Eight

Wenn ich dein Freund wäre...

Während der Fahrt überlegte Kyungsoo schon, was er denn besorgen konnte worüber ich mich auch freuen würde. Es dauerte einen Augenblick, bis ihm dann schließlich die zündende Idee kam und er überlegte sich das verpatzte Date von gestern wieder ein Stück weit gut machen zu wollen.
Gerade eben so, konnte er noch einen Parkplatz direkt am Bahnhof erhaschen und stiefelte die 10 Minuten zu Fuß zu dem Kino wo wir uns damals kennen gelernt hatten.

Als er dann das Kino betrat, blieb er einen Moment direkt in der Tür stehen, auf den Platz schauend wo wir uns das erste mal begegnet waren. Etwas melancholisch werdend, huschte ihm ein leichtes Lächeln über die Lippen und er ging schnurstracks auf den Kartenautomat zu. Sich erst mal informierend, was denn überhaupt im Moment lief, suchte er sich einen Film aus, der mir bestimmt gefallen würde und holte zwei Karten für die Spätvorstellung am heutigen Abend. Sorgfältig verstaute er die Karten in seinem Geldbeutel und machte sich danach auf zur Süßigkeitenbar.

Wie er schon vermutet hatte, war sie um diese Uhrzeit noch geschlossen und er machte sich auf um einen Mitarbeiter vom Kino ausfindig zu machen. Nach ein paar Minuten fand er dann auch jemanden und bat ihn um den Gefallen ihm doch freundlicherweise einen großen Eimer Popcorn fertig zu machen weil er ihn dringend bräuchte. Der Mitarbeiter war so gar nicht begeistert und wollte ihn schon abwimmeln, als Kyungsoo erzählte das er sein erstes Date mit seinem Mädchen hier gehabt hätte und er ihr gerne die Freude machen würde sie daran zu erinnern, als besondere Überraschung. Der Mitarbeiter war noch nicht ganz überzeugt, also bot im Kyungsoo auch noch mehr Geld an. Er wollte dieses Popcorn um jeden Preis mit nach Hause nehmen.
Der Mitarbeiter willigte dann doch noch ein, machte den Eimer nicht ganz so voll, damit Kyungsoo ihn ohne größeren Aufwand mit nach Hause nehmen konnte.

Er bedankte sich vielmals, verbeugte sich ein paar mal und verschwand dann halb wegig glücklich mit dem Eimer zurück zu seinem Auto. Er sperrte den Eimer schnell in seinem Auto ein und flitze dann nochmal schnell zum Bahnhof rein um Blumen zu holen und ein paar gefüllte Kirschherzen zu kaufen die ich so gerne mochtest. Danach machte er sich wieder auf den Rückweg nach Hause.
Er wusste nicht warum, doch hatte er ein gutes Gefühl das ihr euch wieder versöhnen würdet. Er konnte sich nicht helfen. Einzig und alleine sein schlechtes Gewissen funkte ihm dazwischen und ließ ihn immer wieder mal zweifeln. Für ihn schien es, als sei seine Liebe nach dem Schock wieder auf's neue entflammt....

 

Chanyeol parkte gerade vor dem Haus und ließ den Motor aus. Sichtlich besorgt schaute er mich an und fragte: "Bist du dir sicher das du alleine hoch willst? Ich meine.. es macht wirklich keine Umstände, ich begleite dich wirklich gerne." Ich schüttelte den Kopf , lächelte ganz zaghaft und sagte: "Das brauchst du wirklich nicht. Ich muss da alleine durch. Es ist.. wir.. wir müssen das klären... alleine." Chanyeol nickte nur leicht, ließ seinen Blick einen Moment zu Boden schweifen um mich dann wieder anzusehen. "Okay, aber.. du weißt.. wenn was ist..." unterbrach ich ihn und sagte: "Weiß ich wo ich dich finde. Du hast schon viel zu viel für mich getan. Ich weiß gar nicht wie ich mich bei dir bedanken soll," und schaute ihn an. Chanyeol antwortete: "Das wichtigste ist das es dir besser geht. Das ist die Hauptsache. Ich möchte nichts anderes als das es dir gut geht. Mach dir keine Gedanken. Irgendwann gehen wir zusammen einen trinken und dann ist das Thema vom Tisch," und lächelte zaghaft. Ich nickte dann nur noch ein wenig und schaute ihn kurz an. Ich wollte dann gerade die Tür öffnen, als er plötzlich seinen Gurt öffnete und mich einen Moment in eine fest Umarmung schloss. Mit grossen Augen schaute ich plötzlich umher und wusste nicht wie ich reagieren sollte und tätschelte ihm nur ganz leicht die Schulter. Als er sich dann wieder löste, lächelte er mich kurz zaghaft an und sagte leise hinterher: "Vergiss dein Kleid nicht ^^" und schmunzelte ein wenig. Ich wurde etwas rot um die Wangen, da ich es wirklich beinahe vergessen hatte und sagte nochmals leise danke. Ich öffnete dann die Beifahrertür, stieg vorsichtig aus und holte hinten aus dem Kofferraum mein immer noch nasses Kleid heraus und hängte es mir vorsichtig über den Arm. Nochmal zurück gehend zur Beifahrerseite, steckte ich kurz meinen Kopf durch die Tür und sagte: "Ich melde mich später bei dir, bis dann und danke nochmal," entfernte mich wieder vom Auto und schloss vorsichtig die Wagentür. Ich winkte ihm noch kurz zu, bevor ich mich dann auf den Weg nach drinnen machte und schließlich im Hauseingang verschwand.
Chanyeol schnallte sich dann wieder an und schaute mir noch nach bis ich im Hauseingang verschwunden war und machte sich dann spontan auf den Weg zu seiner Familie.

Gerade als Chanyeol los gefahren war, fuhr Kyungsoo um die Ecke und parkte genau an dem Platz wo Chanyeol vorher geparkt hatte.

 

Vorsichtig schloss ich die Wohnungstür auf, steckte vorsichtig meinen Kopf hinein und lauschte ob Kyungsoo zu Hause war. Als ich nur Stille vernahm, betrat ich die Wohnung, schloss hinter mir dir Tür und zog die Schuhe aus. Sofort brachte ich erst mal das rote Kleid ins Badezimmer um es zum trocken aufzuhängen. Anschließend schaute ich an mir runter und dachte: "Chanyeol's Sachen sind echt bequem, aber ich sollte mich wirklich umziehen..." und ging direkt ins Schlafzimmer. Mir schnell was anderes anziehend, faltete ich Chanyeol seine Sachen ordentlich zusammen und legte sie auf einen Stuhl neben meiner Bettseite. Ich betrachtete seine Sachen für einen Moment, als ich plötzlich hörte wie sich etwas an der Wohnungstür tat und jemand den Schlüssel in der Tür herum drehte.
Mit einem mal bekam ich schweiß nasse Hände und mein Herz schlug mir bis zum Hals. "Kyungsoo..." hallte es in meinem Kopf und ich spürte wie mir schlagartig ich ganz heiß wurde vor Nervosität. Mein Fuß fing an zu wippen wie verrückt und mein Hals wurde immer trockener. - Soll ich ihm entgegen gehen? - dachte ich und stand langsam auf.
Leicht schlurfend, als wären meine Beine schwer wie Blei, trottete ich in Richtung Wohnzimmer.
Kyungsoo war mittlerweile in der Wohnung und hatte sich die Schuhe ausgezogen. Bevor er sich die Jacke auszog, stellte er erst mal alle Sachen vorsichtig auf der Kommode ab. Kein Anzeichen das ich wieder zu Hause war. Er sah das der Zettel noch immer auf der Kommode lag und dachte sich schon das ich wohl noch weg war. Etwas geistesabwesend und sich fragend wo ich wohl steckte, ging er langsam ins Wohnzimmer, wo ich mit mal vor ihm stand. Wie gelähmt blieb er plötzlich stehen, blinzelte ein paar überrascht auf um sicher zu gehen das er nicht träumen würde.
"K-K-Kyungsoo..." stammelte ich und schaute ihn mit geöffnetem Mund mehrere Sekunden an.
"_____," säuselte er leise, mir in die Augen blickend.
Ich spürte wieder wie in mir die Verzweiflung auf kam und sich langsam wieder Tränen in meinen Augen sammelten. Schwer schluckend und mit Tränen erstickter Stimme sagte ich wieder: "K-K-Kyungsoo," nicht fähig irgendwas zu sagen. Mein Körper fing leicht an zu zittern und die Worte vom Vorabend spielten wieder in meinem Kopf ab. Kyungsoo biss sich schuldbewusst auf die Unterlippe und sein Blick wendete sich zu Boden. Wieder meinen Namen säuselnd stotterte er mit trauriger Stimme: "______, es... es... ich ..." Ich fing an zu schluchzen, sein Herz wurde schwer. Er brachte kein Wort über seine Lippen. Ich ließ den Kopf hängen und fing an zu weinen. Ohne groß nachzudenken, machte Kyungsoo ein paar große Schritte nach vorne, griff nach meinem Handgelenk und zog mich dicht an seine Brust und umarmte mich ganz fest um die Schultern. Ich fühlte mich in dem Moment als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weg gezogen und stotterte nur noch weinerlich: "W-W-ie... k-k-onntest d-du mir d-d-a-s a-a-...antun?" Kyungsoo zog mich so fest an sich wie er konnte, als würde mich jemand jede Sekunde von ihm weg reißen. Er kämpfte mit seinen Gefühlen. Er versuchte seine Gefühle zu unterdrücken. "_____, es tut mir leid. Ich kann dir gar nicht sagen wie leid es mir tut," und die ersten Tränen liefen seine Wangen herunter. Stock steif stand ich nur da, weinte vor mich hin, nicht fähig mich zu bewegen. Wie sehr hatte ich mir die ganze Zeit gewünscht das er mich in seine Arme schließen würde, das er mich wieder wahr nehmen würde als seine Freundin, als Mensch? Doch nicht unter diesen Umständen...
Er weinte auf: "Ich weiß nicht was in mich gefahren ist. Ich kann mich nur immer wieder entschuldigen. Ich kann nicht wieder gut machen was ich dir angetan habe, das weiß ich. ____, ich brauche dich. Das ist mir gestern klar geworden. Ich brauche dich wirklich." Schweigend weinte ich in seine Schulter hinein, langsam meine Arme hebend, griff ich an seine Hüfte und hielt mich fest. Er senkte seine Lippen zu meinem Ohr und hauchte weinerlich: "ich brauche dich. Ich brauche dich mehr als alles andere auf der Welt. Ich liebe dich, ich liebe dich so sehr, bitte. Bitte verzeih mir ____" und er fing gänzlich an zu weinen. Mir brach das Herz. Seine Worte waren wie ein Seelenbalsam für mich auf die ich schon solange gewartet hatte. Ich packte ihn noch fester an der Hüfte und wollte allen meinen Gedanken Luft machen, doch ich konnte es nicht. Die Sehnsucht nach ihm war einfach zu groß und ich war froh das ich ihn wieder im Arm halten konnte. Ich glaubte ihm, ich glaubte ihm jede einzelne Träne die er weinte und jedes einzelne Wort was er sprach. Langsam löste ich mein Gesicht von seiner Schulter, meinen Kopf leicht zurück ziehend um ihn in die Augen zu schauen. Immer wieder schniefte und schluckte ich auf, blickte ihm dabei immer tiefer in die Augen in der Hoffnung das sie mir noch mehr sagen würden, als es sein Herz eh schon getan hatte.
Er schluckte schwer, schaute mir auch in die Augen und säuselte wieder meinen Namen auf. "Bitte, verzeih mir. Ich werde alles tun damit wir wieder glücklich werden, ich verspreche es dir." Sekundenlang starrten wir uns regelrecht an, er suchend nach einer Antwort auf die Frage die ihn gerade am meisten quälte. Nicht fähig im zu antworten, beugte ich mich zaghaft nach vorne, schloss langsam meine Augen und hauchte ihm einen ganz sanften und zärtlich Kuss auf seine Lippen. Kyungsoo glaubte wieder zu träumen, blinzelte ein paar mal auf, bevor er dann auch seine Augen schloss und den Kuss einfach genoss. Völlig bewegungslos standen wir einfach nur da, genossen diesen Augenblick während uns weiter ohne Unterlass die Tränen über die Wange liefen.


_____________________________

Chapter 8... Wow.. im Moment geize ich nicht mit Gefühlen. Wie eine Achterbahn.. rauf und runter...Ob er es wirklich ernst meint? Liebt sie ihn noch sehr wie sie denkt?  Wie wird Chanyeol reagieren wenn er diese Neuigkeit hört, das beide wieder vereint sind?

ich bin gerade echt happy, weil ich wirklich schon das achte Chapter geschrieben habe. Es ist wirklich viel einfacher wenn man wirklich nicht soviel nachdenkt und einfach darauf los schreibt. Ich glaube mit diesem Satz habe ich einen guten Tip für's Leben bekommen :)

In jedem Fall wird es nicht langweilig. Ich hab noch mehr auf Lager, versprochen :D

So long ~

Like this story? Give it an Upvote!
Thank you!

Comments

You must be logged in to comment
Chuusoo
#1
Chapter 24: This was so beautiful, I enjoyed reading until the very last word.

I am glad I was a part of it and I look forward to read more of your fanfics ♡
Chuusoo
#2
Chapter 23: I feel so sad about Kyungsoo ;__; but he deserved it... he should've known that earlier.
And I am so happy that Chanyeol is such a sweet loving guy ♡
Chuusoo
#3
Chapter 8: This is so intense!!! Oh my gosh! >_<
Chuusoo
#4
I LOVE it! Can't wait for more! I am looking forward to reading more of your stories ^^