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A Face You’ve Never Seen

(Zuvor:

Nachdem ich noch kurz den Treffpunkt für das Frühstück ausmache gehe ich todmüde ins Bett. Aber ich kann die ganze Nacht kein Auge zu machen. Am nächsten Morgen stehe ich verdammt ausgelaugt auf, ziehe mich an und begebe mich an den Treffpunkt für das Frühstück. Sonderlich gut fühle ich mich auch nicht, hab mir gestern Abend wohl eine Erkältung eingefangen. 6 Menschen begrüßen mich, als ich die Tür des Bäckers öffne, der als einziger hier in der Gegend heute morgen auf hat. Aber Shownu fehlt.)

Wo ist Shownu?“ rufe ich, als ich bemerke, dass er fehlt. „Der hat Fieber. Liegt im Hotel.“ Scheiße. Das ist nicht gut. „Wo ist euer Hotel? Ich muss zu ihm!“

Hyungwon schaut mich an als würde er gleich jemanden zerfleischen wollen und Wonho gibt mir widerwillig die Adresse und Zimmernummer plus eine Zimmerkarte, denn die beiden teilen sich das Zimmer. Wenn ich sowieso zu ihm gehe, solle ich mich doch bitte ein bisschen um ihn kümmern, er würde noch etwas zu tun haben.

Als ich das mir wohl bekannte Hotel (ist ja auch das Einzige in unserem Kaff) betrete und widerwillig an der Rezeption frage, wo die entsprechende Zimmernummer sei, merke ich, wie ich Bauchschmerzen bekomme. Wirke ich zu anhänglich? Und allgemein… was ist mit mir los? Warum renne ich so hinter ihm her? Und kommt es nicht so rüber als wäre ich ein Stalker, wenn ich einfach ins Zimmer gehe? Was ist, wenn er gerade duscht oder so? Gott, wäre das grauenvoll! Ich würde ihn nie wieder ansehen können!

Während ich über die ganzen Fragen nachdenke bemerke ich gar nicht, dass ich bereits vor der Zimmertür stehe. Vorsichtig und leicht zitternd schiebe ich die Zimmerkarte in das Lesegerät und öffne leise die Tür.

Die Vorhänge des Zimmers sind zugeschoben und dementsprechend ist es auch recht dunkel im Zimmer, sodass sich meine Augen erst mal an die Dunkelheit gewöhnen müssen.

Als ich die Tür geschlossen habe und mich umdrehe entdecke ich einen friedlich schlafenden Shownu mit einem Waschlappen auf der Stirn, den Mund leicht offen und die Decke gerade so bis zum Bauch gezogen. Anscheinend hat er sich im Schlaf die Decke vom Oberkörper gezogen, weil ihm zu warm war.

Als ich mich neben das Bett knie zuckt er kurz mit dem Mund ich kriege den Schrecken meines Lebens. Vorsichtig lege ich die Decke wieder über seinen Oberkörper und nehme den mittlerweile warmen Waschlappen von seiner Stirn. Der Wasserhahn im Badezimmer ist verdammt laut, wie es in alten Gebäuden nun mal der Fall ist, und ich hoffe inständig, dass er nicht aufwacht.

Nicht mal als ich ihm wieder einen kalten Waschlappen auf die Stirn lege scheint er etwas zu bemerken und ich atme tief durch, bevor ich mich wieder neben das Bett knie und meinen Kopf auf eine freie Stelle der Matratze lege. In Gedanken versunken betrachte ich den Schreibtisch, der dem Bett gegenüber gestellt ist und zähle die Wirbel auf der Tapete, bis sie vor meinen Augen verschwimmen.

Als ich die Augen öffne sehe ich, dass Shownu nicht mehr auf dem Kissen liegt. Und ich spüre Finger auf meiner Wange. Erschrocken reiße ich den Kopf hoch und blicke hoch in Shownus verschwitztes Gesicht.

„Was machst du hier?“ fragt er mit einem besorgten Blick. Dabei sollte ich diejenige sein, die sich Sorgen macht. „Die Anderen haben mir erzählt, dass du Fieber hast… ich wollte nach dir sehen.“ antworte ich.

„Du sollst dich nicht anstecken.“ „Du machst Urlaub, ich nicht. Du bist Sänger, ich nicht. Ich bin egal, du nicht.“ zähle ich auf. „Du bist egal?“ faucht er und versucht sich weiter aufzurichten, hält sich dann aber den Kopf.

Ich setze mich blitzschnell auf die Bettkante und drücke ihn nach unten. „Legst du dich wohl wieder hin...“ flüstere ich. Kaum habe ich zu Ende gesprochen, unterdrücke ich ein Niesen. „Was war das denn?“ fragt Shownu amüsiert. „Niesen.“ antworte ich knapp, ein weiteres Niesen unterdrückend.

Er richtet sich erneut auf und bevor ich ihn wieder umschubsen kann, greift er meine Hände. „Eiskalt!“ stellt er erschrocken fest bevor er sich zu mir beugt und seine Lippen auf meine legt. Nach kurzer Zeit zieht er mich auf das Bett, sodass ich unter ihm liege, seine Arme links und rechts von meinen Schultern, sein Knie zwischen meinen Beinen. Woher kommt die Kraft, wenn er doch Fieber hat? 

Ich habe keinerlei Möglichkeit zu flüchten. In einer Atempause meckere ich mit ihm. „Du bist krank, hast Fieber! Hör auf damit!“ fahre ich ihn an, nicht zuletzt weil ich mir immer noch nicht über meine Gefühle im klaren bin und mir denken kann, was passieren wird, wenn ich ihn nicht irgendwie stoppe. Es ist nicht so, dass ich nicht will… aber das, was danach kommt macht mir Sorgen.

„Ich kann nicht.“ keucht er zurück und führt den Kuss fort, schiebt seine Hand unter meine lockere Bluse. Für einen kurzen Moment erstarre ich. Shownu legt seine Stirn auf meine und schaut mich amüsiert an.

„Ist es das erste Mal, dass dich jemand so berührt?“ haucht er. „V-Vielleicht.“ stammle ich zurück und er lacht kurz. „I-Ich find' das ja nicht so witzig!“ fahre ich ihn erneut an. „Ich finde es dafür süß.“ flüstert er, streicht über meinen Hals, bevor er an genau der Stelle seine Lippen nieder lässt. 

Auf einmal höre ich ein leises Klicken.

 

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Comments

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Elli_1820 #1
Ich les das jetzt zum 3. mal ich liebe diese story xD
julia3kpop #2
Der Anfang ist super...ich bin schon gespannt wie es weiter geht