Miu - Behind the Scenes eines Traineelebens

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19.12.14

Ich starre es an. Es starrt zurück. Ich starre es intensiver an. Es starrt zurück. Ich starre mit fast herausfallenden Augen weiter. Es starrt zurück. Ich starre es mit Hoffnung auf Laserstrahlen aus meinen Augen weiter an. Es starrt zurü- Moment. Ich greife zu dem Stifthalter auf unserem Küchentisch, schnappe mir einen Bleistift und male vorsichtig zwei Kreise mit jeweils einem Punkt in der Mitte auf das Blatt, sodass ich es später noch weg radieren kann. Ich will nicht erklären müssen, warum zur Hölle ich Augen auf einen Vertrag gemalt habe, nur um mir einreden zu können, es würde den Starrwettbewerb fairer und weniger bescheuert machen. Im Gegenteil.

Stöhnend lasse ich mich gegen die Stuhllehne sinken und schmeiße den Kopf in den Nacken. Ich habe verdammte Augen auf ein Vertrag gemalt für einen gerechten Anstarrwettbewerb! Was tue ich hier eigentlich?!

Lange bleibe ich unbewegt so sitzen. Wahrscheinlich sollte ich darüber nachdenken, was ich mit dem Vertrag jetzt mache und wie ich mich entscheide, vielleicht eine Pro und Contraliste anfertigen oder sowas. Eine Münze werfen wäre auch eine hübsche Idee. Ach was weiß ich, ich bin verzweifelt! Aber stattdessen sitze ich nur hier, mein Kopf komplett leer und widme der Küchendecke meine komplette Aufmerksamkeit. Sie ist so schön weiß. Reinweiß. Ein wirklich schönes weiß. Langsam verändert sich jedoch etwas. Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen zusammen. Ist es dunkler geworden? Wie lange sitze ich schon hier? Mit meinem Nacken noch immer in der gleichen Position werfe ich einen Blick auf die Uhr. Sitze ich echt schon echt so lange hier? Oder warte mal, war es nicht schon dunkel als ich mich hier hingesetzt hab? Kann mein Küchenlicht plötzlich die Intensität des Lichtes verändern? Hab ich nicht sowas mal in Physik gehabt? Selbst wenn, und dessen bin ich mir ziemlich sicher, trotz einem Physik-abweisendem-Hirn, dass die das nicht von alle- „Hallöchen!“

Hätte ich mich ordentlich hingesetzt, wie ich es in der Grundschule gelernt habe, wäre ich jetzt ganz sicher nicht vom Stuhl gefallen wie ein Panda einen seiner Bäume, doch da ich ein Rebell bin und mir nicht vorschreiben lasse wie ich zu sitzen habe, geschieht genau das. Von meiner Position auf dem Boden aus, mit Stuhl auf meinem Bein, aufgerissenen Augen und Hand auf der Brust, welche versucht mein Herz wieder zu beruhigen, starre ich dem Grund für den Schrecken meines Lebens entgegen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Augen die Botschaft 'Warum, oh du hohes Tier dieses Hauses, willst du mir schon so früh mein jungen frisches Leben entreißen, nur um dich zu belustigen und den Göttern eine Opfergabe zu geben? Ich habe sogar mein Zimmer aufgeräumt!' versuchen an die Augen meiner Mutter weiterzureichen. Ihre erschrockenen Augen sagen jedoch nur 'Warum habe ich nur so einen Tollpatsch als Tochter' und versucht irgendwie mit unterdrücktem Lachen mir hoch zu helfen. Jedenfalls versucht sie das, denn als ich realisiere, was da gerade passiert ist, fange ich an zu lachen und strecke meine Hand wieder Richtung Boden aus. Erst als ich die kühlen Bodenplatten unter mir spühre fängt mein Lachkrampf erst so richtig an. Ich ziehe meine Beine an meine Brust und auch die Arme befinden sich angewinkelt an meinen Seiten, wenn sie nicht gerade klatschen. Ja, ich war einer der Menschen, der bei etwas lustigem anfängt zu lachen, wie eine Robbe im Zoo. Ich spüre, wie eine warme Träne langsam an der Seite meines Gesichtes herabläuft, gefolgt von einer zweiten und dritten.

Was ist denn los?“, ertönt nun die Stimme meiner Mutter. Ich blicke wiedermal zu ihr auf und sehe sie mit einem breiten Grinsen neben mir stehen. „Mama“, bringe ich irgendwie zwischen meinen Lachern hervor „ich werde wahnsinnig!“

Schatz, das ist mir nichts neues, aber du weißt, dass wir das geheim halten müssen, mein guter Ruf wäre sonst hin und deine Medikamente könnte ich nicht auch noch bezahlen“, antwortet sie mir sarkastisch. Wann zur Hölle hat sie herausgefunden, wie man Sarkasmus benutzt? Wer ist diese Frau?! Langsam stirbt mein Lachen ab und blicke stehende Position richten.

Hey, wie redest du denn mit mir, ich bin deine Mutter!“ fester als es ihr wahrscheinlich bewusst ist, prügelt sie mir den Staub von der Kleidung. Aber ich bin hart im nehmen. Wie ein Ochse. Was? Habe ich mich gerade selber gedisst? Was zum... ich bin heute aber auch ein wandelnder Zoo, das gibt’s doch gar nicht!

Naja, Schatz, so gerne ich mich jetzt auch noch mit dir unterhalten würde, aber ich muss noch die Wäsche machen. Bitte lass die Küche in einem Stück! Hab euch lieb!“ sie gibt mir einen feuchten Schmatzer auf die Wange und lächelt kurz hinter mich.

Ist ja nicht so, dass ich schon verwirrt genug bin und dadurch bestimmt gleich anfange so zu laufen, als hätte ich mich zig mal um mich selbst gedreht, aber seit wann bin ich den ein 'euch'? Ich drehe mich um und fahre vor Schreck gleich wieder zusammen. Meine Güte, was ist denn heute nur los, haben alle ihre Glöckchenhalsbänder durch Wolkenschuhe ersetzt oder was? Seit wann sitzt mein Bruder am Küchentisch?!

Wie..was..wann...HÄ?“, stammel ich und gebe mir gedanklich den Award für den eloquentesten Satz des Jahrhunderts. Gleichzeitig noch einen dafür, dass ich das Wort 'eloquent' kenne. Erst Physik und dann das. Vergesst die Kpop Karriere, ich sollte Lehrer werden. Ein Lehrer im Besitz eines Zoos, genau!

Ich bekomme jedoch nur ein „Hallö“ als Antwort, denn seine Aufmerksamkeit richtet sich gleich wieder auf das Papier in seiner Hand. Meinen Vertrag. Stumm bleibe ich stehen und warte auf seine Reaktion.

Meine Eltern wissen noch nichts von ihrem Glück, na ja, jedenfalls nicht richtig. Ich hatte ihnen zwar von der Audition erzählt und sie haben sich auch tierisch für mich gefreut, von wegen 'Yey, Miu, koreanisch macht Spaß, jup jup, gute Hilfe um dich zu integrieren, jup jup, soziales Leben~~' und nein, das war kein direktes Zitat, nur aus dem Sinn gezogen. Die Lehrerkarriere, ich sags ja! Jedenfalls wissen sie nicht, dass die Audition schon war und erst recht nicht, dass ich angenommen wurde. Nur mit meinem Bruder habe ich vorher darüber geredet und hoffe jetzt auch auf einen weisen Rat den große Brüder nun mal immer im Ärmel haben. Leise dringt das Ticken der Uhr in mein Ohr und die Zeit scheint noch langsamer zu vergehen, dabei bin so schon ungeduldig genug! Warum tut sie mir das an?!

Schöne Augen“, ist das erste, dass ich von meinem Bruder in Bezug zum Vertrag zu hören bekomme und dann bezieht er sich nur auf die Zeichnung. Tut es eigentlich sehr weh, würde ich mir jetzt vor Frustration die Haare ausreißen?

Danke, hat mich ganze 3 Sekunden gedauert, könntest du bitte davon absehen und mir deine wahren Gedanken offenbaren, oh du großer Kunstkritiker?“

Langsam legt er den Vertrag hin. „Also haben sie dich aufgenommen.“

Ja, sie haben mich beschnüffelt und als Teil ihrer Herde anerkannt“

Ok, dann... warte, was? Beschnüffelt?!

Ich habe gestunken, denen blieb nichts anderes übrig, man konnte mich schon aus 100m Entfernung riechen, aber der Schweiß hat sich gelohnt, da sie das Potenzial in mir und den anderen beiden erkannt haben und gewillt sind, uns in ihrer Agentur aufzunehmen.“

Verdutzt blinzelt er zweit, drei mal bis er weiter redet.

Achso, sag das doch gleich!“

Hab ich doch“ Ich zucke mit den Schultern.

Du weißt, wie ich das meine!“

Entschuldige.“ Stille. Das kann doch nicht wahr sein. „Alsooooo.“ setze ich an. „was sagst du?“ und stelle vorsichtig die entscheidende Frage.

Wieder nichts. Er nimmt den Vertrag wieder in die Hand. Ich sehe, wie seine Augen noch einmal das dort geschriebene überfliegen bis er den Blick wieder auf mich richtet.

Sollte ich das nicht eher dich fragen?“

Mich fragen? „Wieso denn mich?“ Verwundert nehme ich nun gegenüber von ihm platz.

Nun, was ich meine ist: was sagst du? Du hast es geschafft. Zuvor hast du mir zwar davon erzählt, wie das eh nichts wird und das du es auf jeden Fall ablehnen würdest, wenn doch das große Wunder passieren würde. Jetzt ist es passiert. Du wolltest ablehnen, warum also hast du den Vertrag überhaupt erst mitgenommen? Warum ist er noch nicht im Müll? Also Miu, was sagst du dazu?“

Ich... ich weiß nicht, ich bin verwirrt. Ich dachte du könntest mir vielleicht sagen, was ich machen soll.“ Unsicher wandert mein Blick über die Strukturen unseres Holztisches während ich irgendwie versuche, meine Gedanken und Gefühle zu sortieren.

Miu, ich kann dir da nicht helfen, dass musst du ganz alleine wissen. Ich spiele hier nur Psychologe, also: erzähl mir doch mal, wie du dich gefühlt hast.“
Skeptisch schaue ich ihn an.

Er verdreht die Augen, lächelt mich dann jedoch aufmunternd an, als würde er mir sagen wollen, dass er zuhört, egal, was ich sage. Als ich immer noch nicht rede, einfach nicht wissend, wie ich anfangen soll, fügt er noch hinzu, ich könnte ihm vertrauen – als würde ich das nicht schon –.

Ab da an gibt er mir die Zeit die ich brauche, um meine Gedanken und Gefühle zu ordnen und so beginne ich ihm von meinen heutigen Wahrnehmungen zu erzählen.

Wie sich jedes Detail und jedes Material an meine Bewegungen anpassten und schmiegten. Schon von den Moment an, als ich den stickigen Raum mit den vielen anderen Teilnehmern betrat, die Luft meine Lungen füllte und gleich das Gefühl der Nervosität fast vollkommen verflog. Das war so eigenartig, denn immerhin waren wir so viele im Raum und von Minute zu Minute wurden wir mehr und mehr, die Chance wurde immer geringer und ja, ich war nervös, aber es war nicht das typische Nervös sein. Es spielte im Einklang mit der Aufregung, bildeten zusammen ein Gefühl der fast vollkommenen Einheit und als mir der Gedanke kam, dass dieses Warten auf den Auftritt in Zukunft möglicherweise zum Standardprogramm gehören könnte, wurde meine Nervosität in der Hinsicht größer, dass diese Zukunft durch diesem einzigen Auftritt anfangen wird sich aufzubauen. Diese Nervosität war wie die, die man vorm ersten Date verspürt, am Abend vorm Geburtstag oder Weihnachten, wenn man eine langersehnte Reise antritt. Als ich dann auf der Bühne stand, meine Schritte in einem Echo in dem Raum hallten, schon allein dadurch ein Intro zu der eigentlichen Musik bildeten und mich die Anspannung im Raum vergessen ließ, hatte ich Schwierigkeiten mein breites Grinsen zu unterdrücken. Das Gefühl, als die warmen Strahlen der Scheinwerfer auf meine Haut fielen, kalten Schweiß dazu bracht, seinen Weg nach draußen zu finden und einen angenehmen temporären Kontrast zu bilden und das Licht spiegelten. Meine Bewegungen, die mir besser vorkamen als jemals zuvor und mir das Gefühl gaben, als hätten sie nur darauf gewartet, hier ausgeführt zu werden. Als wären sie dazu bestimmt gewesen. Auch als ich singen musste und sich dafür noch mehr Luft in meinen Lungen sammelte, bereit, sich der Herausforderung von Gesang und Tanz in Kombination zu stellen, und ich all meine Gefühle in diesem Moment auf jegliche Art und Weise zum Ausdruck bringen konnte, ließ dieses Gefühl nicht nach.

Am Ende, als wir alle zusammen auf der Bühne standen, wir Anerkennung bekamen, wusste ich, dass auch meine beiden Freundinnen nicht anders empfanden. Ich weiß, sie haben sich wohlgefühlt und zusammen mit den jeweils anderen beiden auf der Bühne vollkommen, ganz die Gedanken zu der Contra-Seite zum Idol Leben beiseite geschoben. Erst als wir den Vertrag in den Händen hatten wurde wir zurück auf den Boden der Tatsache geholt und das war es. Ich saß zuhause, starre dieses Blatt an, welches mir seit Stunden Kopfschmerzen bereitet und kämpfe stark mit mir selbst, denn...

Du willst es machen, hab ich recht?“

Ich brauche es nicht aussprechen, denn als ich zu ihm aufblicke konnte ich sehen, dass er es wusste. Die ganze Zeit über war mein Blick auf dem Tisch wie festgeklebt, Angst, Verurteilung oder Belustigung in seinen Augen zu sehen, doch als ich ihn nur ansehe, sehe ich nicht als ein stolzes Lächeln auf seinen Lippen und wärme in seinen Augen. Ich erwidere sein Lächeln mit einem immer breiter werdendem Grinsen. Als er aufsteht, mir ermutigend auf die Schulter klopft und sich auf den Weg zurück in sein Zimmer macht konnte ich nicht anders als aufzuspringen und ihn eine feste Umarmung zu geben. „Danke“, nuschle ich in seinen Rücken hinein, bevor ich mir den Vertrag schnappe und in mein Zimmer renne. Jetzt muss ich nur hoffen, dass mich die anderen beiden mich nicht umbringen.

 

Nun, was danach geschah? Die Kurzfassung: die beiden Irren hatten die gleiche glorreiche Idee den Vertrag zu unterschreiben und wir versetzten uns somit in den Alltag eines Trainees. Uns war bewusst, dass, nur weil wir Trainees waren, dass nicht gleich bedeutet auch zu debutieren, aber hey, wenn wir schon dabei sind, dann sollten wir auch unser Besten geben und hart daran arbeiten am Ende zusammen zu debutieren. Man sagte zwar, dass man schon ein Konzept für uns im Sinn hat, doch ob wir am Ende wirklich diejenigen sein werden, die dieses ausführen sehen wir, wenn das Licht angeht. Moment? Licht?

Notgedrungen versuche ich langsam meine Augen zu öffnen und schließe sie sogleich wieder, als ich direkt in die Deckenbeleuchtung schaue und ein stechender Schmerz meine Augen trifft. Stöhnend schmeiße ich die Decke über den Kopf und lass meinen Kopf in meinen Arm verschwinden, versuche, meine Umgebung so dunkel wie möglich zu gestalten, doch als jemand anfängt mir in die Seiten zu piksen und dann sogar beginnt mich zu kitzeln, blieb mir nichts anderes übrig als meine berühmten Ninjaskills auszupacken, die leider verlangten, sich dem Licht zu stellen, denn auch ein Ninja wie ich braucht seine Augen.

Neeeiiiin“ fange ich an zu quängeln und versuche vergebens Yuris Hände von mir wegzuschlagen. Yuri lacht nur und schlägt mir auf den Rücken. „Komm schon Miu, aufstehen, wir haben heute viel zu tun!“

Wann haben wir in letzter Zeit nicht viel zu tun?“ ertönt nun auch Kairis müde Stimme.

Das ist wahr. Na komm, Püppi, du auch, steh auf, frühstücken und Miu,“, leider Gottes richtet sich Yuri, die Frühaufsteherin von uns, wieder genau dann zu mir, als ich meine Augenlider nur kurz entspannen wollte. „Miu, nicht wieder einpennen. Komm, frühstücken!“ Wieder kitzelt sie mich. Knurrend verberge ich mein Gesicht in mein Kissen „Gib mir 3 Minuten, ich bin in einer Viertelstunde da.“. Nachdem ich Yuri's bösen Blick jedoch in meinem Rücken spühre, setze mich schlussendlich doch auf und folge ihr in unsere Küche.

Wir sind nun seit 2 Wochen Trainees? Ich glaube, könnten auch 3 sein, ich habe mein Zeitgefühl verloren, mag daran liegen, dass ich jeden Tag nur 4-6 Stunden Schlaf bekomme. Jedenfalls haben wir Weihnachten und Neujahr noch zusammen mit unseren Familien verbracht und die letzte gemeinsame Zeit genossen ohne großem Drum und Dran. Da wir nun Trainees sind, wohnen wir 3 zusammen in einem Dorm für Trainees. Allgemein das ganze Gebäude in dem wir leben wimmelt von uns kleinen möchte gern Zukunftsidols und wir hatten echt Glück, dass wir 3 schon von vorne herein in einen Dorm gesteckt wurden. Man müsse sich vorstellen: wir, die natürlich unglaublich offen und kontaktfreudig sind, in einem Dorm mit Fremden. Genau, das wäre großer Spaß gewesen. Nicht.

Unsere Familien sehen wir dementsprechend so gut wie gar nicht, was daher kommt, dass wir einfach keine Zeit haben. Manche von unseren Eltern hatten zwar Tränen vergossen als wir aus dem Haus zogen, aber waren trotzdem stolz und unterstützten uns. Na ja, nur bei Kairi ist es noch etwas kritisch, in ihrer Beziehung zu ihrer Mutter liegt immer noch eine undefinierbare Spannung in der Luft. Doch je mehr Zeit vergeht, also je länger K durchhält, desto mehr wird ihr Wille gestärkt und es macht mich echt stolz sie so entschlossen zu sehen.

Nachdem wir um die erschreckend frühe Zeit von 6 Uhr aufgestanden sind uns und fertig gemacht haben, machen wir uns auf den Weg zur Schule. Jedoch nicht mehr unser eigentlichen Schule, welche bestimmt ein Fest dafür feiert, dass wir nicht mehr da sind, sondern bloß zu einem Home Teaching in einem Gebäude in der Nähe des Entertainments mit anderen Trainees zusammen. Insgesamt sind wir um die 30 Trainees, Jungen und Mädchen gemischt, mit welchen wir jetzt zwar nicht unglaublich viel zu tun haben, wir uns jedoch gut mit verstehen, immerhin teilen wir alle die gleiche Leidenschaft. Beim Teaching schlagen wir uns ganz gut, jedenfalls scheint der Lehrer mit uns zufrieden zu sein. Unter anderem fallen hier auch Language und Acting classes unter Unterricht, welche uns für spätere Auslandsaufenthalte und Fernsehshows oder anderen Orten mit Kameras vorbereitet, immerhin müssen wir alle eine strahlende Persönlichkeit mit Vorbildfunktion vorweisen und das ohne Makel. Das Gute daran ist jedoch, wenn man die gewünschte Persönlichkeit schon besitzt und nur noch lernen muss, wie man sie in den richtigen Situationen einsetzt. Wuhu.

Danach geht’s auf direktem Weg zum Gebäude von Big Hit, wo unser Traineetraining erst richtig anfängt.

Nach dem wir uns 30 Minuten aufwärmen, was 3 mal so lang ist im Vergleich mit der Aufwärmzeit, die wir drei sonst immer machten, geht es zu meinem liebsten Teil des Schedules: den Tanzstunden. In den 2-4 Stunden lernen wir bereits existierende Choreografien oder dürfen auch mal versuchen eine selber zu kreieren. Zusammen mit den ganzen anderen unglaublichen Tänzern, und auch welchen, die versuchen noch unglaublich zu werden, zu arbeiten macht unglaublichen Spaß! Ist es anstrengend? Oh ja! Bereue ich es? Naaaah, bis jetzt nicht, auch wenn mir das frühe aufstehen noch nicht ganz zuspricht. Aber mit Hilfe unseres Lehrers kommen am Ende großartige Ergebnisse raus und das stolze Lächeln will nicht aus seinem Gesicht verschwinden. Wir sind nicht jeden Tag so gut, aber wenn, lässt er es uns dadurch wissen.

Nach der harten Arbeit gibt es eine kurze Pause für Snacks, um den gelernten Stoff noch einem durchzugehen oder sich auf die nächste Einheit vorzubereiten.

Danach geht es weiter zu 2 stündigem Gesangsunterricht, wo wir allgemein die Musiktheorie lernen, aber auch, wie man die High Note trifft. Yuri glänzt hier fast jedes mal, so auch heute. Nachdem sie ein anerkennendes Nicken der Lehrerin bekommt, strahlt Yuri in Kairi und meine Richtung. Das ich das ironisch finde wird sie in dem Moment herausfinden, als sich die Lehrerin zu mir umdreht und von mir fordert allein zu singen, damit sie sehen kann, wie ich mich weiterentwickelt habe. Yuris Grinsen verwandelt sich darauf hin in eine bemitleidende Grimasse, was wohl eigentlich ein Lächeln sein sollte, und zwei Daumen hoch. Wie erwartet, war meine High Note noch etwas, was man eher mit einer Kakophonie vergleichen konnte und entlockt unserer Gesangslehrerin ein leisen Seufzer, bevor sie sagt:“schon besser, nicht gut, aber besser“ und ich habe mich noch nie so stolz gefühlt! Aus dem Augenwinkel bemerke ich, wie sich K vorsichtig hinter einen Mittrainee schiebt, um von der älteren Dame verschont zu werden und ich verfluche ihr verdammtes Glück dafür, dass das sogar funktionierte.

Die Gesangsstunde wird oft direkt mit einer Rapstunde für diejenigen verbunden, die für den Rap verantwortlich sind, aber auch Yuri und ich und auch ein paar andere Sänger nehmen mit daran teil. Das Yuri und ich jedoch noch immer klägliche Versager auf diesem Gebiet sind muss ich wohl nicht sagen.

Gott sei Dank gibt es danach ab ca 8 Uhr Diner, jedenfalls wenn alles gut läuft. Hängen wir beim Tanzen fest oder bei der Vokalpraxis, verschiebt sich alles immer weiter nach hinten in die späten Abendstunden hinein, bis wir das gelernte drauf haben. Die sehr geschätzte Zeit des sogenannten 'Diners' ist hier besonders gut geeignet, um halbe Zombies, die mit schmerzenden hängenden Gliedern, müden Augenlidern und knurrenden Magen in freier Wildbahn zu entdecken. Kairi und mir ist es schon öfter mal passiert, dass unsere Köpfe fast in unserem Essen gelandet wären, hätte Yuri sie nicht aufgefangen und uns somit eine nette Lebensmittelgesichtsmaske erspart. Doch nach den ersten Bissen sind wir wieder hellwach und schlingen das Essen quasi nur so runter. Nicht besonders Lady like. Ich weiß.

Die darauf folgende freie Stunde verbringen wir wieder damit, weiter zu trainieren, damit wir den Faden nicht verlieren und weiterhin mithalten können, nur wenige machen wirklich Pause.

Nach mehr als 10 Stunden Training können wir dann auch gehen, da es jedoch keine festen Endzeiten gibt und man solange unterrichtet wird, bis man es richtig hinbekommt, kann es mal sein, dass wir schon um 11 zu Hause sind, oder aber auch mal erst um 1 Uhr morgens, da aber heute einer der guten Tage ist, setzen wir um Punkt 12 unsere Füße in unseren Dorm.

Mit einem lauten Stöhner lasse ich mich auf mein Bett fallen. „Ui wuab uib ibwerbibt.“ (wie hab ich dich vermisst) nuschel ich in mein weiches Kissen und drücke es fest gegen mein Gesicht, bereit, hier und jetzt in meinen Trainingsklamotten und stinkend einzupennen. „Miu, wir wissen du hast dein Kissen vermisst, ebenso dein Bett, immerhin habt ihr schon eine unglaubliche Verbindung zueinander aufgebaut und führt auf Grund des Trainings quasi eine Fernbeziehung, aber wenn du stinkendes Ding nicht gleich dich duschen gehst werde ich die böse Stiefmutter spielen, die dich von deiner Liebe trennen wird, und sei es durch den Tod!“. Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen tritt sie leicht mit ihrem Fuß gegen meinen Hintern. „Eyyy“, abwesend und ohne hinzugucken, da mein Gesicht noch immer in den Tiefen meines Kissens verschwunden ist, versuche ich ihren Fuß wegzuschlagen. Da sie jedoch nicht aufhört, stehe ich grummelnd auf und mache mich auf den Weg ins Bad, als ich K fragen höre:“Hey Y, was haben wir eigentlich heute für Hausaufgaben auf bekommen?“. Sofort verziehe ich das Gesicht. Ach ja, da war ja was.

Was weiß ich, sehe ich aus als wüsste ich das?“ Lachend wendet Y sich wieder ihrem Handy zu. Ich war zwar schon mit zerknirschten Gesicht auf Grund der Erinnerung an die noch zu erledigenden Hausaufgaben, aus dem Zimmer, konnte jedoch trotzdem hören, wie kurz danach in Taschen gewühlt wurde. Schätze mein geliebter Schlaf wird noch etwas länger auf sich warten müssen. Erschöpft lasse ich meinen Kopf gegen die Tür zum Bad fallen und versuche mir Wege auszudenken, wie ich am besten den Hausaufgaben entkommen könnte und meinen Schlaf dafür eher bekomme, denn Sabber auf meinen Hausaufgaben hatte ich schon einmal und das war kein schöner Anblick, weder für unseren Lehre, noch für mich, was dazu führt, dass ich die beiden Dinge nicht noch einmal miteinander verbinden werde. Fluchend drücke ich die Tür zum Bad auf und blicke die Dusche nachdenklich an, als mir eine Idee kommt: Wie bequem ist wohl eine Dusche und wie gut lässt sich darin schlafen? Zeit es herauszufinden!

Nach 20 Minuten verlasse ich das Zimmer wieder und setzte mich zu meinen beiden Freundinnen, wobei Yuri sich gleich selber auf den Weg macht, um sich den Schweiß abwaschen zu gehen. „Hey, Yuri!“, rufe ich ihr noch hinterher.

Hm?“, fragend dreht sie sich zu mir um.

Versuch nicht in der Dusche zu schlafen!“
Ein Grinsen schleicht sich auf ihre Lippen. „Wieso?“

Es ist kalt unbequem, dazu noch rutschig, wäre keine so gute Idee, denke an deinen Körperlichen zustand!“

....du hast es ausprobiert, oder?“, ihr Grinsen wird breiter, während mein Blick an die Erinnerung härter wird und ich ihr ernst in die Augen blicke.

Und? Wie ist das Ergebnis von Miu's Testverfahren bei Duschen in Hinblick auf ihre Eignung als Schlafstätte?“

Ungenügend. -10 Punkte. Roter 'Durchgefallen'-Stempel!“ um meiner Aussage den gewünschen Effekt zu geben, verschränke ich die Arme und nicke entschieden, woraufhin wir drei anfangen zu lachen.

Alles klar, ich werde es versuchen zu verhindern einzuschlafen“ Mit den Worten verlässt nun dann auch Yuri das Zimmer.

Wie wäre es mit einer ausgepolsterten Dusche mit wasserfesten Kissen und integrierter Decke, welche durchgehen beheiztes Wasser auf dich drauf laufen lässt?“, wendet sich nun Kairi fragend an mich. Von der absurden Idee ihrerseits überrascht fange ich noch mehr an zu lachen. „Was zum... Kairi, ich glaube, dass ständige zusammen hocken fängt an ihre Nachwirkungen aufzuweisen und ich liebe es!“

 

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Hi, Miu mit ihrem verspätetem Update hier :D das Chapter war quiet die Herausvorderung, da ich absolut keinen Plan hatte, was ich schreiben soll. Geplant war nur die Tatsache zu schreiben, weshalb ich mich entschlossen habe den Vertrag zu unterschreiben, Yuris Begründung werdet ihr nächste Woche auch noch zu lesen bekommen, aber sonst? Ich war am verzweifeln, weil ich auf keine anderen Idee kam, bis Yuri mit der Idee eines Traineeschedult ankam. Dafür musste ich dann ersteinmal recherchieren. Wüssten meine Lehre davon, wären sie bestimmt stolz auf mich!
Naja jedenfalls, habe ich meine schriftlichen Abiklausuren weg und konnte mich dann heute dem Chapter widmen. Wenn es nicht so gut ist wie meine vorherigen, so entschuldige ich mich dafür, aber mein Hirn ist einfach noch etwas hinüber, aber ich hoffe, dass Chapter hat euch trotzdem gefallen, ich würde mich gerne über eine Review freuen :D
Ich hoffe ihr habt ein schönes Wochenende, bis in 3 Wochen!
MIIIUUUU
 ヾ(^∇^)

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Comments

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Jelly_Belly
#1
Chapter 46: The feeeeeeeeeeels omg
Jelly_Belly
#2
Chapter 45: "knollnasige Trottel"
Ich packs nicht mehr :'D
_Gotka_
#3
Chapter 44: Daaaaaaaaaaaamn
_Gotka_
#4
Chapter 40: *Crying in the corner*
♥♥♥
_Gotka_
#5
Chapter 34: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#6
Chapter 33: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#7
Chapter 32: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#8
Chapter 30: Awwwwwwwwwwwwwww so awkward and yet so cute :3
_Gotka_
#9
Chapter 24: Bis in 3 Wochen ;-D
_Gotka_
#10
Chapter 23: Kleine Frage..fährt ihr auf das B.A.P Konzert in Düsseldorf? :D
Wie immer tolles Chapter :D