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A Face You’ve Never Seen

Zuvor: 

T-tut mir l-leid...“ stammt er, greift vorsichtig nach meiner Hand und streift mit seinen Fingern sanft über die geröteten Stellen. Es ist das erste Mal, dass er mich so in Gegenwart von Anderen Mitgliedern behandelt. Verwirrt blicke ich in sein Gesicht. Er beißt sich auf die Lippe. „I-Ist schon ok...“ stammle ich, als ich merke, dass sein Gesicht an Farbe verliert. Eine bekannte Stimme hallt vom anderen Ende des Flures zu uns herüber. „Leute, was ist hier denn los?“ Shownu erstarrt. 

 

Auch ich erschrecke mich kurz. Als ich aber bemerke, dass es nur Hyungwon ist entspanne ich mich wieder.

Shownus Gesicht wird aschfahl. „Hey… heeey?“

Ich streiche über seine Wange aber er regt sich nicht. „Shownu?“ Was ist nur los mit ihm? Sein Blick wird immer ausdrucksloser und ich habe Angst, dass er gleich umfällt.

Panisch krame ich in seiner Hosentasche und finde die Zimmerkarte für sein und Wonhos Zimmer, ziehe ihn mit ganzer Kraft zur Tür und schiebe ihn kurz darauf hinein. „Shownu, was ist los?“ zische ich keuchend.

Er schüttelt kurz den Kopf. „Alles OK...“ Ich seufze.

„Warum sagst du mir nicht, was los ist?“ Verwundert schaut er mich an. „Warum du jeglichem körperlichen Kontakt aus dem Weg gehst, wenn die Anderen da sind.“

Seine Hände umgreifen mich und er zieht mich an sich. „Das erkläre ich dir irgendwann anders.“ „Warum? Ich werde noch fast verrückt.“ „Ach, du vermisst den Körperkontakt also SO schnell?“ Ich höre genau heraus, dass er grinst.

Da ist er wieder. Der Shownu wie ich ihn kenne. Und er trifft direkt in's Schwarze. Es bringt mich um ihn zu sehen aber ihn nicht berühren zu können, seine Wärme nicht zu spüren, seine Hände… alles.

„Mhh, vielleicht.“ Eine gewisse Trauer überkommt mich. Bald müssen sie wieder zurück nach Korea. Wie ich das überleben soll weiß ich immer noch nicht. „Wann genau müsst ihr eigentlich zurück?“

„Am zweiten Januar.“ Das heißt ich kann morgen Silvester mit ihnen feiern? „Uns bleibt nur noch so wenig Zeit...“ bemerke ich und drücke mein Gesicht in seinen Pullover. Als er zustimmend „Mhh...“ von sich gibt schiebe ich mich sanft von ihm weg.

„Könnt ihr nicht noch länger bleiben?“ Mit meinem Hundeblick versuche ich ihn herum zu bekommen. Er schüttelt den Kopf. "Wir haben Termine." Schade, hätte ja klappen können.

„Zurück zum Thema.“ beginnt er. „Gib mir eine klare Antwort.“ Sein Gesicht verzieht sich zu einem verspielten Lächeln.

„Mh… ja.“ nuschle ich. „Was ja?“ stichelt er, woraufhin ich „Hör auf!“ zische. „Ist ja schon gut.“ Er lacht.

Auch wenn er mir keine Antwort auf meine Frage von vorhin gegeben hat geht es mir besser, weil er weiß wie es mir geht und sich eventuell Gedanken darum macht.

Warum warst du bei Jooheon?“ Mit der Frage reißt er die gute Laune sofort von mir. „Ich habe ihn etwas gefragt.“ „Was?“ „Privat.“

Sein Gesicht verdunkelt sich. Aber ich will ihm nicht die Wahrheit sagen, weil ich nicht weiß wie er darauf reagiert. Darauf, dass ich Jooheon erzählt habe, dass wir zusammen sind und so weiter.

„Du machst mich verrückt.“ Seine Worte wirken kalt aber trotzdem irgendwie liebevoll, sein Gesicht zeigt keinerlei Regung. „Das ist mein Ziel.“ Ich entlocke ihm mit den Worten ein Lächeln und er greift nach meiner Hand.

„Tut's noch weh?“ fragt er besorgt und lenkt damit von sich aus ab. „Ein wenig aber ich werd's überleben.“ Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es Zeit ist nach Hause zu gehen. Meine Eltern werden sonst argwöhnisch, wenn ich so viel Zeit mit ein und der selben Freundin verbringe.

„Wir sehen uns morgen Abend.“ Zum Abschied streicht Shownu mir noch einmal über den Kopf und gibt mir einen Kuss auf die Wange. 

Mit gemischten Gefühlen verlasse ich das Hotel, Shownu wieder vermissend.

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Comments

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Elli_1820 #1
Ich les das jetzt zum 3. mal ich liebe diese story xD
julia3kpop #2
Der Anfang ist super...ich bin schon gespannt wie es weiter geht