~Chae I's POV~

"Was ist dein Problem? Ist es nicht das was du immer wolltest?" schrie Eun Young mich an.
Verwundert schaute ich mich um. Ich befand mich in meinem alten Zimmer. Sehnsüchtig strich ich über das B2ST Poster neben mir an der Wand.
"Weist du Chae I du bist echt kompliziert. Du solltest einfach mal lockerer bleiben und dir nicht über alles einen Kopf machen. Du solltest einfach mal etwas riskieren immerhin Lebt man nur einmal" fügte sie mit etwas ruhigerer Stimme hinzu.
Ich drehte mich verwirrt zu ihr in die Richtung.
"Was willst du hier?" fragte ich kühl. Die Tatsache das sie versuchen wollte mir eine Beziehung mit Dongwoon einzureden ließ ich außen vor. Sie hatte mich Verraten. Nein schlimmer noch, sie hatte mich zu tiefst Gedemütigt und Verletzt, nicht nur körperlich sondern auch seelisch. Misstrauisch betrachtete ich sie von soviel Abstand wie mein Zimmer zu ihr zuließ.
"Was meinst du?" fragte sie verwirrt, scheinbar unwissend.
Ich schaute ihr direkt in ihre Augen. Für mich wirkten sie Vertraut und im allgemeinen war an ihrem Verhalten nichts auffälliges.
Ich zuckte mit den Schultern und wendete mich von ihr ab, als sich mein Blick vor mir in den Spiegel richtete. Meine Wunden. Sie waren alle weg. Nicht einmal mehr Narben waren noch übrig. Plötzlich kam es mir in den Sinn. Ich Träumte. Immerhin befinde ich mich in meinem alten Zimmer und Eun Young ist bei mir. Als ich dass realisierte rannte ich zur Tür. Ich riss sie auf und rannte in unsre Küche in der Licht brannte. Auch wenn ich wusste das es nur ein Traum war, ich wollte sie sehen um jeden Preis wollte ich einen Traum der nicht mit einem Autounfall endet. In der Küche angekommen rannte ich auf meine Mutter zu. Ich rempelte sie beinahe um als ich mich von hinten auf sie stürzte und sie umarmte. Ich bildete mir sogar ihren Duft ein als ich sie noch enger an mich zog. Tränen sammelten sich in meinen Augen.
"Huch was ist denn los mein Mädchen?" fragte die sanfte Stimme meiner Mutter.
Ich fing an zu schluchzen und eine Träne rollte mir über das Gesicht. Ich blieb einfach stehen und umarmte sie weiter. In Gedanken wünschte ich mir die Zeit anhalten zu können. Das Schluchzen ging in lautes Weinen über.
"Mama" schluchzte ich. Das Wort kam mir Fremd vor. Ich hatte sie seit meiner Kindheit nicht mehr Mama genannt, eher Mom.
Sie drehte sich zu mir um und ich blickte in ihr freundliches Gesicht.
"Es tut mir so leid wirklich! Es tut mir so so leid!" ich hatte das Gefühl endlich alles loswerden zu können was ich ihr unbedingt noch sagen wollte, auch wenn dies nur ein schwacher Ersatz war, da dies ja ein Traum ist.
Sie nickte als Antwort und ihr traten auch Tränen in die Augen als wüsste sie von was ich sprach.
"Ich weis mein Liebling, ich weis" sagte sie liebvoll und strich mir mein Pony aus dem Gesicht. Ihr lief ebenfalls eine Träne übers Gesicht und sie schien wirklich zu wissen was ich meinte.
"Ich vermiss euch so. Es ist so hart ohne euch!" weinte ich weiter. Mittlerweile war alles um uns herum verschwunden. Wir standen in einem leeren weißen Raum.
"Ich weis meine kleine aber bitte Chae I hör mir gut zu...tu mir einen Gefallen und schau nach vorn. Du kannst nicht ewig in der Vergangenheit Leben. Du musst an deine Zukunft denken und anfangen sie in der Gegenwart so schön wie möglich für dich zu Gestalten. Verwirkliche deine Träume ohne schlechtes Gewissen, denn dazu gibt es keinen Grund! Mein Mädchen wir sind so stolz auf dich. Also geh weiter deinen Weg und denke auch an dein Glück" murmelte sie führsorglich. Mit Tränennassen Augen starrte ich sie an und bemerkte wie sie sich langsam auflöste.
"Nein Mama...wo ist Papa?" fragte ich verzweifelt. Angst davor das sie verschwand und das nun für immer.
"An einem besseren Ort. Er vermisst dich auch meine kleine" sagte sie mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.
"Mama bitte geh noch nicht bitte..." meine Tränen flossen mir in Strömen über das Gesicht.
"Wir lieben dich und deinen Bruder. Passt gut auf euch auf" und mit diesen Worten war sie ganz verschwunden.
Eine leere die kaum auszuhalten war trat in mein Herz. Alle meine Sinne schienen plötzlich auszsetzen.
Und dann war sie auf einmal verschwunden, die Trauer. Wie ein Stein fiel sie von meinem Herzen und an ihre Stelle trat die Erleichterung.
Die Erleichterung darüber das ich das sagen konnte was mir auf dem Herzen lag. Das ich mich entschuldigen konnte und ich wusste das meine Mutter und mein Vater mir längst verziehn hatten.


"Chae I...Chae I....Chae I.......Chae I..I..I.." hörte ich eine vertraute Stimme meinen Namen mit der Melodie und dem Rytmus vom Flohwalzer singen.
Die Stimme hörte sich an als würde sie schon länger versuchen mit mir Sprechen zu wollen und würde in der Warteschleife stehen.
Die Meldoie wechselte zum Hochzeitsmarsch und zum tackt wurde wieder mein Name gesungen. Mittlerweile schien die Stimme sich einfach nur zu langweilen und sich keine große Mühe zugeben zu mir durchzudringen denn es hörte sich so an als würde das jemand einfach nur aus langeweile ohne großen Bedarf für Erfolg vor sich her singen. Wie ein kleines Kind das versucht mit seiner Mutter zu sprechen wärend diese sich Unterhält und das kleine Kind solange den Namen wiederholt bis es bekommt was es möchte. Und ich wusste auch schon wer dieses kleine Kind war.

"Yoseob was soll das?" fragte ich mit verschlafener Stimme.
Überrascht wendete er seinen Blick zu mir. Er hatte an die Decke gestarrt und zu seinem Gesang den Kopf mit gewippt.
"Oh du bist also endlich wach? Wurde mal Zeit. Weist du wie lang ich schon hier Sitz und deinen persönlichen Radiowecker spiele? Genau 20minuten" er schaute mich so an als wollte er das ich ihm applaudierte.
"Warum weckst du mich nicht einfach wie jeder andere normale Mensch auch und vereinfachst es dir dadurch um einiges?" fragte ich ihn belustigt. Mich wunderte meine fröhlichkeit, da ich durch den Traum eher das gegenteil erwartet hatte.
"Zu langweilig. Wieso einfach wenn es auch kompliziert geht? Du solltest dich daran gewöhnen das Ausergewöhlich bei mir an der Tages Ordnung steht." erwiederte er. Ich verdrehte belustigt die Augen und grinste ihn an.
"Wow du bist ja ganz aus dem Häuschen nur weil ich dir die Ehre erweise dich zu Wecken. Du strahslt ja wie ein Honigkuchenpferd. Für nen Fuffi kannst du den Luxus öfter haben" sagte er mit gespielter Eitelkeit und grinste mich dabei verschmitz an.
"Hahaha eher musst du mich bezahlen das du die ehre hast mich zu Wecken" ging ich auf sein Spielchen ein.
Mit unechtem Entsetzten versuchte er mir zu zeigen das ihn das tief getroffen hatte.
"Also Mrs. Lim ich muss ja wohl sehr bitten. Ich glaube sie wissen nicht mit wem sie es hier zu tun haben" sagte er etwas ernster.
"Hmmm mit einem Typen der genug Langeweile hat um 20minuten lang meinen Namen in den verschiedensten Melodien zu singen um mich ohne großen Erfolg zu Wecken" erwiederte ich.
"Hey ich habs immerhin geschafft" er klang fast schon beleidigt.
"Nachdem du 20minuten deines Lebens verloren hast" entgegnete ich ihm.
"Okay du hast mich" sagte er und beendete so mit unser kleines Spielchen.

Ich blickte immer noch lächelnd richtung Fenster und stellte fest das es immer noch dunkel draußen war.
"Wie lang hab ich geschlafen?" fragte ich verwirrt.
"Eineinhalb Stunden. Der Arzt kommt demnächst deswegen sollte ich dich wecken."
Ich fühlte mich trotz des kurzen Schlafs erholter als zu vor, was vielleicht auch an meinem Traum liegen mag. Ich riss die Decke von mir runter um aufzustehen. Yoseob merkte es vor mir und drehte sich Blitzschnell um. Ich schrei leise auf und riss die Decke zurück über meine halb Nackten Körper.
Einzig mein Schlüpfer und mein BH hatte ich noch an.
"WAS ZUR HÖLLE?" schrie ich wütend.
"Hab nichts gesehn" verteidigte sich Yoseob und hob die Hände zur Abwehr in die Höhe.
"WER WAR DAS?" fasste ich es in einem Satz zusammen. Yoseob schien jetzt erst zu verstehen.
"Du hast dich nicht selbst ausgezogen?" fragte er verwirrt, immer noch mit dem Rücken zu mir gedreht.
"Äh nein sonst würde ich mich ja nicht vor dir einfach so auf dem Silbertablett präsentieren Babo!" schrie ich außer mir vorwut.
"Wenn es dich beruhigt...ich fand das was ich gesehn hatte garnicht so schlecht" brabbelte er herraus ohne vorher darüber nachgedacht zu haben.
Bevor er realisieren konnte was er gesagt hatte, hatte ich schon ein Kissen nach ihm geworfen.
"RAUS JETZT!!!!"
Mit gesenktem Blick verließ er das Zimmer und murmelte dabei etwas wie "Jetzt wird man schon aus dem eigenen Zimmer geworfen."
Wütend riss ich die Tür von einem der beiden Kleiderschränke auf weil ich meine Klamotten nicht finden konnte.
"Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh" ich fuhr zurück und landete auf meinem Hinterteil. Wütend betrachtete ich die kleine Spinne die sich vor meinen Augen von der Decke abgeseilt hatte. Mit dem harten aufbrall auf mein Hinterteil kamen auch wieder die Kopfschmerzen. Genervt schnippste ich die Spinne weg und suchte weiter nach passenden Klamotten für mich, als plötzlich jemand die Tür aufriss.
"WAS IST PASSIERT?" schrie Doojoon erschrocken und starrte mich mit aufgerissenen Augen an.
Ich schrie entsetzt auf und versuchte meinen halbnackten Körper so gut es ging zu bedecken.
"Ahhhhh was ist nur los mit euch?!!!" schrie ich wütend.
Doojoon verstand scheinbar sofort und machte auf dem Absatz kehrt. Beschämt verließ er das Zimmer und rief noch hinterher "Ich dachte es sei was passiert weil du so geschrien hattest es tut mir leid!!!".
Ich rieb mir meinen noch immer schmerzenden Kopf. Der ganze Tummult hier war einfach zu viel.
Ich kramte eine graue und viel zu große Jogginhose und ein weißes T-Shirt mit der aufschrift von Unicef aus dem Schrank und zog es einfach an ohne mir darüber gedanken zu machen wem sie gehörten.
Immer noch wütend wegen des Vorfalls schlich ich aus dem Zimmer. Auf dem Flur begegnete ich Dongwoon.
Er nickte mir zur Begrüßung bloß zu. Unsicher schaute ich ihm hinterher als er mir vorbei lief. Ich hatte ein schlechtes Gewissen was ihn anging. Durch die Begegnung vergaß ich meine Wut und was ich eigentlich vorhatte.
In der Küche fand ich Doojoon und Junhyung, ihr Gespräch verstummte als ich den Raum betrat und Doojoon schaute mit geröteten Wangen auf die Tischplatte.
Grinsend kam Junhyung auf mich zu. Er warf mir etwas entgegen und ich fing es mit einer Hand.
Eine Schmerztablette. "Du siehst so aus als ob du sie brauchen könntest" sagte Junhyung bevor ich fragen konnte.
"Woher wusstest du das?" Er nickte mit dem Kopf zu Doojoon der immer noch nicht zu mir aufsah und grinste dabei vielsagend.
"Er meinte du sähst aus als würdest du bald aus den Latschen kippen" er zuckte die Schultern und verließ den Raum.
Dankbar schluckte ich die Tablette und setzte mich zu Doojoon. Wir sprachen nicht und warteten einfach nur. Dongwoon und Yoseob kamen dazu doch das Schweigen wurde nicht gebrochen. Nach ca. 15minuten absolutes Schweigens unterbachen ein paar Stimmen das Schweigen. Kikwang kam mit einem Mann der in den dreißigern sein musste durch die Tür. Er hielt einen Schwarzenkoffer an seinen Körper gepresst und guckte ziemlich unsicher in die Runde. Ihm schien das hier alles nicht geheuer zu sein.
"Der Dok ist da" fügte Kikwang als unnötige Information hinzu, da sich alle denken konnten wer er war. Froh darüber endlich etwas gegen die brennenden Wunden zu bekommen lächelte ich ihm freundlich entgegen. Yoseob kam auf mich zu und zog mich am Arm mit sich ins Badezimmer.
Der Doktor, Junhyung und Kikwang folgten uns. Wehmütig warf ich noch einen Blick in die Küche, sicher das Dongwoon Abstand hielt.
 

Der Arzt hatte bessere Neuigkeiten als ich erwartet hatte. Er meinte das die meisten Wunden nur Oberflächlich seien und drei dieser Wunden eine leichte Narbe hinterlassen würde aber sonst kaum noch was zusehen sein würde. Er gab mir eine Packung Schmerztabletten und zwei verschiedene Salben plus eine extra Seife zum reinigen der Wunden. Nach einer knappen Stunden war er fertig. Bevor er zusammenpacken konnte lief ich in die Küche und holte Dongwoon damit er sich auch noch verarzten ließ. Wiederstreben ließ er sich hinter mir her ziehen.
"Ich bin okay" entgegnete er mir.
"Vonwegen..!" ich ließ mich nicht davon abbringen ihn seinen Willen durchsetzten zulassen und so schaffte ich es mit viel Mühe meinen durchzusetzten.
Der Arzt hatte nicht viel Arbeit bei ihm und so war er schon nach 5minuten fertig. Er stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort das Badezimmer.
"Nicht mal bedanken kann er sich!" sagte Yoseob und schaute ihm böse hinterher. Ich wusste das sein Verhalten mit mir zutun hatte. Er wollte mir Zeit geben und gleichzeitig schien er auch Verletzt über mein Zögern zu sein.
Mein Herz zog sich bei dem Gedanken ihm weh getan zuhaben zusammen.

Als der Doktor ging war es schon nach Mitternacht. Yoseob erklärte mir noch das sie Chiron bei Kikwang im Zimmer untergebracht haben und er schon schlief. Ich schlich kurz zu ihm ins Zimmer um mich zu versichern das alles okay war. Als ich das Zimmer wieder verließ nistete ich mich auf der Couch ein da ich mir sicher war das Dongwoon sich auf sein Bett freute und ich es ihm nicht streitig machen wollte.