Twelve

Wenn ich dein Freund wäre...

Am frühen Morgen mich im Bett räkelnd, tastete ich nach Kyungsoo und wollte eine Runde mit ihm kuscheln. Doch nach einigen Moment merkte ich das die Betthälfte neben mir bereits leer war. Plötzlich stieg mir der Geruch von frischem Kaffee in die Nase und ich raffte mich langsam auf. Ich verdrückte mich kurz ins Bad, wusch mich und trottete dann immer noch halb schlafend in die Küche.

Auf dem Weg dorthin sah ich das bereits der Wohnzimmertisch mit Geschirr eingedeckt war und grinste bei dem Anblick über das ganze Gesicht. In dem Moment kam Kyungsoo gerade aus der Küche mit einer heißen Kanne Kaffee. "Guten Morgen du Schlafmütze, ausgeschlafen?" und lächelte mich an. Ich rieb mir verschlafen die Augen und sagte: "Eher abgebrochen," und grinste. "Und du? Gut geschlafen? Ich hab gestern gar nicht gehört wie du nach Hause gekommen bist." Kyungsoo nickte nachdenklich und meinte: "Es war spät geworden. Wir haben gestern Inventur gemacht. Da die letzten Gäste erst relativ spät gegangen sind, konnten wir nicht eher loslegen," und dachte dabei an Minji und den vorigen Abend ohne sich was anmerken zu lassen. "Naja dann, find ich es aber lieb das du uns Frühstück gemacht hast," streckte mich müde und lächelte ihn an. Er lächelte mich ebenfalls an und deutete an das ich mich setzen sollte und stellte die Kaffeekanne ab. Er merkte dann das er die Kaffeebecher vergessen hatte und sagte: "Oh Moment, die Becher fehlen noch," und ging kurz zurück in die Küche um welche zu holen. Währenddessen sprang ihm die Giraffe ins Auge und er fragte sich wo die nun mit mal her kam.

Nach einer Weile hatten wir uns dann beide satt gegessen und tranken in Ruhe noch unseren Kaffee. Es herrschte gerade eine angenehme Stille als Kyungsoo plötzlich fragte: "Wo kommt das denn her?" und deutete auf die Giraffe. Ich folgte seinem Blick als auch mein Blick auf die Giraffe fiel. Ich schluckte, sagte erst mal nichts und nahm einen kräftigen Schluck Kaffee. Kyungsoo fing an mich zu mustern und fragte wieder: "Wo kommt das riesige Plüschtier her?" Ich antwortete: "Von einem Freund..." Er wirkte ein wenig gereizt und fragte weiter: "Von einem Freund? Von welchem Freund?" Ich schluckte schwer und nahm noch einen kräftigen Schluck Kaffee in der Hoffnung das er nicht wieder fragen würde. Doch er ließ nicht locker und fragte wieder: "Welchen Freund?" Zur Seite weg sehend, sagte ich dann etwas klein laut: "Von Channie." Er verschluckte sich fast an seinem Kaffee als er hörte was ich sagte und spuckte seinen Kaffee beinahe wieder aus. "Von Channie? Dem Idioten Channie?" Meine Lippen verzogen sich zu einem Schmollmund und ich sah ihn weiterhin nicht an. Kyungsoo wurde sauer: "Hast du dich etwa mit dem Idioten getroffen?" Mit einem mal plärrte ich zurück und sagte: "Er ist kein Idiot!!!" Kyungsoo schaute mich mit entsetzen an und sagte: "Du hast dich also wirklich mit ihm getroffen.... Ich hab dir doch gesagt das du dich nicht mit ihm treffen sollst." Ich schmollte immer mehr: "Kyungsoo, er ist nur ein guter Freund, mehr nicht." Kyungsoo lachte gehässig: "Klar, sicher... ein guter Freund der dir riesige Giraffen schenkt. Was denkst du dir eigentlich dabei? Wie kannst du dieses Vieh in unsere Wohnung stellen? Ich will nicht das hier irgendwelche Geschenkte von anderen Kerlen herum stehen." Ich wurde richtig bockig und sagte zu ihm: "Mein Gott, es ist nur eine Plüschgiraffe, was ist daran so schlimm?" Kyungsoo rollte mit den Augen und sagte: "Sie ist von Chanyeol und der Idiot Chanyeol ist nicht irgendwer und das weißt du ganz genau." Ich bockte weiter: "Meine Güte Kyungsoo, man kann sich auch anstellen." Kyungsoo wurde sauer: "Ich mich anstellen? Sehe zu das dieses hässliche Teil Land gewinnt oder ich werde dafür sorgen." Ich schob provokativ meine Ärmel hoch und sagte: "Du.. Kyungsoo... bist wirklich ein Iltis, weißt du das? Du führst dich noch nur so auf, weil es Chanyeol ist. Ohhh Ohhhh, er ist an mich ran getreten und war nett zu mir und hat mir Giraffe geschenkt. Du führst dich gerade auf wie ein totaler Kauz. Ich bin kein Landgut das du verteidigen musst wenn sich irgendjemand fremdes nähert. Ich weiß wo ich hin gehöre. Und ich lass mir schon gar nicht verbieten, mit wem ich mich treffe und wen nicht." Kyungsoo bekam schon richtig Farbe im Gesicht und sagte: "Das Teil scheint dir ja sehr am Herzen zu liegen, wenn du es so sehr verteidigst. Weißt du was? Entsorge das hässliche Teil oder ich gehe." Ich lachte schnippisch und sagte: "Das ist doch nicht dein Ernst oder? Du gehst, wenn die Giraffe hier bleibt?" Kyungsoo wurde sehr ernst: "Entweder die Giraffe fliegt raus oder ich gehe, such es dir aus. Du hast die Wahl," und schaute mich durch dringlich an.

Ich ließ meinen Blick einen Moment zur Giraffe wandern und dann wieder zu Kyungsoo und wiederholte es ein paar mal. Kyungsoo sein starrender Blick fing an nachzulassen. Er wunderte sich das ich überlegen musste. Ich grübelte und dachte - Ich will die Giraffe nicht raus werfen. Sie ist doch so süss. Wie würde Channie sich fühlen wenn er wüsste das ich sie weg geschmissen habe? - Sein Lächeln ploppte promp vor meinem inneren Auge auf und mein Herz wurde schwer. Ich merkte nicht mal das Kyungsoo mir in diesem Moment völlig egal war. Denkend das er es nicht ernst meinen würde und sich auch schnell wieder einkriegen würde, sagte ich ganz lapidar und zickig: "Mach doch was du willst," stand vom Tisch auf, schnappte mir das Plüschtier und schleppte es ins Schlafzimmer, aus Angst das Kyungsoo der Giraffe etwas an tun könnte.

Mit offenem Mund starrte Kyungsoo mich dann an, als er sah wie ich aufstand, mir die Giraffe schnappte und damit ins Schlafzimmer verschwand. Er schüttelte in Unglauben seinen Kopf und sagte: "Das ist nicht dein Ernst oder? Dir ist das hässliche Vieh wichtiger als ich?" Merkend wie es in ihm brodelte, entschloss er sich kurzerhand wirklich seine Sachen zu packen und für ein paar Tage bei Minji zu bleiben. Er stand dann rasch auf, folgte mir ins Schlafzimmer und sah wie ich das riesige Teil zwischen zwei Schränke stelle, genau auf das Bett ausgerichtet.
Kyungsoo schüttelte wieder den Kopf und meinte: "Du hast sie doch nicht mehr alle, echt." Ich presste meine Lippen zusammen und wollte schon was sagen, doch riss ich mich zusammen. Er schnappte sich dann seinen kleinen Koffer und fing an das nötigste einzupacken. Ich fing an zu lachen und sagte: "Du spinnst doch. Du gehst doch nicht wirklich. Du willst mich doch veräppeln." Er schaute mich dann sehr ernst an und meinte: "Sehe ich so aus als würde ich scherzen? Wie könnte ich hier bleiben wollen, wenn dir dieser Staubfänger scheinbar wichtiger ist als ich?" Mit einem löchernden Blick schaute ich ihn auch an und sagte mit mal: "Halt die Klappe." Er schaute mich mit großen Augen an und fragte: "Wie bitte? Du würdest mir doch die Hölle heiß machen wenn ich nur eine andere Frau angucke und du?`Was machst du? Wahrscheinlich flirtest du auch noch mit diesem Idioten und machst was weiß ich hinter meinem Rücken mit ihm und lässt dich von ihm beschenken." Ich wurde jetzt ebenfalls sauer und meckerte zurück: "Wie kannst du nur glauben das mir die Giraffe wichtiger als du? Und außerdem, da läuft nichts, da war nie was und da wird nie was zwischen uns sein! Oder meinst du, nur weil du mich betrügen musstest, heißt es das ich es auch tue? Ich habe dich nie betrogen und ich werde dich auch nie betrügen!" Kyungsoo merkte wie meine Worte in regelrecht ins Herz trafen. Als er fertig gepackt hatte, schaute er mich nur noch sauer und enttäuscht an und meinte: "Das ist es also.. du machst das nur weil ich dich betrogen habe oder? Ich hab gedacht das Thema wäre vom Tisch, aber da hab mich wohl geirrt." Ich meckerte weiter: "Wie soll ich mit dir glücklich sein, wenn ich jede Sekunde daran denken muss das diese Tussi wieder bei dir im Laden auf kreuzt und ich nicht was weiss du mit ihr machst? Mir geht es scheiße damit Kyungsoo! Siehst du das nicht? Wie solltest du sehen? Du bist mit deinen Gedanken immer woanders, egal wann," und Tränen sammelten sich in meinen Augen.

Kyungsoo merkte das es jetzt gerade der perfekte Moment wäre um den Schlussstrich zu ziehen und mir die ganze Wahrheit zu sagen. Es lag ihm auf der Zunge und dennoch brachte er kein Wort heraus. Meine Worte hatten ihn sehr verletzt. Gelenkt durch seine Wut, erfand er eine sehr bittere Notlüge. Er sah mich enttäuscht an und sagte: "Weißt du.. eigentlich wollte ich damit ja noch warten aber.. ich hatte bisschen was für uns geplant. Einen kleinen Entspannungsurlaub. Ich habe Reservierungen gemacht, Routen gebucht und hab mir hübsches kleines Fleckchen Erde ausgesucht wo wir das alles machen könnten. Außerdem habe ich mit dem Gedanken gespielt, dir einen Heiratsantrag zu machen. Aber wie viel Sinn hat eine Hochzeit, wenn du mir ja scheinbar nicht mal vertraust?" Ohne auch nur eine Sekunde daran zu verschwenden ob es wirklich wahr ist, was er da sagte, kamen sofort Tränen in mir auf. Mit einem mal fühlte ich mich schuldig. Ich schämte mich in Grund und Boden nachdem was ich alles zu ihm gesagt hatte und wünschte ich könnte es zurück nehmen. Mit trauriger Stimme sagte ich: "Kyungsoo.. ich...." Kyungsoo schauspielerte wie ein Profi. Enttäuscht ließ er seinen Kopf hängen und antwortete: "Lass gut sein, ich weiß ja jetzt woran ich bei dir bin." Ich fing an zu weinen und bettelte ihn an: "Kyungsoo bitte, lass uns nochmal über alles reden. Ich werde die Giraffe entsorgen, versprochen." Kyungsoo schüttelte nur noch den Kopf und sagte: "Schon gut. Das bringt jetzt auch nichts mehr," und verschwand mit seinem Koffer. Ich rief nach ihm: "Kyungsoo!!!! Kyungsoo!!!! Ich hab es nicht so gemeint!! Kyungsoo!!!!!!!!!!" Immer mehr weinend, rannte ich ihm dann hinterher und sah schon wie er an der Wohnungstür stand und seine Schuhe anzog. Direkt vor ihm fiel ich dann auf die Knie, hielt an seinem Hosenbein fest und bettelte ihn weinend an: "Kyungsoo, bitte. Ich liebe dich doch. Ich brauche dich. Bitte geh nicht, bitte," und weinte mir die Augen aus. Er schaute zu mir runter und meinte. "Es tut mir leid ____ , aber das du so von mir denkst... Ich liebe dich auch aber, ich brauche jetzt erst mal eine Auszeit und muss damit klar kommen. "Kyungsoo," weinte ich auf. " Er sah mich weiter an und sagte etwas leiser: "Ruf mich nicht an und schreibe mir keine Nachrichten und ich verbiete es dir zu meinem Laden zu kommen. Ich möchte einfach nur abschalten und die Zeit für mich nutzen. Ich wimmerte: "Kyungsoo, tu' mir das nicht an. Wie soll ich denn wissen ob es dir gut geht wenn ich mich mal melden darf bei dir?" Kyungsoo seufzte nur auf und sagte: "Ich werde mich schon bei dir melden. Mach dir keine Gedanken." Er griff dann nach seinem Schlüssel, zog sich seine Jacke über, steckte seinen Geldbeutel ein und sagte nur noch: "Wir sehen uns," Schüttelte mich ohne größere Probleme von seinem Bein ab und öffnete die Wohnungstür. " Noch zu mir kurz zurück blickend, sagte er nur noch: "Bis die Tage," und zog die Tür hinter sich zu und verschwand.
"KYUNGSOO!!!" rief ich Schmerz erfüllt auf. "KOMM ZURÜCK! ICH LIEBE DOCH NUR DICH" und weinte mir die Seele aus dem Leib.

Während er dann auf dem Weg nach unten war, dachte Kyungsoo sogar noch daran zu Chanyeol in den Laden rüber zu gehen und ihm kräftig seine Meinung zu sagen, doch entschloss sich es nicht zu tun. - Was würde es bringen? Sie ist mir egal geworden. Soll er sich doch an sie ran schmeißen. Ich werde jetzt noch ein oder zwei Wochen warten, meine neue gewonnene Zeit genießen und mit ihr Schluss um dann endlich bei Minji sein zu können – dachte er. Im gleichen Moment fragte er sich ob es wirklich Not tat mich so zu verletzten, wieder herum merkte er das sich scheinbar auch bei mir etwas verändert hatte. Doch konnte er nicht drauf deuten. Er endete mit dem Gedanken, das für die Aktion, die ich eben gebracht hatte ich es verdient hatte. Er fühlte sich wie eine zweite Wahl. Ein Plüschtier wurde bevorzugt, er kam nicht drüber weg. Er kratzte sehr an seinem Ego. Für einen kurzen Moment hatte er sogar den Gedanken, das ich auch was für Chanyeol empfinden würde...

 

_____________________________________


Ohne Worte... es wurde echt mal Zeit das es zwischen den beiden richtig knallt, oder? Wenn sie ihm doch so egal ist, warum ist er dann so weit gegangen sie so sehr zu verletzten? Empfindet er etwa doch noch was für sie und merkt es nur nich? Warum geht er einfach? Hätte doch gereicht da einfach nochmal drüber zu reden. Weglaufen war noch nie eine Lösung.. Schauen wir mal wie es weiter geht...

Like this story? Give it an Upvote!
Thank you!

Comments

You must be logged in to comment
Chuusoo
#1
Chapter 24: This was so beautiful, I enjoyed reading until the very last word.

I am glad I was a part of it and I look forward to read more of your fanfics ♡
Chuusoo
#2
Chapter 23: I feel so sad about Kyungsoo ;__; but he deserved it... he should've known that earlier.
And I am so happy that Chanyeol is such a sweet loving guy ♡
Chuusoo
#3
Chapter 8: This is so intense!!! Oh my gosh! >_<
Chuusoo
#4
I LOVE it! Can't wait for more! I am looking forward to reading more of your stories ^^