Yuri - Evil Pop-up Ads

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07.11.2014

DAS hatte Kairi eigentlich weniger erklärt und mehr gestammelt als alles andere, was jedoch weder mich noch Miu daran hinderte ihren Worten zu folgen. Also zu dem was ich verstanden hatte:


Punkt 1 : Kairi war genauso wie ich, und anscheinend auch Miu wie ja eindeutig in dem Video zu sehen war, an Musik interessiert.


Punkt 2 : Sie findet was wir machen ist BOMBE (kleiner egoboost) und findet es nicht seltsam das wir auf dem Dach unserer Gottverdammten Schule unserer ich zitiere: „Bestimmung“ nachgehen.


Punkt 3 : Auch wenn sie behauptet sie wäre nicht irre bin ich mir dessen doch ziemlich sicher.


Punkt 4 : Irgendwie war sie ja schon witzig wie sie versuchte sich aus der wirklich schrägen Situation raus zureden ohne als völlig irre abgestempelt zu werden (Mission failed)....

Punkt 5 : Wir streiten uns immer noch über den Namen des diebischen Taubenpaars, ich bleibe bei Bonni und Clyde während Miu hartnäckig auf Charly beharrt.

Das war vor 11 Tagen mittlerweile bin ich mir zu 100% sicher das sowohl Miu als auch Kairi völlig irre sind. Eine Begebenheit die mir nur allzu vertraut ist und mir deswegen wohl auch eher mehr Lachanfälle beschert als ich hätte zählen können. Seit dieser einen Pause hatten wir uns jede Pause auf dem Dach getroffen und auch angefangen während des Unterrichts Konversation zu betreiben, sehr zum Missfallen unserer Lehrer. Weder kann noch will ich wirklich erklären, wie die beiden sich so schnell und leichtfüßig, eigentlich nicht Kairis Spezialität, in mein Herz schleichen konnten. Ich weiß es ehrlich nicht.

Manchmal ist das Schicksal schon etwas komisches, du kannst Leute Jahre lang kennen und sie werden dir trotzdem nie vertraut, und dann in anderen Fällen triffst du welche, bei denen du nach einer kurzen Zeit das Gefühl hast sie würden dir zur Seite stehen während ihr die Welt erobert. Für mich gehören Kairi und Miu bereits nach nur 11 Tagen zur letzteren Sorte. Ok, nun aber genug sentimentales Gefasel und zurück in die Gegenwart.

Im Moment arbeiten wir an unserem Projekt „The Video 2.0“,ich weiß ich weiß, der Name ist der Hammer! Miu und ich hatten darauf bestanden. Kairi hatte sich dagegen gesträubt wie eine Katze, die man versucht in einen Badewanne voller Labradoodels, zu werfen. Tja, sorry K überstimmt. Auf jeden Fall geht es um das erst illegal zusammen geschnittene Video von Kairi von uns allen, aus dem wir nun unser Projekt gemacht hatten.

Gerade sitzen wir wie die letzten Hipster In Starbucks mit unseren Laptops und arbeiten.. oder sollte ich sagen K und ich arbeiten während Miu manchmal versucht etwas sinnvolles einzuwerfen und uns reichlich mit Kaffee versorgt? No offense der White Café Moccha ist super lecker jedoch hat sie keine Ahnung von dem ganzen zusammenschneiden etc. Sie hatte jedoch bis jetzt den größten Teil unsere Arbeit geleistet, nicht das ihr denkt sie säße nur so herum. Keines Wegs sie hatte unsere komplette Choreo entworfen und auch noch was viiiieeel schwieriger war, und dabei bin ich mir mehr als sicher, sie uns mit einer Engelsgeduld beigebracht, bis auch ich die letzten Tanzschritte eingeprägt hatte. Keine komische bodyroll von K und auch kein rumgezicke von mir (Tut mir übrigens leid), hat sie aus der Ruhe gebracht.

Kairi und ich sind völlig vertieft in unsere Arbeit, wir schneiden gerade die letzte Bildsequenz zusammen und sind einen Klick entfernt von der Fertigstellung von „The Video 2.0“. Sorry K, aber ich finde den Namen immer noch Bombe! Wie am Rande höre ich sie sagen sie würde nochmal Kaffee nachbestellen. Ich versäume jedoch darauf zu reagieren. Ein Klick und.. „BOOM..“ „...SHAKALAKA“, ergänze ich Kairi's Ausruf während wir uns lautstark abklatschen und zitiere somit BIGBANGs `Fantastic Baby`, das Lied das wir drei wohl im Moment auf Dauerschleife hören. Wir grinsen uns erleichtert an, die letzten Tage waren der Horror wir waren länger wach geblieben als gut gewesen wäre, auch sehr zum missfallen unserer Lehrer, da wir den verpassten Schlaf in ihrem Unterricht nachholten.

Das Gefühl von Stolz etwas endlich mal aus eigener Kraft vollbracht zu habe, etwas das mir auch noch Spaß machte entschädigt meine vom Tanzen halb tauben Beine und meine Augenringe die mir bis zu den Knien hängen. „Endlich“, seufzt Kairi während sie sich zurück in den Sessel fallen lässt. Auch sie ist völlig fertig, dass kleine Lächeln auf ihren Lippen übersehe ich dennoch nicht. Da mir fast die Augen zufallen und ich außerdem von einem dringenden Bedürfnis bedrängt werde verabschiede ich mich kurz auf die Toilette.

Nachdem ich fertig bin wasche ich mir die Hände und nachdem mir Frankensteins Braut aus dem Spiegel entgegen blickt, entscheide ich mir noch etwas kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzten. Viel geholfen hat es nicht, stelle ich fest als ich mich wieder aufrichte und versuche meinen etwas zerknitterten Hoodie glattzustreichen. Mit einem Schulterzucken wende ich mich ab, was solls denke ich mir, K und Miu haben mich schon schlimmer gesehen.

Ich verlasse also diese äußert vornehmlichen Räumlichkeiten *Hust*, und begebe mich auf den Weg zurück zu unserem Tisch. Ich bin nur noch ein paar Schritte von unserem Tisch als ich wie angewurzelt stehen bleibe. Panik und Scham bahnen sich einen Weg durch meine Adern.. Oh nein bitte, bitte nicht. Den Grund für mein Verhalten wollt ihr wissen? Tja wie ihr ja schon wisst ist die Ursache aller, und ich meine wirklich ALLER meiner Probleme ein gewisser ziemlich nerviger, ziemlich schlecht autofahrender, ziemlich Beagel ähnlicher und irgendwie auch ziemlich niedlicher blonder Typ.

Wie wollt ihr wissen? Ja also er muss noch nicht einmal anwesend dazu sein, es reicht lediglich wenn ihr ein gewisses sarkastisches Mädchen mit undefinierbarer Haarfarbe, mit einer Angewohnheit alles was sie denkt hört oder sieht aufzuschreiben und ihre überaus neugierigen Freundinnen mit eben diesem Buch in eine Situation zu schmeißen. Korrekt, wer zwischen den Zeilen lesen kann hat mittlerweile verstanden das ich Idiotin einen Text, den man vielleicht, vielleicht aber auch nicht, Gedicht nennen könnte in ein Buch geschrieben habe und auch noch so dämlich bin diese Buch überall mit mir hinzunehmen. Und das Miu eben diese Buch gerade auf dieser Seite aufgeschlagen in der Hand hält und es Kairi vors Gesicht schiebt.

Meine Füße sind wie einbetoniert und mein Atem stockt. In mir ist alles leer ich denke nichts ich fühle nichts außer blanker Panik und als Kairi auch noch anfängt zu Grinsen ist es aus. Eine Wut erfasst mich, die mich völlig überrennt. Ich bin wütend auf meine eigene Blödheit und verwirrt, warum habe ich diesen Text geschrieben? Warum geht Taehyung mir nicht mehr aus dem Kopf? Was zur Hölle habe ich mir dabei gedacht von seinen Welpen Augen zu schreiben? Ich meine eeeew!? Das ganze ist mir einfach unglaublich peinlich, niemand hätte das sehen sollen!

„Seit ihr jetzt komplett durchgeknallt? Geht's noch? Schonmal was von Privatsphäre gehört?“, höre ich meine eigene viel zu schrille Stimme. Und sehe als Reaktion wie zwei völlig geschockte Gesichter mir entgegenblicken. Ich entreiße Miu das Buch. Die gestammelten Entschuldigungen und Schuldzuweisungen ignorierend starre ich die beiden wütend an und kann mich irgendwie nicht daran erinnern was ich alles zu de beiden gesagt habe in meiner Schimpftirade.

Eine Frage am Ende von Mius Satzt lässt mich jedoch inne halten. „...das... war voll süß...also um- ich will nicht neugierig sein, aber... um wen ging es den da?“ und jetzt klingt ihre Frage nun doch neugierig und auch Kairi blickt auf. Ich merke, wie ich rot werde. Mist. Mist. Mist. „Das... das geht euch einen Scheiß an!“, stammele ich mit schriller Stimme und merke wie mein Gesicht brennt. Ich stopfe ich alle meine Sachen in meine Tasche. „Bye es“, sage ich mit Grabesstimme und stampfe davon, während `CL's Hello es` aus meinen Kopfhörern dröhnt.

Ich kann es mir jedoch nicht verkneifen mich an der Tür noch einmal umzudrehen und grinsend festzustellen das beide meine Referenz bestens verstanden haben. Wie auf Kommando tanzen wir jeder am anderen Ende des Cafés den Move zur Choreo und ich lache laut auf. Oh warte mal, ich müsste wütend sein. Ich setzte meinen abwertensten -Blick auf und verstecke das leichte Grinsen hinter einem Räuspern. So ist richtig, habt ein schlechtes Gewissen! Diese beiden Idiotinnen, denke ich mehr liebevoll als ich sollte und rausche aus der Tür. Das kleine fiese Männchen das meine Wut auf die beiden projiziert, wo ich doch eher auf meine Dämlichkeit wütend sein sollte, lässt sich jedoch den ganzen Weg und die folgenden bedeutungsschweren Minuten an denen ich an meinem Computer sitze, nicht abschütteln.

 

Ich weiß das mein Temperament manchmal mit mir durchgeht aber was ich mir in diesem Moment dabei gedacht habe, kann ich euch nicht sagen. Obwohl, eigentlich doch. Gar nichts. Rein gar nichts hab ich mir dabei gedacht. Ich habe meine Gefühle das Steuer übernehmen lassen, um genau zu sein meine Wut.

Ich fülle den Anhang aus, hänge das Video an und bevor ich wieder ich selbst bin, bevor ich wieder rational denken kann, hab ich auch schon auf senden geklickt. Schuld sind diese total dämlichen Pop-up Werbungen, die einfach immer und überall auftauchen und ich bin mir fast sicher, das die geheime Untergrund Regierung sie dazu benutzt uns mit einem noch geheimeren Codes zu hypnotisieren, so das man quasi gar nichts dazu kann wenn die eigenen Finger über die Tasten huschen und anschließend und zu allem Überfluss auch noch auf senden klicken.

Nach so einem großen Schritt erwartet man irgendetwas großes, dass die Bedeutung diese Entscheidung unterstreicht und sie realer erscheinen lässt. Einen knall, Konfetti vielleicht. Aber das einzige was ich Sekunden später mit voller Wucht zu spüren bekomme, ich mein schlechtes Gewissen. Ich bin zwar aufbrausend , aber genauso schnell wie ich Dinge im Affekt begehe, vergeht die Wut auch wieder und mein schlechtest Gewissen nagt an mir bis ich Buße tue. Genauso wie mich jetzt das pure Entsetzten packt als ich auf den einzigen Satz lese, der mein bisher ruhiges Teenager Leben ins Chaos werfen kann. Mal abgesehen von den typischen kleinen Teenie-Dramen und dem Umzug.

 

Ihre E-Mail wurde erfolgreich an ibighitaudtion@ibighit. com versendet.

 

 

Na toll. In was hatte ich mich da wieder rein manövriert. Mein Leben ist zu ende!

 

 

 

Mein Leben war natürlich nicht zu ende um das mal hier klarzustellen. Nach meinem kleinen Drama-Queen-Anfall, verbringe ich die nächste halbe Stunde damit die Sache (auch mal) rational zu durchdenken. Ich hatte zwar unser Video für die Auditions von BigHit eingesendet, aber das musste ja erst einmal gar nichts heißen. Es bewerben sich hunderte, wenn nicht sogar tausende von Jugendlichen unter ihnen wirklich großartige Talente, zu denen wir im Vergleich lausig abschneiden würden.

Klar, wir sind nicht schlecht... aber das ist es dann auch schon. Nicht schlecht. Mehr würde es wohl niemals sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir also zu personal Auditions eingeladen werden, liegt garantiert unter einem Prozent.“Es ist also ok!“, sag ich zum bestimmt 20 mal laut zu mir selbst, nachdem ich mich erschöpft auf mein Bett geschmissen habe. „Das ist es, alles ist in Ordnung“, wiederhole ich erneut um mich vielleicht auch selbst davon zu überzeugen können.

 

Die nächsten Tage bin ich etwas angespannt, und vielleicht, aber auch nur vielleicht checke ich alle paar Minuten meine neuen Mails im ab. Mehr als ein Paar Spammails von irgendwelchen 'Superangeboten' und ein paar Twitter Benachrichtigungen tauchen jedoch nicht im Posteingang auf. Nach ein paar weiteren Tagen, gelingt es mir schließlich die ständige Anspannung von mir abzuschütteln und ich checke immer seltener meine Mails und schließlich als nach ganzen zwei Wochen immer noch kein Zeichen, kein Abruf oder eine Mail zurück gekommen ist, ist das ganze schon so gut wie vergessen.

Mein Leben geht normal weiter. Jeder Tag eine Wiederholung von ctrl+c und ctrl+v. Das einzige das etwas Farbe in meinen grauen Alltag bringt sind Miu und Kairi und unsere Sessions. Denn schon nach wenigen Wochen unserer Freundschaft hatte ich mich so wohl gefühlt wie sonst noch nicht einmal bei langjährigen Freundinnen damals aus Deutschland. Aber zurück zum Brief. Ganz so wie ich es mir gedacht hatte, denke ich und kann die bittere süße der Situation beinahe schmecken. Ich meine, natürlich war das ein Fehler das Video abzuschicken, zumal ich weder mit Miu noch mit Kairi darüber geredet hatte, jedoch kann ich den kleinen Funken Enttäuschung nicht ignorieren der mir durch die Brust fährt als ich darüber nachdenke.

Nicht ausgewählt zu werden heißt im Prinzip das wir nicht gut genug sind, das ICH nicht gut genug bin. Und das bei der einzigen Sache die in die ich, seit ich denken kann, all meine Freizeit und Leidenschaft stecke. Die einzige Sache die mich gefangen hält und gleichzeitig befreit. Ich kann nicht behaupten ich wäre nicht wenigstens ein kleines bisschen enttäuscht, vor allem in mich selbst, und vielleicht sogar verunsichert ob ich die ganze Zeit das richtige tue. Musik machen meine ich. Zwar, im Moment, nur für mich und Freunde, aber der Traum daraus in Zukunft einen Beruf zu machen besteht trotzdem.

Ich hab irgendwo mal das Sprichwort gehört: „Finde einen Beruf den du liebst, und du brauchst in deinem Leben niemals Arbeiten“, etwas das mich zum Nachdenken gebracht hat. Ein Beruf, mehr, dein Leben in das du alles reinsteckst was du zu geben hast, weil du gerne gibst. Und am Ende kannst du dich mit einem zufrieden Lächeln zurücklehne. Das wäre ein Leben ohne Reue. Eines das ich gerne Leben würde.

Ok, genug Philosophiert, denke ich und kann in meinem Geiste schon fast Miu und Kairi sehen, wie die beiden mich ständig damit aufziehen öfter mal von Thema abzudriften. Das Funkeln in Kairi's Augen und das Schmunzeln in Miu's Mundwinkel nehmen der Situation jedoch jedes mal die Schärfe und ich kann sehen, das sie beiden es nicht ernst meinem.

Mit einem Mal bin ich wieder erleichtert das ich keine Antwort auf mein dumme Mail Aktion bekommen habe, ganz so wie ich mir es errechnet hatte, ich möchte nicht den Tag erleben an dem die beiden mich einmal völlig ernst ansehen.

 

 

21.11.2014

Leider ist das Leben eine , die dir unerwartet in den Rücken fällt wenn du deine Schutzwälle hinunterlässt und rechnen konnte ich sowieso noch nie besonders gut.

Und so kam es wie es bei meinem 'Glück' *hust hust*, kommen musste. An einem der langweiligsten Tage die ihr euch vorstellen könnt, von den es in letzter Zeit übrigens nervenaufreibend viele gibt *Seufz*. Viel zu früh aufstehen, viel zu spät losgehen, viel zu lange Schule und erneut viel zu spät nach Hause dürfen. Der gleiche Alltagstrott wie immer. Eben gerade habe ich so einen Tag hinter mir, ich schließe unsere Haustür hinter mir und stelle meine Schuhe in das dafür vorgesehen Regal. Die Hausschuhe lasse ich allerdings stehen, während ich auf Socken Richtung Küche schlurfe, um mir ein Glas Wasser zu holen, bevor ich die viel zu vielen Hausaufgaben beginne.

In der Küche angekommen, nehme ich mir ein Glas aus dem Schrank über der Spüle und fülle es unter dem Wasserhahn mit Leitungswasser auf. Den missbilligen Blick meiner Mutter ignoriere ich dabei gekonnt. Ich kann sei quasi schon sagen höre, ich solle mir eine Wasserflasche aus dem Keller holen, dafür wären sie ja schließlich da, aber ausnahmsweise sagt sie mal heute nichts dergleichen und fragt mich stattdessen ob in der Schule alles in Ordnung ist. Mein wenig enthusiastisches „Mmh“, scheint nicht genug um sie in Alarmbereitschaft zu versetzen und so rührt sie weiter fröhlich in dem Topf auf unserem Herd herum, von dem ich denke, dass er mein Abendessen enthält.

„Essen ist in einer halben Stunde fertig“, sagt sie und wirft mir ein kurzes Lächeln zu. Da mein Magen sich allerdings wie ein schwarzes Loch anfühlt und ich mir bildlich vorstellen kann wie er mich anschreit, schnappe ich mir im vorbeigehen schon mal einen frischen grünen Apfel von unserer Theke, und werfe ein: „Kay'“ über meine Schulter. Ich durchquere den Flur, die Schultasche hängt über meiner linken Schulter, den Apfel im Mund, ein Glas Wasser in einer Hand habe ich den linken Fuß schon auf der untersten Treppenstufe, als meine Mutter mir doch noch einmal zuruft. „Ach Yuri, Liebling, du hast übrigens Post bekommen. Der Brief liegt auf dem Dielenschränkchen neben der Tür“.

Mein erster Gedanke: „Scheiße die haben herausgefunden das ich illegal Musik streame und hochlade, das ist bestimmt die Vorladung. Dann wirst du verurteilt und musst in den Jugendknast, mit gleichaltrigen die weiß Gott was angestellt haben und wirst gezwungen jeden Tag zu jeder verdammten Tageszeit Reis zu essen“. Bei dem Gedanken fällt mir fast das Glas aus der Hand und ich drehe mein Kopf in Zeitlupen Tempo nach links, Richtung Tür, bis mein Blick auf den kleinen, weißen und unschuldig daliegenden Umschlag fällt, der sich deutlich von dem dunklen Holz des kleinen Tischchens abhebt.

Sei nicht albern, sage ich zu mir selbst und gehe entschlossen auf den Brief zu. Ich stelle das Glas auf dem bloßen Holz ab. Hoffentlich kommt jetzt nicht meine Mutter um die Ecke, sonst darf ich mir wieder anhören, dass das Flecken gibt und ich mir endlich angewöhnen soll einen Untersetzer zu benutzen „dafür sind sie ja schließlich da“. Das scheint neuerdings ihr Lieblingsargument zu sein. Vielleicht sollte sie darüber nachdenken den Beruf zu wechseln und doch lieber Anwältin werden mit ihrem einzigen super überzeugendem Argument. Ich meine, s sind ja auch zu etwas da, aber das heißt ja nicht das ich sie jetzt unbedingt deswegen benutzen sollte.

Ich fange an zu schmunzeln, so gut es eben um den Apfel in meinem Mund herum geht. So langsam wird mein Kiefer steif. Ich schaue schnell wieder auf den Umschlag in meinen Händen, jetzt bin ich allerdings auch neugierig, wer sollte mir denn einen Brief schreiben!? Das Schmunzeln vergeht mir jedoch schneller als ich BigHit Entertainment sagen kann, denn genau das ist es, was da beim Absender steht als ich den Briefumschlag umdrehe.

Mit einem kleinen Quietscher schmeiße ich den Brief in hohem Bogen von mir, als hätte er mich gebissen und würde einfach verschwinden wenn ich ihn nur nicht mehr berühre. Das ist natürlich ein völlig absurder Gedanke, aber man soll die Hoffnung ja bekanntlich nicht aufgeben. Während diesem Prozess ist mir der Apfel aus dem Mund gefallen und leider Gottes auf meinem Fuß gelandet. Ich verziehe kurz mein Gesicht. „Yuri!? Was machst du denn da? Alles in Ordnung bei dir?“, höre ich meine Mutter besorgt rufen und auf das darauffolgende gehaspelte: „Jaja,...natürlich. Alles klar!“ meinerseits, verstummen die Schritte in Richtung Flur.

Hastig bücke ich mich und hebe den Apfel auf, Ja! Ich bin eine Treue Verfolgerin der 3-Sekunden-Regel, sowie den Brief. Jedoch nur mit Daumen und Zeigefinger, als würde ich das 2 Wochen alte Käsesandwich vor mir hertragen, das mir damals ein Junge aus meiner Klasse in der 3. in den Spind gesteckt hatte. Vielleicht oder vielleicht auch nicht hatte ich ihn danach gezwungen ein Stück davon zu essen woraus eine Magenverstimmung für ihn und ein riesiger Anschiss und Hausarrest für mich resultierte. Hey, guckt nicht so entsetzt! Ich war 8 damals. Kinder sind nun mal brutal.

Jedenfalls wurden wir nach dem Vorfall echt gute Freunde für den Rest unserer Grundschulzeit, dann ist er mit seinen Eltern wo anders hingezogen und wir haben den Kontakt verloren. Ich schweife schon wieder ab und schüttle kurz den Kopf als könnte ich so meine Tagträume verschwimmen lassen.

Wenn meine Mutter jetzt den Brief als den Grund für mein komisches Verhalten sieht, wird sie mich nicht mehr in Ruhe lassen, bis ich ihr erzähle was drin steht. Dabei bin ich mir selbst nicht einmal sicher ob ich das überhaupt wissen will. Ich presche also so schnell es geht die Treppe hoch mit dem Apfel in der einen Hand und den Brief in der anderen am weit ausgestreckten Arm vor mir. Nachdem ich in mein Zimmer geschlittert bin und mich fast hingelegt habe auf dem rutschigen Holzboden, (Ja vielleicht hatte meine Mutter ausnahmsweise mal recht und ich sollte wirklich Hausschuhe tragen!), werfe ich den Brief augenblicklich auf mein Schreibtisch und verziehe mich ans andere Ende des Zimmers auf mein Bett mit dem Rücken an der Wand.

Umgeben von meinen Fotos, meiner Kunst, meiner eigenen kleinen Welt, fühle ich mich sofort etwas ruhiger. Nach ein paar Minuten beruhigt sich mein galoppierendes Herz und ich kann wieder etwas anderes hören als bloß das Rauschen meines Blutes in meinen Adern. Den Blick habe ich bis jetzt nicht von dem vielversprechenden Drama auf meinem Schreibtisch entfernt. „Jetzt stell dich mal nicht so an!“ , ruft meine mutige Seite mir zu. „Genau!“, sage ich laut zu mir selber. „Das ist bloß ein blödes Stück Papier, auf dem 100% eine Abfuhr und ein danke für die Teilnahme steht.“

Entschlossen stehe ich auf und stapfe durch mein Zimmer rüber zum Tisch. Energisch und bevor ich es mir anders überlegen kann, öffne ich den Brief und fange an ihn zu überfliegen. „Liebe Yuri..... danke für deine Teilnahme...“. Ich wusste es, denke ich und will den Brief schon sinken lassen, als mein Blick an einem Wort hängen bleibt. „Bestanden“, um genau zu sein „ihr habt die Vorauswahl der Auditions bestanden und seit herzlich dazu eingeladen, an der Final Live Audition teilzunehmen. Alle weiteren Informationen - “. „“, stoße ich ungläubig hervor und meine Beine geben nach.

Erneut sehe ich mir den Brief an und entdecke zu meinem übergroßen Glück, da die Herren des Schicksal entschieden haben das ich noch nicht genug bestraft worden bin, eine Klausel die ganz schön nach Vertrag aussieht und mir auch ganz bestimmt nicht gefallen wird.

„Wie schon in den AGB der Anmeldebedingungen genannt, sind ausschließlich ernsthaft gemeinte Teilnahmen zulässig. Wenn die Prozedur der Anmeldung erfolgt ist und die vorherige Klausel sollte gebrochen werden, so ist mit einem Strafrechtlichen Prozess zu rechnen“. Yeeah, ich hatte Recht. Also doch Jugendknast und jeden Tag Reis. Mmmh Galgenhumor ist wohl jetzt nicht die beste Reaktion auf diese Information.

Ich lasse mich auf den weißen Teppich sinken, sodass ich auf dem Rücken liege, und starre frustriert an die Decke. In der einen Hand den Brief und die andere, fest zu Faust in den flauschigen Fasern des Teppichs vergraben. „Was hab ich da wieder gemacht. Huh?“, frage ich verzweifelt in den leeren Raum. Die leichte Erwartungsvolle Spannung wird von dem schweren Gefühl der Mutlosigkeit und Verwirrtheit überschattet.

 

24.11.2014

Seit drei Tagen tigere ich nun schon um meine beiden Freundinnen herum, die ich absichtlich unabsichtlich mit in die Misere gezogen hatte. Ich muss es ihnen so schnell wie möglich sagen, dessen bin ich mir mehr bewusst, das Problem ist nur wie. Ich muss zugeben ich hab eine Scheißangst vor ihren Reaktionen. Ich vermeide es also erst einmal länger als irgendwie nötig in ihrer Nähe zu verbringen, aus Angst das sie mich lesen können wie ein offenes Buch oder ich unter ihren prüfenden Blicken einknicke. Natürlich wissen die beiden das irgendetwas mit mir los ist, bis jetzt bin ich ihren Fragen aber immer mit ausreden ausgewichen und die beiden werden zunehmend misstrauischer.

Die Stimmung sinkt und wenn wir mal etwas Zeit miteinander verbringen, hängt immer eine Anspannung über mir, die es schwer macht unbeschwert zu Lachen. Sie legt sich über mich wie eine schwere, stickige Decke. Sie hält die Zeit für mich an, bringt mich zum schweigen. Es wird Zeit, denke ich mir. „Jetzt sei nicht so ein Feigling!“, versuche ich mir selber Mut zu zusprechen und ich fange an. Jetzt ist eine gute Zeit die beiden sind hier bringe es schnell hinter dich.

„Hey... Ähm also wisst ihr... Ich muss euch was beichten“. Wir drei sitzen im Gras und nun drehen sich meine beiden (noch) Freundinnen so das wir einen kleinen Kreis bilden. Sie haben an meiner Stimmer erkannt, dass das was jetzt folgt ernst ist und so bleiben sie still und sehen mich nur abwartend an. Ich sehe auf meine Hände runter und tippe nervös mit dem Zeigefinger auf meinen Oberschenkel. Eine Minute vergeht und endlich finde ich den Rest Mut der noch gefehlt hat um es Laut auszusprechen. Ich hole tief Luft.

„Ich hab uns bei den BigHit Auditions angemeldet und unser Video eingeschickt als Rache, weil ich so wütend war nach dem ihr mich so aufgezogen habt und ich weiß das war falsch und es tut mir unendlich leid, aber wir sind angenommen und jetzt müssen wir hin weil wir sonst einen strafrechtlichen Prozess am Hals haben“. Na toll das war ja nicht gerade mutig gewesen eher kläglich. Ich hatte die Worte so schnell und kleinlaut aus meinem Mund gepresst das die beiden mir gegenüber mit Sicherheit nur ein drittel von dem Verstanden hatten was ich gesagt hatte. Den Schock in ihren Gesichtern nach zu Urteilen, hatten sie jedoch genug gehört um zu verstehen. Ich wappne mich innerlich gegen das was jetzt kommen wird und sehe schnell zurück Richtung Gras. „Du hast was!?!??“, schreit mich Kairi mit panischer Stimme an und ich zucke schuldbewusst zusammen. Mist.

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Hiiii ma lovely ay people (ok solangsam gewöhn ich mich dran)

Ich war mir nicht sicher ob ich unseren typischen Mittwoch update Tag einhalten kann. (Also heute Dienstag Abend, ist ja fast Mittwoch weil ich, ganz die stolze Mama einfach selber hochladen musste). Es kam einfach alles auf einmal, wir sind umgezogen ich hatte Geburtstag und zu allem Überfluss hab ich seit jetzt schon mehr als einer Woche kein WLAN und werde vorraussichtlich auch noch 2-3 weitere Wochen ein ahnungsloses Küken sein was Informationen über BTS  und die Welt angeht. Ich habe schon fast vergessen wie unsere Jungs aussehen *hier gruselige Musik einfügen*

Bitte eine Runde Mitleid für die äußerst arme Y und die noch ärmere K da ich nun die ganze Zeit bei ihr verbringe da sie Internet besitzt. An dieser Stelle also danke an K, sonst könnte ich heute nicht updaten. ♥

Ich hoffe ihr habt das Chapter genossen und auch ein paar mal gelacht. Es ist schwerer als gedacht alles zu verknüpfen aber wir bleiben tapfer dran.

Miu wir haben in letzter Zeit zu wenig geredet, ich vermisse dich und deine verückten Geschichten und freu mich auf dein Update in 2 Wochen.

Oho Yuri jetzt hast du dir aber was eingebrockt. Die Anmeldung zu BIGHit ist abgeschickt und angenommen, die Geschichte beginnt also... bleibt dran ihr tapferen Kämpfer durch sarkastische Kommentare und lahmer Witze ich hoffe wir hören bald voneinander.

MUUUUCH LOVE eure Y ♥

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Comments

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Jelly_Belly
#1
Chapter 46: The feeeeeeeeeeels omg
Jelly_Belly
#2
Chapter 45: "knollnasige Trottel"
Ich packs nicht mehr :'D
_Gotka_
#3
Chapter 44: Daaaaaaaaaaaamn
_Gotka_
#4
Chapter 40: *Crying in the corner*
♥♥♥
_Gotka_
#5
Chapter 34: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#6
Chapter 33: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#7
Chapter 32: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#8
Chapter 30: Awwwwwwwwwwwwwww so awkward and yet so cute :3
_Gotka_
#9
Chapter 24: Bis in 3 Wochen ;-D
_Gotka_
#10
Chapter 23: Kleine Frage..fährt ihr auf das B.A.P Konzert in Düsseldorf? :D
Wie immer tolles Chapter :D