~Chae I's POV~

Es war Nacht, ich konnte nicht mehr als ein paar Umrisse erkennen. Ich hatte darauf bestanden auf der Couch zu schlafen und nach einer langen Diskussion haben die Jungs endlich nachgegeben.Die Couch war wie erwartet nicht sehr bequem aber immer noch besser als nichts. Aber das war es nicht was mich geweckt hatte, ich vernahm Stimmen aus der Küche, sie versuchten zu flüstern waren aber dennoch zu hören. Ich konnte nicht verstehen über was sie sprachen weshalb ich mich hinsetzte. Ich hasse es zu lauschen und noch mehr hasse ich es belauscht zu werden aber ich hatte das Gefühl das es wichtig für mich ist. Ich stand auf und ging ein paar Schritte auf die Küche zu. Ein kleiner Spalt der Tür stand offen und ich konnte erkennen das Doojoon und der Namenlose Junge sich in der Küche unterhielten. Ich versuchte so leise wie nur möglich zu Atmen damit ich sie verstehen konnte.
"Nicht das ich wüsste" antworte Doojoon auf eine frage die ich nicht mehr gehört hatte.
"Aber Yoseob hätte sie erkennen müssen, immerhin hatte er sie doch mit hierher gebracht" sagte der Namenlose verwirrt.
"Du weist nicht ob der Stoß nicht wieder zu Gedächtnisverlust geführt hat, sie hat ziemlich stark geblutet und auch ziemlich lang geschlafen" warf Doojoon ein.
"Es ist trotzdem seltsam"
Es trat stille ein, ich konnte den Atem der beiden hören und dann begann Doojoon wieder zusprechen.
"Was ist mit den B2UTYS? Sind die Grüchte endlich aus der Welt geschafft?" fragte er Dongwoon unsicher.
-B2UTYS das Wort kam mir bekannt vor ich konnte es aber nicht zuordnen-
"Die im Label meinten die Gerüchte seien noch nicht ganz aus der Welt aber sie würden totgeschwiegen werden" antworte er.
-Label? Gerüchte? B2UTYS?- Es war wie ein Puzzel das sich nicht zusammensetzten ließ.
"Immerhin etwas" sagte Doojoon beruhigt.
"Wann wollen wirs ihr sagen?" fragte der Namenlose daraufhin.
Ich konnte durch die Türspalte sehen das es ihm gegen den Strich ging mir -davon- zu erzählen, wenn ich auch nicht wusste um was es ging oder warum er so fühlte.
"Bald. Nicht mehr lange und wir müssen zu unsrem Alltag zurückkehren, spätestens dann muss sie bescheid wissen."
"Wie wird sie reagieren?" stellte er die nächste frage aber sie war mehr an sich selbst gerichtet als an Doojoon. Er starrte dabei ins leere und sein Ausdruck war so traurig das ich das Bedürfniss hatte ihn in den Arm zunehmen.
"Das wird schon" sagte Doojoon und Klopfte ihm dabei aufmunternd auf die Schulter.
"Wir sollten jetzt ins Bett" fügte er hinzu und lief langsam richtung Tür.
"Ich bleib noch ein bisschen Wach" erwidert der Namenlose und blieb stehen wo er war.
Schnell aber vorsichtig begab ich mich zurück zur Couch und legte mich hin um so zutun als würde ich Schlafen. Ich hörte wie Doojoon an mir vorbei schlich und in sein Zimmer ging, als ich hörte wie die Tür zu ging setzte ich mich wieder auf. In der Küche war kein Licht mehr zusehen aber ich wusste das er noch dort sein musste. Langsam schlich ich in richtung Küche und späte hinein. Ein Luftzug kam mir entgegen und ich erkannte eine dunkle Gestalt. Er stand draußen auf dem Balkon der mir bis jetzt noch nie aufgefallen war. Ich wagte es ein paar Schritte in die Küche zu gehen da er in einem Winkel zu mir stand in dem er mich nicht sehen konnte, ich aber eine gute Sicht hatte. Er schaute sehnsüchtig in den Himmel, das bisschen Mondlicht das draußen schien erhellte sein Gesicht schwach. Es war kalt draußen und eigentlich hatte es geschneit aber ihm schien das nicht auszumachen.
"Du kannst rauskommen" sagte er plötzlich.
Ich schrak zusammen, unsicher ob das wirklich an mich gerichtet war. Doch dann drehte er sich zu mir um und schaute mich direkt an. "Hast du nicht gehört?" fragte er. Ich schluckte heftig und ging auf ihn zu. Es wunderte mich das auf dem Balkon kein Schnee lag aber ich dachte nicht weiter darüber nach. -Wie hatte er mich bemerkt?- war mein erster Gedanke.
"Man beschattet keine andern Leute das müsstest du doch wissen" sagte er mit emotionsloser Stimme. Mir stieg die röte ins Gesicht und ich schaute peinlich berührt auf meine zusammengefaltenen Hände.
"Was willst du hier? Kannst du nicht schlafen?" fragte er.
"Ich hab euch gehört" antwortete ich mit kraziger Stimme. Er schien kurz verunsichert zusein aber dann ließ es wieder nach. Ich schaute verunsichert zu ihm auf. Sein Gesicht wirkte hart und unberührt doch ich wusste das dass nicht sein wahres Gesicht war.
"Wieso machst du das?" fragte ich ihn.
"Mach ich was?" fragte er genervt.
"Du bist nicht so"
"Wie?" er war verärgert und genervt.
"Na so"
Sein Augenbrauen zuckten nach oben. Er fing an zu lachen, es war ein ironisches Lachen ein unechtes aber für den bruchteil einer Sekunde wirkte es fast so als sei es echt und genau in dieser Sekunde fiel es mir ein.
"Dongwoon" es war nur ein flüstern doch er hörte es.
Abprupt hörte er auf zu Lachen. In seinen Augen lag schmerz so unendlich großer Schmerz. Ich hatte das bedürfniss ihm diesen Schmerz zunehmen aber ich wusste nicht wie.
"Woher..." brachte er verwirrt hervor.
Ich konzentrierte mich in der Hoffnung mich an nochmehr erinnern zu können ich bemerkte garnicht wie ich anfing panisch zu werden. Mit dem Namen erschienen Bilder in meinem Kopf. Bilder aus längst vergessener Zeit, Bilder die vor Jahren entstanden und Bilder die erst vor Monaten entstanden. Bilder rund um ihn und seine Person. Wie er lacht, wie er sich auf etwas konzentriert, wie er isst, wie er sich über etwas freut, wie er über etwas staunt, wie er mich ansieht (?) wie er singt (?) noch eins wo er mich ansieht und lächelt und eins wo er telfoniert mit........mir. Abprupt brachen die Erinnerungen ab. Mein Kopf schmerzte so sehr das ich wünschte ich würde sterben. Ich konnte mich gerade noch so an dem Geländer stützen aber ich wusste das meine Beine mich nicht mehr lang halten würden. Er schien das zu merken und noch bevor ich es verhindern konnte nahm er mich auf seine Arme. Ich hörte ein wimmern ein seufzen ein stättiges schluchzen ein unaufhörliches weinen und erst später bemerkte ich das es von mir kam. Er sprach mit mir doch ich konnte ihn nicht hören, ich hielt die Augen geschlossen, versuchte die Erinnerungen wieder aufzubringen obwohl ich wusste welche Kopfschmerzen es mir bereiten würde und welche Kopfschmerzen ich bereits hatte. Ein Licht erhellte das innere meiner geschlossenen Augen, ich spürte etwas weiches unter mir und wie seine Arme unter mir verschwanden, genau wie die Bilder aus meinem Kopf.
"Nein.....NEIN!" schrie ich. Ich griff panisch in der Luft nach seinen Händen, seinen Armen, nach irgendwas von ihm. Er durfte nicht verschwinden wie die Bilder, er musste bleiben.
Ich griff nach etwas, erst wenige Minuten später wusste ich das es eine Hand war. Seine Hand?
Ich wusste es nicht ich hoffte es bloß. Ich weinte und wimmerte immer noch. Mein Kopf fühlte sich an wie ein Luftballon der mit meinen Erinnerungen gefüllt ist und in den Nadeln stachen, er aber einfach nicht platzen will, einen vergleichbaren widerstand und schmerz hatte ich noch nie gespürt. Meine Ohren waren immer noch taub für das was um mich herum gesprochen wurde, ich hörte nur mich selbst wimmern und schreien. Ich wusste nicht wie lange das schon ging doch plötzlich spürte ich einen Stich in meinem Arm und binnen Sekunden beruhigte ich mich. Ich wurde müde aber nicht zu müde um zu Schlafen, die Kopfschmerzen ließen nach, verschwanden aber nicht ganz, bald war ich zu erschöpft um weiter einen laut von mir geben zu können. Meine Ohren nahmen wieder Geräusche von andern war.
Ich hörte aufgebrachtes gemurmel und unsicherheit in den Stimmen. Ich war zu schwach um meine Augen zu öffenen, ich nahm meine letzte Kraft zusammen "Dongwoon? Dongwoon?" murmelte ich aufgebracht. Ich wollte ihn bei mir haben, die gewissheit das er da ist, der einzige an den ich mich erinner, den einzigen den ich Liebe.
"Psssscht, ich bin hier ich bin ja hier" murmelt er mir sanft zu und drückte dabei meine Hand. Ich war erleichtert seine Stimme zu hören auch wenn es mir fremd vorkam das sie mit so einer sanftheit übersehen war.


~Dongwoon's POV~

Schmerz überall schmerz. In mir, in ihr, in uns. Ich hatte es in ihren Augen gesehn, die Erkenntniss. Sie wusste wer ich bin sie hatte einen zusammenhang in etwas das ich tat gefunden und binnen millisekunden erkannt wer ich bin. Und nun liegt sie vor mir auf meinem Bett, die Panikattacke halbwegs überwunden, mit letzter Kraft hielt sie meine Hand. Die andern sind natürlich auch aufgewacht und haben panisch versucht mir zu helfen. Unser Hausarzt wusste das soetwas passieren könnte und hat uns darauf vorbereitet. Yoseob hat ihr ein Beruhigungsmittel in die Arme gespritzt das beachtlich schnell wirkt. Nach wenigen Minuten gingen die andern zurück in ihre Betten, nur Yoseob, Junhyung und ich blieben hier. Nach weiteren 10minuten verschwand auch Junhyung und ich wollte vorsichtig meine Hand von ihrer lösen, da ich dachte das sie schlief doch sie zuckte zusammen und hielt meine Hand fest. Verwirrt schaute ich zu Yoseob auf dem das ganze scheinbar nicht gefiel, denn er schaute mich an als wäre er verletzt.
"Ich hätte schwören können das sie schläft" murmelte ich.
"Tut sie auch" sagte Yoseob emotionlos. Ihr regelmäßiger Atem stimmte dem zu. Wir beide wussten worauf das hinauslaufen würde und es war eigentlich unvermeidbar. Ich dachte weiter über das nach was geschehen ist wärend Yoseob sich wieder schlafen legte. Er brachte mir vorher noch einen Stuhl und schaltete das Licht aus.
Wieviel wusste sie jetzt? Hatte sie ihr ganzes Gedächtnis wieder erlangt oder nur Bruchstücke.
-Dongwoon- sie hatte es so zärtlich ausgesprochen. Ich wollte erst meinen Ohren nicht trauen doch sie hatte es wirklich gesagt. Machte das nicht alles noch komplizierter? Wäre es nicht besser ihr von ihren Eltern zu erzählen bevor sie ihre Erinnerungen zurück erlangt? Aber das wäre zuviel aufeinmal. Die Erinnerungen und die tatsache wie sich alles verändert hatte.

~Chae I's POV~

Ich musste lächeln. Er hielt meine Hand immer noch. Mittlerweile war es spät am Morgen. Ich wollte Dongwoon nicht wecken der neben mir aufeinem Stuhl sitzt und seinen Kopf auf meinem Schoß gebettet hat. Das er meine Hand noch immer hielt machte mich auf seltsameweise so überglücklich das ich ein Lächeln nicht zurückhalten konnte.
Als ich aufgewacht war, war die Erleichterung mich noch an alles erinnern zu können so groß das ich ihn erst garnicht bemerkt hatte.

Nach einer weiteren halben Stunde seufzte er plötzlich auf und öffnete seine Augen. Als er mich erkannte schrak er hoch und schaute mich besorgt an. Ich lächelte ihm beruhigend zu und er entspannte. Unsicher zeigte er mit einem Finger auf sich selbst und schaute mich fragend an. "Dongwoon" gab ich ihm die gewünschte antwort mit glockenklarer Stimme.
Er schaute mich zugleich erleichtert und unsicher an. "Weist du wieder alles?" fragte er.
Ich schüttelte den Kopf.  "Ich weis deinen Namen und....." ich hätte fast gesagt >das ich dich mag< aber ich konnte mich gerade noch so stoppen.
"Und?" fragte er.
"Und mir sind ein paar Momente mit dir eingefallen. Aber mehr weis ich nicht" erklärte ich ihm.
"Momente?" fragte er und schaute mich dabei voller neugir an. Seit dem Vorfall gestern hatte sich sein Unfreundlichart mir gegenüber um 180° gedreht.
"Wir haben telefoniert" ich dachte an das Bild zurück das in meinem Kopf erschienen war. Es war irgendwie unlogisch da ich ja direkt neben ihm stand. Wieso also hatten wir telefoniert?
Er überlegte kurz und schmunzelte dann.
"Was noch?" fragte er.
Ich überlegte, das andere waren alles Bilder wo er etwas tat aber ich wusste nicht wann und wo und ob ich da wirklich dabei war denn das meiste schien mir eher wie ein Bild oder ein Video und nicht wie ein Moment den wir zusammen erlebten.
"Du hast gesungen" murmelte ich unsicher ob das wirklich sein konnte oder ob ich mir das nur eingebildet hatte.
Seine Augen weiteten sich leicht.
"Vor Menschen, sogar ganz vielen. Und ich war auch da" sagte ich.
"Und?" forschte er weiter nach.
"Ich....~ ich weis es nicht das sind so verwirrende Bilder. Du hast gegessen und gelacht im nächsten Moment warst du erstaunt und interessiert so viele emotionen" sprudelte es aus mir herraus. Es schien ihn zu erleichtern das ich es noch nicht zuordnen konnte.
"Und was ist mit den andern?" fragte er und wappnete sich für eine Überraschung. Doch da schien alles unverändert, sie waren für mich noch genauso fremd wie vorher.
"Statt mir alles aus der Nase zu ziehen kannst du mir doch einfach erzählen woher wir uns kennen" antwortete ich pampig. Er war nicht auf meine barsche Antwort gefasst und zog verwirrt und getroffen die Augenbrauen hoch.
"Ein andernmal" antwortete er emotionslos. Er entriss mir seine Hand und verließ den Raum. Ich wusste nicht wieso aber ein schmerz und gleichzeitig auch verlangen durchströmte mich als er ging.