~Chae I's POV~

Nachdem wir bei ihnen im Dorm angekommen waren und uns durch den Hintereingang schleichen mussten, so gut das "schleichen" bei den Verwundeten überhaupt ging, kassierte Dongwoon nochmals ärger von Doojoon. Junhyung und Kikwang verzogen sich immer noch bester laune in ihre Zimmer und Hyunseung begab sich mit den Unbekannten ins Wohnzimmer.
Yoseob begleitete mich ins Badezimmer und verpflegte mich mit allem nötigen. Ich hörte Doojoon lautstark mit Dongwoon diskutieren und bekam Mitleid.
"Chae I" riss mich Yoseob aus den Gedanken und zog sachte mit seinen Fingern an meinem Kinn so das ich ihn wieder anschaute. Ich saß auf dem rand der Badewanne wärend er meine Wunden säuberte.
"Gesicht in meine richtung" erinnerte er mich mit sanfter Stimme. Ich konzentrierte mich darauf etwas aus dem Gespräch zwischen Dongwoon und Doojoon zu verstehen, doch ihre Stimmen waren nur gedämpft zu hören da sie die Tür geschlossen haben mussten. Yoseob seufzte plötzlich. Ich schaute ihn an und erkannte sorft den Grund für sein seufzen.
"Tschuldigung, wird nicht nochmal vorkommen" flüsterte ich schnell und er machte dort weiter wo er aufgehört hatte.


Wärend Yoseob mich verarztete zog er hin und wieder scharf die Luft ein, was mich vermuten ließ das es sich um eine größere Wunde handeln musste die er gerade säuberte. Ich beobachtete dabei seine Mimik und stellte fest das es ihm mehr schmerzen bereiten musste als mir.
"Yoseob ich kann das auch selbst machen"
"Kommt garnicht in frage" schoss es aus ihm herraus.
Ich beließ es dabei und versuchte mir nicht anmerken zulassen wenn es weh tat.

Nach 10minuten kam Dongwoon zu uns. Sein Gesichtausdruck verriet uns das er Schmerzen hatte, aber für ihn schien die auseinandersetztung mit Doojoon nicht weiter von bedeutung und schon vergessen zu sein. Er zog scharf die Luft ein als er die ganzen blutigen Wattepats im Waschbecken sah. Sein Gesichtsausdruck wechselte von Besorgnis zu Wut und wieder zu Besorgnis.
Yoseob hob seine Hand um ihn davon abzuhalten näher zukommen, da er gerade wieder dabei war eine der größeren Wunden zu reinigen. Dongwoon ingnorierte es und stellte sich hinter ihn um ihm bei seiner arbeit zusehen zu können. Ich mustere Dongwoons Gesicht das mich jetzt Mitleidig ansah, wobei er selbst eine große Platzwunde hat und eine aufgerissene und geschwollene Lippe.
"Wann kommt der Arzt" fragte Yoseob.
"Doojoon meinte erst sobald es komplett dunkel geworden ist. Die Fans sind total aufgebracht und es..." er stoppte und sah mich bedeutungsvoll an. Dongwoon ließ den Satz unbeendet und Yoseob nickte bloß als würde er verstehen wieso.
Ich schaute sie fragend an. Was verheimlichten sie vor mir?
Ich nahm mir vor spätere nochmal nachzufragen.

Nach weitere 10minuten war Yoseob endlich fertig und ich konnte mich etwas mehr entspannen. Meine Muskeln taten weh von der gefesselten Position in der ich gelegen hatte und die kühle Luft brannt an den offenen Wunden.
Yoseob überdeckte nur die kleinsten Wunden mit einem Pflaster, da sie bei den größeren nicht helfen würden. Wir entschieden zu warten bis der Doktor kam da sich eine Gruste gebildet hatte die das Blut stoppte.
Vorsichtig richtete ich mich auf und lief auf wackligen Beinen zum Spiegel. Auch wenn ich es schlimmer in Erinnerung hatte traf mich der Schlag. Ohne das verschmierte Blut wirkten die Wunden noch größer und schmerzhafter. Tränen traten mir in die Augen als ich mein entstelltes Gesicht im Spiegel betrachtete.
"Hey~" flüstere Yoseob zärtlich neben mir. Er strich mir eine Haarsträhne die in mein Gesichtgefallen war zurück hinter mein Ohr.
"Ich....ich" ich brachte kein Wort herraus, entsetzt über mein Aussehen und der tatsache das meine ehemalige beste Freundin daran Schuld war stand ich einfach nur vor dem Spiegel und schaute mich schockiert an.
Dongwoon trat neben mich. Sein Gesicht wirkte trotz des noch vorhandenen blutes nicht im geringsten so schrecklich wie meins.
"Du bist immernoch wunderschön" sagte Yoseob plötzlich dessen Hand auf meiner Schulter verweilte. Ich drehte ungläubig mein Gesicht in seine richtung und versuchte nicht los zu weinen.
"Ich kann Mädchen nicht weinen sehn also lass es nicht drauf ankommen" warf er plötzlich ein. Und für kurze Zeit musste ich lächeln. Yoseob strich mir kurz über mein Haar und verschwand dann. Ich stand weiterhin mit dem Rücken zu Dongwoon gewandt.
"Es tut mir leid Chae I" sagte er nach minutem langen schweigen.
Ich drehte mich langsam um. Meine Tränen waren mittlerweile übergelaufen.
"Was tut dir leid? Das ihr Idole seit? Das meiner Freundin die Sicherungen durchgebrannt sind? Das ein paar Weiber eifersüchtig darauf sind das ich bei euch gewohnt hab?" er zuckte bei den letzten beiden Wörtern zusammen.
"Eifersüchtig, das musst du dir mal geben. Wieso um alles in der Welt sollte jemand mit mir tauschen wollen? Wieso würde jemand lieber tote Eltern haben wollen um mit Idolen zusammenleben als ein glückliches normales Familienleben? Wieso?" ich sah schmerz in seinen Augen aufblitzen.
"Chae I du..." ich unterbrach ihn.
"Das ist total Sinnlos! Es gibt keinen einzigen Grund um auf mich Eifersüchtig zu sein. Ich bin nicht Hübsch, weswegen ich nicht verstehn kann wieso sie mir das angetan haben" ich deutete auf mein Gesicht. "Und ich bin nicht übermäßig intelligent. Ich hab keine Eltern mehr und kein Zuhause, mein kleiner Bruder weis noch nichtmal das ich an dem Unfall schuld bin" ich wurde immer lauter. "Verdammte scheiße ich habe meine Eltern umgebracht und einen anderen Menschen auch noch! Seine Familie sitzt zuhause und trauert um ihn und das nur wegen mir!" ich atmete kurz durch.
"Er hatte keine Familie" fügte Dongwoon leise hinzu. "Das macht es nicht besser!!! Ich hab ihn trotzdem auf dem Gewissen. Ich mit meinen dreimonaten Fahrerfahrung musste unbedingt darauf bestehen an so einem Tag fahren zu dürfen" ich brach komplett in Tränen aus und mittlerweile schrie ich. "Es hat so stark geschneit das man nichtmal die Straßen sehn konnte. Ich wollte Bremsen doch wir sind gerutscht. Meine Vater war nicht angeschnallt und flog durch die Scheibe! Das Auto überschlug sich und wir fielen einen Graben runter. Meine Mutter war unter dem Auto eingeklemmt. Ihr ganzes Gesicht war voller Blut!!! Mein Vater lag 20meter von uns entfernt und bewegte sich nicht mehr!" ich schluchzte und rang verzweifelt nach luft als mir die ganzen Bilder wieder in den Kopf kamen.
Der LKW Fahrer lag mit seinem Kopf auf dem Lenkrad und überall war Blut! Ich wollte Hilfe holen aber alles war weiß und verschwommen, bis auf die Blutspuren die klar und deutlich im Schnee zu sehen waren. Ich bin losgelaufen, immer weiter um hilfe zu holen. Ich weis nichtmal mehr wieso ich hätte meine Eltern ihr Handy benutzten können oder bei dem LKW Fahrer nach einem suchen können. Ich weis nicht wieso ich gelaufen bin. Irgendwann wusste ich nichtmal mehr wohin ich lief. Ein älteres Ehepaar gabelte mich auf und fragte mich was passiert sei und ich konnte ihnen nicht antworten, ich wusste nichts mehr, nicht einmal mehr meinen Namen.
Hätte ich es nicht vergessen wäre vielleicht früher ein Krankenwagen gekommen und sie hätten Überlebt. Aber warum ich? Warum habe ich überlebt? Das frage ich mich schon die ganze Zeit. Wozu? Meine Mutter hat so viel gutes getan und auch mein Vater. Jeder einzelne von diesen dreien hätte es mehr verdient am Leben zu bleiben als ich! Das weis ich ganz sicher! Für was bin ich schon gut? Was kann ich auf dieser großen Welt schon ausrichten? Es ist UNFAIR! Alles ist so unfair. Sie hätten mir meine Pulsardern durchschneiden sollen und nicht mein Gesicht!......" ich wollte noch weiter sprechen doch Dongwoon unterbrach mich.
"CHAE IIIIII!!!!!!!!!" schrie er und dann wurde es still.
Ich blickte auf und zu meinem entsetzten liefen ihm Tränen übers Gesicht.
"Ich dachte du hättest es mittlerweile begriffen!" sagte er laut und klang dabei unheimlich verletzt.
"Ich dachte du hättest es begriffen als wir Chrion geholt haben, das dass alles nicht stimmt! Ich dachte du würdest verstehen das er dich braucht, mehr als alles andere. Es muss einen Grund haben das du es bist! Dinge passieren nicht ohne Grund. Das müsstest du doch besser wissen als jeder andere. Du bist so stark und doch so verletztlich das ich manchmal nicht weis wie ich mit dir umgehen soll. Ich litt unter Depressionen Chae I. Das ganze fing kurz vor unserem Debut an! Ich fühlte mich einsam und unverstanden. Mit jedem mit dem ich sprach war es dasselbe, sie mochten mich nur weil ich ein Idol war. Meine Familie bekam ich kaum zu Gesicht und wenn ich mit andern Idole sprach dann verstanden die mich nicht oder ich mochte sie nicht, eins von beidem war immer der Fall.
Ich verbarg meine Angst vor dem allein sein vor den Fans. Ich hatte ja noch die andern Member. Aber ich wollte mehr als das! Ich wollte Kontakte in der Welt. Keine Idol+Idol Kontakte und auch keine Idol+Fan Kontakte. Ich wollte Menschliche Kontakte, auf normaler freundschaftlicher Basis, doch wie sollte das gehen? Die Fans nutzten einen entweder aus oder nahmen dich nicht ernst. Die andern Idole erzählten nur von ihrem Idolleben und damit wars das und unter uns Membern gabs meisten nichts neues, wir kannten und wussten schon alles übereinander.
Dann war da dieses Konzert. Du standest ganz vorne und ich hab dir in die Augen gesehn. Du hast wie ein ängstliches Küken gewirkt in dieser rießen Menge. Das hat mich an mich selbst erinnert und ich musste einfach Lächeln und du hast es erwiedert. Dieses Lächeln ging mir nie aus dem Kopf. Ich habe immer wieder versucht mir dein Gesicht in meinen Kopf zu rufen aber irgendwann verschwand es. Nur das Lächeln blieb zurück und riss mich aus meinen depressionen. Bei dem Videochat hab ich dich sofort wieder erkannt, zwar konnte ich mir dein Gesicht vonselbst nicht mehr hervorrufen aber erkennen konnte ich es alle mal. Mein Herz machte einen doppelten Rückwärtssalto vor freude und ich wusste nicht wieso. Nach den zwei Tagen die wir mit dir verbracht hatten, hatte ich mit Gefühlen zu kämpfen die mir vorher fremd waren. Ich wollte dich wieder sehn, dich anrufen, deine Stimme hören, dein Gesicht sehn, dein Lächeln sehn! Ich wollte all das, doch es ging nicht weil du ein Fan warst. Wenn auch eine andere Sorte von Fan. Ich war vorsichtig. Du hast mir ein anders Gefühl geben. Als wäre ich kein Idol. Auch wenn du Poster in deinem Zimmer von uns hängen hattest es kam mir anders vor wenn ich mit dir redete. Du hast uns normal behandelt. Chae I um nichts auf der Welt würde ich dich wieder gehen lassen! Nicht noch einmal. Du hast etwas geschafft was niemand bisher geschafft hat und das will ich nicht missen müssen! Ich bin einer der Gründe weshalb du es bist die überlebt hat und nicht einer von den andern. Du kannst mich dafür hassen und schlagen und treten aber bitte verlass mich nicht nochmal, denn ich liebe dich~"

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Sooo das war das 15 Kapiteeeel~ Ich hoffe es gefällt euch und ich würde mich über euren Kommentar und eure Meinung dazu rieeeßig freuen :) <3