Kairi - Kit Kats mit Vanillegeschmack und anderer unnötiger Schrott

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24. 3. 2016

„Hey M! Wie spät ist es?“, murmele ich halb im Schlaf in unseren leeren Dorm hinein, was mir natürlich nicht bewusst ist. Also das er leer ist. Schließlich wäre es ein deutlicher Euphemismus mich als noch nicht ganz wach zu bezeichnen. Langsam legt sich der Nebel in meinem Kopf und macht Platz für leichte Panik. Ich meine wie wir alle wissen – kleiner anthropologischer Exkurs - der Mensch ist ein Tier... Ja das auch aber lasst mich ausreden. Der Mensch ist ein Tier der Gewohnheit und jetzt mal Hand aufs Herz wer wäre nicht verwirrt, wenn man die letzten Monate, ach was Jahre, jeden Morgen aus dem Bett geschmissen wurde, und das nicht gerade sanft, und man auf einmal in Frieden schlafen kann. Ich würde sagen ich rieche etwas fischiges, also im übertragenen Sinne.

Jeder der mich jetzt kennt,weiß dass das Wort bisschen oder leicht in meinem Wortschatz eigentlich nicht existiert. Wenn dann Panik dann eine ausgewachsene auf zum Nordpol-Panikattacke. Mit klopfenden Herzen aber wenig Motivation meine Augen tatsächlich aufmachen zu müssen, warte ich also auf die Antwort von unserem Logik-Monster Miu. Ob diese tatsächlich ein guter Beitrag sein wird, bezweifele ich eigentlich. Ich erwarte eher stöhnen, ein wütendes Grummeln und ein liebevolles Kissen im Gesicht, aber nix. Seltsam. Noch Seltsamer ist, dass ich feststellen muss, nachdem ich meine magischen Fledermausohren gespitzt habe, dass auch jegliche Atemgeräusche fehlen. Also entweder ist M über Nacht zum Vampir geworden oder sie ist schon aufgestanden. Eine erschreckende Erkenntnis.

Eine die es sogar Wert ist den Kampf gegen die grausame Sonne in Kauf zunehmen. Ich öffne also unter unvorstellbaren Qualen die Augen und gucke mich halb erblindet um. Mein Blick schweift über die zwei schmalen Metallbetten nehmen mir, die genau wie meins unter das einzige Fenster geschoben sind. Mein Gehirn, dieser mieser kleiner er, schickt mir auch erst das erwartete Bild von einem verwuschelten perlmuttfarbenden Haarschopf, das unter Decken und Kissen vergraben ist. Ich muss zweimal blinzeln, während sich meine Augen an die Sonne gewöhnen, um zu realisieren, dass das Bett neben mir leer ist. Nein es ist nicht nur leer, sondern auch noch ordentlich gemacht. Holy Spaghettimonster. Ein hohes Quieken, das mich selber erschreckt, halt durch den Dorm und lässt Y im Wohnzimmer, die mir mit einem riesigen Vanilleeistopf fremd geht, zusammenzucken.

In meinem Kopf dagegen läuft eine Dramaflashback aller erster Klasse ab und ich würde mir jetzt so richtig gerne ein fette Kopfnuss geben. Scheiß Verdrängung. Das Bild, das mir im Kopf hängen bleibt, ist ein fetter Koffer, eine schmale Silhouette mit hellen Haaren, die hinter einer Schiebetür verschwindet. Das Gefühl ist das gleiche wie gestern wie – ohne jetzt übertreiben zu wollen – eine fette Portion Eiswasser in der Brust, ein dicker Kloß im Hals und eine verschwommene Sicht.

Für die winzige kostbare Minute zwischen Schlaf und Wachsein war wieder alles gut. Unsere Traum war nicht in winzige kleine Stücke zersplittert, unsere Leidensgenossin beste Freundin und Schwester nicht auf unbestimmte Zeit aus dem Land verbannt. Wenn ich damals gedacht hatte die Auswanderung war ein Albtraum, was ist das hier denn jetzt? Ein AlbAlbtraum. „Die Hölle?“, flüstert die fiese kleine Stimme in meinem Kopf, die eigentlich noch nie besonders hilfreich war.

„Nicht weinen, Little one“, reißt mich eine Stimme aus dem Anfall an überdimensionalen dramatischen Gedanken. Yuri lässt sich mit einem Krachen auf mein Bett fallen und reicht mir stumm einen Löffel und eine Packung Taschentücher. Während ich mir die aus dem Leib schniefe, holt sie ihr Handy aus der Tasche. „Los wir finden raus ob sie es geschafft hat das Flugzeug in Brand zu setzten, obwohl sich das ja eigentlich eher nach dir anhört.“ Y hat das in ihrem typischen sarkastischen Tonfall gesagt plus Mimik, sprich ein herablassender Smirk, ergibt Sarkasmus aus dem Lehrbuch, falls es so etwas gibt.Trotzdem die Möglichkeit, dass etwas passiert sein könnte lässt mein Herz, wenn es denn geht, noch tiefer sinken. „Don`t your dare!“, zack schon haut Yuri mir auf den Hinterkopf. „Denkt nicht mal dran. Du wirst schon sehen. Morgen ist sie schon gesund und munter wieder da.“


28. 3. 2017

Natürlich war sie nicht morgen wieder da. Was auch alleine von den Flugzeiten unmöglich wäre, aber lasst mir sie Hoffnung dass sie sich auf einmal neben mich hin teleportiert. Ja Star Trek ist sehr realistisch! Falls ihr das bezweifelt, wisst ihr ja wo ihr mich findet. Nur mittlerweile solltet ihr wissen, dass ich an meiner Cage-Fighting Karriere fleißig arbeite. An meinen Ringernamen experimentiere ich schon seit einer Weile herum. Meine Vorschläge sind Gräfin Apokalypse, Gansta K oder Lady Destruction. Vielleicht sollte ich eine Twitterumfrage starten, was besseres habe ich eh nicht zu tun.

Über mich selber halb grinsend, wende ich mich wieder dem leeren Bildschirm vor mir zu und das Grinsen verschwindet. Eine Woche ist es her oder naja erst 4 Tage. Tage in denen wir wie immer unseren Weg zum Entertaiment gefunden haben. Im Krisenmeeting am Tag nach M's, wie ich es gerne nenne, UGA ( unrechtmäßige und grausame Abschiebung) hat PD-Nim gesagt und ich zitiere wörtlich: „Nehmt es nicht so schwer. Seht es als Auszeit, geht eure Familienbesuchen, arbeitet an vergessen und zurückgestellten Projekten und wenn es irgendwas gibt, kommt auf mich oder Miss Choi zu.“

Übersetzt heißt es gibt keinen oder so gut wie kein Shedule für uns. Das fast bezieht sich auf die Eröffnung eines Puma-Stores, bei der wir anwesend sein müssen, weil sie uns sowie unsere guten alten kugelsicheren Trottel sponsern. Ich glaub ich muss nicht erwähnen, dass ich jetzt schon Schweißausbrüche deswegen habe, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist das ich schon geschlagene 3 Tage auf den weißen Bildschirm starre und der Uhr über der Tür beim Ticken zu höre. Mein offenes Notizbuch mit durcheinander gekritzelten Ideen liegt auf dem Tisch, unberührt wie die einsame Lauchstange in unserem Kühlschrank. Mir fällt einfach nichts ein. Absolut rein garnichts. Das einzige was in meinem Kopf herumspukt ist die Frage, wen ich wohl bestechen muss, um die Nummer vom koreanischen Fbi rauszubekommen. Mit Google kommt man da nämlich nicht besonders weit.

„Jetzt reiß dich zusammen“, versuche ich mich selber zu motivieren – besonders kreativ ich weiß... Entschlossen greife ich ohne konkrete Idee nach der Maus. Musik, genau Musik wird mir helfen. Obwohl Youtube ziemlich gefährlich ist. Ich meine, wer ist nicht schon mal von einem einfachen ich-mach-mal-eben-Musik an zu einem Chamäleon abgerutscht, das im Takt von Highway to Hell die Farben wechselt? Seit euch also bewusst die größte Droge dieser Welt ist diese Videoplattfrom voller Weirdos. Ja wir sind Teil davon und stolz drauf.

Ich klicke mich also durch bereits angeschaute Mv's und versuche eins zu finden wo es nicht wahlweise um schmerzliche Trennungen, Drogenmissbrauch, tragische Tode oder zerbrochenen Beziehungen geht. Man sieht Y hat definitiv diesen Computer benutzt. Schließlich entscheide ich mich für Eminem 8 Mile – düster aber nicht halb so depressiv wie der Rest.

Zwei Stunden später haue ich in unregelmäßigen Abständen meinen Kopf aus dem Tisch, während im Hintergrund einen Compiliation von M's und Y's Lachkicks läuft. Ein ziemlich kroteskes Bild. Dann geht auch noch die Darth Vader Meoldy los. Na toll das kann nur eins heißen... Meine Ma ruft hat. Mit meinem Kopf immer noch auf der Tischplatte taste ich wild um mich, um das nervtötend vibrierende Stück Technik zu finden.

„Hey Mum“, hauche ich schließlich in Richtung Handy, das ich ziemlich schief an mein Ohr halte.

„Kairi endlich gehst du dran. Das hat aber lange gedauert. Bist du unterwegs es ist so laut bei dir?“, plappert sie auch schon drauf los und ich strecke stöhnend meine Hand in Richtung, in der ich die Tastatur vermute, aus. Ja es wäre definitiv zu viel verlangt, dass ich meinen Kopf hebe, wisst ihr eigentlich wie viel Energie mich das kosten würde?! Unverschämtheit auch nur dran zu denken.

Irgendwie und durch Verrenkungen, die jede Schlangenfrau eifersüchtig machen würden, schaffe ich es schließlich mit der Leertaste das Video zum verstummen zu bringen. „Nein Mum. Ich bin im Studio. Was gibst?“, antworte ich schließlich und starre an dem Ende der Tischplatte vorbei, auf der meine mittlerweile pochende Stirn liegt, auf meine ausgelatschten schwarzen Docs ( meine Schuhe der Wahl für den Winter).

„Ich wollte nur eben wissen wie es dir geht? Deine Oma hat echten deutschen Krapfen gemacht. Willst du vorbei kommen? Soo-Jung ist auch da.“ Meine Güte was haben sie ihr heute gegeben. Quasselwasser? Oder ich bin emotional zu ausgelaugt um tatsächlich einen Sinn aus ihrem Gelaber zu ziehen. Versteht mich nicht falsch unsere Mutter-Tochter-Beziehung ist wieder bergauf gegangen. Sie hat zu gegeben sie ist stolz auf mich und auch ziemlich wortreich versucht mich auf zu bauen – das Beste an dem Abend war allerdings die Linsensuppe mit Würstchen, das muss ich wohl nicht extra erwähnen – aber im Moment bin ich echt frustriert und bereit für einen Barbiefilm Marathon mit 2 Kilo Vanilleeis. Das kann sie nun wirklich nicht wissen.

„Also was sagst du? Er freut sich wirklich dich kennen zu lernen. Seine kleine Tochter ist ein riesiger Fan“, fragt meine Mum weiter als eine Antwort von mir ausbleibt. Er wer? Ach ihr Lover Mr. Office-Affäre oder wie hatte ich ihn genannt? Ehrlich gesagt habe ich gerade Soju verstanden und mich schon gewundert. Nicht, dass ich denke Alkohol wäre eine Lösung, aber eine Möglichkeit oder nicht?

„Sorry Mum. Ich hab gleich noch Klavierstunde“, lüge ich ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Wir alle wissen ja wie groß meine Toleranzgrenze ist, aber auf einen mega aufmerksamen Typen, der irgendwie versucht mich zu beeindrucken, damit ich ihre Beziehung nicht kaputt mache, hätte ich selbst kein Bock, wenn ich nicht am Tief meines Lebens angekommen wäre.

Ja genau am Tief meines Lebens. Wieso verdammt muss ich immer noch heulen wenn ich daran denke? „Ich muss jetzt auch los. Ich ruf dich morgen an und dann verabreden wir was okai?“, presse ich irgendwie hervor und ohne eine Antwort abzuwarten lege ich auf. Die Tränen laufen schon und ich unterdrücke den hässlichen Schluchzer in meiner Brust. Ich hasse das. Zu weinen, so ein blödes Theater zu machen, obwohl alles doch nicht so schlimm ist oder?

Das Leben geht weiter. Miu kommt schon zurück. Das Ausländeramt hat nur einen blöden Fehler mit dem Arbeitsvisum von ihrem Vater gemacht. Ein Zahlendreher mehr nicht. Kein Grund gleich so ein Drama zu schieben. Es gibt keinen Grund. Es. Gibt. Keinen. Grund. Wiederhole ich gedanklich immer wieder doch es hilft nichts. Die blöden Schwächlingstränen laufen weiter und schließlich kann ich auch die Schluchzer nicht mehr unterdrücken.

Irgendetwas in mir hofft das niemand draußen vorbei geht und alarmiert von den hässlichen Geräuschen meines Zusammenbruchs herein kommt. Das hatte ich schon mal und brauche es ganz bestimmt kein zweites Mal.

Ich meine Er hat es gut gemeint, wollte nur nach mir sehen und war selber nicht auf so einen Wasserfall vorbereitet gewesen. Aber ich brauche das nicht. Ich brauche nicht auch noch ein klopfendes Herzen dazu und den Scham. Scham darüber so vor ihm sitzen und so noch -ja eigentlich schon- hässlicher in seinen Augen zu sein, als ich eh schon erscheinen muss. Ich meine im Vergleich zu ihm zu Yuri zu Miu zu allen. Na großartig genau das haben ich jetzt gebraucht. Nicht nur in dramatico Anfall auch noch eine existential Crisis. Dabei müsste es doch eigentlich normal sein. Wir sind doch alle Freunde. Freunde bauen sich auf, wenn es dem anderen schlecht geht. Warum war es so schlimm für mich? Fast schon peinlich. Er musste mich doch danach hassen seine wertvolle Freizeit mit so etwas banalen zu verschwenden. Und warum zur Hölle ist mir das nicht egal? Die Versuchung ist groß sich einfach dem Selbstmitleid hinzugeben. Einfach die Kälte zu zu lassen, zu glauben was mir die fiese kleine Stimme sagt.

Es ist aus mit euch. 2nd Chance ist vorbei.

Du hast doch eh nie dahin gehört. So etwas wie du? Im Rampenlicht...

Gib einfach auf. Geh zurück und hör auf eine Last für alle um dich herum zu sein.

Du warst sowieso von Anfang zu schlecht.





Die Musik ist viel zu laut. Fast schon schmerzhaft schneidet sie in mein Trommelfell, aber es ist mir egal. Das ist besser als erneut Zusammen zu brechen. Ich weiß nicht wie ich es hier in unseren kleine Practice-Room geschafft habe, in dem so viele Erinnerungen wie unsichtbarer Rauch in der Luft hängen. Irgendwie bin ich aber hier gelandet. Die Person im Spiegel sieht fremd aus. Die roten Augen vom Weinen starren mir fast schon anklagend entgegen. Ich sperre sie einfach aus, mache die Augen zu und höre einfach nur zu. Lasse die Geigen und das fast schon wütende Schlagzeug in meine Ohren schneiden und mich davon tragen. Mein Körper fängt fast schon ungewollt an sich zu bewegen. Irgendwann bin ich mitten drin und tanze solange bis ich das Gefühl habe keine Luft mehr zu kriegen. Es hilft mehr als alle Versicherungen sie ist bald wieder da. Als wäre sie dabei und würde mit mir tanzen. Sie Sache die sie am meisten auf der Welt liebt, außer vielleicht einen gewissen sprechenden Mochie.



30.3.2017

How can we not talk about family when family's all that we got?
Everything I went through you were standing there by my side

Ich weiß was ihr jetzt denkt , aber nein ich habe grade keine erneute Dramatico- Attacke. Tatsächlich habe ich sogar eine relativ sichere Methode gefunden damit um zu gehen, dazu aber später mehr. Nein die Stimmung grade hat sogar etwas melancholisches. Klar ist die Musik viel zu laut und jeder der an unserem Practice-Room – in dem ich auf der Couch liege und an die Decke starre – vorbeigeht, wird sich die Ohren zu halten. Trotzdem mit dem Knistern der Tüte Käsebällchen auf meinem Bauch dazu, ist das ganze schon gerade zu Hoolywood reif. Pretty Woman kann dagegen einpacken.

Ja Käsebällchen. Das ist leider der einzige vernünftige Snack, den man im Moment in der Cafeteria kriegt. Das Eis ist leider alle und wird erst nachgeliefert. Ihr fragt euch warum? Ja warum ausgerechnet Käsebällchen. Nun weil PD-Nim eine Obsession hat genau wie Miss Choi nur halt mit ekelig chemisch gewürzten Bällchen aus Maisstärke. Also gibt es in der Cafeteria neben Lauchstangen und abgepackten Minimaiskolben nur Käsebällchen als etwas ungesünderen Snack für zwischen durch. Es bleibt mir also nichts anderes übrig... Aber man gewöhnt sich dran.

Während ein weiteres chemisch erzeugtes etwas in meinem Mund verschwindet, summe ich leise die Melodie mit. Wie schon gesagt meine Gedanken sind nicht bei dem wilden Miu, dass uns gestern über Skype erschreckende Nachrichten überbracht hat. Anscheinend geht das nicht so schnell mit dem Visum, weil sie ein Neues beantragen müssen. Also nicht mal so eben zwei Wochen Urlaub und zack ist sie wieder da. Es wird wohl so lange dauern, dass sie heute ihren ersten Tag in der Uni hat.

Nur die Einführungswoche aber trotzdem neue soziale Kontakte. Ich kann mir bildlich vorstellen wie begeistert sie darüber ist – Yub yub. Drei mal dürft ihr raten was sie studiert unser kleines Sprachgenie... Richtig Koreanistik, nicht das sie eine Wahl gehabt hätte. Für etwas anderes hätte ihr Abschluss von hier nicht gezählt, zumindest nicht bevor es geprüft wurde und bis die deutschen Behörden aus dem Schuh gekommen wären, wäre das Semester schon wieder vorbei.

Also ist unser verlorenes Drittel jetzt eine richtige Studentin und ich ein verwirrtes Käsebällchen süchtiges Wesen. Nicht wegen dem unfreiwilligen Hiatus, der betrifft mich zwar immer noch, aber dank meiner neu entdeckten Taktik, habe ich es geschafft alle neuen Heulkrämpfe abzuwenden. Es ist schwer eine Attacke zu haben wenn man vom tanzen kaum Luft zu kriegen. Also mache ich genau das, wenn ich mich wieder dabei erwische, wie ich durch meine Galerie scrolle und alte Fotos angucke oder auf Youtube Fmv's von uns, ich drehe die Musik so laut, dass mein Trommelfell fast platz und tanze solange bis ich japsend auf dem Boden liege. Jap das sieht genauso y aus wie ihr euch das vorstellt. Nämlich gar nicht.

Jetzt verstehe ich schon mehr warum Miu es so liebt. Ich meine ich mochte es vorher auch – soweit man es lieben kann seinen Körper in unnatürliche Postionen zu verrenken, Hände und Füße dabei auch noch koordinieren zu müssen und den Takt der Musik zu treffen, das ganze mit meinem Geschicklichkeitslevel...- aber man kann sich verlieren. Wenn man keiner Choreography folgt, kann man los lassen und einfach mal vergessen. Man spürt nur die Musik und seinen eigenen Körper oder so ähnlich. Eine bessere nicht dramatische Beschreibung fällt mir leider nicht ein. Was solls... Ich bin halt keine Jane Austen.

Nur gerade ist es nicht das, was meine Gehirnwindungen zum rauchen bringt. Es ist auch nicht die Frage warum zur Hölle Käsebällchen nach allem möglichen schmecken nur nicht nach Käse? Eine Frage der ich unbedingt mal nachgehen muss, nur nicht jetzt...

Jetzt muss ich verwirrt sein und zwar richtig. Der Grund: Verwuschelte Haare, dunkle Augen und verdammt hässliche Grübchen. Euch ist ja sicherlich aufgefallen wie seltsam mein Körper anfängt sich zu verhalten sobald ein gewisser Rapper auch nur in der Nähe ist. Bis jetzt habe ich es, hoffe ich doch, eigentlich gut versteckt und auch vor mir selber verleugnet. Es wären die Pheromone um mich herum, die Aufregung oder einfach sein gutes Aussehen, was ja wohl (leider) einfach nicht bestreitbar ist. Wie lächerlich wäre es denn bitte wenn ich einen Crush hätte. Da kann ich auch gleich Channing Tatum einen Heiratsantrag machen. Wir sind doch einfach nur Freunde.

Das Problem ist, ich denke nicht, dass wir das weiter sein können... Dramatisches Lufteinziehen. Ja okay so schlimm ist es nicht. Obwohl. Doch, wenn ihr wüsstest was gestern passiert ist. Naja, vielleicht übertreibe ich auch.

Gestern... Also gestern fangen wir von vorne an. Y hat mich mit einem liebevollen: „Beweg deinen Arsch .“ aus dem Bett geschmissen. Irgendetwas ist im Moment mit ihr los, aber sie rückt einfach nicht mit der Sprache raus und eine Kissenattacke hat auch nichts gebracht, aber zurück zum Thema. Okaay, das ist wohl ein bisschen zu früh. Fangen wir später an.

Ich saß im Studio und zwang mich dazu irgendetwas zu machen. Nein meine Blockade ist nicht verschwunden (Wunder existieren nur in der Bibel und in schlechten Filmen) und ich denke es wird auch noch ein paar Tage mehr brauchen bis wir in einen Alltag ohne M hinein gefunden haben, aber es ist besser als nichts. Ich schaffe immerhin ein paar Wörter aufzuschreiben oder ein paar Sekunde zu mixen. Wahrscheinlich wäre, so wie es im Moment läuft, sogar das Faultier aus Zootopia schneller im Songs produzieren, aber hey besser als nix – sagte schon irgendwer altes und schlaues...

Nur dann kam Joonie rein frisch aus Japan eingeflogen. Er wollte mir eigentlich nur Gesellschaft leisten und mir echte japanische Kitkats zeigen, in ziemlich abgedrehten Geschmacksrichtungen. Eigentlich was normales. Etwas das Freunde machen. Ich hab keine Ahnung woran es lag, vielleicht weil ich ihn ein paar Tage nicht gesehen habe und eigentlich die ganze Zeit - neben dem Skypen mit M und meiner Dramasucht- wie ein Sasaeng Fan auf Twitter rumgehangen und auf irgendwelchen Fansites jeden Schritt verfolgt habe. Warum? Fragt mich was leichteres. Ich musste es einfach machen, so als hätte irgendein komischer Parasit mein Gehirn übernommen.

Ich hab mich doch tatsächlich gefragt, was sie wohl gerade essen. Ob da hübsche Mädchen sind, die vielleicht lustiger sind als ich und keine verfressene Nilpferde. Die so schlau sind wie er und nicht halb so ungeschickt. Die tatsächlich in Jeans, T-shirt und roten Chucks y aussehen. Obwohl es äußerst dämliche wäre bei dem Wetter Chucks zu tragen, da kann man auch gleich Barfuß gehen, ich meine ja nur.

Aber das ich auch nicht Punkt. Der Punkt ist, dass ich rumgestottert habe, als hätte ich meine Zunge verschluckt. Dann habe ich eine Frage von ihm überhört, weil ich mir Gedanken darüber gemacht habe ob er seine Haare gefärbt hat oder sich das blond einfach mehr raus geschwaschen hat. So etwas halt und dann... Ja dann. Ist es passiert. Das schrecklichste oberpeinlichste in der Geschichte. Er hat gefragt... Oh man ich kann es gar nicht aussprechen. Okay ganz ruhig keine Panikattacke.

Er hat gefragt, ob er etwas im Gesicht hätte oder warum ich immer so gucken würde. Ich habe mich natürlich an dem Stück KitKat mit Vanilleeisgeschmack verschluckt bin rot angelaufen und in meinem Kopf ist pure Panik ausgebrochen. ER HAT ES GEMERKT. Er hat gesagt ich würde ihn anstarren! WTF??! Leben warum tust du mir das an?!

Natürlich habe ich sehr erwachsen reagiert. Nein ich habe nicht halb erstickend herausgequetscht, ich wäre nur in Gedanken gewesen und dann behauptet ich müsse unbedingt aufs Klo obwohl nein ich glaub ich habe gestottert: „Ich muss mal pinkeln.“ Ich bin danach auch nicht so hastig raus gerannt, als würde ich von einer Horde mutierter Bienen verfolgt. Jap, Ich bin also weggerannt... Na Toll.

In der Gegenwart, schließe ich stöhnend meine Augen. Warum habe ich das nur getan??! Ich bin ja wohl das dämlichste verfressene Nilpferd unter der Sonne!!! Am besten ist es wohl wenn ich ihm einfach aus dem Weg gehe für die nächsten Woche ach was Monate... Nein Jahre, bis er so dement ist, dass er dieses Zusammentreffen vergessen hat. Super Plan...

Ich gebe mir eine Facepalm. Keine gedanklich, nein eine richtige und die zwirbelt ganz schön. Ich brauche Hilfe. Ja professionelle, schießt die fiese kleine Stimme direkt. Ach halt die Klappe, fahre ich sie innerlich an. Ich rolle mich schnaufend vom Sofa, so elegant da wäre jede Sushirolle eifersüchtig, und krieche irgendwie zur Anlage und zu meinem Handy.

Aber kaum habe ich M's Chat auf gerufen verliere ich wieder den Mut. Sie quetscht mich dann bestimmt aus und ich habe doch selber keine Ahnung. Außerdem hat sie bestimmt noch tausend andere Probleme... Trotzdem fange ich langsam an zu tippen.

M? Woher weiß ich wann man einen Crush hat? Nein oh gott Nein! Ich hämmere auf die Löschtaste, als hätte sie das letzte Maoam gegessen.

M? Wie werde ich einen Crush wieder los...?

Ich zögere immer noch, ob meine Probleme es wert sind sie damit zu behelligen, als mein Handy auf einmal anfängt zu vibrieren, wie ein Wespennest. Erschrocken, als wäre ich gerade bei einem Diebstahl erwischt worden, lasse ich das Gerät fallen. Krach und die Musik geht aus, weil das Kabel raus gerissen wurde und ich? Ich hocke an die Wand gepresst da und komme mir dämlich vor, weil ich von hier aus sehr gut sehen kann, dass ich nur angerufen werde. Schon ein Schock für so eine antsosizale Person, wie ich eine bin, aber doch kein Grund gleich so auszurasten als wäre ein Dschinni aus meinem Handy gekrochen.

Also krabbele ich wieder hin und nehme den Anruf an. Jin's Name leuchtet auf dem Bildschirm. Seltsam... Naja vielleicht hat er wieder zu viel gekocht oder so. Besser als wenn es jemand anderes wäre. „Was gibs?“, sage ich also in den Hörer und richte mich in einen Schneidersitz auf. Mein Spiegelbild starrt mir entgehen und zeigt mir, dass ich Krümel auf dem Pullover habe. Sehr würdevoll.

„Kairi? Gut das du dran gehst... Kannst mir einen Gefallen tun. Bitte?“, antwortet Mister Worldwide Handsome auch schon. Er klingt ehrlich gesagt ziemlich gehetzt und eine Spur verzweifelt, sodass ich fast gesagt hätte klar. Ich kann mein Helfersyndrom gerade noch davon abhalten wieder Mal Unsinn anzustellen und frage stattdessen: „Was soll ich denn machen?“ Schon sprudelt es aus ihm heraus, so schnell, dass ich mich ziemlich anstrengen muss alles zu verstehen.

„Also... Namjoon ist krank. Er konnte heute morgen nicht mal aufstehen. Eigentlich wollte ich jetzt kurz nachhause und mich um ihn Kümmern, aber es wurde noch ein Meeting dazwischen geschoben. Bitte, Kairi du musst nach ihm sehen.. Eigentlich war er nur ein bisschen erkältet, aber nicht dass er eine Lungenentzündung hat oder so. Du musst nur einmal gucken ob er noch lebt und die Suppe auf dem Herd warm machen. Bitte ich schulde dir auch was...“ Eine Pause anscheinend ist er fertig. Mein Spiegelbild starrt mich erschrocken an. Alleine mit ihm in der Wohnung und ich soll ihn auch noch umsorgen. Das bekomme ich niemals hin ohne irgendetwas ober seltsames zu bringen. Hatte ich nicht gerade beschlossen ihm niemals wieder ins Gesicht zu blicken, zumindest nicht für die nächsten 10 Jahre?!

Aber Jin klingt so verzweifelt, weil er sich nicht um sein Teammember kümmern kann und hat bestimmt ein mega schlechtes Gewissen. Was ist dagegen schon mein Ruf oder meine Seelenruhe für die nächste 100 Jahre...

„Klar...“, hauche ich ins Telefon und lasse mich in Zeitlupe nach hinten fallen. Ich höre schon fast gar nicht mehr Jin's fröhliches: „Du bist die Beste, danke!“

I. AM. SCREWED. Eigentlich kann ich gleich meine Koffer packen und an den Nordpol ziehen. Dämlich. Dämlich. Dämlich. Ich hätte mir eine Ausrede einfallen lassen. Jetzt bleibt mir nichts anderes als mich verzweifelt im Staub auf dem Boden zu wälzen.

Was habe ich getan? Okay ich übertreibe mal wieder maßlos, aber so bin ich halt. Ein Masterplan genau ich brauche einen Masterplan. Nur die einzigen die Masterpläne entwickeln können werden mich umbringen, wenn ich ihnen das erzähle. Also eher mit einem Kissen ersticken. Ich linse auf die Uhr über meinem Kopf und versuche die Uhrzeit auf dem Kopf zu erkennen. Sieht wohl so aus als wäre noch genug Zeit für einen Erstickungstod, einen Konferenzcall und mein Ende...




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HIii...
Würde es auch trösten wenn ich euch sage das ich der festen Überzeugung war ich hätte schon längst geupdatet bis M mich gefragt hat wo das update ist ? Nein... Okai ich weiss es ist unverzeichlich... ES TUT UNS LEID. Wir sind unvollkommenen Wesen und gehören in die Hölle, aber bitte glaubt nicht das wir das nicht lesen... Wir freuen uns wirklich über jede noch so kurze Review vor allem jetzt wo wir alle jedes Mal ne halbe Lebenskrise haben ( Die sind ungefähr so aus: NEIN ICH KANN DAS NICHT ICH KANN NICHT TRAURIG SCHREIBEN ICH ZIEH AN DEN nORDPOL!!!! HÖR AUF MICH ZU HAUEN M)
Aber ich habe es tatsächlich geschafft und nein ich bin nicht zufrieden, aber wann bin ich das jemals also... Ich hoffe euch gefällt es und ihr vergrabt eure Mordpläne noch mal bis nächstesn Monat :DD 

lg 
K

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Comments

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Jelly_Belly
#1
Chapter 46: The feeeeeeeeeeels omg
Jelly_Belly
#2
Chapter 45: "knollnasige Trottel"
Ich packs nicht mehr :'D
_Gotka_
#3
Chapter 44: Daaaaaaaaaaaamn
_Gotka_
#4
Chapter 40: *Crying in the corner*
♥♥♥
_Gotka_
#5
Chapter 34: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#6
Chapter 33: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#7
Chapter 32: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#8
Chapter 30: Awwwwwwwwwwwwwww so awkward and yet so cute :3
_Gotka_
#9
Chapter 24: Bis in 3 Wochen ;-D
_Gotka_
#10
Chapter 23: Kleine Frage..fährt ihr auf das B.A.P Konzert in Düsseldorf? :D
Wie immer tolles Chapter :D