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A Face You’ve Never Seen

Zuvor:

Er lässt sich neben mir fallen, zieht mich an sich, sodass ich mit dem Kopf auf seiner Brust liege und seinen Herzschlag hören kann, greift nach der Bettdecke und legt sie halb über uns. Seine Finger streifen immer wieder durch meine Haare, bis seine Hand stoppt, auf meine Schulter rutscht und dort regungslos liegen bleibt. Ich erhebe den Blick und sehe einen friedlich schlafenden Shownu, mit feuchten Strähnen auf der Stirn und dem Mund leicht geöffnet. Die Decke etwas weiter über uns ziehend kuschle ich mich an ihn und schlafe ein.

 

Scheinbar mitten in der Nacht öffne ich die Augen und schaue mich um. Auf dem Wecker steht, dass es 3 Uhr morgens ist. 
Mich sanft aus Shownus Arm befreiend und mir sein T-Shirt, das auf dem Boden liegt, schnappend, schleiche ich auf den Flur Richtung Badezimmer. 

Heute ist freier Tag für Monsta X, wie ich beim Abendessen aufschnappen konnte. Während ich darüber nachdenke, was sie wohl heute so machen werden, stolpere ich gegen einen ziemlich müde aussehenden Minhyuk. 

„Minnie!“ Er schaut mich zuerst verschlafen an und setzt dann ein ziemlich gruselig aussehendes Grinsen auf. Ich wusste nicht, dass Minhyuk so bedrohlich aussehen kann. „Ihr hattet viel Spaß gestern Abend, richtig?“ Ich blicke ihn fassungslos an. „Was?“ Minhyuks Grinsen wird noch breiter. „Denkst du, wir hätten das nicht gehört? Es war zwar nur leise durch die Wand zu vernehmen, aber Shownus… „Stimme“ ist sehr eindeutig gewesen.“

Beim Wort „Stimme“ formt er Anführungszeichen mit seinen Fingern, stupst mir einmal auf die Stirn und geht weiter. Ich merke selber, wie mir das Blut in den Kopf schießt, aber Minhyuk ist ja schon weg… Mit einem mulmigen Gefühl betrete und verlasse ich das Badezimmer wieder, lege mich zurück zu Shownu ins Bett und versuche zu schlafen. 
Dadurch, dass ich nur ungefähr 6 Stunden Schlaf brauche, um vollkommen fit zu sein, kann ich aber nicht einschlafen und liege stundenlang da. Betrachte Shownu, streiche über seine Brust und sein Gesicht, blicke die Tapete an… bis er die Augen öffnet, sich langsam aufrichtet und mich anschaut. 

„Du bist wach?“ „Ja, schon lange...“ antworte ich auf seine leisen Worte. Er steht auf in Zeitlupe auf und erst da bemerke ich wieder, dass er sich gestern Abend komplett entblößt hatte. Schweren Schrittes läuft er Richtung Kleiderschrank, greift sich eine Unterhose, 'ne Jeans und ein T-Shirt und zieht sich an. 

Währendessen dreht er sich zu mir um. „Du trägst mein T-Shirt?“ „Mh, ja… darf ich doch, oder?“ Er lächelt und nickt, setzt sich neben mich, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und murmelt leise „Danke.“ „Wofür danke?“ „Für gestern Abend.“ Ich will nichts weiter sagen, nicke einfach stumm und lächle ihn an. 
Es klopft an der Tür und ein gedämpftes „Frühstück!“ lässt sich vernehmen. Shownu geht vor und ich ziehe mir noch eine Hose an, bevor ich auf den Flur tapse. 

Jooheon kommt mir entgegen und ich erwarte einen ähnlichen Kommentar wie den von Minhyuk. Stattdessen kommt er aber mit großen Schritten und einem riesigen Grinsen auf mich zu, ruft „Guten Morgen!“ und wuschelt mir durch die Haare, bevor er die Treppe hinunter stürmt. Ist irgendetwas Tolles passiert? Ich beschließe, Changkyun nachher zu fragen, schließlich teilen sie sich einen Raum. 

Beim Frühstück erfahre ich, dass niemand von Monsta X etwas vor hat und voraussichtlich alle Zuhause bleiben werden. Mir ist das recht, so kann ich den Tag über etwas Zeit mit allen verbringen. 
Nach dem Frühstück verziehen sich alle in verschiedene Ecken des Hauses, nur Wonho und ich bleiben unten im Wohnzimmer und schauen gemeinsam Videos. 

Als er sich zu mir dreht und mich etwas fragt, muss ich an jemanden denken, der jetzt wahrscheinlich gerne an meiner Stelle wäre. Bei dem Gedanken, wie sie hier sitzen würde, kann ich nicht anders als zu grinsen und Wonho fragt mich argwöhnisch, was denn so witzig wäre. „Ach, ich denke nur an eine Freundin aus Deutschland… ich denke, sie wäre jetzt gerne hier.“ antworte ich. 

Sie weiß nichts davon, dass ich hier bin. Ich würde es ihr zwar gerne erzählen, aber ich kann ja schlecht schreiben „Ey, Tassia, bin gerade bei Monsta X im Dorm und Wonho sitzt nur in T-Shirt und Boxer neben mir.“ Wahrscheinlich würde sie mich köpfen, wenn ich wieder nach Deutschland komme. 

Nicht weiter erklären wollend stehe ich auf und torkle Richtung Treppe. Auf Hälfte der Treppen steht Jooheon, schaut über den Boden des nächsten Stockwerkes herüber und scheint irgendetwas zu beobachten.
Leise schleiche ich die Stufen hoch und bleibe neben Jooheon stehen, zuerst ihn betrachtend, dann schauend, was genau er beobachtet. 

Ich kann nur wenige Sekunden etwas sehen, bevor Jooheon mich an sich zieht und seine Hände vor meine Augen legt. Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit, in der wir da so stehen und ich nur noch Jooheons Atem höre. „Fang jetzt bloß nicht an zu weinen oder so.“ flüstert er. Ich würde aber gerne.

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Comments

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Elli_1820 #1
Ich les das jetzt zum 3. mal ich liebe diese story xD
julia3kpop #2
Der Anfang ist super...ich bin schon gespannt wie es weiter geht