Eighteen

Wenn ich dein Freund wäre...

Am nächsten Tag...

Während Chanyeol und ich in der Stadt waren zum shoppen waren, machte sich Kyungsoo gerade an die Mittagsschicht und bereite alles für das Mittagessen vor, schnibbelte Gemüse und heizte den Töpfen und Öfen ein, Schon kam einer seiner Kollegen rein und fragte was er denn da in seinem Gesicht hätte. Er reagierte etwas gereizt darauf, wieder an gestern Abend denkend, verbrannte er sich prompt die Finger. „Autsch,“ zischte er nur und hielt seinen Finger direkt unter kaltes Wasser. „So ein Mist aber auch,“ fluchte er vor sich her und ignorierte seinen Kollegen für den Moment. „meine Güte,“ sagte der Kollege. „Hast du dich gestern geprügelt? Deine Wange ist ja richtig ,“ fragte der Kollege dann nochmal. Sichtlich gereizt antworte Kyungsoo dann und meinte: „Hör auf so dummes Zeugs daher zu labern. Sehe zu das du deine Aufgabe fertig kriegst. In 30 Minuten machen wir auf und immer ist noch nichts fertig,“ und machte sich dann auch wieder an die Arbeit. Der Kollege machte sich dann stillschweigend wieder an seine Arbeit und amüsierte sich insgeheim über seinen Chef. Gerade als Kyungsoo sich dann wieder etwas beruhigt hatte, kam seine rechte Hand in die Küche begrüsste alle und entdeckte natürlich auch Kyungsoo seine angeschwollene Wange. Mit einem grinsen ging sie durch zum Aufenthaltsraum und sagte zu Kyungsoo: „Na? Für eine Rose hat es nicht gereicht sondern nur für ein Veilchen?“ und grinste ihn schelmisch an. Aus lauter Saurigkeit, schnappte er sich eine Tasse und zerdepperte sie voller Wucht am Boden, böse in den Raum sehend sagte er dann: „Wenn ich noch irgendein Wort wegen meinem Gesicht heute höre.. dann rollen Köpfe, dann schmeiß ich jemanden von euch raus.“ Die Dame sagte dann noch:“ Schon gut schon gut, ich hab nichts gesagt,“ und verschwand augenrollend im Aufenthaltsraum um sich umzuziehen. Angespannte Stimmung lag in der Luft und keiner traute sich recht mehr irgendwas was zu sagen. Kyungsoo widmete sich wieder seiner Arbeit und verdonnerte den Azubi dazu die zerbrochene Tasse zusammen zu kehren.

Während er vor sich hin arbeitete, poppte ihm immer wieder Chanyeol in den Kopf. Er hatte das Gefühl immer noch das zwiebeln vom Schlag auf seiner Wange zu spüren. Vor sich hin murmelnd sagte er dann: „Wenn der andere Typ nicht dagewesen wäre, dann hätte ich Chanyeol auch noch eine geballert. Der glaubt doch wohl nicht das ich das auf mir sitzen lasse,“ und schmollte vor sich her als mit mal seine Gedanken auf mich umschlugen: „Ob er es ihr gesagt hat? Ach, hat er nicht.. sonst wäre sie hier bestimmt schon wie eine Irre rein marschiert gekommen und hätte mir was erzählt...“ und seufzte auf. „Was interessiert mich das überhaupt? Sie sollte mir egal sein, ich sollte froh sein wenn er es ihr steckt, dann brauch ich mich damit nicht herum schlagen,“ und zog ein mürrisches Gesicht. „Minji wird sich auch wieder fangen, das war einfach nur scheiße gelaufen gestern. Ich werde ihr nachher einfach ihre Lieblingsblumen kaufen, ein wenig Konfekt und so ihr Herz ein bisschen besänftigen und es wirklich angehen und mit ____ Schluss machen. Herauszögern bringt doch eh nichts. ____ Sie wird so oder so verletzt sein und Chanyeol kann mir dann auch nichts mehr. Soll er mit ihr glücklich werden... ,“ grummelte er vor sich her und zog ein noch böseres Gesicht als vorher.

Nur ein paar Straßen weiter weg, liefen Chanyeol und ich durch die Innenstadt, drückten uns die Nase an Schaufenstern platt und hatten eine Menge Spaß zusammen. Durch ein großes Kaufhaus schlendernd, schaute ich mich sorgsam um, in der Hoffnung eine Kleinigkeit zu finden, die ich Chanyeol schenken könnte nach allem was er für mich getan hatte. Durch die Regale stöbernd, entdeckte ich dann ein paar süße Schlüsselanhänger und sagte: „Och schau mal, sind die nicht süß?“ und deutete auf einen, der aussah wie eine kleine Gitarre. Chanyeol lächelte, griff danach und nahm das Ding etwas genauer unter die Lupe. Er betrachtete es von allen Seiten und meinte dann nachdenklich: „Ich habe ewig keine Gitarre mehr gespielt. Irgendwie ist es mit der Zeit verloren gegangen,“ und schaute mich kurz an. Ich lächelte ihn an und fragte: „Gefällt er dir?“ Chanyeol nickte nur wortlos und zaghaft lächelnd und wollte den Anhänger schon zurück legen, als ich ihm den aus den Fingern nahm und ihn anstrahlte. Leicht verwundert sah er mich an und sagte: „Dann soll er jetzt dein sein und dich immer an mich erinnern, wenn du ihn ansiehst,“ und wurde etwas rötlich um die Nasenspitze. Chanyeol lächelte und sagte: „Das musst du doch nicht, wirklich.“ Ich lächelte weiter und sagte: „ich möchte aber, nach allem was du für mich getan hast,“ und sah ihn glücklich an. Mir kurz in die Augen blickend, hauchte er mir dann sanft einen Kuss auf die Stirn und war einfach nur dankbar, das ich gerade neben ihm stand und ihm diese Worte sagte. „Wie könnte ich da nein sagen?“ sagte er dann leise und ging langsam mit mir zur Kasse. Eine kleine Schlange wartete vor mir und ich wartete in aller Seelenruhe bis ich dran war. Chanyeol hatte derweil eine Idee, entschuldigte sich bei mir für einen Moment und trat kurz aus. Mich in dem glauben lassend das er schnell wohin müsste, verschwand er in ein anderes Abteil, kaufte schnell ein paar Kleinigkeiten und verstaute sie in seinem Rucksack ohne das ich was davon mit bekommen würde und machte sich dann auf den Rückweg zu mir. Mittlerweile hatte ich den Anhänger bezahlt und wartete nur noch auf Chanyeol das er wieder kommen würde. Als er dann vor mir stand und mich anlächelte, lächelte ich zurück und drückte ihm seinen Anhänger direkt in die Hand und sagte leise, fast schon etwas schüchtern: „Danke,“ und senkte meinen Blick verlegen nach unten. Chanyeol lächelte noch weiter als er mich dort so stehen sah und hätte gerade am liebsten nichts anderes gemacht, als mich zu küssen und doch hielt er sich zurück und machte gleich den Anhänger an sein Schlüsselbund.

Ein paar Stunden später..


Mittlerweile hatten wir alles erledigt was wir geplanten hatten bis auf eine letzte Kleinigkeit. Warm eingepackt mit unseren dicken Kapuzenpullis, schlenderten wir gemütlich und auch etwas gedankenverloren am Han River entlang. Mehr schweigend als redend, war jeder mehr für sich und ließ seine Gedanken fliegen. Als wir dann schon ein ganzes Stück gegangen waren, fragte Chanyeol dann nach einer Weile: „Möchtest du darüber reden?“ als wüsste er genau worüber ich nachdachte. Schüchtern sah ich ihn an und sagte leise: „Bin ich so leicht durchschaubar?“ Chanyeol lächelte zaghaft und antwortete: „Nein, bist du nicht. Aber ich müsste blind sein, wenn ich nicht sehen würde das dich was beschäftigt,“ und schaute mich etwas ernster an. Ich seufzte leise auf als mit einem mal das Lächeln von meinen Lippen verschwand. Ich schaute Chanyeol einen Moment an, richtete dann wieder meinen Blick nach vorne und sagte: „Weißt du... ich habe die letzten Tage sehr viel nachgedacht.. Über Kyungsoo und mich, über dich und mich. Aber am aller meisten über mich selbst.“ Chanyeol schaute mich kurz fragend an und bekam dabei einen dicken Kloß im Hals. Wissend das ich Gefühle für ihn hab, wurde er doch nervös und rechnete mit allem was jetzt kommen könnte.
Ich streifte mir langsam die Haare aus dem Gesicht und fing leise und ruhig anzusprechen: „Bis vor kurzem dachte ich noch.. ich packe das alles nicht mehr. Ich hatte ständig das Gefühl, das etwas zwischen mir und Kyungsoo stünde, doch konnte ich nie darauf deuten. Doch vor ein paar Tagen... Mir ist etwas klar geworden..“ Chanyeol sah mich total angespannt an und fragte leise und nervös: „Und was ist das?“ Ich schaute ihn wieder kurz an, zaghaft lächelnd und meinen Blick wieder nach vorne richtend. „Mir ist klar geworden, das es mit Kyungsoo vorbei ist,“ und mein Blick schweifte ins Leere. Als hätte er nicht richtig gehört, wiederholte Chanyeol meine Worte mit angespannter Stimme: „ Dir ist klar geworden das es mit Kyungsoo vorbei ist?“ Ich nickte zaghaft und sprach weiter: „Alles ist nur eine Phase, der ganze Stress, das Leben an sich. Doch hat jede Phase nicht auch mal ein Ende? So war es bei uns nicht. Kaum war ein Thema wirklich mal durch dann, kam auch gleich wieder das nächste. Ich weiß nicht wie oft wir das Thema hatten aber.. wir haben wirklich unzählige Male über die Zukunft gesprochen und.. da hätte ich merken sollen, das er mich nicht darin vorgesehen hat. Ich wollte immer in eine größere Wohnung ziehen, vielleicht noch erfolgreicher im Beruf werden und... vielleicht mal eine Familie mit ihm Gründen wollen.“ Chanyeol erinnerte sich daran wie sie ihm vorwarf, das er immer nur an sich denke und ihm doch egal war was sie wollte, nickte mir zuhörend zu. „Die Wohnung reiche für zwei, warum was größeres? Im Moment brauche ich jeden Cent für meinen Laden waren seine Worte. Für Familie sei ja noch genug Zeit, er möchte sein Leben noch genießen,“ sagte ich mit leicht gedrückter Stimme. Chanyeol schaute ein wenig traurig und merkte wie schwer es mir auf der Seele lag. Ich seufzte dann wieder auf und sagte: „Weißt du.. ich hab es runter geschluckt. Ich dachte es ist okay. Ich liebe ihn und vielleicht würde sich seine Meinung ja noch ändern, also nahm ich es Kauf. Doch dauerte es nicht lange und ich fühlte mich mehr und mehr bedeutungslos in seinem Leben. Alles bekam mehr Aufmerksamkeit als ich. Als ich ihn dann auch noch erwischte mit dieser Tussi in seinem Restaurant.. hab ich wirklich gespürt wie etwas in mir kaputt ging. Ich sah alle meine Wünsche und Hoffnungen auf einmal platzen. Selbst als wir noch die Kurve bekommen hatten. Es war nicht mehr das gleiche. Ich konnte ihm einfach nicht mehr vertrauen. Wie liebevoll er sie ansah und sie behandelte, es tat mir wirklich in der Seele weh. Ab dem Zeitpunkt veränderte sich alles zum schlechten. Er war ständig weg mit seinen Gedanken, immer irgendwo anders. Er war sehr leicht reizbar und tickte auch dem entsprechend schnell aus. Bis gestern wusste ich nicht mal das er total sarkastisch sein kann.Alles was ich für ihn nun noch empfinde ist Kälte. Kälte und Hass. Mich zu behandeln als wäre ich nichts wert und dennoch so zu tun als würde ich nur ihm gehören.“ Chanyeol schüttelte leicht sein Kopf im Unglauben was er gerade alles gehört hatte. Nicht mit bekommend, das ich stehen geblieben bin und Chanyeol einfach langsam weiter ging, nahm ich einfach seine Hand, hielt sie fest und sah zu ihm auf. Plötzlich blieb dann auch Chanyeol stehen, drehte sich zu mir und ich sagte leise: „Ich bin noch nicht fertig..“ Und er sah mich wieder etwas traurig an. Langsam ging ich auf ihn zu, ließ seine Hand wieder los und schlang sanft meine Arme um seine Hüften und hielt ihn einfach fest. Mit einer Wange an sein Brust lehnend, sagte ich dann leise: „Was würde ich nur ohne dich machen? Du warst immer für mich da, Tag und Nacht. Du hast es sogar über dich ergehen lassen als ich dich versuchte habe zu schlagen weil ich dachte das du meine Giraffe in den Müll geworfen hast...“ und schluchzte leise auf. Ganz zaghaft, legte Chanyeol seine Arme um meinen Rücken, mit seiner Wange an meinen Kopf lehnend und streichelte mir sanft immer wieder über den Rücken. Leise schluchzte ich wieder auf und sagte: Ich weiß nicht was ich ohne dich gemacht hätte. Wahrscheinlich wäre ich verrückt geworden.“ Dicke Tränen kullerten mein Gesicht herunter und ich versteckte mein Gesicht an seiner Brust und wollte so meine Tränen unterdrücken. Zärtlich zog er mich dann fester an sagte dabei leise: „Und ich werde auch weiterhin für dich da sein, zu jeder Tages und Nachtzeit, egal wann du mich brauchst.Ich möchte dich glücklich sehen, voller Freude und Lebenslust und ich werde alles tun, damit du genau das wieder sein wirst,“ und hauchte einen Kuss auf mein Deckhaar.

Nachdem ich mich dann wieder ein wenig beruhigt hatte , löste ich langsam mein Gesicht von seiner Brust und schaute ihm in die Augen. Sekundenlang standen wir dann wieder da, nichts sagend auß intensiven Blicken. Nach einer Weile sagte ich dann leise: „Channie... ich...,“ und schaute ihm tief in die Augen. Als könnte er in mir lesen wie ein Buch, legte er zärtlich seinen Zeigefinger unter mein Kinn, drückte es sanft nach oben, senkte dabei langsam seinen Kopf, bis sich unser Lippen trafen und zu einem Kuss verschmelzten. Beide die Augen schließend, vergaßen wir alles um uns herum und küssten uns solange, bis es uns völlig den Atem raubte.


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Ich glaube ich werde demnächst einführen, das ich zu jedem Kapitel was ich schreibe, das Lied poste welches ich derweil gehört habe. Musik macht viel aus beim Schreiben, oder? Heute hatte ich eins gewählt.. wenn ich nur die ersten Töne höre,fange ich direkt an zu weinen. Mir persönlich hilft es sehr. So kann mich noch besser in die Story reinfühlen und es macht doppelt soviel Spaß :)


So long ~

 

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Comments

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Chuusoo
#1
Chapter 24: This was so beautiful, I enjoyed reading until the very last word.

I am glad I was a part of it and I look forward to read more of your fanfics ♡
Chuusoo
#2
Chapter 23: I feel so sad about Kyungsoo ;__; but he deserved it... he should've known that earlier.
And I am so happy that Chanyeol is such a sweet loving guy ♡
Chuusoo
#3
Chapter 8: This is so intense!!! Oh my gosh! >_<
Chuusoo
#4
I LOVE it! Can't wait for more! I am looking forward to reading more of your stories ^^