Zuvor:

Vorsichtig ziehe ich an der Kette und betrachte den Anhänger. „Tut mir Leid, dass ich nichts wegen der Kette gesagt habe… danke.“ nuschle ich, den Anhänger immer wieder umdrehend. „Darf ich heute Nacht in deinem Bett schlafen?“ frage ich, als Shownu mich an sich zieht. „Ich hatte nichts Anderes geplant.“ 

Das letzte Mal, dass ich so gut geschlafen habe muss Monate her sein.

Kein Stück müde öffne ich die Augen, setze mich auf und Blicke zu Kihyun hoch.

„Guten Morgen und willkommen!“ ruft er und strahlt mich an. „Danke, dir auch einen guten Morgen..?“

Wie selbstverständlich blicke ich auf den Wecker auf Shownus Nachttisch. Es ist kurz nach neun.

Shownu scheint auch langsam aufzuwachen, zumindest dreht er sich unruhig und gibt knurrende Geräusche von sich. „Shownu, steh' auf!“ Ich ziehe an seinem Ohrläppchen und er gibt ein letztes, sich dinosaurierhaft anhörendes Geräusch von sich, bevor auch er sich aufrichtet.

„Kommt ihr nach unten? Wonho und ich haben Frühstück gemacht.“ Ich nicke und stehe auf, während Kihyun aus dem Zimmer dackelt.

Frische Kleidung und einen Waschlappen aus meinem Koffer ziehend beobachte ich Shownu amüsiert dabei, wie er sich aus dem Bett rollt und auf den Weg ins Bad begibt.

Als ich vor dem Badezimmer darauf warte, dass Shownu fertig mit dem ist, was er da wohl so macht, kommt Jooheon aus seinem und Changkyuns Zimmer, anscheinend ziemlich müde. Er lehnt sich neben mich an das Treppengeländer.

„Wartest du?“ fragt er, mit dem Kopf auf die Kleidung in meinem Arm nickend. „Guten Morgen, ja, tue ich. Du siehst nicht gut aus. Geht's dir gut?“ Seine Augen sind von dunklen Ringen umgeben.

„Ich lag noch lange wach, alles gut.“ Er lächelt mich halbherzig an. „Mhh..." nuschle ich.

"Denkst du einer von euch hat nachher Zeit mit mir Duschgel kaufen zu gehen? Ich hab meines vergessen und ehrlich gesagt Angst, hier verloren zu gehen oder mich nicht verständigen zu können.“

„Minhyuk hat heute auf jeden Fall frei, er geht bestimmt mit großer Begeisterung mit dir mit. Du kannst erstmal das ganz rechts auf der Ablage unter dem Spiegel benutzen, das ist meins.“ nuschelt Jooheon bevor sich die Tür vom Bad öffnet und ein immer noch müde aussehender Shownu mit ein paar feuchten Haarsträhnen im Gesicht heraus kommt, „Bis gleich.“ sagt und die Treppe hinunter geht.

Schulterzuckend folgt Jooheon ihm, ich forme noch ein lautloses „Danke“ mit den Lippen, Jooheon lächelt kurz. Und ich betrete kurz darauf das Badezimmer.

Es ist nicht groß, aber schön ausgestattet. Ein, proportional zum Raum gesehen, riesiges Waschbecken und ein ebenso großer Spiegel, eine Dusche, eine Badewanne und selbstverständlich eine Toilette.

Auf den Ablagen liegt natürlich ziemlich viel Krimskrams, Duschgels, Parfüms, Cremes (wahrscheinlich gehören sie alle Kihyun) und sogar ein paar Deos.

Jooheon in Gedanken dankend wasche ich mich, bringe meine Schlafkleidung und Schmutzwäsche in meinen Koffer und begebe mich nach unten, die Stimmen von Minhyuk und Wonho leiten mich ins Wohnzimmer.

„Guten Morgen.“ sage ich und setze mich zwischen Minhyuk und Jooheon. Shownu, der Gegenüber von mir sitzt, scheint so in seine Nudeln vertieft zu sein, dass er mein Erscheinen gar nicht registriert, bis Changkyun auf einmal etwas lauter wird.

„Du riechst nach Jooheon.“ stellt er überrascht fest und Shownu schaut argwöhnisch auf. „Ihr erkennt die Gerüche der Anderen!?“ „Ich bin sein Zimmermitbewohner, kein Anderer weiß so gut wie ich, wie es riecht, wenn Jooheon frisch geduscht hat.“

„Ich hab mein Duschgel intelligenterweise Zuhause vergessen… deswegen.“ sage ich, auf das immer noch fragend dreinblickende Gesicht von Changkyun antwortend. Shownu murmelt etwas und scheint scheint sich dann wieder seinen Nudeln zu widmen. Heute ist er wohl nicht so gut drauf.

„Achja, Minhyukie, begleitest du sie...“ Jooheon zeigt auf mich „...zur Drogerie? Sie hat Angst sich zu verlaufen.“ fügt er glucksend an. „Lass mich, das ist nicht witzig!“