~Chae I’s POV~

„Sie weis nicht wer sie ist“ hörte ich eine Stimme verzweifelt sagen.
„Yoseob du kannst sie nicht einfach mitnehmen, egal ob wir sie schon kennen oder nicht!“ hörte ich eine andere Stimme beruhigend auf ihn einreden.
„Hätte ich sie draußen in der Kälte lassen sollen?" erwiderte Yoseob wütend.
„Er hat recht, was hätte er denn anderes machen sollen?“sagte eine andere fremde Stimme.
Ich hörte einen tiefen Seufzer.
„Was machen wir jetzt?“
„Erst einmal gar nichts wir müssen warten bis sie aufwacht und dann sehn wir weiter“
Ich war zu Müde und es war zu anstrengend weiter darüber nachzudenken über wen sie redeten. Mein Kopf fühlte sich an wie ein Blitzableiter. Ich wollte mich bewegen doch mein Körper ließ es nicht zu. Ich wollte wissen von wo die fremden Stimmen kamen, wer sie waren und wen sie meinten doch meine Augen öffneten sich nicht. Ich gab auf als die Kopfschmerzen noch stärker wurden und versank binnen Sekunden in einen Tiefschlaf.

~Dongwoon’s POV~

Wütend knallte ich die Tür hinter mir zu. Das Bild von Chae I als sie Ohnmächtig wurde ging mir nicht mehr aus dem Kopf. In meinem Brustkorb zog sich alles zusammen. Schuldgefühle machten sich in mir breit. Ich wollte ihr nur helfen, und hatte sie dadurch Verletzt. Das dunkle Blut das langsam unter ihren dunklen Haaren hervor lief und wie sich ihre Augen nach hinten drehten, diese Bilder würden mir nie wieder aus dem Kopf gehen. Ich fühlte mich immer noch so hilflos.
Mittlerweile lag sie in Yoseob und meinem Zimmer, auf Yoseobs Bett. Wir hatten unsren persönlichen Hausarzt gerufen, da wir unter keinen Umständen Aufsehen erregen wollten.
Die andern Member waren bei ihr im Zimmer und warten auf das Ergebnis der Untersuchungen. Ich flüchtete in die Küche da ich ihre kleine Magere Gestalt die so verzweifelt und zerbrechlich wirkte nicht länger so ansehen konnte.
Als der Arzt endlich fertig mit der Untersuchung war und die andern mir alle aufgebracht berichten wollten was dabei herauskam, blockte ich erst mal ab. Ich wollte es noch nicht wissen, fürs erste war das erst einmal mehr als genug.
Mittlerweile musste es kurz nach fünf Uhr morgens sein. Wir hatten nicht mal mehr eine Stunde zum schlafen. Die andern waren trotzdem nochmal in ihr Zimmer verschwunden und Yoseob saß neben ihr auf dem Bett und hielt ihre Hand. Es breitete sich ein merkwürdiges Gefühl in mir aus ihn so nah bei ihr zu sehen.
„Yoseob, könnten wir beide mal allein sein?“ fragte ich gequält.
„Aber sie ist doch gar nicht bei Bewusstsein“ sagte er mit einem verwirrten Unterton.
„Bitte“
Er ließ ihre Hand los und verließ den Raum. Es war nicht nett von mir, das wusste ich. Immerhin gehört ihm das Zimmer genauso wie mir und er stellte sogar freiwillig sein Bett zu Verfügung.
Als er die Tür hinter sich schloss ging ich zu ihr ans Bett.
Ihr dichtes braunes Haar floss sanft über ihre Schultern. Sie wirkte blass und zerbrechlich, fast schon Leblos. Mein Herz verkrampfte sich bei dem Anblick und Schuldgefühle zogen förmlich an mir.
„Warum du?“ brachte ich flüsternd hervor.
Ich lächelte selbst über meine eigene Dummheit. Das war als würde man mit einem Komapatienten reden.
„Seit mehr als einem halben Jahr verfolgst du mich! Aber warum du?“ innerlich zerriss es mich fast, die Worte endlich mal auszusprechen die mir sonst nie in den Sinn kamen, das war wie eine befreiung.
„Ihr seid so Egoistisch, wisst ihr das eigentlich? Sind das nicht alle Fans? Nein von dir fand ich es besonders egoistisch“ sagte ich zu ihr.
„Du  schaust Videos im Internet, hast Poster, Bilder, du brauchst nur unsren Namen in Google eingeben und schon kannst du uns sehen. Weist du wie Egoistisch das ist? Ich habe nur mein Gedächtnis zur Erinnerung. Jeden Tag kannst du mich sehen und ich? Ich versuche dich verzweifelt in meinem Gedächtnis am Leben zu erhalten, ohne Details nur Erinnerung was anderes blieb mir nicht. Und jetzt tauchst du hier wieder auf und weist nicht einmal mehr meinen Namen. Manchmal frage ich mich ob der Blickkontakt bei dem Konzert und das Gewinnspiel ein Segen oder ein Fluch waren. Seitdem ist mein Leben komplizierter und ich kann nicht einmal sagen wieso.“
Ich schaute sie an und merkte wie mein Herz automatisch einen Sprung machte. Ich wollte sie wieder lächeln sehen. Ihre Augen funkeln und ihre Wangen gerötet sehen, wie in den zwei Tagen die wir im Sommer zusammen mit den andern verbracht hatten. Ich will wieder dass sie über meine Witze lacht und zu schütern ist mir in die Augen zusehen, ich will ihr nicht erklären müssen wer sie ist und was mit ihren Eltern geschehen ist, ich will das sie weis wer sie ist, das sie weis wer ich bin. Ich will nicht derjenige sein der sie Kaputt macht, ich möchte derjenige sein der sie heilt.

Es zerrstört mich. Ich zerrstör sie. Sie zerrstört mich. Wir zerrstören uns...
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~Chae I's POV~

Mein Kopf schmerzte. Er fühlte sich zum zerreißen gespannt an. Seufzend öffnete ich langsam meine Augen.
Ein grelles Licht ließ mich meine Augen wieder schließen. Beim zweiten versuch schien das Licht schon nicht mehr ganz so grell und nach mehrfachem Blinzen konnte ich sie schließlich ganz öffnen.
Ich blickte mich verwirrt um und setzte mich langsam auf. Ich war in einem großen fremden Zimmer. Durch ein Fenster fiel Licht. Ich lag in einem großen Bett und versuchte mich daran zu erinnern wie ich hierher kam, doch sobald ich versuchte mich zu erinnern trat ein höllischer Schmerz an die Stelle wo eigentlich meine Erinnerung sein müsste.
Ich bemerkte meinen Verband um den Kopf erst als ich mir an meine Stirn faste um zu schauen ob ich Fieber habe.
Meine Neugirde war wieder geweckt und ich versuchte mich nocheinmal an das geschehene zu erinnern, doch wieder dieser ziehende Schmerz.
Ich beschloss ersteinmal aufzustehen und mir die fremde Wohnung etwas genauer anzusehen, als plötzlich die Tür geöffnet wurde.
Ein Junge der etwas älter sein musste als ich betrat das Zimmer mit eine Taplett aufdem ein Glaß und eine Wasserflasche stand. Als er mich entdeckte blieb er erstaunt stehen.
"Das du mal wieder aufwachst ist ja fast ein Wunder" sagte er und klang dabei sowohl erleichtert als auch belustigt.
"Ich werd den andern Bescheid sagen" sagte er, stellte das Taplett neben mir auf das Schränkchen und verließ das Zimmer wieder.
Sein Gesicht kam mir bekannt vor aber ich konnte es nicht zuordnen.
Ich nahm das Glas und füllte es vorsichtig mit dem Wasser. Meine Hände fühlten sich an wie wackelpudding und die Flasche fühlte sich schwerer an als sie wahrscheinlich war.
Der Junge kam mit zwei weiteren Jungs im Schlepptau zurück, wieder hatte ich das gefühl das ich sie irgendwoher kannte doch mein Gedächtnis ließ mich wiedermal im Stich.
"Wie gehts dir?" fragte einer der drei.
Verwirrt schaute ich sie an. Wer waren sie und was haben sie hier verloren?
"Ging mir schon besser" sagte ich darauf bedacht es nicht zu verwirrt klingen zu lassen, doch scheinbar achteten sie nicht darauf.
"Wir müssen dir einiges erklären aber vorher solltest du erstmal was essen" sagte der Junge der mir das Wasser gebracht hatte.
Ich schaute auf meine Beine die mit einer dicken Wolldecke zugedeckt waren.
"Keinen Hunger, danke" sagte ich. Ich wusste genau das ich nicht im Stande war auch nur einen Schritt zugehen, zumindest vorerst.
Einer der dreien verließ daraufhin das Zimmer. Wir schauten ihm verwirrt hinterher.
"Chae I ersteinmal sollten wir uns vorstellen. Ich bin Kikwang und das ist Doojoon" sagte der Junge der mir das Wasser gebracht hatte und zeigte auf seinen neben Mann der sich als Doojoon entpuppte.
Ich nickte bloß freundlich und schaute ihn weiterhin erwartungsvoll an.
Kikwang schien über irgendetwas erleichter weshalb er anfing zu lächeln.
"Du bist in Ohnmacht gefallen und deshalb haben wir dich in eins unsrerer Zimmer gelegt. Du hast zweieinhalb Tage geschlafen, wir sind fast verrückt geworden vor sorge. Doch der Arzt meinte es wäre alles okay. Hättest du noch länger geschlafen hätten wir dich in ein Krankenhaus verlegt...." er wollte noch weiter reden doch plötzlich stürmte ein anderer Junge ins Zimmer den ich noch nicht gesehen hatte, der mir aber dennoch vertraut wirkte.
"DU BIST WACH?!" schrie er, es war mehr eine feststellung als eine frage aber trotzdem schaute er mich irritiert an.
"Und du bist?" fragte ich nach einer Weile unsicher.
Er zuckte zusammen als sei er gerade aus einer Traumwelt erwacht.
"Ich bin Yoseob..tut mir leid ich vergess das manchmal mit deinem...." er wurde von Doojoon unterbrochen als dieser ihn in den Schwitzkasten nahm.
"Was vergisst er manchmal?" fragte ich darauf hin verwirrt.
"Er vergisst manchmal das er Yoseob ist hähähä" erwiderte Kikwang daraufhin und schaute mich seltsam an, er versuchte seine unsicherheit mit einem seltsamen lachen zu überspielen.
Ungläubig schaute ich die drei Fremde an.
"Er ist seltsam das wirst du noch früh genug bemerken" fügte Doojoon hinzu. Yoseob versucht derweil sich zappelnd aus Doojoons Schwitzkasten zu befreien.
Es ist komisch aber ich fühlt ein fast schon freudiges Gefühl wenn ich die drei betrachtete. Ich kannte sie nicht aber die tatsache das sie mir vertraut wirken war wahrscheinlich der Grund für dieses Gefühl.