Ich wühle in den vorderen Taschen meines Koffers und ziehe die bereits vorbereitete Schlafkleidung, wie immer aus kurzer Hose und T-Shirt bestehend, heraus. Meinen Pullover und die Jeans die ich den Tag über an hatte lege ich zusammengefaltet über den Bettrahmen.

Als ich mich auf das freie Bett werfe fühle ich mich ein wenig wie in einer sehr familiären Jugendherberge. Nur ohne grauenvolle Hochbetten und 10 Leuten in einem Raum.

Die Tür öffnet sich und Minhyuk steckt seinen Kopf herein. „Du bist ja da! Ich dachte du würdest erst morgen kommen!“ ruft er und betritt den Raum.

„Wie geht’s dir? Alles okay?“ „Ja, alles gut. Bin nur etwas müde...“ antworte ich, lächle ihn an und Minhyuk verabschiedet sich sofort, damit ich „meine Ruhe haben kann“.

Mit dem Kopf an die Wand gelehnt sitze ich jetzt auf dem Bett, die Augen geschlossen.

Ich kann nicht fassen, dass ich gerade in Südkorea bin. Dass ich nicht einfach nach Hause kann, wenn ich will. Seltsames Gefühl, auch wenn ich weiß, dass Monsta X hier sind. Irgendwas könnte immer passieren, und dann ist niemand außer ihnen da. 

Ein leises Geräusch weckt mich aus meinen Gedanken und ich springe sofort auf. Shownu starrt mich erstaunt und fragend an, die Hand mit dem Handtuch noch an seinem Kopf.

„Ehh… 'tschuldige, hab mich nur… erschrocken.“ antworte ich auf seinen Blick antwortend und er betritt weiter das Zimmer. Während seine Hände das feuchte Handtuch fein säuberlich über die Heizung legen würde ich am liebsten Fangirlausbrüche bekommen.

Ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt, mit so einem attraktiven Menschen zusammen zu sein, gerade nicht, nachdem wir so lange getrennt waren.

Seine Haare sind (logischerweise) noch nass und sein T-Shirt klebt durch die Restfeuchtigkeit quasi auf seinem Körper, ganz davon zu schweigen, dass er wieder keine Hose an hat.

„Tu mir das nicht an, Shownu...“ flüstere ich und er dreht sich zu mir um, einen fragenden „Mh?“-Laut von sich gebend. Ich winke ab und lasse mich wieder auf die Bettkante fallen, ihn weiter beobachtend.

Nach kurzer Zeit setzt er sich neben mich auf die Bettkante und streicht mir eine Strähne aus der Stirn. „Du siehst nicht glücklich aus. Freust du dich gar nicht, hier zu sein?“ Der Blick auf seinem Gesicht zeigt eindeutig, dass er sich Sorgen macht.

„Oh Gott, nein!“ Panisch fuchtele ich mit den Händen vor seinem Gesicht rum. „Ich bin nur müde, nicht gewohnt so lange wach zu sein und ohh nein, so ist das gar nicht!“

Shownu greift geschickt nach meinen Handgelenken, mir damit anweisend, dass ich doch bitte aufhören soll wie eine Bescheuerte rumzufuchteln. „Beruhige dich doch wieder!“

„E-Entschuldigung… ich… ich bin wirklich glücklich hier sein zu dürfen. Bei dir...“ Meine Worte sind so leise, dass ich Angst habe, er könnte sie nicht verstehen. Doch sein Mund verzieht sich zu einem Lächeln.

Mein Blick wandert von seinem Gesicht zu der Kette, die um seinen Hals liegt, der Anhänger ist in das T-Shirt gesteckt. Vorsichtig ziehe ich an dem Silber und betrachte den Anhänger.

„Tut mir Leid, dass ich nichts wegen der Kette gesagt habe… danke.“ nuschle ich, den Anhänger immer wieder umdrehend.

„Darf ich heute Nacht in deinem Bett schlafen?“ frage ich, als Shownu mich an sich zieht.

„Ich hatte nichts Anderes geplant.“