Kapitel 5

I GOT U

Der kleine Moment kam mir wie Jahre vor. Er ging wieder ein paar Zentimeter von meinem Gesicht weg, musterte mich und dann drückte er ganz schnell, mit geschlossenen Augen, seine Lippen auf meine. Ich riss meine Augen auf und wollte ihn wegdrücken, aber er umfasste mein Handgelenk, sodass ich mich nicht wehren konnte. Meine andere Hand konnte ich nicht benutzen, da ich sie zum abstützen brauchte. Wenn ich mich mit dieser Hand auch noch vor ihm wehren würde, wäre eher das Gegenteil, von dem was ich bewirken wollte der Fall gewesen. Nämlich, dass ich dann auf dem Sofa liegen würde und gar nicht mehr wegkam wenn er es nicht wollte. Zuerst war es nur ein normaler Kuss gewesen, aber jetzt versuchte er seine Zunge ins Spiel zu bekommen. Weil ich so verwirrt war schaffte er es auch. Ich saß mit offenen Augen da und ließ es über mich ergehen. Irgendwann nach gefühlten 30 Minuten ging er dann langsam von mir weg und musterte mich. „Bist du so geschockt, dass du deinen ersten Kuss nicht mal genießen konntest?“, er grinste frech. Ich schnappte nach Luft, sprang vom Sofa auf und rannte ins Bad. Ich schloss ab und lehnte mich gegen die Türe und ließ mich auf den Boden sinken. DAS war also mein erster Kuss gewesen. Aber was sollte das?! Aus wahrer Liebe hatte er das sicher nicht gemacht. Es war schließlich der erste Tag den wir uns kannten. Entweder er wollte mich ärgern, er war ein Playboy der nur an das eine dachte oder er meinte es gut, sodass ich mir nicht immer k-Dramen anschauen musste und dachte: So ein erster Kuss wäre toll!... Oder so einer!   Ich wusste es einfach nicht. Aber ich war mir sicher, dass ich es bald wissen würde, da ich ja noch genug Zeit hatte alles über ihn und seine Persönlichkeit herauszufinden. Nachdem ich 10 Minuten da drin war klopfte es an die Türe. „Alles ok? Komm raus!“, sagte Mark. „NEIN! ICH KOMME HIER NIE WIEDER RAUS!“, schrie ich panisch. Er hatte Recht. Ich konnte hier nicht für immer drin bleiben, selbst wenn ich es wollte. Also stand ich langsam auf und öffnete die Türe. Er stand vor mir und am liebsten hätte ich gleich wieder die Türe zugeknallt und Herzklopfend im Bad geblieben, aber er packte mich am Arm und zog mich aus dem Raum, sodass ich es nicht einmal in Erwägung ziehen konnte zurück zu gehen und mich wieder einzusperren. „Du warst ziemlich geschockt oder?“, fragte er grinsend. Ich nickte und schaute ihn ohne die Miene zu verziehen an. „Schon. Was sollte das man?!“ Er zuckte die Schultern und antwortete: „Keine Ahnung. Ist mich halt so überkommen, als ich dir so nah war… Männerinstinkt.“, er grinste keck. Jetzt versteinerte sich meine Miene noch mehr. „Willst du mich verarschen?! Du hast mich gerade geküsst! Mein erster Kuss ist irgendwie nicht so gelaufen wie ich gehofft hatte!“ Er zuckte schon wieder mit den Schultern. „Dann hättest du halt mitmachen müssen und nicht wie versteinert dasitzen sollen, dann wäre er bestimmt schon eher so gewesen. Weil an mit hätte es nicht gelegen. Ich hab alles versucht.“ Was sollte das?! Es schien so, als wollte er mich von meinem ersten Kuss „befreien“. Ich schaute auf den Boden und biss mir auf die Unterlippe, währenddessen er mich durchdringend anschaute. „Ich weiß auch nicht und es ist komisch, das gebe ich zu… Aber es war wie liebe auf den ersten Blick in Filmen.“, er schaute so aus, als meinte er es wirklich ernst. Das verdutzte mich jetzt noch mehr. Konnte er sich mal entscheiden warum er mich jetzt geküsst hatte? Ich zog meine Hand aus seinem Griff und lief in unser Schlafzimmer, er lief mir wie ein Dackel hinterher. „Warum kommst du jetzt auch mit? Schlaf bitte auf der Couch! Das ist mir unangenehm wenn du bei mir bist.“ „Nein! Ich bleibe hier!“, antwortete er sicher. „Na gut. Dann schlafe ich eben auf der Couch.“ Ich nahm mein Kissen und meine Decke und wollte an ihm vorbei laufen, aber er packte mich am Arm und zog mit so einer Kraft dass ich auf seinem Bett landete, was direkt dort stand, wenn man die Türe aufmachte und gerade aus lief. „Hey!“, protestierte ich. Mein Kissen und meine Decke hatte ich auf meinem „Flug“ verloren. Er kam zu mir, kniete über mich, legte seine beiden Hände auf die jeweils andere Seite von meinem Kopf. Sein Kopf war jetzt direkt über Meinem. Nur ein paar Meter.

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Comments

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deathbyanime
#1
Jetzt, lerne Ich Deutsch und diese Buch hat hilft mich. Es tut Mir leid für mein schlechtes Deutsch.
Jessyx3 #2
Chapter 2: Hallo :3 Neuer Leser hier :D Ich finde deine Geschichte (trotz das ich erst ein Kapitel gelesen habe)echt gut :) Das ist mal was komplett anderes und sehr erfrischend zu lesen :) Obwohl das lesen in der "Ich-Form" erstmal ein bisschen komisch ist(Na ja ein FanFic in deutsch zu lesen auch aber hey :D) Ich verabschiede mich mal und lese weiter :3 Schönen Tag noch ~~~