Miu - Tratschtanten Nr. 1? Handys und ihre Hintergründe

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10.2.2016
Eigentlich ist es ein gewöhnlicher Tag im Februar in einem von Deutschland weit entferntem Land namens Korea. Die Vögel werden von den hupenden Autos auf den Straßen übertönt, das Wetter war einfach beschissen kalt und ich sitze an unserem Tisch im Dorm und schlage meinen Kopf immer und wieder auf den Tisch. Warum? Um die Stabilität zu testen, immerhin muss ich sichergehen, dass wir hier auch in Zukunft noch sicher essen können, ohne das etwas zusammenbricht.
„Get“ *boom* „out“ *boom* „of“ *boom* „my“ *boom* „head!!“ Ein finaler Knall in Kombination mit einem verzweifelten Stöhnen hallen durch die Küche. Okay, vielleicht habe ich ein klein wenig gelogen was das mit der Stabilität angeht, aber das geht jetzt nicht zur Sache.
Erneut stöhnend setze ich mich auf, oder eher schmeiß ich mich an die Stuhllehne, sodass der Stuhl fast umkippt, und raufe mir nun durch die Haare. Langsam und vorsichtig richte ich meinen Blick auf die Serviette vor mir. Eigentlich wollte ich bloß ein wenig rumkritzeln, um meine Gedanken von einer Person MIT DEM SCHÖNSTEN LACHEN, WELCHES AUF DAUERSCHLEIFE IN MEINEM KOPF LÄUFT, GOD DAMNIT, aus dem Kopf zu bekommen. Hat super geklappt. Hab jetzt ein halbes Profil von ihm. Große klasse! Ich bin done mit dieser Welt, was soll denn das?!
„Hey, M?“
Beim Ertönen von Y’s Stimme schreie ich erschrocken auf und schmeiße mich regelrecht auf den Tisch, um alle Beweise meiner Tat zu verstecken.
Ich muss wie eine Irre aussehen, mit weit aufgerissenen Auge, wildem Blick, einem Vogelnest auf dem Kopf und halb auf dem Tisch liegend. Das nervöse Lachen das mir entweicht bevor ich mit „Jaaaaa?“ antworte macht das ganze hier nicht gerade besser.
Y starrt mich einfach nur an. 10 Sekunden vergehen. 20. Ich spüre wie sich die ersten Schweißperlen androhen auf meiner Stirn zu bilden. Mein aufgezwungenes viel zu unschuldiges Lächeln fängt unter ihrem Blick an zu zittern.
„Ooooookayyyy…“, fängt Yuri endlich an zu sprechen und ich kann mich gerade noch zurück halten einen erleichterten Luft Stoß auszustoßen.
Trotzdem bleibe ich wachsam und beobachte, wie sie sich suchend im Raum umsieht. Als sie zu finden scheint, wonach sie suchte, setzt sie sich in Bewegung und fängt an zu reden.
„Ich brauch eben dein Handy, wenn das okay ist, meins ist noch in K’s Tasche, aber sie ist gerade im Studio. Ich muss aber eben meine Mum anrufen, also wenn ich darf?“ Die Frage an Ende war rein rhetorisch,denn wir nehmen immer das Handy des anderen, hell, wir haben sogar alle das gleiche Passwort.
Während ich noch darüber nachdenke, warum Y’s Handy in Kairi’s Jackentasche steckt, nicke ich abwesend bevor es mich wie von der Tarantel gestochen trifft! Ich hatte mich gerade entspannt hingesetzt, da springe ich auf, der Stuhl knallt hinter mir auf den Boden und starre voller Panik zu dem kleinen Gegenstand in Y’s Hand. Ich komme gerade dazu, ein „NEIN, WAR-“ zu rufen, da fängt Y schon an zu schreien „-te“. Oh .
Nun ist sie es, die wie eine Wahnsinnige mich anstarrt. Gemischte Emotionen spiegeln sich in ihrem Gesicht wieder doch ich kann deutlich erkennen, dass sie sich nicht entscheiden kann, ob sie nun grinsen oder mich böse angucken soll, weil ich nichts gesagt hab. Wieder richtet sich ihr Blick auf das Handy in ihrer Hand.
„BXJSJYJSIF“, ich bin mir nicht sicher ob sie das gesagt hat, aber jedenfalls klang es so. Noch in Schockstarre warte ich auf eine weitere Reaktion. Womit ich nicht rechne ist, dass sie einfach aus dem Raum rennt. Mit meinem Handy.
„YAH“ ich renne ihr hinterher. Weit komme ich jedoch nicht, da attackiert sie mich schon mit einem Kissen. Oder eher gesagt wrestlt sie mich und nun liegen wir beide auf dem Boden, mit dem Unterschied, dass mir nun ein Kissen eine nette Gesichtsmassage gibt.
„Y- daf- hör a- OH MPF- GOD Y- STOP“
„WIESO HAST DU UNS NICHTS GESAGT, WIR SIND DOCH BESTE FREUNDINNEN!!“
„ICH WEIß‘ DOCH AUCH NICHT, ICH WUSSTE NICHT WIE UND JETZT HÖR GOTT VERDAMMT NOCHMAL AUF MICH ZU SCHLAGEN!“
„NEIN!“ ein extra fester Schlag trifft mich nun und meine Haare fliegen mir ins Gesicht. Ich will gerade etwas erwidern, da redet Y weiter.
„WAS NÜTZT ES BESTE FREUNDINNEN ZUSEIN, WENN DU UNS NICHT MAL ERZÄHLST, DASS DU EINEN CRUSH HAST!!“
Bei der Nennung des C-Wortes erstarre ich und spüre, wie die Röte in mein Gesicht steigt.
„Es… es ist nicht so wie du denkst“, versuche ich kleinlaut und kaum hörbar zu erklären. Mein Blick versucht auf irgendwas den Fokus zu setzten, auf alles, bloß nicht auf Y, welche nun mit einem dreckigen Grinsen über mir hockt.
„Ach ja? Und wie erklärst du mir dann das?“ und somit hatte ich mein Handy im Gesicht. Meine Augen schielen automatisch auf mein Handy und versuchen zu erkennen, was sie mir zeigen wollte, obwohl ich genau weiß, was sie mir gerade auf die Nase reibt. Literally.
„Du hast Jimin als deinen background. Kein Bild von dir und ihm oder von uns oder nur von K oder von mir. Nur Park Jimin!“
‚Nun, er ist halt anders mein bester-„
„Das Bild ist kein offizielles Foto, M. Er hat das nicht gepostet. Es gibt keine behind the stage Bilder. Er steht in kompletter Sportklufft vorm Spiegel, kein anderer ist im Raum und grinst durch den Spiegel hindurch in die Kamera. Du hast heimlich ein Foto von ihm geschossen M. Kein anderer. Und glaub ja nicht ich habe das kleine Herz in der Ecke nicht gesehen!“
Mit jedem Wort mehr das sie sprach wurde ich immer mehr in die Enge getrieben. Mein Hirn arbeitet auf Hochtouren, wie komme ich wieder raus aus dieser Situation? Denk nach, Miu, denk nach.
„Ich… ich-“
„Hey, Y, du hast dein Handy- wow, was ist denn hier los? Kissenschlacht ohne mich? Leute, ich dachte das hätten wir geklärt!“ Als K, welche gerade durch die Tür kam und nun dabei ist, sich aus ihrer Jacke zu befreien, keine Antwort bekommt, schaut sie wieder zu uns.
Ich spüre noch immer Yuris brennenden Blick auf mir während ich K voller Verzweiflung und um Hilfe anschreiend anstarre.
„Was…?“
„M HAT EINEN CRUSH AUF PARK JIMIN!“
„SIE HAT WAS?!“
Und somit werde ich nun von beiden Seiten mit Kissen geschlagen.
„Okay…ok- OKAY GUYS, STOP! ICH RED JA!!“ Schlagartig hören sie auf, ein zufriedenes Grinsen auf ihren Gesichtern. War ja klar.
Stöhnend richte ich mich auf und klopfe mir den Staub von den Klamotten.
„Man, wir sollten echt mal putzen, das ist ja der totale-“ und ohne den Satz auszusprechen sprinte ich in Richtung Badezimmer. Ich hatte schon die Klinke in der Hand da spüre ich einen starken Griff um mein Handgelenk, welches mich zurück Richtung Wohnzimmer zieht; nicht zu vergessen mich als Strage mit dem Kissen nochmal zu schlagen. Schmollend und besiegt folge ich Y.
Mein letztes Stündlein hat geschlagen. Das war‘s. Mach’s gut Welt. Ich weiß, unsere Zeit zusammen war kurz, aber ich hatte eine tolle Zeit! Naja, meistens jedenfalls! Aber trotzdem irgendwie doch ein tolles Leben und was weiß ich nicht alles.
Ich lasse mich auf das weiche Sofa sinken, während Y und K sich gegenüber von mir auf den Couchtisch setzten; ihre Blicke durchbohren mich doch keiner sagt ein Wort.
„Also…“, oh ok, never mind, there we go!
Vorsichtig schaue ich zu K, welche mich nun erwartungsvoll anlächelt und wie ein Flummi auf und ab hüpft als sie fragt :„Und? Seit wann weißt du‘s? Wie kam es dazu? Weiß er davon? Erzähl! Erzähl!“
Ein leichter Schups von Yuri neben ihr lässt sie verstummen, bevor noch mehr Fragen ihren Mund verlassen. Mein Kopf schwirrt jetzt schon von den ganzen Fragen. Oder vom Flüssigkeitsmangel in meinem Körper. Ich sollte echt mehr trinken.
„Fangen wir von vorne an!“, setzt Yuri an. „Seit wann weißt du’s?“
„Öhm,“ ich versuche irgendwie das ganze hier hinauszuzögern, doch ich weiß, dass das im Endeffekt ziemlich nichts bringt. „Ich glaub seit einer Woche circa?“
„Glaubst du oder weißt du?“
„Ich glaube…“
„Wieso?“
Wieder werden meine Wangen ganz heiß. Gott, warum verlangt sie von mir, es direkt auszusprechen?!
„Ich- ich glaub ich mochte ihn vorher schon irgendwie aber-“ im Hintergrund nehme ich wage ein klatschendes Geräusch war „es ist nicht so, dass ich in ihn v-verliebt bin oder so, ich mag ihn nur einfach…sehr“ zum Ende hin wurde ich immer leiser und ich bin mir gar nicht sicher, ob meine beiden Verhörer mich überhaupt verstanden, geschweige denn gehört haben.
„Bezahlst du deine Schulden jetzt oder später?“ Entschuldige, was?
„Maaaaan, du bist doch doof, warte…“
Um es milde auszudrücken, ist mir dieses Gespräch sehr suspekt und als dann noch ein knisterndes Geräusch mein Ohr erreicht, schaue ich auf zu meinen beiden Bandkollegen WELCHE GERADE EISKALT EINE GELDÜBERGABE HALTEN.
„Leute?!?!“ mein Mund steht weit offen und ich glaube meinen Augen nicht; das kann doch nicht deren ernst sein, sie haben eine Wette darüber abgeschlossen?! Moment, überrascht mich das gerade wirklich? Um ehrlich zu sein weniger als gedacht, aber oh man, was stimmt nur mit uns nicht?
„Sorry, M, aber wir haben dir von Anfang an gesagt, dass das ganze ‚best friend‘-Zeug bull ist und da mehr ist! Es war nur eine Frage der Zeit, dass einer von euch bemerk, dass er auf den jeweils anderen steht!“
Ich würde lügen, würde ich sagen ihre Worte hätten mir nicht einen Funken gegeben, aber ich muss realistisch bleiben.
„Nun, es ist jedoch nur eine Schwärmerei, wie gesagt, keiner steht in dem Sinne auf irgendeinen“ -ich könnte schwören, die beiden haben das synchrone Augen verdrehen heimlich geübt- „und außerdem ist das bestimmt nur eine Phase, das sollte bald vorbei sein und- AU! HEY!“ empört schmeiße ich ein Kissen, welches zufällig gerade perfekt neben mir lag -auf einer Couch, was eine Überraschung- nach Y, welche mir zuvor ins Knie gebissen hat. Dieser Kannibale. Leider weicht sie rechtzeitig aus.
„Okay, M, ganz ehrlich? Ich glaub du weißt ganz genau, dass das nicht der Fall ist und dass du einfach nur Angst hast, aber wieso? Gott, Miu, weißt du eigentlich wie ihr beide zusammen seid?“
„Öhm…ja? Keine Ahnung? Normal?“
Stille. Okay, ich schätze nicht, ist das jetzt gut oder schlecht?
„Auf eure Weise? Der niedlichen Weise? Ich hab‘ doch selber keine Ahnung, ich werde da ein andern Mal nochmal drauf eingehen, jedenfalls Fakt ist: du magst ihn! Was ist so schlimm da dran, dass du gleich hoffst, dass es nur eine Phase ist?“
Mein Blick richtet sich ins Leere. Tausend Bilder schießen mir gleichzeitig durch den Kopf, jedes mit einem anderen Motiv von Jimin. Freude, Hoffnung, Unschlüssigkeit, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Frustration, Unsicherheit, Verständnis, Neugier, Wut. Alles was ich in der kurzen Zeit in seinem Gesicht ablesen konnte; alle Gefühle, die er mir erlaubt hat zu sehen. Seine Empathie; sein Mitgefühl; wie er mit all seinen Mitmenschen mit so einer selbstverständlichen Nettigkeit und Höflichkeit umgeht. Seine secret role in BTS.
So einen Menschen habe ich nicht verdient. Nicht jetzt, nicht in einer Woche, nicht in einem Jahr. Gar nicht. Er verdient das beste an seiner Seite und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das nicht bin.
„Ich weiß nicht…“, flüstere ich leise.
Ich weiß zwar nicht, was ich getan habe, jedoch habe ich plötzlich zwei riesige Koalas an mir hängen, die mich halb erwürgen. Was zur Hölle?
„M, wir haben dich lieb, das weißt du doch, oder?“, nuschelt Kairi in meinen Arm.
„Ehhhn…jaaa?“ okay, nein, im ernst, was passiert hier gerade? Unbeholfen hängen meine Arme in der Luft.
„Was auch immer gerade in deinem Kopf vorgegangen ist, es ist nicht wahr! Ich weiß zwar nicht, warum du nicht mit uns darüber reden möchtest, aber wenn du soweit bist werden wir hier sein und dir zuhören!“, ertönt nun auch Rat Nummer 246 von Yuri gedämpft an meinem anderen Arm.
„Awwwww, cheesy! Aber ja, das weiß ich, danke!“, mit eigenartigen Verkrümmungen versuche ich gerade, die beiden irgendwie ebenfalls zu umarmen, als mir eine Idee kommt.
„Es ist nicht so, dass ich nicht darüber reden will, aber…“
Neugierig heben Kairi und Yuri ihre Köpfe und schauen mich an. Ich versuche ein Grinsen zu verhindern, welches versuch, sich auf mein Gesicht zu kämpfen.
„…dann würde ich wieder ein Kissen im Gesicht haben, ABER HEUTE NICHT!“, ich greife hinter Kairi nach dem Kissen und schlage es mit voller Kraft an Kairis Hinterkopf und Yuris Gesicht.
Einige Sekunden ist es still, jedenfalls wenn man mein Lachen nicht hinzuzählt, doch kaum habe ich den Gedanken zu Ende gedacht, trifft mich das Kissen zurück und so eskalierte eine weitere Kissenschlacht in unserem Dorm.

 

 

13.2.2016

Es ist komisch durch die gleichen weißen Fluren fast jeden Tag zu laufen. Alle sieht gleich aus und selbst wenn jetzt jemand den Strom abstellen würde, könnte ich wetten, dass ich den Weg zu unserem Trainingsraum auch so finden könnte. Oder eventuell auch nicht, denke ich, als ich in den Aufzug steige und die Türen sich langsam hinter mir schließen.
Würde man den Strom ausstellen, müsste ich die Treppe nehmen und keiner wird mich mehr in das Treppenhaus bekommen, wenn es stockdunkel ist. Zum einen, weil ich zu faul bin, zum anderen, weil Jimin mal dort hingerannt ist, als er mir meine Cap geklaut hat und das Licht jedoch nicht anging. Meine Augen hatten sich noch versucht an die Dunkelheit zu gewöhnen, als er seine Hände auf meine Schultern schlug und ich vor Schreck fast die Treppe runtergefallen bin.
Mit einem ‚bling‘ komme ich auf meiner Wunschetage an und setze meinen Fuß auf den festen Boden außerhalb des Aufzuges.
Mein Blick fällt auf die Tür zum Treppenhaus und die Erinnerung, wie ich schmollend nach der Situation dort hinaustrat, mit einem Jimin dicht hinter mir, mich anflehend ihm zu verzeihen, schießt mir wieder in den Kopf. Nach einigen Grimassen, lächerlichen Tanzbewegungen und einen Haufen Snacks, der an einem Jahresvorrat heranreichte, den ich geschlagene 30 Minuten habe versucht habe abzulehnen, hatte ich ihm eigentlich doch verziehen. Er war einfach zu niedlich und aufmerksam, länger konnte ich das Lachen, das unbedingt erklingen wollte, nicht ignorieren.
Ich biege um die Ecke und fokussiere schon die Tür, hinter der mich gleich Jimin erwartet.
Noch mit den Gedanken bei der Erinnerung fängt wieder dieses komische warme Gefühl in meinem Magen an und ich merke, wie ich anfange nervös zu werden.
Es fühlt sich an, als könnte ich einerseits über ein Blumenfeld an einem Sommertag tanzen vor Freude, doch zum anderen als könnte ich die nächste Toilette aufsuchen vor Nervosität. Gott, alles war so viel einfacher, als ich noch nicht wusste, dass ich Jimin auf diese Art mag. Da war alles in Butter! Wortwörtlich!
Wir hatten indirekt ‚geplant‘ etwas verspätet ein paar nach-weihnachtliche-Küchlein für Silvester zu backen. Nein, wir haben dann nicht nur Küchlein gebacken, sondern nachträgliche Weihnachtsküchlein, das ist ein Unterschied! Neeeeeein, keine Silvesterküchlein, stop it!
Die Idee kam relativ spontan; es war kurz nach unserem kleinem… Debakel in unserer Dormküche, als Y und ich zu Bangtan gefahren sind, um die geliehenen Pullis zurückzugeben; welche wir am Ende doch nicht zurückgegeben haben aber na gut. Jin war gerade dabei zu backen und Jimin war sein Assistent, welcher ihm die Zutaten anreichte. Ich habe ihn wohlmöglich ausgelacht, weil Jin ihn nicht an seine Utensilien lassen wollte, bis Y verkündete, dass ich gar nicht so lachen soll, wenn es bei mir nicht anders ist. Mein Lachen verstummte relativ schnell, als ich ihr einen Blick zuwarf, der hätte töten können, während sie zufrieden grinste und nun Jimin mich auslachte.
Jedenfalls kamen Jin und Yuri ins Gespräch über selbstangepflanzte Kräuter und somit verließen sie die Küche, um sie sich anzusehen. Nun, zumindest glaube ich, dass das so war. Vielleicht ging es auch um ein Waschmitte, wer weiß das schon. Egal, zurück zum Thema! Jimin fing dann an zu behaupte, dass er trotzdem besser Kuchen backen könnte als ich und nun, das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen! Ich habe auch meinen Stolz! Ich weiß nicht, wie es geschah, jedoch haben wir uns vielleicht ein wenig um diesen komischen elektrischen Schneebesen gestritten, während die Sahne geschlagen wurde. Mööööglicher Weise kamen haben wir die Stufe auf die höchste gestellt und die davor schon längst zu Butter geschlagenen Sahne verteilte sich im Raum. Als Jin und Yuri auf Grund des Krachs und unserem Gelächter zurück in die Küche zurückgetürmt kamen, war wirklich alles in Butter. Ich sagte ja: wortwörtlich.
Okay, aber nein wirklich!
Langsam drücke ich die Klinke herunter und trete in den Raum. Sofort fällt mein Blick auf Jimin und ich kann spüren, wie mein Herz anfängt schneller zu schlagen.
Warum wird alles auf einmal so anders, sobald man über seine eigenen Gefühle Bescheid weiß? Ich denke zurück an all die Diskussionen, ob nun Hulk oder Ironman besser ist, an welche Kookie sich voller Freude beteiligte. An die unzähligen Rangeleien um Snacks, geteilte Flachwitze und Dance Battles.

Doch dann kam der Tag, an dem Bangtan und 2nd Chance sich zur gleichen Zeit im Trainingsraum für einen Spieleabend versammelten. Eigentlich waren wir viel zu übermüdet, um uns nur auf irgendwas zu konzentrieren, aber wir haben es trotzdem gemacht, warum auch immer. Als mein kleines Grüppchen, welches natürlich so gut wie am Gewinnen war, zu der ‚Maknae-Gruppe‘ blickte, welche eine Teambesprechung in der hintersten Ecke hielten und Jimin den Kopf in unsere Richtung drehte -siegessicheres Lächeln auf den Lippen- und sich unsere Blicke trafen, fing mein Herz plötzlich an zu rasen und mir schoss die Röte ins Gesicht. Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass wir die Runde verloren hatten und Kairi und Yuri noch einige Stunden danach versucht haben, sich das zu erklären, als wäre das der neuste Fall bei Akte X.
Von da an fing ich an Jimin in einem anderem Licht zu sehen und es wurde schlimmer, wenn wir zusammen trainierten. Ich konnte viele Schritte nicht mehr ausführen, da mir seine Nähe plötzlich ganz anders bewusste wurde und nicht hat es nur mich wahnsinnige gemacht, sondern ihn auch hochgradig verwirrt.
Mittlerweile habe ich das zwar ziemlich gut im Griff, aber manchmal kann ich es nicht verhindern, dass ich auf einem schüchtern werde und am liebsten aus dem Raum rennen, zum Flughafen fahren und nach Timbuktu auswandern will.
„Hey“, oh Gott, das war viel zu hoch, nochmal. Ich räuspere mich. „Hallo!“, sehr gut, alte-Männer-Stimme ist so viel besser. Ich fluche vor mich hin und mache mich auf den Weg zum andern Ende des Raumes, doch irgendwas stimmte nicht.
Bei der Hälfte zwinge ich meine Füße dazu, langsamer zu werden, bis sie schließlich stehen bleiben. Verwirrt schaue ich zu Jimin.
Die Musik zu unsrem Tanz läuft im Hintergrund und um genauer zu sein sogar sein Part, doch er rührt sich nicht. Es steht einfach nur da; breitbeinig und sieht aus als wäre er sofort bereit zu tanzen, sobald sein Part kommt, doch dieser läuft ja schon, ist sogar fast vorbei. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, laufe ich weiter und stelle meine Tasche ab.
Mein Blick fällt auf sein Spiegelbild und ich ziehe scharf die Luft ein. Ich kenne ihn nun schon ziemlich gut auf Grunde der Tatsache, dass wir einiges an Zeit mir einander verbracht haben und ich ihn nicht ohne Grund als einen guten Freund bezeichnet habe und noch immer bezeichne.
In Jimin’s Kopf tobt ein Sturm. Seine Augenbrauen sind nachdenklich zusammengezogen, seine Augen auf irgendwas in der Ferne gerichtet, obwohl es aussieht, als schaue er auf seinen Oberkörper. Sein Brustkorb hebt sich mit schweren Atemzügen.
Etwas stimmt hier gewaltig nicht. Sorge strömt durch meinen Körper. Soll ich zu ihm gehen? Oder soll ich ihn lieber alleine lassen? Mein Blick schießt zur Tür bevor er wieder zurück zu Jimin wandert. Aber was, wenn ich ihn gerade nicht alleine lassen soll. Vorsichtig mache ich ein paar Schritte auf ihn zu. Vielleicht will er nicht alleine sein, vielleicht möchte er ja darüber reden? Aber… ich stocke kurz in meiner Bewegung. Ich bin schrecklich mit Worten, wenn es ums aufmuntern gehen, vielleicht sollte ich vielleicht jemand anderes holen, Hobi oder Tae- nein! Ich kann das genauso gut! Ich setze mich weiter in Bewegung. Er braucht jetzt jemanden, ich werde jetzt keinen Rückzieher machen!
Ich bleibe schräg links hinter ihm stehen. Nochmal schaue ich auf seine Spiegelung bevor ich vorsichtig meine Hand auf seine Schulter lege. Das Prickeln unter meiner Haut, welches mich erschaudern und mich fast meine Hand zurückziehen lässt, ignoriere ich.
„Jimin?“, frage ich. Meine Stimme ist kaum hörbar und ich frage mich, ob er mich gehört hat, als er jedoch unter meiner Hand erstarrt. Unsere Blicke treffen sich im Spiegel und er entspannt sich sichtbar.
Sofort erscheint ein Lächeln auf seinem Gesicht. „Oh, Miu, hey!“, doch ich glaube diesem Lächeln nicht.
„Bist du schon lange gesehen, ich habe gar nicht bemerkt, wie du reingekommen bist“, er entflieht meiner Hand auf seiner Schulter und macht sich mit einem leichten Lachen auf den Weg zu seiner Tasche. Auch diesem Lachen glaube ich nicht. Das ist nicht das Lachen, welches auf Dauerschleife in meinem Kopf läuft.
„Jimin…“, ich folge ihm. Ich weiß immer noch nicht, ob ich hier gerade das Richtige tue, aber es gibt kein Zurück mehr.
„Hm?“ fragt er mit noch immer dem gleichen Lächeln, als er an mir vorbei zur Musikanlage geht; sein Tonfall viel zu fröhlich. Gespielt.
Ich bleibe stehen, nicht realisiert, dass er schon wieder die Seite des Raumes gewechselt hat. Ich dreh mich um und schaue zu ihm. Mein Blick wandert über seinen Rücken hinweg zu seinem Hinterkopf und ich versuche mit einem mir gewünschten magischen Blick herauszufinden, was in seinem hübschen Kopf vorgeht. Seine Körperhaltung ist ganz anders, als ob er sich… unwohl fühlt?
„Jimin…“ dramatische Künstlerpause „was ist los?“
Mir entgeht nicht, wie sein Körper sich ruckartig anspannt und nur langsam wieder entspannt, als würde Jimin seinen Körper dazu zwingen, während er in seiner Bewegung innehält.
„Was meinst du? Alles ist in Ordnung, so wie immer“ wieder dieses nicht überzeugende Lachen.
„Na komm, lass und anfangen!“
„Nein!“ meine Stimme ist viel fester, als ich vermutet hätte und ich bin selber überrascht.
„Entschuldigung, was?“, nicht nur trieft nun seine Stimme voller Verwirrung, sondern auch seine Körperhaltung. Als wäre mir ein Geweih gewachsen sieht er mich an.
Ich schütteln den Kopf. „Nein“, ich mache mich auf den Weg zu ihm. Sein Blick verlässt mich kein einziges Mal und normalerweise würde ich jetzt mit geröteten Wangen den Boden anstarren, aber meine Sorge siegt hier über den kleinen Teenie-Crush. „Erst, wenn du mir sagst, was mit dir los ist!“. Ich bleibe direkt vor ihm stehen und durchbohre ihn förmlich mit meinem Blick, als könnte ich so in seinen Augen nach der Antwort lösen.
Sein Blick hält meinem nicht stand und wandern nun ohne Ziel durch den Raum.
„Miu, es ist nicht, mach dir keinen Kopf...“
„Jimin, das sieht nicht aus wie ‚nichts‘“
Man, ich kann ja echt hartnäckig sein, wer hätte das gedacht.
Ein besiegter Seufzer entflieht aus seinem Kopf, als er geschlagen die Augen schließt. Als er dann anfängt, sich seine Haare zu raufen, sich kurz von links nach rechts dreht, sich schließlich auf den Boden setzt und sich mit angewinkelten Beinen auf den Boden liegt, wusste ich, dass er bereit ist zu reden.
Ich setze mich im Schneidersitz neben ihn und warte. Ich habe ihn schon quasi ‚gezwungen‘ mit mir zu reden, da kann ich ihm ruhig die Zeit geben, die er braucht.
„Miu?“
„Hm?“ ich schaue in sein Gesicht. Seine Augen starren an die Decke.
„Miu, wenn ich ein definierteres Sixpack habe, würdest du mich dann mehr mögen als sonst?“
Ahhhh, darum geht’s also, ob… warte…was?
„Was?“ stelle ich meine verwirrte Frage. Ich hatte mit allem möglichem gerechnet, jedoch nicht mit sowas, warum macht er sich solche Gedanken darüber?
Wieder ein Seufzer und geschlossene Augen seinerseits, bevor er sich im Schneidersitz mir gegenübersetzt und seinen Blick auf etwas hinter meiner rechten Schulter fixiert.
„Miu, aus der Sicht eines Fans… würdest du mich auch mit Bauchmuskeln lieber mögen?“
Ich bleibe stumm und schaue ihn einfach nur an. Sein Blick ist noch immer der gleiche, nur ist wieder sein nachdenklicher Ausdruck zurückgekehrt; die leicht zusammengezogenen Augenbrauen und ernsten Züge.
„Jimin, hast du Kommentare gelesen? Hast du es zugelassen, dass sie einen Effekt auf sich haben, hast du sie zu Herzen genommen?“
Seine nicht vorhandene Reaktion, nachdem ich diese Fragen gestellt habe, sind Antwort genug. Ich hole tief Luft. Ich habe schon so einiges über Jimin’s Unsicherheit in der Hinsicht erfahren; sei es durch vereinzelte Kommentare von seinen Mitmembern, die kein anderer mitbekam, oder durch Texte im Internet. Auch habe ich viele dieser Kommentare gelesen, die er wohl wieder gelesen zu haben scheint und die mich ein wenig den Glauben an die Menscheinheit verloren haben ließ. Wie kann man ihm nur so etwas antun? Sie wissen genau, was für Probleme er damit hat und trotzdem kommen sie nur, wenn er Muskeln hat und gehen, wenn er auch nur einen Hauch von einem Bauch ohne Sixpack zeigt. Dabei war Jimin schon muskulös, wie weit soll das noch gehen.
„Nein“ sage ich ihm mit ernster und ehrlicher Stimme. Sein Blick schießt überrascht zu mir und er sieht schon echt niedlich dabei aus. Okay, ruhe Miu, dafür ist jetzt keine Zeit! Reiß dich zusammen!
„Nein?“ bei der Überraschung in seiner Stimme kann ich nicht anders als zu schmunzeln. Verdammt, er macht es einem aber auch nicht gerade einfach!
„Nein! Pass auf…“ ich schiebe mich mit meinen Händen weiter vor, sodass sich nun unsere Knie berühren und schaue in seine Augen.
„Ich weiß, dass du es am liebsten jedem Fan recht machen möchtest, aber ich denke nicht, dass du es für Fans tuen sollst, die doch nur wegen deiner Muskeln mögen. Wenn du keine mehr hast und sie gehen, dann waren es keine wirklichen Fans. Fans unterstützen dich, egal was du tust und wie du aussiehst; Muskeln hin oder her. Ich sage nicht, dass Muskeln nicht nett anzuschauen sind, versteh‘ mich nicht falsch;“ im Augenwinkel bemerke ich, wie sein Mundwinkel zuckt. „aber ich würde sie nur dann wirklich mögen, wenn ich weiß, dass du sie hast, weil DU sie haben möchtest und nicht irgendwelche thirsty Fans! Wenn du sie unter normalen und gesunden Umständen bekommen hast, ohne dafür zu hungern und quasi neben dem Training mit den Geräten verheiratet bist!“
„…du weißt davon?“
„ja und ich möchte das nicht selber miterleben. Allein schon zu wissen, dass du das schon Mal durchgemacht hast finde ich absolut schrecklich und zu wissen, dass du jetzt wieder kurz davor stehst… ich schwöre, ich duelliere mich mit jeden, der dich denken lässt, dass man dich mit Muskeln lieber mag! Wag es ja nicht, dass diese Worte deine Gedanken vergiften! Du hast so viele weitere gute Eigenschaften, wegen denen dich ARMYs mögen, sie begrenzen dich nicht nur auf deine Muskeln! Oder mag ich dich auch nur wegen deinen Muskeln? Definitiv nicht!“ während ich rede, bekomme ich die ganzen Schilder und Kommentare von Fans in meinem Kopf und ich muss mich zusammenreißen, ruhig zu bleiben und nicht gleich diese Personen ausfindig zu machen und sie in ihren Träumen zu verfolgen. In ihren Albträumen. 
„Du magst mich also?“ ein verspieltes Lächeln umspielt seine Lippen, als ich mich wieder auf ihn konzentriere. Seine Unsicherheit ist jedoch noch immer nicht ganz aus seinen Augen verschwunden.
Gespielt genervt verdrehe ich meine Augen und lächele leicht, ehe ich ihm leicht gegen seine Schulter schlage.
"Natürlich mag ich dich! Mit dir zusammen ist es immer lustig! Du bist schlau und humorvoll! Du bist süß, auch wenn du es nicht zugeben willst und du sagst, dass du nicht süß sein kannst, glaub mir, die Außenwelt sieht das anders! Du bist… anders.“ Sein erheitertes Lachen beim letzte Punkt dringt an mein Ohr und lässt mein Lächeln wachsen ehe ich weiterrede:“ Du bist verrückt. Du bist perfekt auf deine eigene imperfekten Art und Weise, du sagst fast immer, was du von etwas hältst und du bist immer für deine Freunde da. Du hast das beste Lachen. Natürlich mag ich dich. Deshalb mag ARMY dich. Du bist du!“
Der Anblick von einem breit grinsenden Jimin gegenüber von mir und dass ich es geschafft habe, dass es auf seinem Gesicht ist, lässt mich ebenso breit zurück grinsen. Es tut gut, dass alles mal zu sagen, auch wenn es in einer anderen Situation ganz anders klingen würde und ich ihm gerade so halb gestanden habe, wie ich mich fühle, habe ich es doch nicht. Ich bin gerade nur die beste Freundin die er gerade braucht, auch wenn ich mich gerade selber in die Friedzone gesteckt habe, oh well.
„Du fühlst dich wahrscheinlich jeden Tag ziemlich unter Druck gesetzt, die Person zu sein, die jeder von dir verlangt zu sein, aber mhh…versuch es nicht zu sehr, okay? Das Du, das du jetzt gerade bist, ist das reinste und authentischste Du, welches du gerade sein kannst. Verändere dich nicht zu sehr wegen so etwas, es ist Gift für deine Gedanken. Du… bist du. Das ist etwas, was kein anderer sein kann, sei stolz drauf! Egal, wer es sagt, du bist die einzige Person, die etwas verändern kann, wenn sie will. Du denkst vielleicht, dass du dich verändern musst, damit sie dich weiterhin mögen, aber um ehrlich zu sein… keiner ist perfekt! Mängel machen uns zu Individuen, sie unterscheiden uns voneinander. Ich sag jetzt nicht, dass es ein Mangel ist, wenn du keine Muskeln hast! Ich meine das so, dass sie nicht von dir erwarten können durch und durch perfekt zu sein, mit einer perfekten Persönlichkeit und einem perfekten Körper. Perfektion ist subjektiv, es werden nie alle zufrieden sein, du bist immerhin kein Gott! Du musst keine Muskeln haben, um in den Augen anderer perfekt zu sein. Und um ehrlich zu sein mag ich das, weil all diese Mängel - entschudige, ich weiß nicht, wie ich das anders in Worte fassen soll- machen dich aus und ich mag dich so wie du bist, selbst wenn du 30kg mehr auf den Rippen hättest, also…“, mein Blick, der irgendwann in der Mitte nach rechts gewandert ist, richtet sich mit einem Lächeln wieder zu ihm. Ich beuge mich leicht vor und lege meine Hände jeweils an eine seiner Wangen. „Sei wer du bist, okay? Ich werde immer hier sein und dich unterstützen, das verspreche ich! Du bist gut so wie du bist und ich hoffe wirklich, dass du das irgendwann selber sehen wirst“, ich habe mich etwas in meinen Worten verloren und ich weiß nicht einmal, ob das, was ich ihm gerade gesagt habe überhaupt Sinn macht, ob ich mich richtig ausgedrückt habe, aber ich wollte ihm einfach so viel sagen, damit er sich besser fühlt. Ich bin immer noch recht schlecht im aufmuntern und ich weiß nicht, ob das gerade gut war oder nicht, aber anhand des warmen Lächelns und undefinierbaren Blick, welcher sich nun in meine Augen bohrt, denke ich, dass ich etwas richtiggemacht haben muss.
Mit einem finalen Grinsen drücke ich seine Wangen zusammen zu einer lächerlichen Grimasse ehe ich sie loslasse und mich mit einem Lachen hinstelle.
„Nun komm, Mr. Astralkörper, genügend schlechte Gedanken für heute!“, nutze ich den Spitznamen, den ich ihm vor über einem Jahr bei unserem ersten Treffen gegeben habe. Ich kann noch immer das nun entstandene Grinsen in seinem Gesicht aus dem Augenwinkel sehen und auch bemerke ich seinen Blick, welcher mich zur Musikanlage verfolgt, nachdem ich ihm durch die Haare gewuschelt habe.
Dort angekommen versuche ich erst einmal mein wie wild klopfenden Herz zu beruhigen.
Oh Gott, oh Gott, was habe ich da gerade alle von mir gegeben, oh Gott, kann der Boden mich bitte verschlucken und nie wieder rauslassen? Ich habe zu viel gesagt, viel zu viel, was wenn er jetzt was ahnt? Was soll ich tun? Habe ich gerade unsere Freundschaft aufs Spiel gesetzt oder sie verstärkt? Warum ist das so frustrierend?!
Ich höre, wie mein Handy ertönt und mich aus meinen Gedanken reißt. Da ich jedoch noch immer die Röte in meinem Gesicht spüren kann, bete ich Jimin eben für mich nachzusehen, während ich das Lied einstelle. Während unserem Gespräch sind immerhin einige Lieder durchgelaufen.
Als ich es gefunden habe und die Gefahr, noch immer eine Tomate zu sein, vorbei ist drehe ich mich um, um mich auf meine Startposition zu stellen.
„Und? Wer was? Was wollte man?“
„Oh, nur Yuri, von wegen, ob du weiß, wo ihr Notizbuch sei.“
„hat sie es schon wieder verlegt? Das gibt’s doch gar nicht, jemand muss da mal eine Strichliste führen! Könntest du ihr bitte mit einem ‚nein‘ antworten? Danke!“
Ächzend fange ich an meinen Körper zu dehnen, ehe ich bemerke, wie Jimin grinsend auf mein Handy herabblickt. Es ist kaum zu glauben, dass er vor wenigen Minuten noch das komplette Gegenteil war und ich schlage mir imaginär auf die Schulter, ich denke, meine gute Tat für heute ist getan und somit die Wahrscheinlichkeit, dass der Weihnachtsmann dieses Jahr zu mir kommt, gestiegen.
Doch ich bin nun doch stutzig, warum zur Hölle grinst er so auf mein Handy? Hat Y irgendeinen Blödsinn zurückgeschrieben, was…?
„Jimin?“
„Hm?“, nach kurzem Zögern richtet er seinen Blick auf mich. Fragend ziehe ich eine Augenbraue hoch.
„Oh, ja! Richtig, sorry!“ mit einem letzten Blick auf mein Handy legt er es zurück in meine Tasche, kommt zu mir rüber getrottet und dehnt sich noch einmal mit mir zusammen, auch wenn er wahrscheinlich schon längst aufgewärmt war. Ich lächel in mich hinein.
Merkwürdigerweise verschwindet sein Grinsen das ganze Training über nicht.

Als wir fertig mit dem Training und geschwitzt das BigHit-Gebäude verlassen warten wir ohne Wort zu sagen auf die Autos, die uns abholen sollen, denn um die späte Uhrzeit und komplett fertig, wollen wir einfach beide nicht laufen. Ich bin jedoch ziemlich froh, dass es eine angenehme Stille ist, somit stehen wir hier und schauen beide in den Nachthimmel, beide in den eigenen Gedanken vertieft.
Mein Auto ist zuerst da und ich drehe mich zu Jimin, welcher mich schon ansieht. Ich weiß nicht genau, was ich sagen soll; irgendwelche aufmunternden Worde oder Lebensweisheiten?
„Also dann…“, wie es scheint entschloss mein Mund sich für die einfache Variante, da mein Hirn zu lange brauchte. Große Klasse. Ich verbeuge mich leicht ehe ich in Richtung Auto steuere.
„Miu!“, als ich ihn meinen Namen rufen höre kann ich nicht anders und drehe mich lächelnd zu ihm um. Einige Zeit sagt er gar nicht und sieht mich einfach nur an.
Bitte sag mir nicht, dass ich mir das nur eingebildet habe, das wäre sonst jetzt ober peinlich! Was wäre denn ein guter Grund, weshalb ich mich nochmal einfach so umgedreht haben könnte? Die Luft hinter mir sei besser? Ich laufe gerne rückwärts?
Sein warmes Lächeln lässt mich in meinen Gedanken innehalten.
„Danke“, es war leise, aber ich habe noch nie etwas so laut und deutlich gehört. Ich grinse über beide Ohren, ehe ich meinen typischen Militär Gruß mit zwei Fingern an meiner Schläfe mache und wie über weiche rosa Wolken zu meinem Auto springe und mich auf den Sitz schmeiße.
Wir setzen und in Bewegung als mir einfällt, dass Y ja ihr Buch gesucht hat. Ob sie es wohl gefunden hat?
Ich entsperre mein Handy und nur wenige Sekunden danach erschrillt ein Schrei aus meinem Mund, der den Fahrer dazu bringt, kurz im Slalom zu fahren und wahrscheinlich halb Seoul aufweckt, während ich voller Entsetzen auf mein Hintergrund mit Jimin als Motiv starre.

 

________

Hoi :3
keinerlei billige Ausrede für das verspätete Update hier, ich war einfach faul, entschuldigt :D
jedenfalls HEY, jemad hat Gefühle entwickelt!! Ich weiß nicht, ob das jetzt zu schnell ging oder nicht aber ich weiß nicht... es fühlte sich richtig an, bis jetzt ist es ja auch nur ein Crush :D ich hoffe trotzdem, dass euch beide Abschnitte gefallen haben^^
Habt noch einen schönen Tag und bleibt gesund!
Byeeeee~

Miu :3

P.S.: wenn irgendwo starke auffallende Fehler sind: sie waren eigentlich berichtigt, bevor mein Laptop sich dachte NOUP, Zeit für ein Update! Und da es relativ spät ist, bin ich nicht in der Lage, den Text nochmal zu korrigieren, werde es aber so bald wie möglich tun :3

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Comments

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Jelly_Belly
#1
Chapter 46: The feeeeeeeeeeels omg
Jelly_Belly
#2
Chapter 45: "knollnasige Trottel"
Ich packs nicht mehr :'D
_Gotka_
#3
Chapter 44: Daaaaaaaaaaaamn
_Gotka_
#4
Chapter 40: *Crying in the corner*
♥♥♥
_Gotka_
#5
Chapter 34: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#6
Chapter 33: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#7
Chapter 32: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#8
Chapter 30: Awwwwwwwwwwwwwww so awkward and yet so cute :3
_Gotka_
#9
Chapter 24: Bis in 3 Wochen ;-D
_Gotka_
#10
Chapter 23: Kleine Frage..fährt ihr auf das B.A.P Konzert in Düsseldorf? :D
Wie immer tolles Chapter :D