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A Face You’ve Never Seen

(Zuvor: 

Als ich aus dem Bus steige und er wegfährt, bleibe ich für einen Moment starr stehen. Moment, was? Was war das? Monsta X? Never. Es fühlt sich an, als hätte ich im Bus geschlafen und das nur geträumt. Mit dem Gefühl, das nicht erlebt zu haben gehe ich nach Hause und lege mich ins Bett. Als ich am nächsten Morgen gegen 10 auf mein Handy schaue, steht dort „Nachricht von 셔누”. Welch seltsame Hangul Zeichen. Kann ich gerade schlecht einordnen. Es ist üblich, dass Leute aus Gruppen, in denen ich Mitglied bin, ihren Namen in Hangul schreiben, aber diese Kombi ist mir komplett fremd. Auf einmal fällt mir siedend heiß der „Traum“ aus dem Bus ein. Ich entsperre mein Handy und blicke auf eine englische Nachricht mit ein paar Rechtschreibfehlern.)

 

Komm zu der Bushaltestelle an der du gestern Abend ausgestiegen bist.“ - Das Profilbild zeigt eindeutig Shownu. Öh, ok.“ antworte ich kurz angebunden, ziehe mich an, schminke den Rest Make-Up vom Vortag ab und kämme mir meine Haare durch.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle setze ich die Kapuze auf und schiebe den Schal vor mein Gesicht. Über Nacht hat es gefroren und geschneit, sodass man auch jetzt noch man die Eiseskälte auf der Haut spürt.

Nachdem ich die 7 Member eingequetscht im kleinen Wartehäuschen an der Bushaltestelle vorfinde schaue ich Shownu fragend an. „Was gibt’s?“ „Du… eh… kannst du uns die Gegend zeigen und etwas über Deutschland erzählen?“ bittet er mich.

„Natürlich. Warum seid ihr eigentlich hier?“ will ich wissen und Wonho antwortet. „Wir wollten Urlaub in einem europäischen Land machen… möglichst günstig. Weil wir so viele sind. Und jetzt… jetzt sind wir hier.“ sagt er mit enttäuschter Miene.

„Ja, ist nicht schön hier...“ bemerke ich und drücke die Arme an meinen Körper. „Kalt?“ fragt Hyungwon und ich nicke. Kurz darauf steht er neben mir. „Sollen wir los? Bewegung macht warm!“ ruft er und lacht. Auch Wonho stellt sich neben mich. Während ich die anderen beobachte wie sie sich aufraffen bemerke ich nur halb, wie Shownu Wonho von meiner Seite schubst und sich neben mich stellt. Entsetzt blicke ich zu Shownu hoch, dann zu Hyungwon auf der anderen Seite, der nur mit den Schultern zuckt und grinst. 

Ich führe sie also durch unsere Straßen, erkläre ihnen ein paar deutsche Begriffe, Sitten und so weiter. Als wir an einer kleinen Kreuzung stehen und warten, dass die Autos stehen bleiben, kreischt Hyungwon plötzlich. „Du bist ungeschminkt, oder?“ Dass er das überhaupt durch meine leicht beschlagene Brille sehen kann wundert mich. „Ja, so was Besonderes?“ antworte ich und die anderen Member beugen sich um mich herum und glotzen in mein Gesicht.

Ich vernehme verschiedene überraschte koreanische Worte. Es stört mich, dass sie zwischendurch immer Koreanisch reden. Ich weiß nie, was genau sie sagen. Wir hätten eher gedacht, dass Fans versuchen gut vor uns auszusehen.“ nuschelt Jooheon in einem amüsierten Ton. „Nett wie du mir versteckt sagst, dass ich ohne Make-Up hässlich bin.“ erwidere ich trocken, um dann „Ich sehe euch wahrscheinlich eh nie wieder, da muss ich nicht bombe aussehen.“ hinzuzufügen. Ein Murmeln breitet sich zwischen den Mitgliedern aus und ich versuche vom Thema abzulenken, indem ich frage, wie lange sie bleiben. 

„Zwei Wochen.“ antwortet Kihyun. So lange? Seltsam. „Also über Weihnachten und Neujahr...“ fällt mir auf und Shownu stimmt sofort zu. „Wollt ihr nicht lieber Zuhause sein?“ frage ich weiter. Daraufhin schütteln alle mit dem Kopf und lachen.

Etwas verwirrt gehe ich mit den anderen weiter, bis wir nach einiger Zeit an meinem Haus vorbei kommen. Ohne irgendwas zu sagen laufe ich weiter, bis ich Kihyun rufen höre. Als ich mich umdrehe stehen sie vor meinem Fenster, das nur von ein paar spärlichen Sträuchern verdeckt wird, und blicken hinein.

„Was macht ihr da?“ rufe ich, vielleicht etwas zu panisch, denn alle sieben schauen mich skeptisch an. „Da hängt ein Poster von uns! Neben einem SHINee Poster und so'nem anderen Typen!“ rufen sie.

. Ja, ich habe genau zwei K-Pop Poster in meinem Zimmer hängen. Von meinen beiden liebsten Gruppen. „Sagtest du nicht, dass du der Einzige K-Pop Fan in deinem Dorf wärst?“ fragt Hyungwon mich und ich zucke mit den Schultern. „Vielleicht gibt es noch einen.“ sage ich. „Aber du hättest das Poster von SHINee doch auf 3 Kilometer erkennen müssen, du magst die doch auch, oder?“ stichelt er. Wahrscheinlich hat er mein Hintergrundbild auf dem Handy gesehen. „Ich schaue doch nicht in fremde Fenster.“ versuche ich mich herauszureden. 

„Sollen wir dem Bewohner mal eine Freude machen und klingeln?“ ruft Hyungwon und rennt zu unserer Haustür. „NEIN, DAS WOLLEN WIR NICHT!“ schreie ich, aber da hat er den Knopf neben unserem Nachnamen schon gedrückt. ! Was mache ich denn jetzt? Ich sprinte auf Monsta X zu, quetsche mich an ihnen vorbei, schließe so schnell es geht die Tür auf und renne durch den Flur Richtung Wohnzimmer. 

„Entschuldigung Mama, bin ausversehen auf die Klingel gekommen!“ keuche ich. Ein Blick Richtung Flur bestätigt mir, dass diese verdammten sieben Menschen in mein Haus „eingebrochen“ sind! Mit einer viel zu auffälligen Geste will ich ihnen klar machen, dass sie raus sollen aber da steht meine Mutter schon auf.

Angsterfüllt renne ich auf Wonho zu, stelle mich mit dem Rücken zu ihm hin, strecke die Arme aus und versuche sie zurückzuhalten. Als meine Mutter den Kopf um die Ecke steckt, bekommt erst sie riesige Augen, und dann ich.

„Wer sind die?“ fragt sie scharf und ich zucke kurz zusammen. „Ehhhhm… Freunde!“ antworte ich ohne groß nachzudenken. „Asiaten? Freunde von DIR? Sehen aus wie die von deinem Poster.“ zischt sie. „Hat sie uns erkannt?“ flüstert Wonho mir ins Ohr und ich nicke nur, meinen Rücken weiterhin gegen ihn drückend. „Das… nein… ich bringe sie sofort wieder heraus!“ rufe ich, drehe mich um und drücke meine Hände gegen seine Brust, um erkenntlich zu machen, dass sie VERSCHWINDEN sollen.

Zu meinem Bedauern kann ich ihn keinen Zentimeter bewegen und er grinst mich nur frech an. „Wonho, bitte!“ flüstere ich, aber er lehnt sich nur gegen meine Hände. Flehend schaue ich Shownu an, der nach ein paar Sekunden bereits versteht und ihn an der Kapuze nach hinten zieht. Er flüstert ihm etwas zu. Wonho dreht sich einlenkend um und schiebt mit mir gemeinsam die anderen heraus.

Als ich die Haustür hinter mir schließe, stolpere ich noch fast einmal und bleibe dann keuchend stehen. „Ihr könnt doch nicht einfach in mein Haus laufen!?“ fahre ich sie an. Schuldbewusst schauen sie auf den Boden. „Was muss meine Mutter sich denken, wenn sieben nicht gerade schlecht aussehende Koreaner in UNSEREM HAUS stehen!?“ meckere ich weiter.

Ich denke, ihr solltet gehen.“ - daraufhin blicken mich alle mit einem Hundeblick an, den Shownu besonders gut drauf hat. „Schaut nicht so.“ zische ich, schließe die Haustür wieder auf und überlege mir auf dem Weg ins Wohnzimmer, was ich meiner Mutter sagen soll. Ich entscheide mich schließlich dazu, ihr zu erzählen, was wirklich passiert ist.

Nachdem ich ihr erläutert habe, wie es dazu gekommen ist, dass Monsta X in unserem Flur standen, blickt sie mich skeptisch an. „Aha?“ ist ihr Kommentar dazu. Ich nicke und stehe auf, sie noch darum bittend, dass sie bitte meinem Vater nichts sagen möchte. In meinem Zimmer angekommen lasse ich mich auf mein Bett fallen.

Verrückte Menschen überall. 

 


Ok, das war doch etwas früher als geplant. Ich denke das nächste Chapter schiebe ich direkt hinterher. :p 

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Comments

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Elli_1820 #1
Ich les das jetzt zum 3. mal ich liebe diese story xD
julia3kpop #2
Der Anfang ist super...ich bin schon gespannt wie es weiter geht