Völlig verplant und noch den Alkohol in mir steckend wurde ich in aller Früh wach. Orientierungslos schaute ich umher, als ich plötzlich Kyungsoo neben mir liegen sah. Ein leichtes Lächeln entwich mein Lippen. Ich betrachtete ihn einen Augenblick. Sein zerzaustes Haar hängend in seine Stirn, seine Lippen geformt zu einem Schmollmund. Aus meinem Lächeln wurde plötzlich ein breites Grinsen und ich erinnerte mich wieder daran was ich letzte Nacht beschlossen hatte.

Ganz vorsichtig und ohne Kyungsoo aufzuwecken stand ich dann langsam auf und tapste leise in die Küche, hinter mir die Türe schließend. Ich bereitete ein ausgedehntes Frühstück vor mit allem drum und dran. Als dann alles soweit vorbereitet war, verschwand ich ins Bad um mich für den Tag fertig zu machen.

Als ich dann nach einer gefühlten Ewigkeit endlich fertig war, schnappte ich mir schnell meinen Geldbeutel, mein Handy und meinen Haustürschlüssel. Im vorbei gehen hinterließ ich Kyungsoo noch einen Zettel am Spiegel, das ich gleich wieder da sein würde und verschwand zur Tür hinaus.

Kaum hatte ich das Haus verlassen, schienen mir auch schon die ersten Sonnenstrahlen entgegen. Einen Moment lang blieb ich stehen, schloss meine Augen und atmete ganz tief ein und aus.Ich genoss wie die warmen Sonnenstrahlen meine Haut zärtlich berührten, während ein leichter Wind mein Haar sanft immer wieder auf und ab wiegte. Doch urplötzlich stieg mir der Duft vom frisch gemachten Kaffee in die Nase. Ein breites Grinsen zierte mein Gesicht und ich machte mich direkt auf den Weg auf die gegenüber liegende Straßenseite, zum Coffee Shop.

Dort angekommen, öffnete ich die Tür und rief erst mal: "GUTEN MORGEN!" als auch schon ein lautes "GUTEN MORGEN" von einer vertrauten Stimme zurück hallte. Sofort zierte ein Lächeln mein Gesicht. Ich ging auf den Tresen zu und sagte etwas leiser: "Guten Morgen Chanyeol." Chanyeol drehte sich dann gerade hinter dem Tresen zu mir um, schenkte mir sein breitestes Lächeln und sagte: "Guten Morgen ____, so früh schon auf?" Ich lächelte und antwortete: "Ja, ich hatte große Sehnsucht nach etwas heißem und leckerem." Chanyeol kicherte und meinte: "Da wirst du dich wohl gedulden müssen bis ich Feierabend habe," und lachte. Ich wurde gänzlich rot im Gesicht vor Scham und stotterte: "Also.. du... nein," und fing auch an zu lachen.

Chanyeol widmete sich dann wieder seiner Arbeit und fragte: "Einmal wie immer?" und ich nickte ihm nur zu. Chanyeol bereitete dann zwei Kaffee zum mitnehmen vor. Während er den Kaffee aufbrühte, fragte er: "Wie läuft es mit Kyungsoo?" Leicht aufseufzend schüttelte ich dann den Kopf und sagte: "Frag' nicht." Chanyeol stutzte und sagte: "Okay..." Eine merkwürdige Stille kehrte ein und keiner wusste so Recht was er sagen sollte. Als der Kaffee dann fertig war, deckte er die beiden Becher noch sorgfältig ab und meinte dabei: "Wir sollten mal wieder zusammen trinken. Das bringt dich auf andere Gedanken und du bekommst den Kopf frei." Ich nickte nur antwortete nicht wirklich ernst meinend: "Demnächst irgendwann mal, ja, auf jeden Fall," und bezahlte gleichzeitig den Kaffee. Chanyeol warf mir einen ernsten Blick zu und wusste genau das ich es nicht ernst gemeint hatte. Er sah mich dann mit einem festen Blick an und sagte: "Du weisst das du immer zu mir kommen kannst. Ich möchte einfach nur das du glücklich bist." Zu Boden schauend und leicht nickend antwortete ich: "Chanyeol, ich weiss, aber..." Chanyeol unterbrach mich und sagte: "Du weisst was ich für dich empfinde und ich sehe es dir an das es dir nicht gut geht. Wirklich überlege es dir. Ich bin immer für dich da, okay?" Wieder nickte ich halbherzig, ihn nicht mal anschauend und sagte leise "Danke". Nach den beiden Kaffeebechern greifend, verabschiedete ich mich dann und machte mich auf den Rückweg.

Kyungsoo und ich genossen ein ausgedehntes Frühstück und unterhielten uns über die Pläne für den heutigen Tag. Kyungsoo sagte: "Es tut mir leid wegen gestern. Es war soviel los. Ich konnte die anderen nicht alleine lassen." Ich lächelte leicht und antwortete: "Ist schon okay, wirklich. Was steht denn heute an?" Kyungsoo überlegte einen Moment und sagte: "Wir haben heute zwei Veranstaltungen und ich muss alles noch vorbereiten. In 30 Minuten kommt unser Lieferjunge und wir fahren zusammen zum Markt, alles besorgen." Erstaunt sah ich ihn und sagte: "In 30 Minuten schon?"Kyungsoo schaute etwas bedröppelt und antwortete: "Im Moment ist wirklich die Hölle los bei uns. Der Laden boomt wirklich. Ich überlege sogar noch jemanden einzustellen. Alleine schaffe ich das bald nicht mehr." Ich nickte ihm zu. Er sprach dann weiter: "Gestern ging es wirklich bis in die Morgenstunden. Ich hatte wirklich schon überlegt ob ich nicht einfach da bleiben soll aber.. ich wollte nicht das du dich sorgst." Mit einem mal fing mein Herz wie verrückt an zu klopfen und ich fragte: "Du wolltest wirklich da bleiben über Nacht?" Kyungsoo nickte und meinte: "Wir haben doch das kleine Gästezimmer wo das Bett drinne steht." Mit grossen Augen schaute ich ihn schockiert an und wusste gerade nicht mehr was ich sagen sollte. Meine Gedanken spielten gerade völlig verrückt. Irgendwie schaffte ich es dann gerade noch zu sagen: "Soviel Zeit sollte doch drin sein, das du wenigstens nach Hause kommst." Kyungsoo schaute schuldig und sagte: "Es tut mir leid, es war... wirklich ein blöder Gedanke von mir. Ich werde es nicht tun, wirklich. Entschuldige bitte." Ich seufzte dann auf und meinte: "Okay," warf einen Blick auf die Uhr und meinte: "Du solltest dich fertig machen wenn du gleich zum Markt willst." Kyungsoo warf auch einen Blick auf die Uhr und nickte zu stimmend. Wortlos stand er auf, hauchte mir einen dezenten Kuss auf die Wange und machte sich bereit jeden Moment abgeholt zu werden. Keine zehn Minuten spätet war er dann verschwunden und meine Gedanken fingen erneut an zu kreisen.