Fifteen

Wenn ich dein Freund wäre...

Es war bereits 12 Uhr mittags durch als ich am nächsten Morgen total platt aufwachte. Total geschlaucht und mit einem schweren Kopf, konnte ich mich kaum rühren, knurrte nur auf und ließ die Augen einfach geschlossen und döste noch etwas. Müde auf gähnend schossen mir dann mit mal Bilder vom gestrigen Abend durch den Kopf. Wie ich in dieser Nobelbar saß und mir den Kopf mit Soju dicht gesoffen hatte. Dann mit mal.. wurde alles schwarz.. meine Gedanken machten einen riesigen Sprung und ich fand mich im Bett wieder, Arme und Beine von mir getreckt, total platt von der vielen Trinkerei, als wieder alles schwarz wurde und mit mal Stille herrschte. Im Stillen dachte ich noch so: „Wenigstens hab ich keinen Blödsinn angestellt...“ und drehte mich leicht auf die Seite, mit dem Gesicht zur Schlafzimmertür ausgerichtet. Während ich mich drehte, spürte ich plötzlich wie etwas auf meiner Hüfte lag. Ich wunderte mich.. sehr, zu sehr. Sofort schoss mir wieder der Streit mit Kyungsoo in den Sinn und ich machte sofort ein mürrisches Gesicht. Darauf hoffend das ich mir das nur einbilden würde, versuchte ich noch eine Mütze voll Schlaf zu finden, als sich der Arm plötzlich zu bewegen schien. Ich erstarrte für einen Augenblick, traute mich nicht mal mich zu bewegen, als ich spürte wie die Hand nach meiner Hüfte griff, fester zu packte und mich plötzlich dichter an zog zog. Ich spürte plötzlich eine unsagbare Wärme, die es mir ganz anders werden ließ. Mir nichts dabei denkend, dauerte es nur ein paar Minuten und ich war wieder eingeschlafen.

Noch tief im Schlummerland bekam Chanyeol nicht mit, das es bereits 12 Uhr durch war und er noch einige wichtige Sachen für heute auf dem Zettel hatte. Genau wie ich schlief er dann noch ein wenig weiter. Gut eine Stunde später wurde er dann zu erst wach. Räusperte sich lautstark, rieb sich die die Augen und blieb noch ein wenig liegen. Nach mir schauend, bemerkte er das ich noch neben ihm lag und es zauberte sofort ein Lächeln auf sein Gesicht. Seinen Kopf mit seiner Hand abstützend lehnte er sich mit dem Ellbogen im Kissen auf und schaute mir schweigend und lächelnd beim schlafen zu.

Derweil zogen die gestrigen Geschehnisse in meine Träumen ab und ich träumte den Ausgang des gestrigen Abends...
Mich eng umschlungen mit jemanden im Bett wälzend, spürte ich sofort wieder die Schmetterlinge im Bauch und es wurde mir ganz anders zu mute. Ich spürte seine weichen Küsse, seine Knabbern und saugen an meinem Hals und sein einzigartiger Duft, der sich so in meinem Kopf fest gesetzt hatte, das ich ihn wohl nie wieder vergessen würde. Immer tiefer ein und ausatmend, saugte ich den Geruch um mich herum auf wie Sauerstoff und wurde dabei langsam wieder wach. Gerade sah ich noch wie Chanyeol mir leicht in den Hals biss, als ich plötzlich leise „Channie“ hauchte, so das er es hören konnte und wurde dabei immer wacher. Nicht wirklich aufwachen wollend, blieb ich mit meinen Gedanken bei diesem Moment und malte mir aus wie es wohl weiter gehen würde und träumte vor mich her, wohlig lächelnd. Chanyeol fing plötzlich sehr breit an zu grinsen als hörte wie ich plötzlich Channie hauchte. Er kicherte leise: „Hoffentlich träumt sie nicht von der Giraffe.“ und schmunzelte breit. Er löste seine Hand wieder von seinem Kopf , schob sie sanft unter meinem Hals durch und zog mich so eng es ihm möglich war an seinen Körper. Prompt säuselte ich leise auf: „Du bist so schön warm,“ und schmunzelte zufrieden. Ich öffnete langsam und verschlafen meine noch schweren Augen, nicht darauf achtend das es eine völlig fremde Umgebung war. Ich wollte mir gerade meine ab gerutschten Topträger wieder nach oben schieben als ich plötzlich eine merkwürdige Stelle an meinem Hals bemerkte. Vorsichtig mit meinen Fingerspitzen abtastend, fühlte ich dann leichte Zahnabdrücke in meiner Hand und wunderte mich: „Zahnabdrücke?“ und sah kurz darauf Chanyeol's Hand in meine Stirn herein hängen. Ich betrachtete sie einen Moment und griff im nächsten Moment danach, meine Finger zärtlich an seine schmiegend. Dabei fing ich dann an meinen Nacken leicht zu strecken. Meinen Kopf leicht nach hinten drehen, sah ich dann eine nackte Schulter und einen nackten Oberarm, gezeichnet von einem dicken blauen Fleck. Als würde etwas nicht stimmen, fing ich mit mal an zu grübeln, drehte meinen Kopf dabei wieder zurück und schloss nochmal für einen Moment die Augen. Wie in einem schlechten Film, zog sich dann wieder eine Szene vom gestrigen Abend in meinem inneren Auge ab und ich konnte alles klar erkennen. Ich sah Chanyeol, wie er vor mir stand, seinen Kopf gesenkt, als konnte er mich nicht mal ansehen. Ich, die stocksauer war, ihn anschubste, ihn immer wieder auf den Oberarm boxte und ihn anschrie. Mit einem mal schluckte ich schwer, als sich auch schon die Szene abspielte als meine Augen mir einen Streich spielten. Wieder daran denkend, wurde es mir ganz merkwürdig zu mute und ich musste mir eingestehen, das ich es schon etwas seltsam fand. Kyungsoo, Chanyeol, Kyungsoo, Chanyeol, Chanyeol... Chanyeol in Farbe blieb übrig. Doch sprang mir der blaue Fleck wieder ins Gedächtnis. „Dann habe ich das also doch nicht geträumt... aber ich dachte es war.. es war Kyungsoo,“ sagte meine Innere Stimme. „ich dachte er wäre wieder Heim gekommen in der Zeit wo ich unterwegs war, aber …“ Sprach wieder meine Innere Stimme und ich seufzte innerlich auf. „ich fang wirklich an dich zu hassen Kyungsoo,“ dachte ich und schob den Part wo ich dachte das wirklich kyungsoo vor mir stand einfach beiseite, bis zu dem Punkt, wo Chanyeol mich auf seine Arme hob. Mein Herz wurde wieder ruhiger. Ohne es mir eingestehen zu wollen, wurde Chanyeol mehr und mehr mein Zufluchtsort. Wenn wir uns mehrere Tage am Stück nicht sahen, fing ich sogar an ihn zu vermissen. Ganz langsam leckte ich mir dann über die Lippen als könnte ich seine Lippen immer noch schmecken und seufzte wieder innerlich auf.

Chanyeol konnte richtig hören wie mein Kopf an fing zu rattern und fragte sich ob ich mich wohl an alles erinnern würde. Er sorgte sich und hoffte das ich wüsste, das er er war und nicht wie ich scheinbar dachte Kyungsoo. Chanyeol war gerade einfach nur glücklich, glücklich darüber, das ich neben im lag, mich an ihn kuschelte und unser Finger ineinander verschlungen war. Er wünschte er wüsste wie ich für ihn fühlen würde. Er wollte einfach die Gewissheit, das ich wusste das er Chanyeol sei. Sein Herz wurde schwer. Wenn er etwas versuchen würde, könnte es im nächsten Moment vorbei sein, wenn ich mich an nichts erinnern würde. Doch dachte er ebenfalls, wenn ihm die Freundschaft wichtiger gewesen wäre, wäre er erst gar nicht soweit gegangen. Egal wie er sich gedanklich hin legte, am Ende würde das gleich darauf hinaus kommen. Die Freundschaft wäre jetzt schon kaputt und es läge bei mir ob ich ihn auch mag oder nicht. Chanyeol nahm dann all seinen Mut zusammen, legte seine Hand zärtlich auf meine Schulter und drehte mich langsam zu sich herum.

Ich schluckte schwer als ich Chanyeols Hand auf meiner Schulter spürte und wie er mich langsam zu sich drehte. Ganz leicht beugte er sich über mich, mit seinen Augen meine verfolgend, bis ich ihm in die Augen sah und gerade auf dem Rücken lag. Unseren Blickkontakt nicht brechend, starrten wir uns mehrere Sekunden in die Augen. Meine Augen gingen leicht nervös immer wieder hin und her. Nicht wissen was ich sagen oder tun sollte, blieb ich einfach ruhig und schwieg. Ich sah es in seinen Augen. Ich sah es in seinen Augen , die quälende Frage ob ich auch was für ihn empfand. Ich wusste die Antwort und doch, war ich nicht bereit ihm diese Antwort zu geben. Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns dann einfach nur an, bis er schließlich langsam seinen Kopf nieder senkte. Mit seinem Gesicht immer näher kommend, schaute ich im immer tiefer in die Augen. Mein Herz fing schneller an zu klopfen, mein Puls fing an zu rasen und ich konnte fühlen wie ich feuchte Hände bekam vor Aufregung. Als sich dann beinahe schon unsere Nasenspitzen berührten, legte er seinen Kopf leicht schräg, schloss langsam seine Augen und hauchte mir einen intensiven Kuss auf die Lippen. Mein Bauch kribbelte wie verrückt auf und ich konnte ihm nicht widerstehen. Kurz darauf schloss ich dann auch meine Augen und erwiderte seinen Kuss ganz sanft. Ich schmolz regelrecht dahin und es fühlte sich an, als hätte mein Herz einen Herzschlag ausgesetzt. Doch im nächsten Moment wurde mir klar was ich da gerade tat. Nur widerwillig schob ich Chanyeol von mir bis er wieder auf der Seite lag, mich verwirrt und fragend anschauend. Ich setzte mich auf. Er sah mich fragend an, als sich das schlechte Gewissen in mir breit machte und ich mich plötzlich fühlte als wäre ich genauso schlimm wie Kyungsoo und sagte betrübt: „Es tut mir leid Chanyeol, ich kann nicht. Ich kann es einfach nicht. Ich brauche Zeit zum nachdenken.“ Chanyeol merkte wie ernst es mir war. Nannte ich ihn doch nur noch Channie. Halb enttäuscht und halb glücklich antwortete er sanft: „Ich gebe dir alle Zeit der Welt.“ und dachte: „Die Körpersprache sagt manchmal mehr als tausend Worte.“

Urplötzlich stand ich dann auf, suchte meine Sachen zusammen, schnappte mir meine Stiefel und wollte einfach nur noch verschwinden. Ich setzte mich auf die Bettkante und fing an meine Stiefel an zu ziehen. Sichtlich überrascht schaute er mich dann mehr wie überrascht an, das ich es so eilig hatte von ihm weg zu kommen. Während ich mir dann die Stiefel anzog, schoss mir wieder Kyungsoo in den Kopf. Ich dachte: „Oh Gott, was mache ich wenn er wirklich wieder zu Hause ist und ich die ganze Nacht nicht da war? Er wird eine Erklärung wollen wo ich war. Er wird mir die Hölle heiß machen., wenn ich ihm nicht sage wo ich war.“ Ohne es zu merken fing ich leicht an zu zittern vor Angst und wünschte mir gerade inständig das er wirklich nicht zu Hause war. In der Zeit wo ich meine Stiefel angezogen hatte, hatte Chanyeol sich auch was über gezogen und meinte: „Soll ich dich fahren?“ ich schüttelte nur den Kopf und meinte: „Ist lieb gemeint, aber.. ich denke ich nehme besser ein Taxi. Du solltest noch etwas schlafen. Nachdem ich dich letzte Nacht geweckt habe und lange wach gehalten habe, musst du doch platt sein.“ Chanyeol, schüttelte nur den Kopf und meinte: „Nein, alles gut, wirklich. Aber du? Was macht dein Kopf?“ und schaute mich besorgt an. Ich schüttelte auch nur den Kopf und antwortete: „Mir geht es gut, wirklich. Mein Kopf ist nur etwas schwer, das ist alles.“ und machte mich auf den Weg in den Flur. Ich meinte dann beiläufig, das ich den Tag zu Hause verbringen und mich entspannen würde. Er nickte etwas erleichtert. Wir verabschiedeten uns dann kurz und ich verschwand auch schon zur Haustür hinaus und ging meines Weges.

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Hmm, was soll ich groß sagen? Der Schock kommt später xD

So long ~

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Comments

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Chuusoo
#1
Chapter 24: This was so beautiful, I enjoyed reading until the very last word.

I am glad I was a part of it and I look forward to read more of your fanfics ♡
Chuusoo
#2
Chapter 23: I feel so sad about Kyungsoo ;__; but he deserved it... he should've known that earlier.
And I am so happy that Chanyeol is such a sweet loving guy ♡
Chuusoo
#3
Chapter 8: This is so intense!!! Oh my gosh! >_<
Chuusoo
#4
I LOVE it! Can't wait for more! I am looking forward to reading more of your stories ^^