~Chae I's POV~

Nachdem ich die ersten Schuldgefühle einigermaßen unter Kontrolle hatte kamen mir die ganzen fragen in den Sinn. Warum? Seit wann? Wie kam es dazu?
Und vorallem wie konnte ich es nicht bemerkt haben. Es machte mich schirr verrückt das ich der auslöser für diesen leeren Gesichtsausdruck war. Hatte er von meinen Gefühlen zu Dongwoon denn nichts gewusst? Ich denke das mein Klingelton doch ziemlich eindeutig war, genauso wie das als wir zusammen auf der Couch geschlafen hatte. Plötzlich fiel mir auf das Yoseob all die Momente in denen Dongwoon und ich uns näher gekommen waren garnicht mitbekommen hatte.
Ich lief auf und ab und wurde schier verrückt vor Schuldgefühlen. Ich liebte Yoseob, aber auf eine ganz andereweise als Dongwoon. Ich liebe ihn so wie ich Chiron liebe, genauso liebe ich auch die andern B2ST Member und nichts lag mir ferner als einem von ihnen Weh zu tun.
"Ich geh nach ihm suchen!" platze es plötzlich aus mir raus. Kikwang sah mich warnend an. "Oh nein das tust du nicht! Ich habe den Auftrag mit dir und Chiron hier zubleiben also tun wir das auch" sagte er und er meinte es auch so.
Ich schaute ihn entschuldigend an und noch bevor er etwas sagen konnte rannte ich einfach los.
"Chaee IIIII!!!" schrie Kikwang mir wütend hinterher.
"Hey komm zurück!" man konnte hören das er nicht sehr große Hoffnungen hatte dass das geschehen würde.
"Pass bitte auf Chiron auf" schrie ich ihm noch zu und ich konnte sehn wie Chiron mir in seiner kindlichen Unschuld zum Abschied winkte.
 

Ich rannte in richtung Zivilisation. Der Strand kam mir ewig vor. Doch irgendwann tauchten die ersten Villen und Hotels auf die weiterhinten am Ende vom Strand standen. Hinter ihnen befanden sich weitere Häuser und dann kam eine Straße. Ich rannte quer durch die Gassen auf der Suche nach einen Anhaltspunkt den es nicht gab. Ich wusste nicht wie lang ich durch die Straßen streifte doch plötzlich endeckte ich einen Hinterhof von einem alten Haus. Das Haus schien verlassen und auch die Nachbarhäuser schienen nicht bewohnt zu sein. Auf dem Hinterhof stand eine Bank die von der Abendsonne beschienen wurde. Auf der Bank saß jemand, mit dem Rücken zu mir. Ich rannte hin in der Hoffnung es sei Yoseob doch als der Junge auf der Bank sich umdrehte war es nur ein Fremder.
Enttäuscht begab ich mich weiter auf die Suche. Als ich schon fast aufgeben wollte und die Sonne am Horizont schon beinahe verschwunden war, begab ich mich wieder richtung Strand. Ich blickte mich nocheinmal suchend um bevor ich den Heimweg antreten würde und dann sah ich ihn aufeinmal. Yoseob saß auf einer Mauer und schaute in richtung des Sonnenuntergangs auf das Meer hinaus.
Ich rannte zu ihm, er sah mich nicht kommen weshalb ich mich einfach neben ihn setzte. Er schien nicht überrascht aber auch nicht erfreut.
Lange Zeit schwiegen wir. Saßen einfach neben einander und sprachen nichts. Bis er dann endlich die Stille durchbrach.
"Wie lange schon?" fragte er und wendete dabei seinen Blick aber nicht vom Sonnenuntergang.
"Yoseob es..." er ließ mich nicht ausreden.
"Wie lange schon?" fragte er nochmal und sah mich diesesmal an. Sein Blick war diesmal nicht Ausdruckslos sondern Traurigkeit,Verletztheit und Enttäuschung spiegelte sich in seinen Augen wieder.
"Schon immer aber offiziell seit Gestern" beantwortete ich seine frage darauf wie lange das mit Dongwoon und mir schon lief.
"Du hast es nicht gewusst oder?" flüsterte er und in seiner Stimme hörte man das leid das sein Herz durchfluten musste.
Er nahm meine Hand und legte sie auf seine linke Brust. "Du hast nicht gewusst das es dir gehört" sagte er und deute dabei auf sein Herz.
Ich spürte seinen Herzschlag unter meiner Hand und meine Kehle schnurrte sich zusammen. Es tat mir so weh ihn verletzt zu haben.
Ich schaute zu unsren Füßen die in der Luft baumelten und schüttelte den Kopf um seine Aussage zu bestätigen.
"Und wieso wusstest du es bei Dongwoon?" fragte er wehmütig. Diese Frage hatte ich mir selbst auch schon gestellt doch wenn ich sie beantworten würde, würde es ihm das Herz noch mehr brechen, deshalb antwortete ich einfach nicht.
Er atmete tief ein und wieder aus.
"Chae I ich.." er stoppte kurz und schaute mich an.
"Ich will das du wenigstens weist was ich für dich empfinde, auch wenn das nur eine einseitige Liebe bleibt" sagte er in gefasstem Ton.
Ich zuckte zusammen als er 'einseitige Liebe' sagte, riss mich dann aber wieder zusammen.
Ich schaute ihm in die Augen, konnte ihn aber nur verschwommen sehn da sich in meinen schon Tränen angesammelt hatten. Es tat mir so leid wie er es erfahren musste und mir wurde gerade klar dass das hier eine Liebe war die zerrbrach, zwar nur eine einseitige aber immerhin Liebe. Und Liebe ist soetwas kostbares das es mir fast die Kehle zuschnürrt zuwissen das ich nichts dagegen tun konnte um diese Liebe aufrecht zu erhalten.
Ich hatte es schon in der Schule gehasst wenn mir ein Junge seine Liebe gestanden hatte und ich nichts für ihn empfand und ihm eine abfuhr geben musste. Aber das hier war besonders schlimm, denn es war als würde man seinen besten Freund verlieren und ich wusste das es nie wieder so sein würde wie früher. "Ich habe mich in dich Verliebt Chae I. Und ich finde das solltest du wissen auch wenn du mit....Dongwoon zusammen bist. Ich hab es erst nicht richtig realisiert aber als du Entführt wurdest da war es als hätte man einen Teil von mir geklaut. Erst da habe ich bemerkt wie wichtig du mir bist und dass ich nicht ohne dich kann" sagte er mit soviel leidenschaft in der Stimme das es mir das Herz brach.
Ihm lief eine Träne über die Wange. Er starrte wieder auf das Meer und den Sonnenuntergang.
Er hielt ein paar Sekunden inne. "Unsre Freundschaft ist mir dennoch wichtig. Das wurde mir in den letzten zwei Stunden klar" sprach er weiter.
-ZWEI STUNDEN SAß ER SCHON HIER?-  schosses mir durch den Kopf.
"Mir auch" fügte ich fast schon verzweifelt hinzu.
"Aber ich hoffe du verstehst das ich bisschen Zeit brauche" sagte er und ein klitze kleines Schmunzel huschte über sein Gesicht.
Ich starrte ihn überrascht an. Ich hatte alles erwartet. Das er mich nie mehr sehen wollte oder nicht mehr mit mir Sprechen wollte oder klare Grenzen setzten würde was unsre Freundschaft betraf aber dass er bereit war alles wieder wie vorher werden zu lassen hatte ich eindeutig nicht erwartet.
Ich nickte "Verständlich" murmelte ich.
Wir saßen noch über eine Stunde auf der Mauer und sprachen nichts, schauten einfach nur auf das Meer hinaus. Die Sonne war längst untergegangen als er sich plötzlich von der Mauer gleiten ließ und er zwei gute Meter unter mir stand. Er hielt mir die Hand hin um mir von der Mauer zu helfen und ich nahm sie dankend an.

Der Weg zu unsren Hütten war noch lang. Wir waren ein ganzen Stück südlich von unsren Hütten und zudem noch ganz am Anfang vom Strand und vom Strand bis zum Meer waren es auch noch knapp 20Minuten. Als wir zurück liefen begann sich plötzlich Wolken aufzuziehen. Yoseob schaute besorgt rauf zum Himmel und meinte dann das wir uns beeilen sollten. Doch das nützte nichts denn binnen Minuten war ein richtiger Sturm aufgezogen der einem nicht einmal ermöglichte richtig zusehen da er den ganzen Sand aufschleuderte. Es fing an in Strömen zu Regnen und der Wind peitschte uns ins Gesicht.
"Ist es bei so einem Wetter nicht zu gefährlich bei den Hütten draußen?!!!!" schrie ich Yoseob so laut ich konnte zu.
"Das Unwetter vergeht hier genauso schnell wie es kommt" schrie er zurück und legte noch einen Zahn zu.
Mein Kleid war durchnässt und klebte mir an den Schenkel so das ich nicht einmal mehr richtig laufen konnten.
Als wir endlich den Steg erreichten, peitschten die Wellen so hoch das sie den Steg beinahe überschwämmten, doch an die Hütten kamen sie dennoch nicht ran. Yoseob folgte mir zu meiner Hütte was ich auch erwartet hatte. Ich öffnete die Tür und schnappte erleichtert nach Luft. Yoseob stütze sich mit seinen Händen auf den Knien ab da er genauso außer Atem war.
Verwundert schaute ich mich in der Hütte um. Es war keiner da so wie wir es erwartet hatten.

Nachdem wir wieder einigermaßen Luft bekamen, begaben Yoseob und ich uns auf den Weg um eine Hütte nach der anderen abzusuchen, doch wir fanden niemanden. Ich öffnete die letzte Hütte voller Hoffnung und zu meiner Erleichterung fand ich Kikwang vor der mit Chiron in einer Hängematte lag und ein Buch laß.
"Wo sind die andern?" platze es aus mir herraus.
Kikwang sah mich erschrocken an. "Was ist denn mit euch passiert? Seit ihr ins Wasser gefallen?" fragte er verwirrt.
Erst dann fiel mir auf das Chiron schon schlief und Kikwang Kopfhörer auf hatte. Yoseob öffnete die Tür um ihm zu demonstrieren was mit uns geschehen war. Kikwang erhob sich vorsichtig damit Chiron nicht wach wurde und kam zu uns.
"Sie sind noch nicht zurück gekommen" sagte er besorgt. Genauso besorgt schaute ich nochmals hinaus auf den tobenden Sturm.
"Kikwang kann ich dein Handy haben?" fragte ich ihn.
Er nickte und holte es aus seiner Hosentasche. Ich wählte Dongwoons Nummer und nach dem vierten tüten nahm er endlich ab.
"Kikwang?" man hörte Dongwoon kaum durch den starken Wind und Regen.
"Nein Chae I. Wo seit ihr?" fragte ich besorgt.
"Wir sind am Strand. Auf dem Weg zurück. Wir brauchen noch 10minuten" schrie er gegen den Wind an. Ihm wurde das Handy aus der Hand gerissen denn plötzlich war Doojoon dran.
"Ist Yoseob zurück?" fragte er besorgt.
"Jaaa er ist Heil auf!"
"Gott sei dank. Wir sind auch gleich da. Kann noch ein bisschen dauern Dongwoon ist verletzt und kommt schlecht vorran" sagte er. Im Hintergrund hörte ich Dongwoon noch "IDIOT" schreien doch dann hatte ich das Handy auch schon auf die Couch geschmissen und die Tür geöffnet.
Panik machte sich in mir breit als ich Doojoons Worte in meinem Kopf immer wieder wiederholte.
Der Sturm wurde schlimmer und es war fast unmöglich etwas zu sehen.
Ich rannte den Steg entlang und durch den nassen Sand, der es schier unmöglich machte vorran zu kommen.
Ich hörte sie bevor ich sie sehen konnte, was mich nur noch mehr antrieb.
Als ich Dongwoon dann endlich sah durchströmte mich die erleichterung. Ich rannte noch schneller auf sie zu und sprang in Dongwoons Arme.
Er realisierte mich zuspät und wäre beinahe umgefallen.
Ich legte mein Hände auf seine Wange, seine Stirn seine Bust, seine Arme. Überall. Ich wollte einfach sichergehn das es ihm gut ging.
"Was ist passiert?" fragte ich ängstlich. "Wo hast du dich verletzt?"
Dongwoon warf Doojoon einen wütenden Blick zu dann hob er seinen Fuß.
"Bin in ne Glasscherbe getreten. Halb so wild" versicherte er mir. Ich schaute auf seinen Fuß und entdeckte ein blutende Wunde.
Ich zog scharf die Luft ein und legte dann seinen Arm um meine Schulter um ihm als Stütze zu dienen da er keine Schuhe anhatte und unter keinen Umständen Sand in die Wunde kommen sollte.
Dankbar schaute er zu mir runter. Als wir endlich den Steg erreicht hatten kamen wir schneller vorran.

Wir erreichten Kikwangs Hütte und ließen uns erleichtert zu Boden fallen. Als alle wieder eingermaßen ihre Kräfte gesammelt hatten erhoben sie sich und begrüßten Yoseob so gut es ging. Von Doojoon bekam Yoseob erst einen Schlag auf den Hinterkopf und dann eine Umarmung mit der ermahnung das er das nie wieder tun sollte. Die andern Umarmten ihn einfach nur. Ich half Dongwoon wieder bei aufstehn und als wir endlich standen verstummte es in der ganzen Hütte.
Dongwoon war Knallrot angelaufen und schaute auf mich herrab. "Was?" fragte ich verdutzt und schaute auch die anderen an die mich genauso verlegen betrachteten.
"D-d-d-dein Kleid es ist d-durchsichtig" stammelte Yoseob verlegen zusammen.
Junhyung pfief einfach nur und meinte "Heißes Teil" und die andern schauten einfach nur weiter auf meinen quasi nackten Körper.
Ich blickte nochmal zu Dongwoon der mich immer noch wie gebannt ansah und schaute dann selbst an mir herunter. Sie hatten recht mein Kleid war dermaßen durchnässt das man meine Oberweiter sah und da im Kleid ein BH beinhaltet war der ebenfalls weis war, wurde sie durch nichts mehr abgedeckt. Mein Hösschen konnte man auch erkennen und imprinzip hätte ich genauso gut auch Nackt dastehen können.
"Ahhhhhhhhh~" schrie ich und bedeckte mir meine Oberweite so gut es ging.
"Wieso hat mir das niemand vorher gesagt?" schrie ich wütend.
"Draußen hab ichs nicht gesehn" verteidigte sich Dongwoon und hob abwehrend die Hände in die Höhe.
Als ich sah das meine Arme nicht reichten um alles zu bedecken presste ich mich an Dongwoon um ihn als Lebendes Schild zu benutzen.
"H-h-heey was soll das?" schrie er. Ich wollte schon fragen was sein Problem sei immerhin war das ein Notfall als ich plötzlich bemerkte wieso er so reagierte und er dagegen war mich zu Umarmen. Ich spürte seine Erregung an meinem Bauch und riss entsetzt die Augen auf.
Er schaute mich entschuldigend an, zog dann sein T-Shirt aus und reichte es mir.
Ich zog sein nasses T-Shirt über und setzte mich auf einen Stuhl.

Den restliche Abend verbrachten alle damit Yoseob zu tadlen oder über die aufwendige Suche zusprechen. Ich hielt mich aus allem raus und dachte über das nach was ich gespürt hatte als ich Dongwoon umarmt hatte. Ihm schien es unangenehm zu sein das ich wusste das ich ein solches Verlangen in ihm auslöste aber umso mehr ich darüber nachdachte umso mehr hegte ich dasselbe Verlangen nach ihm.