22

A Face You’ve Never Seen

Zuvor:

Wenn Jooheon hier ist, dann müsste auch Shownu wieder im Dorm sein, fällt mir siedend heiß ein. Es dürfte mittlerweile fast 18 Uhr sein. Mit schnellen Schritten laufe ich aus der Küche, am erstaunten Jooheon vorbei die Treppe hoch und öffne wohl etwas ZU ruckartig die Tür, denn Shownu blickt mich erschrocken an. 

 

Alles okay?“ fragt er, als er seine Jacke in den Schrank hängt. „Ah, ja, ich war wohl nur zu erfreut. Wie war's?“

„Naja... Ich hab's nicht so ganz hinbekommen, deswegen hat es etwas länger gedauert.“ Er lässt sich auf das Bett fallen und seufzt einmal kurz. Versagen ist nicht sein Stil, er ist zu stolz. Das ist mir schon viel zu oft aufgefallen.

„Nicht zufrieden?“ Er schüttelt den Kopf, nuschelt irgendwas und blickt auf seine Knie, fummelt mit seinen Fingern herum. Nicht genau wissend, was ich tun soll, stelle ich mich einfach vor ihn, beuge mich ein wenig nach unten und streiche mit der Hand durch seine seidenweichen Haare.

„Essen!“ hallt es plötzlich durch den Flur, Shownu springt vom Hunger getrieben auf und ich folge ihm nach unten ins Wohnzimmer. Und dann wiederholt sich das Szenario vom Morgen.

Jooheon, Minhyuk und ich unterhalten uns etwas, Changkyun und Kihyun reden ebenfalls miteinander, Hyungwon schläft beim Essen fast ein und Shownu schaut nur ab und zu von seiner Schüssel hoch.

Nachdem ich fertig bin bedanke ich mich, stelle meine Schüssel in die Küche und begebe mich nach oben, um mich zu waschen.

Während Shownu im Badezimmer ist, trage ich meinen Koffer in die Ecke neben der Tür, da er mich an dem Ort, an dem er vorher stand, gestört hat.

Während ich ein bisschen sortiere öffnet sich die weiße Holztür neben mir und Shownu rennt nahezu in mich hinein. „Was machst du?“ fragt er mich überrascht und ich zeige stumm auf den Koffer.

„Achja, ich hab vorhin was vergessen.“ murmle ich, stelle mich auf die Zehenspitzen. Shownu weiß genau was ich meine, beugt sich etwas zu mir herunter, sodass ich für einen kurzen Moment meine Lippen auf seine legen und mit der Hand über die weiche Haut seiner Wange streichen kann.

Mich wieder meinem Koffer widmend bemerke ich nur halb, wie er sein „altes“ T-Shirt über den Bettrahmen hängt, kurz an seinem Bett verweilt und dann mit schnellen Schritten wieder auf mich zu kommt.

Als er seine Hände vor und hinter mir gegen die Wand presst und mich somit einkesselt, drehe ich mich verwirrt zu ihm um. „Mh?“ murmle ich, den Kopf schief stellend.

Während ich ihn betrachte fällt mir auf, dass seine Augen anders wirken. Es sieht aus, als wären sie dunkler geworden und würden doch leuchten, als hätte er sie weit aufgerissen aber trotzdem verengt.

Diesen Blick habe ich in einer abgeschwächten Version schon einmal bei ihm beobachten dürfen.

Er schiebt sein Gesicht direkt vor meines und starrt mich an.

„Hast du wirklich gedacht, dass ich es noch länger aushalte? Wenn du direkt in meiner Nähe bist, mit mir redest, mich berührst?“ Seine Stimme ist tief und rau und seine Lippen berühren meine ganz leicht während er redet.

Für einen kurzen Moment verweilt er so, scheint aber gar keine Antwort zu erwarten, denn ich spüre bereits seine Lippen um meine und seine Finger unter meinem Kinn, als er meinen Kopf hoch drückt und sich wieder ein Stück aufrichtet.

Ehe ich mich versehen kann schiebt er mich, ohne den Kuss zu unterbrechen, Richtung Bett und plötzlich liege ich unter ihm, seine Hände neben meinem Kopf in das Kissen gedrückt.

Wir sind fast in der gleichen Situation wie damals im Hotel, Zuhause in Deutschland. Nur dass er da krank war, sich nicht beherrschen konnte und ziemlich schwach war. Jetzt weiß er genau was er tut und verdammt, er tut es gut.

Like this story? Give it an Upvote!
Thank you!

Comments

You must be logged in to comment
Elli_1820 #1
Ich les das jetzt zum 3. mal ich liebe diese story xD
julia3kpop #2
Der Anfang ist super...ich bin schon gespannt wie es weiter geht