Miu - back in time

Like us?!

2.3.2016

“Ok, du willst uns also sagen, ihr seid zwar voll so Küsschen hier, Händchen halten da, aber kein Paar?”, frage ich Yuri nun bestimmt zum gefühlt 1000x , weil so ganz will es nicht in meinen Kopf rein. Y verdreht leicht genervt die Augen ehe sie mit einem Nicken antwortet.
Einige Schritte lang starre ich sie einfach nur von der Seite an und schaue dann zu K, welche Yuri genauso schräg und mit zusammen gezogenden Augenbrauen eindringlich anstarrt.
“Bin ich die einzige die das ziemlich suspekt findet?” K schüttelt als Antwort auf meine Frage den Kopf.
Ich drehe meinen Kopf nach hinten, um nun Tae mit einer hochgezogenen Augenbraue anzusehen, welcher mit einem Arm um Jimins Schulter hinter uns herdackelt. “Und du bist ok damit?” Er zuckt bloß mit den Schultern. Als ich ihn weiterhin mit meinem Blick durchbohre haut Jimin leicht seinen Ellenbogen in Taes Seite, welcher ihm kurz einen Blick zuwirft, ehe er anfängt zu sprechen:” Ich denke schon? Sie braucht halt etwas länger, um es ihr scheinbar zuzugestehen und wenn es dann soweit ist, bin ich dann da! Bis dahin ist das ‚Küsschen hier, Hädchen halten da‘ schon mal ein guter Anfang!”
Sofort schnallt Y’s Kopf nach hinten und funkelt ihn an. “Was soll das denn bitte heißen?!”
“Ich glaub, das weißt du ganz genau, Kätzchen!”, sein weltweit bekanntes rechteckiges Grinsen erscheint auf seinem Gesicht und bringt Yuri dazu, sich wieder umzudrehen; eine leichte röte auf ihrem Gesicht. Ich wiederhole: Yuri. Mit einer leichten Röte auf ihrem Gesicht!! Also das..
“Ich weiß zwar nicht wie dir es geht K, aber ich bin schon dafür, das Y genauso wie ich mit einem Kissen verprügelt und ins Kreuzfeuer genommen wird!”
“Einverstanden!”
“Was? Leute, nein, da besteht wirklich kein Grund zu! Es ist nicht das gleiche!” Yuri sieht abwechselnd zu Kairi und mir, während sie ihre rechte Hand abwinkend bewegt und den Kopf schüttelt.
“Ihr macht Kissenschlachten und das ohne uns? Also ich, als Kissenschlachten-ausführ-Weltmeister, fühle mich unglaublich in meinem Stolz verletzt!”, beschwert sich Tae hinter uns.
“Tae, tut mir leid, aber da kannst du leider nicht mitmachen, das ist nur reserviert für uns  Mädels, denn dann reden wir über den ganzen Tratsch und Klatsch in unserem Leben, Mädchenzeug halt, und die Kissenschlacht ist einfach nur dazu da, um die betroffene Person zum Sprechen zu kriegen! Bis jetzt hat es immer geklappt! Auch wenn es erst einmal dazu kam!”, erklärt Yuri ihrem nun schmollenden nicht-Freund.
“Ich kann auch einfach eine Perücke aufsetzen und total hoch reden!”, krächzt er mit seiner besten verstellten Stimme, was ihn einige Kicherer von uns und einen diasapproving Blick und Kopfschütteln von Y einbringt, was in verstummen lässt.
“Warte, ihr habt das schon mal gemacht? Und wenn ich richtig verstanden habe, dann bei Miu? Wieso? Was hat sie abgestellt?”, ertönt nun zum ersten Mal Jimin’s Stimme. Ich kichere noch immer vor mich hin, ehe ich registriere, was Jimin gerade gefragt hat und reiße meine Augen auf.

“Oh, na wegen ihren Schwarbdjfhdhf”. Y hatte zum Glück genug Verstand gehabt K rechtzeitig eine Hand vor ihren Mund zuschlagen. Wobei, so rechtzeitig war es wohl doch nicht. Erst als in K’s Augen die Verwirrung durch Realisation darüber was sie gerade gesagt hat ersetzt wird, ertönt die erste Stimme wieder:“ UHHHH, einen Schwarm?? Unsere Miu hat einen Schwarm? Wer ist es?? Wer? Wer? Na komm, sag schon! Ich will es wissen!!”
„Verdammt, K, sieh‘ nur, was du angestellt hast!“, versuche ich Kairi anzumeckern ohne gleich im Erdboden zu verschwinden, ich mein, verdammt, Jimin steht nur 2 Meter hinter mir und ist hellhöriger denn je!
„UHHH, du verneinst es nicht, also stimmt es! Nun sag schon!“, aufgedreht hat Tae seine Hände auf meine Schultern geschlagen und schüttelt mich so heftig durch, dass meine Gangart die eines Betrunkenen gleichen könnte.
„Tae, ich hab‘ keinen Schwarm, sie hat nur Blödsinn erzählt!“ ok, ok, im Nachhinein, war das keine gute Wortwahl. Ich mein, klar, Jimin ist 2 Meter hinter dir, aber was ist schlimmer als zu gestehen, dass du jemanden magst? Genau, direkt vor genau den Augen dieser Person zu sagen, du würdest für niemanden schwärmen und QUASI SEINE HOFFNUNG ZU ZERSTÖREN, also wenn er mich auf diese Weise mag. Mag er mich so? Ich weiß nicht, aber so vieles sagt ja, aber…oiahdfsfjer. Jedenfalls, meckere ich mich in meinem Kopf an, war das ein echt dummer move.
„Och komm, Miu, ich seh’s doch! Errötest du etwa? OHHHH, sie wird rot! Seht ihr das, SEHT IHR DAS?“ Grinsend geht er um mich herum und stellt sich direkt vor mir in den Weg.
„Tae…“, ertönt Jimin’s warnende Stimme.

„Ich werde nur rot, weil du mich gerade in eine sehr unangenehme Situation bringst, Tae, das ist alles!“. Nein, war es nicht.
„Du lügst!“
„Nein, du ich nicht!“
„Tust du wohl!“
„Tu ich nicht!“
„Tust du w-“
„TAE!“, ertönt Jimin’s bestimmende Stimme erneut hinter mir und lässt Tae verstummen, welcher über meine Schulter hinweg zu seinen besten Freund blickt. Es ist nur ein kurzes Aufblicken, aber trotzdem scheint sich etwas in seinen Augen widerzuspiegeln, was ich nicht genau deuten konnte? Vielleicht war es auch einfach nur ein Vmin Ding, wer weiß das schon so genau bei den beiden.

„Hmmmmm, ok!“, sagt Taehyung und ich atme unauffällig aus. „Aber wenigstens einen Tipp könntest du uns geben“ und da zieh ich die zuvor ausgeatmete Luft wieder ein, während er mir zuzwinkert und seinen Blick wieder auf Jimin richtet; diesmal jedoch länger. Ich will mich am liebsten auch umdrehen und sein Gesicht sehen, dann könnte ich einfacher entscheiden, was ich tun soll. GOTT, ich hasse Entscheidungen und oder ähnliches.
Okay, okay, Miu, denk nach! Streng die Gehirnzellen, die du noch nicht mit deinem täglichen Salamikonsum absterben lassen hast, nochmal an. Was tun, was tun…. Mein Blick wandert zu meinen beiden Freundinnen, welche ebenso angespannt auf meine Entscheidung warten wie die anderen beiden. Mein Blick fällt auf Y, welche ihn erwidert. Irgendwas… irgendwas ist da… irgendwas….eine Idee….sie liegt mir auf der Zunge. Da ich Yuri wohl ziemlich mit meinem Blick durchbohre, hebt sie fragend eine Augenbraue und das ist der Moment, in dem in einem Cartoon nun ein Licht über mir angehen würde. Mit größter Mühe meinen Plan nicht zu verraten hebe ich nur leicht meinen linken Mundwinkel, um ihr ein Zeichen zu geben, ehe ich mich wieder Tae zuwende. Nun ist schauspielerisches Talent gefragt.
Dramatisch atme ich aus und gebe mich geschlagen. „Na gut“, ich schaue auf meine Füße und fange an mit meinen Händen zu spielen. Showtime. Ich versuche nicht Tae anzusehen, welcher nun wieder von einem Ohr zum anderen grinst und ich sonst lachen würde. „Also…“ich lasse ein leicht verträumtes Lächeln auf meinen Lippen erscheinen und schaue über Tae’s Schulter ins Leere, um den gleichen Effekt zu erzeugen. „Er…viele sehen in ihm nur einen gut aussehenden und heißen Typen, der Bühnenerfahrung hat und viele weibliche Wesen in den Wahnsinn treibt, aber eigentlich… eigentlich ist er so eine liebenswerte, süße und nette Person, was viele Leute leider nicht sehen, da sie ihn nur auf seinen Körper reduzieren. Seine vollen Lippen, das engelsgleiche Lachen, und seine Augen, haaaaa, seine Augen…“ dramatische Pause und albernes mädchenhaftes Kichern bitte hier einfügen. „…sind so…magisch!“ Ehe ich für das Finale ansetze, sehe ich aus dem Augenwinkel die verwirrten Blicke meiner Freundinnen und das Tae mit einem riesigen Grinsen zu Jimin blickt und mich gar nicht beachtet. Interessant!
„Aber leider…“ wieder blicke ich auf den Boden und lasse meine Schultern sinken, um wie der letzte Trauerkloß zu wirken, dessen letzte Packung Salami gerade von jemand anderem aufgegessen wurde. Oder wie Y, wenn wir sie von ihren K-Dramen wegzerren, um zu trainieren. „Leider sieht er mich einfach nicht.“ Stille.
„Warte, was? Was meinst du damit?“, fragt Kairi mich von rechts und bringt mich dazu mich ihr zuzuwenden und wie ein getretenen Welpen anzublicken. „Nun, genau das. Unter all denen die für ihn schwärmen, da kann ich doch nichts Anderes als unsichtbar sein. Ich hätte doch nie eine Chance, sie mich doch an! Was habe ich schon zu bieten?“, antworte ich ihr und schiebe als Extra noch meine Unterlippe vor. Jup. Ich schmolle und bete innerlich, dass ich nicht aussehen wie nach einer Botoxbehandlung.
„Was- was sagst du denn da für einen Mist?“, dringt Jimin’s Stimme an mein Ohr und bringt mich an meine Grenzen; ich muss in der Rolle bleiben.
„Hm?“, frage ich und blicke mit großen Augen zu ihm. Einige Sekunden starren wir uns einfach nur an und ich muss dem Drang wiederstehen, das hier aufzulösen und ihn zu umarmen. Gott, er sieht so niedlich aus wenn er verwirrt ist.
„Ich weiß zwar nicht von wem du redest-“
„Oh, natürlich nicht.“
„Klappe, Tae. Ich weiß zwar nicht von wem du redest, aber ich bin mir sicher, dass du das alles ganz falsch siehst. Du würdest unter allen hervorstechen, einfach gerade weil du du bist, weil er ebenso die guten Dinge an dir sieht wie du an ihm. Du hast so viel zu bieten und ich wette er denkt genauso wie du, nur auf sich bezogen.“, langsam und vorsichtig, als würde er genau darauf achten, was er von sich gibt.
„Das denkst du? Wirklich?“, frage ich mit möglichst viel Hoffnung in meiner Stimme und in meinen Augen, während ich jetzt erst recht versuche, nicht zu ihm zu rennen und ihn zu umarmen. Er schaut mir tief in die Augen, als würde er mir etwas sagen wollen, dass nicht über seine Lippen kommt, ehe er mit fester Stimme antwortet: „Mit ganzem Herzen!“.
Atmen, Miu, atmen! Und Herz, es wäre nett, würdest du dich auch mal weiterbewegen, ich muss das hier zu Ende bringen!
„AWWWW, DANKE!“, nun lasse ich es zu und umarme ihn. Ehe er mich zurückumarmen kann, löse ich mich schweren Herzens von ihm und drehe mich zu Yuri und K, welche aussehen, als hätten sie gerade am liebsten eine Familienpackung Popcorn auf ihrem Schoß.
„Dann heißt es nur noch an Channing Tatum’s Nummer ranzukommen und ihn davon zu überzeugen, dass ich die Eine bin!“
„Chan-… Channing…CHANNING TATUM?!“, kommt es aus Tae’s Mund und allgemein scheint er etwas geschockt? Oder eher überrascht? Jedenfalls steht er mit offenen Mund da und starrt mich ungläubig an, als könnte er nicht glauben was ich da gerade von mir gegeben habe. Jimin wiederrum scheint zu einer Statue erstarrt zu sein, denn dieser steht noch immer mit den leicht gehobenen Armen, die er bei der vorherigen Umarmung um mich legen wollte, da und starrt mit großen Augen ins Leere. „Was denn?“, frage ich unschuldig. Man, ich bin so fies, ahhh, warum tut es mir jetzt schon wieder leid?

„Oh, EEEEENTSCHULDIGE MAL, also wenn jemand die EINE für Channing Tatum ist, dann bin das ja wohl ich!“. Y scheint sich gefangen zu haben und kommt nun, das Lachen unterdrückend, auf mich zu und legt einen Arm um meine Schultern. Nun ist Tae ebenfalls zur Statue erstarrt und blickt Y genauso an wie Jimin mich.
„Ich habe zwar immer noch keine Ahnung was hier gerade los ist, aber ich weiß ganz genau, dass ihr beide falsch liegt! Ich bin ja nun wirklich die einzig wahre Miss Channing Tatum“, meldet sich auch K zu Wort, wirft ein wenig unbeholfen die Haare nach hinten und kommt an meine andere Seite; macht es Y gleich und legt ebenso ihren Arm um meine Schulter, auch wenn sie ihren Arm einiges mehr heben muss und wahrscheinlich bald wieder runternimmt.
„Na dann, möge die Bessere gewinnen!“, eröffne ich den ‚Wettbewerb‘, lege meine Arme um die jeweilige Taille der beiden und mache mich zusammen mit meinen lieblings Chaoten weiter Richtung Trainingsraum.
„Viel Glück euch beiden!“
„Viel Glück am Arsch, K, das hier ist ein knall harter Wettbewerb um deinen zukünftigen Schwager!“
„Genauso wie um deinen Y, immerhin reden wir hier von meinen Mann!“
„Das ist aber unfair, M, du hast doch schon einen!“
„Nun, ich höre keine Einwände!“, sage ich und blicke nach hinten. Yuri und Kairi machen es mir gleich. Tae schaut uns noch immer verwirrt und ungläubig hinter her. „Verdammt, Chim, Channing Tatum, das ist eine ganz andere Liga, du musst dir was einfallen lassen!“, sagt er mit leiser Stimme zu Jimin, welche sein Gesicht in seiner Handfläche versteckt und wie eine Ampel rot leuchtet.

 

 

6.3.17

Mit ausgestreckten Beinen sitze ich auf den Boden unsres Übungsraumes und schaue auf die Blätter vor mir, welche die Choreografie meines Solos abgebildet haben, und dehne mich. Das Konzert rückt immer näher und ich fange mehr und mehr an meine Choreo in Frage zu stellen. Ich weiß nicht genau wieso, die Choreo ist super, aber irgendwie werde ich immer so unsicher über all die Dinge die ich zu tue, während und kurz nachdem ich sie beende. Es ist wie ein Fluch; und das passiert nicht nur beim Tanzen! Alles immer voller Selbstzweifel über Dinge von denen ich weiß, dass ich sie gut kann, aber ich kann es nicht abschalten. Und diesmal kann mir auch keiner helfen. Es ist schon relativ spät und keiner ist mehr hier.
Auch Jimin hab ich seit dem Channing Tatum Ereignis nicht mehr gesehen, da er sich auch auf deren baldiges Comeback vorbereiten muss. Oder für Yoongi’s Geburtstag in wenigen Tagen, auch möglich. Vielleicht auch beiden. Och man, ich vermisse ihn. „Haaaach“, seufze ich und schaue hoch in den Spiegel.
Schwarzes T-Shirt, schwarze Jogginghose, ein messy bun; alles nichts Neues. Nur fehlt die Cap. Wieder schmolle ich. Ich kann damit leben, Jimin ein paar Tage auf Grund der Arbeit nicht zu sehen, aber mein für ihn schwärmendes Herz hätte wenigstens gerne etwas, das an ihn erinnert bei sich. Aber meine Cap ist auf magische Weise vor ein paar Tagen verschwunden. Nenn es Magie, Feen, Harry Potter, einen Hinterhalt oder eine Taube namens Charly, lustig finde ich das nicht, aber ich habe echt keine Ahnung, wo ich sie hätte abgelegt haben können. Ich habe schon überall gesucht, jeden Stein umgedreht, möglicherweise Patrick bei seinem Mittagsschaf gestört, und jeden im BigHit Gebäude gefragt, ob sie meine Cap gesehen haben doch jedes Mal bekam ich die gleiche Antwort.
Ich stelle mich hin und fange an meine Arme zu dehnen.
Aber auch sonst scheint hier irgendwas Anderes zu sein. Auch wenn die Jungs sich vorbereiten, irgendeinen bunten Haarschopf sieht man immer irgendwo; vor allem Namjoon‘s und Tae’s, aber nichts! Nada! Es ist wirklich wie verhext, aber auch Yuri und Kairi scheinen ahnungslos zu sein.
Meinen Kopf hin und her kreisend und meine Glieder ausschüttelnd mache ich mich auf den Weg zur Musikanlage und spiele mein Solo.
Zum Beat wippend gehe ich zurück zur Raummitte und warte auf den Beat, zu dem ich einsetzen kann. Ich schließe die Augen und verbanne all meine Gedanken aus meinem Kopf, lasse die Musik auf mich wirken. Als der Beat kommt fange ich an mich zu bewegen. Erst langsam, dann schneller und wieder langsamer. Ich konzentriere mich auf die Gefühle die mein Tanz ausdrücken soll und lasse mich fallen; lasse mich komplett gehen.
Kurz bevor der Höhepunkt des Tanzes eintreten kann, ertönt ein eigenartiges Geräusch aus den Lautsprechern und bringt mich zu stolpern. Verwirrt schaue ich zu meinem Handy und warte ein paar Sekunden. Als es nicht nochmal kommt, versuche ich meine verloren gegangene Konzentration wiederzubekommen. Doch dann ertönt es wieder. Diese gottverdammt kleine Erfindung des Teufels, zur Hölle mit dir, ich versuche hier zu arbeiten!
Grummelnd mache ich mich auf den Weg zum Handy, welches an der Musikanlage angeschlossen ist und entsperre es. Neben dem Bild von Jimin als meinen Hintergrund sehe ich, dass ich 2 neue Nachrichten auf KakaoTalk habe, sowie die Tatsache, dass mein Handy nicht auf stumm geschalten ist. Noch leicht außer Atem klicke ich auf das kleine Symbol und sehe, dass Jimin mir geschrieben hat. Überrascht siehe ich die Augenbrauen hoch, als ich sehe wie spät es ist. 11:30. Wieso ist er wach? Ich geh auf den Chat.

 

[Chim~♥] Komm mal bitte raus vor die Eingangstür
[Chim~♥] Und denk an eine Jacke; es ist kalt draußen!

Was zum… woher wusste er, dass ich hier bin? Warte, er sagte ‚Eingangstür‘, ich hoffe er meint nicht die von unserem Dorm!
Meinen Blick verwirrt auf die beiden Nachrichten gerichtet, schnappe ich mir meine schwarze dickere Sweatjacke und mache mich auf den Weg.
Ich trete vor die Tür und gleich kommt mir die frische und kühle Nachtluft entgegen, welche mich meine Schultern hochziehen lässt. Da wir in Korea sind, ist es nicht so kalt wie in Deutschland um diese Jahreszeit, aber trotzdem nicht warm! Es ist Nacht, verdammt!
Ich hüpfe die paar Stufen vor dem Gebäude hinunter und schaue mich suchend um.
Da Chim nicht mehr sein knall orangenes Haar hat, stellt sich das als einiges schwieriger da, ihn unter anderen zu finden! Aber das Haselnuss-Braune Haar ist wahrscheinlich besser, um nicht aufzufallen. Zum Glück sind um diese Uhrzeit so oder so nicht viele auf der Straße unterwegs.
Ich lasse meinen Blick wandern. Auto, Auto, Laterne, Kookie in der Pose eines griechischen Athleten der Antike mit einem schwarzen Schirm in der Hand als Speer, obwohl die Nacht sternenklar ist; Auto, Laterne, Müllto- warte. „Kookie?!“
„Hey, M!“, begrüßt mich Kookie, stellt sich schnell wie ein Soldat hin und grüßt mich ebenso wie einer, ehe er in seine ursprüngliche Pose zurück verfällt. Und das war‘s.
„Ehhhhm….“, da ich nicht weiß was hier vor sich geht -ob gleich ein Nilpferd aus der Mülltonne springt und mich verschlingt- nähere ich mich ihm vorsichtig. „Was tust du da?“, frage ich ihn.
Er führt seinen Zeigefinger an seinen Mund, als würde er mir sagen wollen, ich sollte nichts sagen, und zeigt dann in die Richtung in die auch der Schirm zeigt. „Folge einfach der Straße solange bis du einen anderen von uns triffst!“
„ok….und wieso?“
Als Antwort bekomme ich nur sein Bunny-Grinsen und eine Neigung seines Kopfes in die Richtung in die ich gehen soll.
Na, dann wollen wir mal, schätze ich?
Ich setze mir meine Kaputze auf und setze Fuß vor Fuß. Ich hoffe keine alte Ahjuma hält mich für einen rebellierenden Teenager mit einer komischen Absicht im Kopf und ruft die Polizei. Der Gedanke lässt mich in meinem Gang stocken und lässt mich daraufhin extra so laufen, als wäre ich genau dieser rebellierende Teenager, einfach, weil ich es kann!
Schon von weitem sehe ich eine Gestalt mit einem ausgestreckten Arm an einer Laterne lehnend. Als ich näher komme entpuppt sich diese Person als Tae, welche mir entgegengrinst, mit seinem rechten Arm eine kreisförmige Bewegung macht und nach links zeigt. Mit einem Plüschpandabären, der eine Mascara an seine Tatze mit Tape befestigt hat. Ich öffne gerade meinen Mund, um ihn wenigstens zu begrüßen und ok, wohlmöglich um zu fragen was das hier eigentlich soll, da stopft er mir schon den Hintern den Plüschs in den Mund. „Stell keine Fragen, vertraue uns, wir werden dich schon nicht kidnappen, wir zeigen dir nur den Weg zu ‚Channing Tatum‘“, sagt er und entfernt zwinkernd das Plüschtier von meinem Mund. Ich bin einfach nur verwirrt. Seit wann ist Channing Tatum in der Stadt?
Als nächstes treffe ich Yoongi, welcher gelassen an einer Hauswand lehnt und genau wie die beiden davor eine Mouthmask trägt, nur trägt er dazu noch eine schwarze Cap. Als er mich sieht, zieht er ein Stück Stoff, welches zu ¾ aus seiner Hosentasche hängt, hervor, entfaltet es und streckt es mir entgegen. Ein schwarz-rot kariertes Hemd befindet sich nun vor mir und ich bin mir nicht sicher, was ich damit tun soll. An einen Fahnenmast aufhängen? Yoongi scheint mein verwirrtes Gesicht zu sehen, ehe er um mich rumläuft und mir in das Hemd hilft. Oder anziehen, das macht mehr Sinn als der Fahnenmast. Ich winke Yoongi zum Abschied zu, welcher nur nickte.
Der Stoff fühlt sich irgendwie vertraut an. Ich schaue hinab auf den Ärmel, welcher leicht zu lang ist und über meine Hand reicht.
Ich fange an etwas zu ahnen, als ich Hobi an der nächsten Ecke antreffe. Er hat es sich auf einen Plastikstuhl mit Popcorn und 3D-Brille gemütlich gemacht. In einer Hand hält er die DVD-Hüllen von ‚Zurück in die Zukunft‘, ‚Findet Nemo‘ und ‚Barbie in: Barbie und das Diamandschloss‘.
„Nur damit du es weiß: wenn ihr jemals plant diese Filme zu gucken: ladet mich ein! Ich bring Popcorn mit!“, sagt Hobi und streckt mir sein Popcorn entgegen. Wie bei einem Ninja schnallt meine Hand vor und klaut ihm eine gute Menge. Gespielt entsetzt haut er sich auf die Brust und scheucht mich in die Richtung, in die ich gehen muss. Kichernd jogge ich den Weg entlang.
Jin erblicke ich als nächstes. Der Älteste von BTS hat sich ein pinkes Plüscheinhorn auf den Kopf gesetzt, welches er mit einer Hand festhält, während er mir mit seiner linken Hand einen Kuss zuwirft, jedoch eine ausschweifende Bewegung nach links macht und mir den Weg zeigt. „Ich mag deinen neuen Hut, steht dir super!“, sage ich noch zu ihm, ehe er mit einem Grinsen „Ich weiß“ antwortet und ich meinen Weg fortsetze.
In meinem Kopf gehe ich die Member durch und merke, dass nur noch einer fehlt; Jimin ausgeschlossen.
Namjoon steht ganz normal mitten auf dem Gehweg -man, hat der ein Glück, dass gerade Nacht ist und sich hier in der Gegend kaum einer aufhält- und trägt eine Cap auf seinem Kopf.
Als ich näherkomme, kommt mir diese doch ziemlich bekannt vor.
„Hey, ist das nicht meine?? Namjoon, warum hast du meine Cap?“
Grinsend setzte er sich besagte Cap und mir meine Kapuze ab und setzt sie mir falschherum auf meinen Kopf.
„K war so nett und hat Jimin einen Gefallen getan“
„K hat…K hat was?!“, ungläubig starre ich ihn an. Meine eigene beste Freundin hat was getan? Wie konnte sie nur? Das ist Verrat!
„Hey, sei nicht so hart zu ihr später, du wirst ihr dankbar sein! Du, ich soll die sagen, dass du den Weg von hieraus kennst! Also dann, viel Glück!“ Viel Glück? Ehe ich nachfragen konnte was er damit meine, geht er an mir mit einem letzten Grinsen vorbei und lässt mich stehen.
Halloooo? Ich will ja nichts sage, aber ich bin ein Mädchen! Mich alleine im Dunkeln in einer Gegend voller Gassen zurück zu lassen ist keine gute Idee! Aber na gut, dann muss ich halt mal taff sein. Vielleicht finde ich hier ja irgendwo einen ausrangierten Baseball-Schläger? UH, ich hätte Kookie den Schirm abnehmen sollen! Mist, warum hab‘ ich da nicht eher dran gedacht?
Aber zurück zum eigentlichen!
Ich schaue mich um und tatsächlich! Obwohl es dunkel ist kann ich genau erkennen, dass ich in der Nähe von Jimin und meiner Gasse bin! Ich grinse. Er hat Namjoon extra nicht dorthin gestellt, damit es weiterhin geheim bleibt.
Eine unerwartete Vorfreude macht sich in meinem Körper breit und ich fange an grinsend in Richtung der Gasse zu joggen.
Dort angekommen quetsche ich mich durch die Pflanzen hindurch, welche im Laufe der Zeit näher zusammen gewachsen zu sein scheinen, und erblicke sofort Jimin, welcher genau in der Mitte der Gasse auf mich wartet und lächelnd zu mir blickt.
Dann fällt mir auf was er trägt und ich kann nicht anders, als zu lachen. Er hat genau die gleichen Klamotten wie bei unserem Treffen an. Selbst sein braunes Haar passt fast perfekt dazu, auch wenn ich wetten könnte, dass es ziemlich eigenartig sein muss das Haar wieder so glatt und zur Seite gebürstet unter einer Cap zu haben. Auch ist der Eyeliner nicht mehr so auffällig wie damals und allgemein ist seinem Gesicht deutlich anzusehen, dass er erwachsen geworden ist. Was ich seit langem schon nicht mehr an ihm gesehen habe ist er in einem schwarzen wife beater shirt und high-cut Sneakers, da sich im Vergleich zu damals sein Kleidungsstil stark verändert hat und er heutzutage sich auch erwachsener kleidet.
Er sieht trotzdem umwerfend aus, ich hoffe er versteht das nicht falsch versteht, aber diese Situation ist einfach so einmalig, ich kann nicht anders als zu lachen. Er hat tatsächlich unser erstes Treffen aufleben lassen und ich liebe es. Zwar kommen all die peinlichen Erinnerungen zurück, aber die Tatsache, dass er sich an all das erinnert…. Mein Lachen wird zu einem warmen Lächeln ehe ich auf ihn zugehe. Er schaut mich immer noch an und wendet seinen Blick nicht ab, nur wird sein Lächeln mit jedem Schritt, den ich näherkomme, größer.
Eine gute Armlänge entfernt bleibe ich vor ihm stehen und schaue zu ihm auf; in diese magischen Augen. Einige Zeit lang stehen wir einfach nur da.
„Hey..“, ertönt tief, leise und rau seine Stimme.
„Hi...“ erwidere ich ebenso leise und das Grinsen auf unseren Gesichtern wird noch breiter.
Jimin scheint sich wieder zu fangen, denn er räuspert sich und holt etwas hinter seinem Rücken hervor: „Hier; für dich“
Überrascht schaue ich hinab, ehe mein Blick wieder zu ihm hochschießt und ihn ungläubig anstarrt. „Nein!“
„Doch!“, antwortet er, während sein leises Lachen durch die Gasse hallt.
Wieder schaue ich hinab und nehme langsam das Buch entgegen, welches er mir entgegenhält. Es ist genau das Buch, welches ich bei unserem ersten Treffen ausgeliehen hatte und welches einiges an Schaden genommen hat, nur ist dies ein neues; komplett unbeschädigt.
Ich kann nicht anders als ungläubig auf das Buch in meinen Händen hinab zu blicken.
„Ich- ich kann es nicht glauben, das….“ Ich schaue zu Jimin hoch und treffe auf seine warmen Augen, welche mich zu beobachten scheinen.
„Danke“, hauche ich hervor.
„Guck rein“, ein nervöses Zucken umspielt seinem Mundwinkel, aber er hört nicht auf mich anzulächeln.
Neugierig blicke ich wieder auf das Buch und wieder zu ihm. Nachdem er mir nochmal auffordernd zunickt öffne ich das Buch zur ersten Seite und finde einen Zettel:

Mimin?

Ein Wort. Eine Frage. Aber ich weiß sofort, was sie bedeutet und ich spüre, wie mein Herz beinahe aus meiner Brust springt, als ich langsam wieder zu Jimin aufblicke.
Ich will ihm antworten, wirklich, aber ich kann nicht. Mein Mund steht leicht offen und ich kann nicht anders als ihn anzustarren, aus Angst, er könnte im nächsten Moment verschwinden und dass das alles nur ein Traum ist.
Jimin räuspert sich, ehe er eine meiner Hände vom Buch löst in seine nimmt und anfängt, mit ihr zu spielen, wahrscheinlich aus Nervosität, aber das stört mich gerade relativ wenig.
„Ich… ich weiß, dass das hier gerade alles over the top ist und wahrscheinlich habe ich es echt übertrieben, aber hey, wegen Channing Tatum ließ du mir keine andere Wahl!“
Bei der Erwähnung des Schauspielers musste ich leise kichern und Jimin scheint sich etwas zu entspannen.
„Jedenfalls…wollte ich mich erst einmal dafür entschuldigen, dass ich so lange brauchte, um dir diese Frage zu stellen, die ist nämlich längst überfällig, aber ich wollte sie dir nicht einfach so stellen. Ich mein, ich weiß, es ist keine große Frage oder so, aber ich wollte es trotzdem irgendwie besonders machen, weil du für mich jemand… besonderes bist und ich habe dich echt unglaublich gern! Egal, was du tust, ich lie- mag es, wie du es machst und verdammt, wie kann ein Mensch so niedlich sein? Hör auf damit! Ok, nein, hör nicht auf, ich hab das echt gern, ebenso habe ich es gern, wenn du in meiner Gegenwart bist. Deshalb… Miu? Möchtest du meine Freundin sein? Meine feste Freundin?“ Es bildet sich schon das größte Lächeln auf meinem Gesicht, ehe ich antworten konnte und Jimin auf Grund dessen grinsend weiterspricht: „Die Jenna Dewan zu Channing Tatum?“
Ich lache auf und ich wette, ich habe noch nie so glücklich geklungen wie in diesem Augenblick, als ich nicke „Ja, Jimin, das wäre ich liebend gerne!“
„Wirklich?“ sein Grinsen vertieft sich und ich lache auf.
„Ja, wirklich!“
„Wirklich wirklich?“
„Wirklich wirklich!“
Sein Grinsend wird zu einem warmen Lächeln ehe er langsam seine rechte Hand hebt, an meine Wange legt und sich vorbeugt. Ich schließe meine Augen als er auch schon seine Lippen sanft und vorsichtig auf meine legt. Ich kann nicht anders als in den Kuss hinein zulächeln und er wohl ebenso wenig. Die Schmetterlinge in meinem Bauch stehen Kopf und mein Kopf ist leer, ich bin einfach im hier und jetzt und kann sagen, dass das hier gerade einer der schönsten Momente meines bisherigen Lebens ist!
Ich weiß nicht, wie lange wir hier standen und uns geküsst haben, eher wir den Kuss unterbrechen und er seine Stirn an meine legt. Jimin sucht meinen Blick und als er ihn findet blicke ich plötzlich verschüchtert auf den Boden. Ein glückliches Glucksen ist von Jimin zu hören, ehe er mir einen Kuss auf die Stirn drückt und mich danach in den Arm nimmt.

Einige Sekunden stehen wir so da, ehe er mich hochhebt und sich ein paar Mal um sich selbst dreht. Ich quietsch „Stop, stop, stop, stop!“, flehe ich ihn lachend an und er hört tatsächlich auf. Er dreht mich in seinen Armen um, setzt sich auf das Sofa, welches sich hinter ihm befindet und zieht mich mit sich, sodass ich nun zwischen seinen Beinen sitze. Ich spüre wie er sein Gesicht in meinem Nacken versteckt und mich fester an sich drückt. Grinsend lege ich meine Hand auf eine von seinen um meine Taille.
Irgendwann fange ich an das Buch, welches ich noch immer in meiner Hand halte, zu lesen. Jimin liest über meine Schulter hinweg mit und drückt mir dann und wann immer wieder einen Kuss auf die Wange und ich wünsche die Nacht würde niemals enden.

 

 

 

__________
Wenn man auf Grund technischer Probleme letzte Woche nicht updaten konnte und dann diese Woche vergisst das fertige Kapitel hochzuladen, weil man ein Schussel ist.. ich hoffe Y ist noch nicht wach und hat den delay nicht bemerkt xD falls du das hier liest: DU HAST NICHTS GESEHEN, DAS UPDATE WAR PÜNKTLICH, K LÜGT! (sorry K) xD

jedenfalls, yey, Mimin fluff bevor es ans Konzert geht, macht euch auf was gefasst :D
Hoffe euch hat das Chapter gefallen, seeyou in 3 weeks! Habt morgen einen schönen Feiertag, byeeee~~
Miu~ (*^-^*)/

 

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Comments

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Jelly_Belly
#1
Chapter 46: The feeeeeeeeeeels omg
Jelly_Belly
#2
Chapter 45: "knollnasige Trottel"
Ich packs nicht mehr :'D
_Gotka_
#3
Chapter 44: Daaaaaaaaaaaamn
_Gotka_
#4
Chapter 40: *Crying in the corner*
♥♥♥
_Gotka_
#5
Chapter 34: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#6
Chapter 33: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#7
Chapter 32: ♥♥♥♥♥
_Gotka_
#8
Chapter 30: Awwwwwwwwwwwwwww so awkward and yet so cute :3
_Gotka_
#9
Chapter 24: Bis in 3 Wochen ;-D
_Gotka_
#10
Chapter 23: Kleine Frage..fährt ihr auf das B.A.P Konzert in Düsseldorf? :D
Wie immer tolles Chapter :D