihm vor die Augen und sein sanftes Gesicht zeigt das er viel zu sehr in den Inhalt vertieft ist um zu bemerken, dass jemand den Raum betreten hat.

Die andern beiden sind zusammen auf dem Sofa. Derjenige der mir später als Hoseok vorgestellt wird, liegt auf dem Bauch und hat seine langen Finger der einen Hand frustriert in seinem dunklen Haarschopf gekrallt während er mit der anderen Hand wild auf seinem Handy herumtippt, dass direkt vor ihm liegt. Ich denke er spielt irgendetwas auf dem kleinen Gerät, läuft wohl nicht so gut wenn man die zerzausten Haare beachtet, die davon zeugen, dass er schon unzählige Male durchgefahren ist. Der letzte der drei sitzt auf dem Boden vor dem Sofa, mit dem Rücken an die Sitzfläche gelehnt. Er kritzelt auf einem Blatt Papier herum, ich kann jedoch von Eingang her nicht erkennen um was es sich handelt.

Ich studiere gerade seinen konzentrierten Ausdruck als mich Taehyungs laute Stimme unterbricht und zusammenzucken lässt. „Ich hab jemanden mitgebracht!“, ruft er laut und hat dabei so eine kindliche Freude in der Stimme dass ich ihn am liebsten den Kopf getätschelt hätte, oder ihm einen Lolli gegeben hätte. Ach was sag ich denn da! Hab ich den Verstand verloren!? Den Lolli würde ich natürlich selber essen, denke ich und grinse zufrieden mit mir und meiner überaus weisen Entscheidung.

Keiner der drei macht sich die Mühe aufzusehen, sie sind sein plötzliches Auftauchen und seine lauten Ausrufe aus dem Nichts wohl schon gewohnt. Derjenige mit dem Buch antwortet mit einer sanften aber bestimmten Stimme, die mich aus irgendeinem Grund an eine Mutter erinnert, die ihrem Kind versucht etwas klarzumachen. „Tae, wenn du schon wieder eine streuende Katze mit nach Hause gebracht hast, dann bring sie jetzt bitte wieder zurück. Ich habe dir schon erklärt warum wir kein Haustier halten können. Unser Schedule-“, er wird Von V unterbrochen: „Streuend? Nein. Kätzchen?“ und an der Stelle wirft er mir ein grinsen zu und fährt daraufhin fort: „Auf jeden Fall!“. Empört blicke ich ihn an, mir fällt jedoch keine Antwort ein. Ein frustriertes Zischen kommt aus meiner Kehle und wenn Blicke töten könnten...

Aufgeschreckt durch das Geräusch sehen die drei nun doch auf und betrachten mich mit milder Überraschung. Plötzlich bin ich ziemlich schüchtern unter den 4 Augenpaaren die mich zu analysieren scheinen und ich fange nervös an Zeigefinger und Daumen in verschiedenem Rhythmus aufeinander zu tippen um mich abzulenken. Ein helles Lachen von dem Typen mit dem Handy lässt mich aufblicken. „Da hast du diesmal aber eine besonders schöne Katze mitgebracht“ ,sagt er lächelnd und schaut mich freundlich an.

„Hey, mein Name ist Hoseok, schön dich kennenzulernen! Ich kann kaum erwarten die außergewöhnliche Geschichte zu erfahren wie du Tae kennengelernt hast“. Ich muss Lachen und bin ihm dankbar das er den Moment des ersten peinlichen Treffens, wo niemand weiß was er sagen soll, gebrochen hat. „Hi, ich bin Yuri. Ebenfalls schön euch kennenzulernen“, sage ich und lasse mein Blick über alle drei schweifen. „Aber warum gehst du davon aus das ich Taehyung unter außergewöhnlichen Umständen kennengelernt habe“, frage ich etwas Neugierig und füge noch hinzu: „Vielleicht ist er mir im Supermarkt einfach nur mit seinem Einkaufswagen in die Hacken gefahren“. Jetzt lacht auch der Typ auf dem Sofa. Er steht auf, kommt auf mich zu und hält mir die Hand hin. „Ich bin Seokjin, der älteste hier, aber du kannst mich jin nennen. Und um deine Frage zu beantworten. Alles was mit Tae zu tun hat endet mit irgendeiner außergewöhnlichen Geschichte“, sagt er und lächelt dem immer noch stummen Kerl neben mir zu.

Ich drehe mich halb zu ihm und werfe ihm einen fragenden Blick zu den er bloß mit einem mysteriösen Grinsen beantwortet. Er streckt die Hand aus und zeigt auf den einzigen in dem Raum, dessen Name mir noch nicht bekannt war. „Das ist Yoongi, aber erwarte nicht zu viel von ihm, er arbeitet gerade da kennt er nichts und niemanden, nur seine eigene Welt“. Besagte Person hatte sich schon wieder dem Blatt vor sich gewidmet und schrieb erneut darauf herum. Das einzige Zeichen das er uns gehört hatte war ein heben der Hand und ein kurzes Nicken mit dem Kopf, ein Wimpernschlag später schrieb er auch schon weiter. Jin schiebt sich in mein Blickfeld. „Hast du Hunger? Ich hab gerade das Essen fertig gemacht, wir haben nur noch auf unseren Streuner gewartet“, sagt er und wirft V einen warmen Blick zu.

Bevor ich antworten kann schiebt er mich auch schon Richtung Küche und das nächste das ich weiß ist, dass ich mit den 3 an einem Tisch sitze mit einem Berg von köstlich duftendem Essen vor mir. Nachdem Jin Yoongi drohte, ich zitiere: 'all seine Arbeit zu verbrennen wenn er sich jetzt nicht zu uns setzt und etwas vernünftiges isst', kam auch dieser etwas grummelig hinzu, setzte sich aber nichtsdestotrotz und begann brav zu essen. So begann der Abend und ich bemerkte wie ich mich zunehmen in der Gegenwart von den drei, vor ein paar Stunden für mich noch Fremden Jungs, immer mehr entspannte.

 

*FLASHBACK ENDE (VORERST)*

 

Als es klingelt, zucke ich erneut leicht zusammen. Vielleicht kann ein wenig frische Luft und ein bisschen Singen meinem Kopf klarer werden lassen, denke ich als der allgemeine Tumult zu Beginn einer Pause ausbricht. Ich stehe auf und habe noch kein Schritt von meinem Tisch weggetan als mein blick auf die Notizen der Stunde fallen und ich ruckartig stehen bleibe. Einige Sekunden passiert nichts in meinem Körper und auch mein Kopf ist leer, dann schnappe ich mir kurzentschlossen das Papier knülle es zusammen und schmeiße es auf dem Weg aus dem Klassenraum in den Mülleimer neben der Tür.

Leider treffe ich diesmal nicht sondern den Rand und das leicht zusammengeknüllte Papier prallt mit einem leisen 'Plong' am Metall ab und bleibt vor meinen Füßen wieder liegen. Ok, alles ist gut Yuri. Das ist nur ein blödes lebloses Stück Papier. Keine Chance das es sich über die lustig macht, denke ich als mich ein frustriertes Gefühl überkommt. Ich überlege das Papier einfach liegen zulassen und mich in meine wohlverdiente Pause zu verabschieden ,aber da ich mehr Rebellin sein möchte, als es jemals der Fall sein wird, hebe ich es nach kurzem Zögern doch noch schnell auf und schmeiße es diesmal auch in den Behälter. Eilig mache ich mich jetzt auf ins Freie. Die kleine skizzierte Fliege an der Leine, scheint mir aus ihren großen Augen spöttisch aus ihrem Heim zwischen Zerknülltem Papier hinterher zu blicken.

 

Nach der wie ich finde viel zu kurzen Pause die ich wie immer auf dem Dach verbracht hatte, fühlte ich mich tatsächlich etwas klarer im Kopf.Ich hatte dank der frischen Luft und der Ruhe sogar etwas an meiner Komposition werkeln können. Leise sang ich vor mich hin und die Noten schienen so von alleine auf Blatt zu fließen. Jetzt wieder in den stickigen Schulfluren umgeben zu sein von lärmenden Mitschülern, macht mich leicht nervös. Ich schiebe das Gefühl beiseite und konzentriere mich auf den Weg.

Als ich kurz aufblicke um nicht doch einen von den Affen hier umzurennen, erblicke ich ein vertrautes Gesicht vor mir durch die Klassentür huschen. Kairi, das Mädchen, welches 2 Wochen zuvor hierherkam. Sie ist ebenfalls Deutsche und trotzdem habe ich bis jetzt kein Wort mit ihr gewechselt. Schade eigentlich. Wo sie wohl immer in den Pausen hin verschwindet? Ich hatte sie jedenfalls noch nie außerhalb des Unterrichts zu Gesicht bekommen. Aber auch während der Unterrichtszeit glänzte sie nicht mit Anwesenheit... zu mindestens nicht mit geistiger. Das kommt mir bekannt vor, das ständige in Gedanken sein, flüstert meine innere Stimme gehässig. Na gut ich bin echt nicht besser in dieser Hinsicht denke ich grinsend, setzte aber sofort wieder meinen unbeteiligten Gesichtsausdruck auf, als eine Schülerin die mir entgegen kommt, mir im vorbeigehen einen irritierten Blick zuwirft. Verständlich wenn ich hier so gruselig vor mir hin grinsend alleine durch die Flure wandere.

Eilig schreite ich zum Klassenraum, jetzt jeglichen Gesichtsausdruck vermeidend und meine Schuhe quietschen leicht auf dem grauen Linoleumboden. Gerade strecke ich meine Hand aus um die Schiebetür zu öffnen, als von der anderen Seite ein ziemlich lautes und ziemlich wütendes : „Yaah!“ zu hören ist. Einen Moment halte ich verwirrt inne, als auch schon der nächste Satz folgt. „Was macht ihr da!?“ Geräuschlos öffne ich die Tür und blicke auf das Szenario vor mir.

Kairi steht vor einer Gruppe von Schülern, nun streckt sie ruhig die Hand aus. „Gib es her“, sie knurrt fast. Was will sie wiederhaben? Ich folge ihrem Blick und verstehe im nächsten Moment weshalb sie so wütend zu sein scheint. Der größste Idiot unserer Klasse hält ihr Handy hoch über seinen Kopf. Also hoch ist hier ja relativ. Der Kerl ist ungefähr 1.70m, womit ich ja schon einmal größer wäre. Im Gegensatz zu mir allerdings und jetzt auch zu dem Typen vor ihr sieht Kairi ziiiiiemlich winzig aus. Wenn ich schätzen müsste so um die 1.50m. Ok, ich bin schlecht im schätzen aber ihr versteht wie die Situation aussieht.

Aus einem mir unbekanntem Grund mache ich einen Schritt nach vorne und weil es jetzt mehr Energie kosten würde anzuhalten anstatt einzugreifen... aaach meine wegen dann bin ich jetzt halt einmal sozial in meinem Leben. Ich stehe fast hinter der kleinen Brünette als sie ihre Hand hebt. Sie will doch wohl nicht..? Oh doch und wie sie will. Blitzschnell schnappe ich mir ihr Handgelenk und erspare dem geschockt aussehenden Typen vor uns eine saftige Ohrfeige. Bitteschön nur mal so neben bei. Das sage ich natürlich nicht. Stattdessen behalte ich mein Pokerface auf als Kairi sich zu mir dreht und mich nun auch alle anderen anstarren. „Wenn du ihn schlägst bekommst du nur unnötig Ärger“, höre ich meine eigene monotone Stimme.

Ich schnappe mir das kleine silberne Gerät das mich heute zum sprechen gezwungen hatte. In der Schule! Ich will es ihr gerade zurück geben als mir eine sehr bekannt Stimme zu Ohren kommt und ich lokalisiere die Quelle dieses Geräusches. Es tönt eine Stimme aus ihrem Handy. Um genauer zu sein meine Stimme stelle ich fest. Ich sehe aus dem Augenwinkel wie sich jemand über meine Schulter beugt. Doch ich konzentriere mich viel zu sehr auf den Bildschirm, auf dem jetzt eindeutig ich zu sehen ist die singt und... ist das etwa Miu die da tanzt!? Wow die kleine hat Moves drauf. Sie passen perfekt zum Beat der da im Hintergrund läuft. Ich blicke auf und sehe in Kairis verstörtes Gesicht und sie reißt mir das Handy aus der Hand. Der Ton verstummt. Es ist Totenstille in der Klasse.

Warum hatte sie ein Video von mir und dazu noch eines wo ich sang? Ich sang niemals in der Öffentlichkeit zu mindestens nicht laut genug, das es jemand hätte hören können. Ich öffne den Mund um sie genau das zu Fragen als uns uns ein Räuspern unterbricht. Lehrer haben einfach das schlechteste Timing das es gibt. Wir müssen uns auf unsere Plätze verziehen und ich sehe bei dem Gang zu meinem Stuhl das Miu diejenige welche gewesen war die über meine Schulter geblickt hatte. Also muss auch sie sich gesehen haben. Hatte sie gewusst das sie beim Tanzen gefilmt wurde? Ich setze mich auf meinen Stuhl und sehe Richtung Kairi.

Äußerlich völlig ruhig, aber in mir drinnen tobt ein Sturm. Ich beginne schnell 2 identische Zettel zu kritzeln und sie in Richtung meiner beiden Ziele zu werfen. Glücklicherweise entscheidet der Herr da oben das es Zeit wird mal etwas von meinen Ninja Fähigkeiten zu zeigen also landen die beiden Zettel auch bei den angepeilten Personen. Nachdem ich sicher gestellt habe das beide Damen meine Nachricht gelesen hatten, widmete ich mich wieder meiner Studie. Spaß natürlich tat ich das nicht, ihr kennt mich mittlerweile. Ein einziger Gedanke beherrschte meine Psyche. Ich bin gespannt wie sie DAS zu erklären gedenkt.

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Hey ma lovley ay People (immer noch arkward)
DOPPEL VDAY ÜBERRASCHUNG  *THROWS KONFETTI*
ja damit hat hier jetzt niemand gerechnet was? Ja ich kann euch verstehen ich nämlich auch nicht und ich staune immer noch darüber das ich mit etwas Ergeiz heute doch noch tasächlich geschafft habe mir ein ganzes Kapitel zu meiner Zufriedenheit aus den Fingern zu ziehen!! M&K ich hoffe ihr seit stolz auf mich und die Überraschung ist gelungen. Pah von wegen nächste Woche K! Heute. HEUTE!!!!

Also da wären wir. Nun haben wir die Schlüsselszene aus allen drei Sichten und ihr habt ein bisschen was von DEM Abend mit Tae und zu mindestens drei seiner Jungs gelesen. Keine Sorge der Rest von Bangtan kommt auch dazu aber vorerst spucken nur Tae und Lee in Y's Kopf herum. ich hoffe das Kapitel war nicht allzu langweilig und ihr hattet Spaß. Ich hab gerade super Spaß alleine durch die Vorstellung von K's gehetztem Gesicht, wenn sie realisiert das sie die nächste ist und spätestens nächste Woche updaten muss *hier evil laugh einfügen*
Also danke M für die offensichtlich unoffensichtliche Überraschung und den Ans den ich gebraucht habe um meine Schreibblockade zu überwinden und auch danke dir K für die herzlichen Lacher.

Liebe Leser/Innen Ich hoffe ihr stolpert auch weiterhin mit uns durch diese Geschichte und bis dahin 

*salutiert* MUUUUUUUUUUCH LOOOVE eure Y ♥
 

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Comments

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Jelly_Belly
#1
Chapter 46: The feeeeeeeeeeels omg
Jelly_Belly
#2
Chapter 45: "knollnasige Trottel"
Ich packs nicht mehr :'D
_Gotka_
#3
Chapter 44: Daaaaaaaaaaaamn
_Gotka_
#4
Chapter 40: *Crying in the corner*
♥♥♥
_Gotka_
#5
Chapter 34: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#6
Chapter 33: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#7
Chapter 32: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#8
Chapter 30: Awwwwwwwwwwwwwww so awkward and yet so cute :3
_Gotka_
#9
Chapter 24: Bis in 3 Wochen ;-D
_Gotka_
#10
Chapter 23: Kleine Frage..fährt ihr auf das B.A.P Konzert in Düsseldorf? :D
Wie immer tolles Chapter :D