~Unwissend~

~When life changes~

~Chae I’s POV~

Ich erwachte spät in der Nacht, langsam stand ich auf und verließ mein Zimmer.
Ich hörte Stimmen aus dem Wohnzimmer. Verwundert darüber das sie noch so spät auf sind ging ich in die Richtung aus der die Stimmen kamen.
„Yeobo, so leid es mir tut aber wir können uns das nicht lange leisten“ hörte ich die Stimme von Herrn Chung murmeln.
Frau Chung stöhnte auf „Ich weis, aber wir haben sie erst vor eineinhalb Wochen gefunden. Du weist in welchem Zustand sie war.“
Schlechtes Gewissen machte sich sofort in mir breit. Das ganze war vorhersehbar, immerhin hatten sie kaum Geld um für sich selbst zu sorgen. Das ältere Paar das mich vor nicht mal zwei Wochen auf der Straße aufgegabelt hat tat alles um es mir so angenehm wie möglich zu machen obwohl sie selbst kaum etwas besitzen.
Und da beide schon in Rente sind, war es nur eine Frage der Zeit bis es so weit ist.
„Ja eben deswegen, bis auf ihr Gedächtnisverlust hat sie sich doch ganz gut erholt“ stammelte Herr Chung vor sich her.
„Unser Einkommen reicht gerademal so für uns beide zum Überleben, ich kann doch auch nichts dagegen tun“ fügte er noch Schuldbewusst hinzu.
Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, ich wollte den beiden keine Schuldgefühle bereiten. Wegen einem fremden Mädchen das nicht mal selbst weis wer sie ist, schlafen sie im Wohnzimmer auf dem Boden. Und nur wegen mir können sie nicht mal mehr schlafen, weil sie das schlechte Gewissen plagt. Ich ging zurück in mein bzw. ihr Zimmer und schaute auf die Uhr. 1:34Uhr in der Nacht des 23.Dezembers. Ich beschloss nach etwas wie einem Rucksack zu suchen. Konnte aber nichts finden. Stattdessen breitete ich meine Jacke auf dem Boden aus und legte alles was von mir übrig war hinein und auch alles was mir Frau und Herr Chung zur Verfügung gestellt hatten, denn ich weis das sie zumindest gewollt hätten das ich ein bisschen was dabei habe um zu Überleben.
Ich knotete meine Jacke an den Ärmeln zusammen und zog mir noch schnell meine einzigen Klamotten an die ich hatte.
Ich hatte nicht den Nerv dazu ihnen einen Abschiedsbrief zu schreiben, deshalb nahm ich das erstbeste was ich als Zettel benutzen konnte und schrieb in Großbuchstaben „DANKE“ darauf.
Ich würde mich irgendwann erkenntlich zeigen, aber vorerst musste ich eine Bleibe finden und mir einen Job anschaffen.
Als ich das Haus verließ schlug mir die Kälte ins Gesicht, ich schwankte kurz weil meine Kopfverletzung plötzlich wieder schmerzte. Ich zog meine Kapuze tiefer in mein Gesicht damit ich damit die Verletzung so gut wie möglich verdecken konnte.
Meine Jacke hing mir über die Schulter und war schwerer als gedacht.
Ich stapfte durch den tiefen Schnee in Richtung Innenstadt. Frau und Herr Chung wohnten ziemlich abgeschieden von Seoul und deshalb war es ein weiter Weg.
Ich drehte mich nicht ein einziges Mal um da ich es mir sonst wahrscheinlich anders überlegen könnte. Nach nicht mal 10minuten zitterte mein ganzer Körper vor Kälte, aber ich ließ mich davon nicht abbringen, zuversichtlich ging ich weiter, eben dahin wo meine Füße mich trugen.
Nach eineinhalb Stunden hatte ich es geschafft, ich war in der Innenstadt. Die meisten Menschen schliefen bereits aber es war trotzdem noch einiges los auf den Straßen. Ich schaute mich enttäuscht um. Was hatte ich erwartet? Die Erlösung? Einen rettenden Engel? Wieso haben meine Füße mich gerade hier her geführt?
Ich stellte mich vors nächste Schaufenster um herauszufinden wie viel Uhr es war.
Im dritten Laden sah ich endlich eine Digitaluhr auf der 03.12Uhr zusehen war.
Bis zum Sonnenaufgang war es also noch lange.
Ich fror immer noch am ganzen Körper, beschloss aber mich auf eine Bank zu setzen da meine Füße nicht mehr lange durchhalten würden.
Nachdem ich den Schnee von einer Band entfernt hatte setzte ich mich erleichtert hin und dachte über mein nächstes Vorgehen nach.
Nach einer weiteren halben Stunde war mir immer noch nichts eingefallen.
Ich riss mir die Kapuze vom Kopf und raufte mir verzweifelt die Haare. Das ganze wäre so viel einfacher wenn ich wüsste wer ich bin. Tränen stauten sich in meinen Augen an. Ich fühlte mich einsam, verloren. Wie hieß ich? Wie alt bin ich? Und woher komm ich überhaupt?
Frau und Herr Chung nannten mich immer nur „Mädchen“ aber das konnte doch nicht mein richtiger Name sein.
Irgendwann war ich trotz der Kälte eingeschlafen. Ein rütteln an der Schulter weckte mich.
Ich schaute in ein fremdes Gesicht das mich mitleidig ansah.
„Chae I?“ fragte der Fremde.
Ich schaute ihn nur weiterhin verwirrt an.
„Was machst du so spät noch hier draußen?“ fragte er mich weiter.
Ich brachte kein Wort raus. Sollte ich diese Person kennen? Oder besser gesagt woher kannte er mich? Er musste mein verwirrten Gesichtsausdruck richtig gedeutet haben denn er schaute nun genauso verwirrt.
„Ich bins Yoseob“ versuchte er mich aufzuklären.
Ich schüttelte nur schmerzend den Kopf, umso mehr ich versuchte mich zu erinnern umso mehr schmerzte mein Kopf, zudem konnte ich ihn kaum erkennen so eingehüllt wie er war.
„Na du bist mir eine“ sagte er bloß und griff nach meiner Hand. Er zuckte zurück als er bemerkte wie kalt meine war.
„Wie lange sitzt du schon hier?“ fragte er.
Ich konnte immer noch nicht Antworten aber das schien ihn nicht zu stören.
Er zog mich hoch und schleppte mich hinter sich her. Als ich mich dagegen wehrte schaute er mich merkwürdig an.
„Was ist denn? Du kannst doch nicht die ganze Nacht auf der Straße sitzen“ versuchte er mir zu erklären. Ich zeigte nur auf die Bank zurück wo noch immer meine Jacke mit meinen Sachen lag. Er verstand und lief zurück.
Ich fühlte mich unwohl bei dem Gedanken mit jemand Fremden mitzugehen, aber scheinbar kannte er mich und konnte mir vielleicht helfen. Ich konnte eigentlich nichts verlieren.
Er kam zurück gerannt und griff wieder nach meiner Hand.
„Eine bessere Nacht um von Zuhause wegzulaufen hättest du dir nicht aussuchen können?“ fragte er mich fast schon belustigt.
„Von Zuhause weglaufen?“ fragte ich verwirrt. Das war das erste was ich zu dem Fremden sprach.
„Naja oder gibt es einen anderen Grund weshalb du hier draußen sitzt?“
Ich überlegte kurz. Ich bin weggelaufen, aber so viel ich weis nicht von meinem richtigen Zuhause.
Ich antwortete nicht auf seine Frage und er fragte auch nicht weiter nach. Ich lief ihm einfach weiter hinter her und irgendwann kamen wir an einem großen Gebäude an.
„Ich hoffe dass unsre Heizung deine Hände warm bekommen, denn scheinbar bringt meine Körperwärme rein gar nichts“ sagte er und schaute dabei vielsagend auf seine Hand die immer noch meine hielt.
Er zog mich in das Gebäude zu einem Fahrstuhl. Langsam machte sich ein komisches Gefühl in mir breit. Ich war mir mittlerweile nicht mehr ganz sicher ob es eine gute Idee war einfach mitzukommen.
„Die andern werden bestimmt Überrascht sein“ sagte er und grinste mich dabei vielsagend an.
Die andern? Er scheint nicht zu bemerken wie sehr er mich mit alldem verwirrt.
Die Fahrstuhltür ging auf und wir waren auf einem langen Flur. Er zog mich aus dem Fahrstuhl und ging auf eine von zwei Türen zu.
Er schloss auf und eine mollige Wärme drang aus der Wohnung.
„Pssst es kann gut sein das ein paar schon Schlafen“ sagte er und bedeckte dabei mit seinem Zeigefinger die Lippen.
Mit wie vielen Lebt er denn bitte zusammen?
„Endlich, wurde aber auch Zeit“ hörte ich eine Stimme aus einem andern Zimmer.
Ein Junge kam aus dem Zimmer und schaute Yoseob erwartungsvoll an.
„Wo ist meine Cola?“ fragte er bloß und schien mich nicht einmal zu bemerken.
Yoseob warf dem Jungen mehrere Dosen entgegen und dieser fing sie alle ohne sie fallen zu lassen und verschwand dann wieder genervt in ein anderes Zimmer.
Yoseob schien die grobe Art wie der Junge mit ihm gesprochen hat nicht zu Stören.
Er zog seine Jacke und Schuhe aus und legte meine Jacke Vorsichtig auf den Boden.
Ohne ein weiteres Wort lief er in den Raum in den der andere Junge verschwunden war und ließ mich stehen.
„Leute schaut mal wen ich auf der Straße aufgegabelt habe“ hörte ich Yoseobs Stimme aus dem andern Raum sagen.
Plötzliche Unruhe machte sich in dem andern Raum breit. Ich hörte mehrere Stimmen aufeinmal die durcheinander Sprachen.
Ein anderer Junge kam aus dem Raum, es war nicht der Junge mit der Cola und auf ihn folgten gleich drei weitere fremde Gesichter. Sie starrten alle auf mich. Ich konnte sowohl Verwirrung als auch Verärgerung in den Gesichtern erkennen.
Der Typ mit der Cola kam auch aus dem Raum und fragte nur misstrauisch „Wer ist sie?“
Seine plumpe Art beunruhigte mich einwenig.
„Chae I, das Mädchen wo die zwei Tage mit uns gewonnen hatte. Ich habe sie gerade mutterseelenallein auf einer Bank sitzen sehen. Als ich näher kam hab ich sie erkannt und sie schlief sogar“ erklärte Yoseob.
Jetzt kam noch ein Junge dazu, diesmal aber aus einem anderen Zimmer. Erschrocken sah er mich an.
„Chae I?“ fragte er mich und sah dabei so aus als würde er ein Geist sehen.
„Hahaha~ Yoseob bringt uns einfach mal die kleine mit Nachhause die vor langer Zeit mal ein Gewinnspiel gewonnen hat. Du weißt eben wie du den Vogel abschießen musst“ sagte der Colatyp, wie ich ihn heimlich getauft hatte.
„Wie gesagt sie hat auf der Straße geschlafen. Weißt du wie kalt es draußen ist?“ verteidigte Yoseob sich.
Das ganze artete in eine immer größere Diskussion aus. Wobei manche von ihnen das ganze eher locker nahmen.
Der Junge der aus dem anderen Zimmer kam, schaute mich immer noch total verwundert an. Doch nach ein paar Minuten kam er zu mir „Willst du nicht erst mal deine Jacke ausziehen?“ fragte er fürsorglich. Ich schaute ihn unsicher an.
„Wer seid ihr?“ fragte ich ihn darauf hin vorsichtig.
Er erstarrte und seine Augen weiteten sich.
Die andern schienen meine Frage trotz des lauten Geräuschpegels wegen ihren Diskussionen auch gehört zu haben und es verstummte einer nachdem anderen.
Verwirrt und auch schockiert schaute sie zu uns herüber.
„Hey kleine, jetzt ist keine Zeit für Späße“ sagte der Colatyp.
Verunsichert schaute ich wieder auf den Jungen direkt vor mir. Er schaute mich immer noch schockiert an.
„Das hat sie mich vorhin auch schon gefragt“ sagte Yoseob.
Ich ging einen Schritt zurück. Die ganze Jungs verunsicherten mich und vorallem der Colatyp machte mir Angst.
„Chae I“ sagte der Junge plötzlich der direkt vor mir stand. Er hatte einen verzweifelten Blick, es sah aus als würde er Leiden. Aber wieso?
„Wen meint ihr? Was wollt ihr? Ich kenne euch nicht!!!“ schrie ich verwirrt.
Mein Kopf fing wieder an zu Schmerzen. Ich ging weitere Schritte zurück bis ich gegen eine Wand stieß. Ich ließ mich auf den Boden gleiten und raufte mir die Haare.


~Dongwoon’s POV~

„MEIN KOPF!!! HÖRT AUF!!! MEIN KOPF“ schrie sie lauthals und verkrampfte sich dabei auf dem Boden. Von einer auf die andere Sekunde raufte sie sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Haare.
Schockiert standen wir da. Keiner von uns reagierte. Ein Gefühl der Angst packte mich und ich drohte daran zu Ersticken. Ich weis nicht wie viel Sekunden ich so versteinert da stand aber irgendwann spürte ich meinen Körper wieder. Ich ging die zwei Schritte die sie sich entfernt hatte auf sie zu und packte sie an den Schultern.
„Chae I! Chae I hör auf“ versuchte ich sie beruhigen.
„Ich kenne keine Chae I wovon redest du?“ ihr schreien ging in weinen über.
„Wer ist sie? Ich kenne sie nicht! WIESO TUT IHR DAS?“ schrie und weinte sie zugleich. Der Anblick von ihr ging mir unter die Haut.
Die andern Member schwiegen und hielten sich zurück. Als ich sie sanft an ihren Schulter schütteln wollte, schlug sie meine Hände weg und durch eine ruckartige Kopfbewegung nach hinten stieß sie ihren Kopf an der Wand an.
Ihre Augen verdrehten sich und ihr schreien ging in einen Seufzer über, binnen Sekunden war sie Ohnmächtig geworden.

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Comments

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Predawn #1
Totaler frieden? xD Ha
was glaubst du was fürn Plan ich und Arvelia schon ausgeheckt haben :D täusch dich da mal nicht meine liebe ;)
ClaireDavis #2
Chapter 31: Zwillinge?.... ZWILLINGE?! >.< OMFG xD Am geilsten fand ich eh Junhyung's Reaktion ^^
Ich muss gestehen... ich bin momentan vielmehr darauf gespannt wie es mit Yoseob und seiner Truller weiter geht xD
Weil bei Dongwoon und Chae I ist jetzt bestimmt eh den Rest der Geschichte totaler Frieden xD
Predawn #3
Ja ich denke ich mach es so :) :) :) das wird bestimmt krass *Q*
Predawn #4
Die erste Schwangerschaft. Chae I ist total unerfahren ist doch klar das die da lieber auf nummer ischer geht xD aber du hast recht xD trotzdem ne tolle beweisprobe auf der Dongwoon da steht xD
Das war jetzt auch der größte Part den Yoseob gespielt hat ansonsten läuft es jetzt wieder in kleinen Abschnitten :)
Wieso kommt jeder mit Zwillingen? xDDDDDD
Predawn #5
Mensch mensch mensch manchmal seit ihr echt Brutal :'DD
haha :D Okay ich versuche mehr unterwartete Wendungen miteinzubringen aber MORDE? :D wer soll denn sterben außer das Kind? :D
ClaireDavis #6
Chapter 27: Hoffentlich treibt sie ab xD Ich weiß nicht wieso, aber ich kanns nicht leiden wenn diese dummen tussen in den tollen FF's schwanger werden... Meisstens heiraten sie noch und alles ist tutti ._.
Ich will Drama! Unerwartete Wendungen! Action! Morde! Und zwischen durch mal was süßes, muahahaha xD
*hust* ^^