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A Face You’ve Never Seen

(Zuvor:

Ihr könnt doch nicht einfach in mein Haus laufen!?“ fahre ich sie an. Schuldbewusst schauen sie auf den Boden. „Was muss meine Mutter sich denken, wenn sieben nicht gerade schlecht aussehende Koreaner in UNSEREM HAUS stehen!?“ meckere ich weiter. „Ich denke, ihr solltet gehen.“ - daraufhin blicken mich alle mit einem Hundeblick an, den Shownu besonders gut drauf hat. „Schaut nicht so.“ zische ich, schließe die Haustür wieder auf und überlege mir auf dem Weg ins Wohnzimmer, was ich meiner Mutter sagen soll. Ich entscheide mich schließlich dazu, ihr zu sagen, was wirklich passiert ist. Nachdem ich ihr erläutert habe, wie es dazu gekommen ist, dass Monsta X in unserem Flur standen, blickt sie mich skeptisch an. „Aha?“ ist ihr Kommentar dazu. Ich nicke und stehe auf, sie noch darum bittend, dass sie bitte meinem Vater nichts sagen möchte. In meinem Zimmer angekommen lasse ich mich auf mein Bett fallen. Verrückte Menschen überall. )

 

Am nächsten Morgen schaue ich auf mein Handy, in der Annahme, eine Nachricht bekommen zu haben. Aber erst am Abend meldet sich Shownu und bittet darum, dass ich vor's Haus komme. Nach einem langen Montag habe ich eigentlich keine Lust mehr, ziehe mir aber trotzdem meine Jacke an und lehne mich an unseren Zaun.

Shownu und Hyungwon sind bereits von Weitem zu erkennen und ich frage mich, warum die beiden so aneinander kleben. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht denke ich mir nur „Ship sailed.“ und halte mir meinen Handrücken vor den Mund, in der Hoffnung, dass die beiden meinen Gesichtsausdruck in der Entfernung nicht sehen können.

Leider scheinen beide es bemerkt zu haben und fragen ohne eine Begrüßung sofort, was denn so lustig gewesen wäre. Als ich eine Antwort verweigere, zwickt Hyungwon mich in die Seite und ich fange einfach laut an zu lachen. Nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt habe frage ich, was die beiden hier machen.

„Ich.. wir… es tut uns Leid, dass wir einfach in dein Haus gerannt sind. Wirklich.“ stammelt Shownu und verbeugt sich auf einmal. Vollkommen erschrocken bitte ich ihn, sich wieder normal hinzustellen und als er nicht hören will, drücke ich seine Schultern hoch. „Kommt nicht gut, wenn sich 'n gut gebauter Mann vor mir verbeugt.“ nuschle ich. "Außerdem war ich nur in dem Moment etwas… pissig. Dafür seid ihr beide hergekommen?"

„Shownu hat so lange genörgelt, bis ich mitgekommen bin.“ flüstert Hyungwon mir zu nachdem er sich zu mir herunter gebeugt hat und Shownu zieht ihn zurück. „Hör nicht auf ihn.“ sagt er mit fester Stimme und fragt kurz darauf sanfter , ob man hier irgendwo essen gehen könnte. Ich zeige Richtung Hauptstraße und erkläre ihm, dass es dort ein italienisches Restaurant gäbe.

„Sag deiner Mutter Bescheid, dass du für ein 'ne Stunde oder so nicht da bist.“ weist er mich an und ich blicke ihm nur erstaunt ins Gesicht. „Was? Ne'. Ne'ne'.“ „antworte“ ich. „Wenn du es nicht machst, mache ich es.“ droht er mir und bevor einer von ihnen wieder in mein Haus rein rennt, gehe ich meiner Mutter sagen, dass ich mich noch mit einer Freundin treffen würde. Schnell packe ich noch mein Portemonnaie mit ein bisschen Geld ein und begebe mich wieder vor das Haus.

Stumm folge ich Shownu und Hyungwon, gebe ihnen nur per Handzeichen Anweisungen, wo wir lang müssen. Als wir vor dem Restaurant stehen, schaue ich sie fragend an und Hyungwon zeigt in Richtung Eingang. Immer noch nicht begeistert von der Idee bleibe ich stehen bis Shownu meine Hand greift, selber kurz stockt und mich dann die Treppen hochzieht.

Er lässt meine Hand nicht mehr los, auch nicht, als wir am Tresen stehen. Den Moment ausnutzend lege ich meine andere Hand auf seine, um sie mir zu wärmen. Ich habe chronisch kalte Hände. Egal was ich mache, sie sind immer kalt.

In dem Moment, wo meine andere Hand seine Hand berührt, reißt Shownu den Kopf herum. „Sorry, deine Hand ist so warm und meine sind beide so kalt...“ entschuldige ich mich. Muss ziemlich lächerlich wirken. Er dreht sich ohne ein Wort wieder zu der Bedienung und ich will meine Hand wieder aus seiner ziehen aber er drückt nur noch fester zu.

Verwirrt schaue ich zu Hyungwon, der mich entgeistert anstarrt. Ich verziehe mein Gesicht und zucke mit den Schultern, woraufhin Hyungwon nur anfängt leise zu lachen. Wir erreichen den uns zugeteilten Tisch und Shownu lässt meine Hand los. Warm ist sie jetzt jedenfalls.

Am Tisch erkläre ich ihnen, was auf der Karte steht und bestelle für sie. Überraschenderweise interessieren sie sich eher für die Deutsche als für die Italienische Küche und bestellen Deutsche Hausmannskost (warum die das in 'nem Italienischen Restaurant anbieten ist mir eh ein Rätsel). Um ehrlich zu sein genieße ich es, mit ihnen hier zu sitzen. Wir verstehen uns jetzt wesentlich besser als gestern noch, wo die Anderen da waren. Die Stimmung wird ausgelassener, das liegt nicht zuletzt daran, dass beide sich alkoholhaltige Getränke bestellt haben.

Beim Bezahlen trifft dann das ein, was ich befürchtet hatte. Shownu will für mich mit bezahlen. Ich versuche ihn vom Gegenteil zu überzeugen und will der Bedienung gerade ein paar MEINER Scheine in die Hand drücken, als Shownu sie mir aus der Hand reißt, ihr seine gibt und die anderen in meine obere Jackentasche stopft. Genervt schaue ich ihn an und bemerke im Augenwinkel, wie Hyungwon anfängt sich ein Lachen zu unterdrücken. Er sagt irgendetwas auf Koreanisch und Shownu schaut ihn mit dem Blick des Todes an.

Auf dem Weg nach draußen plane ich genau, wie ich ihm das Geld in die Jackentasche stecken werde. Ich mag es nicht, Dinge von anderen bezahlt zu bekommen. Und gerade das ist eine peinliche Situation für mich, schließlich sind sie… Idols.

Vor dem Restaurant lässt Shownu mir gar keine Zeit etwas zu sagen sondern beschließt sofort, dass sie mich noch nach Hause begleiten. Da ich eh nicht gegen ihn ankomme, lasse ich es sofort.

Gerade als wir an einer kleinen Gasse vorbei gehen kommen uns mehrere Mädchen entgegen. Panisch ziehe ich an Hyungwons Ärmel, der sich auch sofort umdreht. „Die Blonde da vorne, die erkennt euch locker!“ zische ich und Hyungwon flüstert Shownu etwas auf Koreanisch zu, bevor er sich in die Gasse verzieht.

Shownu aber steht da einfach nur, scheint ein bisschen perplex zu sein. Ich habe das Gefühl als hätte er ein Problem damit, von Leuten erkannt zu werden. „Shownu!“ zische ich und ziehe an seiner Jacke, aber er bewegt sich einfach nicht und starrt die Mädchengruppe an.

Weil nichts Anderes hilft laufe ich vor ihn und stoße ihn einfach nach hinten, Hände auf seiner Brust. Durch den Überraschungsmoment stolpert Shownu und ich bekomme es tatsächlich hin, dass er an einer Wand in der Gasse landet.

Mich keuchend nach hinten umblickend (es ist gar nicht so leicht, jemanden wie Shownu zu bewegen) sehe ich, wie Hyungwon die Mädchen beobachtet, die gerade an der Gasse vorbei laufen. Es dauert einen kleinen Moment bis er sich umdreht und uns entsetzt anschaut. 

 


Und das nächste Kapitel. Ich glaube es mir recht gut gelungen, das irgendwie niedlich wirken zu lassen. ^-^

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Comments

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Elli_1820 #1
Ich les das jetzt zum 3. mal ich liebe diese story xD
julia3kpop #2
Der Anfang ist super...ich bin schon gespannt wie es weiter geht