~Chelseas POV~

Mein Kopf zerplatze beinah, so fühlte es sich zumindest an! Ich hatte einen schlechten Traum und wollte nur noch Aufwachen. Aber es gelang mir nicht. So sehr ich auch versuchte meine Augen zu öffnen, ich konnt meinen Körper nicht mehr Kontrollieren. Ich spürte meine Augenlieder nicht mehr. Ich spürte nur diese verdammten Kopfschmerzen. Müsste mein Wecker nicht schon längst geklingelt haben? Wieder versuchte ich meine Augen zu öffnen, ohne Erfolg. Ich beschloss es später nocheinmal zu versuchen und zu ersteinmal meine Gedanken zu sotieren. Schlagartig viel mir ein das dieser ~Traum~ zu realitisch war, ich konnte den geruch dieses ekligen Typens fast riechen und auch die kälte spüren. Ruckartig flogen meine Augen auf und ich setzte mich aufrecht hin. Wie ich das gemacht habe konnte ich mir zu diesem Zeitpunkt auch nicht erklären, ich dachte nur noch an Yoseob. Und noch bevor ich überhaupt richtig wusste wo ich war, stand ich schon auf den Beinen um nach Yoseob zusehen. Wie nicht anders zu erwarten verlor ich mein Gleichgewicht und wäre der länge nach hingefallen wenn mich nicht jemand aufgefangen hätte. Verdutzt schaute ich mir die fremde Person genauer an. Sie war groß und schwarzhaarig, hatte härtere Gesichtszüge als die meisten Asiaten sah aber trotzdem nicht sehr viel älter aus als ich. "Immer langsam, was hast du denn vor?" fragte der Fremde mich freundlich und lächelte mich an. Ich schaute mich erst einmal um und bemerkte das ich mich in einem Krankenzimmer befand. Nur mir fremde Personen befanden sich in ihm und alle davon waren Männlich. Ich schaute neben mich und entdeckte neben meinem Bett ein weiteres mit einer Person darin. Ich konnte von der Person nur die Hand und die Füße sehen, da die fremden Typen mir die Sicht versperrten. Ich drehte mich ein wenig zur Seite um die Person neben mir zu Identifizieren. Erst bei genauerem Hinschauen erkannte ich ihn.

->Yoseob<-

Ich stürtze mich neben sein Bett um ihn genauer zu betrachten. Zu meinem entsetzten war er schon Wach. Ich stutierte besorgt sein Gesicht, Tränen stauten sich in meine Augen an. Sein Gesicht war mit Pflastern, Verbänden und Kratzern übersät. Er hatte ein blaues angeschwollenes Auge und seine Lippe war aufgeplatz und blutig. Er hatte einen Verband um seinen rechten Arm und sogar einen um die Schulter, quer über sein Schlüsselbein. Ich konnte meine Tränen bei diesem Anblick nicht länger zurück halten. "Hey wasn jetzt Kaputt?" fragte mich eine kratzige Stimme die am Ende des Satzes brach. Ich schaute entsetzt in Yoseobs Gesicht als ich feststellte das diese Stimme Yoseob gehörte. Er schmunzelte leicht, zuckte dann aber zusammen. Wahrscheinlich vor schmerz. "Ich~, es...~ wir hätten~" ich versuchte zuerklären was ich fühlte, brach dann aber aprupt ab, da sich die Tränen nicht länger aufhielten ließen. "Schhhht~ mach dir kein Kopf kleines" gab er zurück und schmunzelte wieder, diesmal etwas Vorsichtiger. Ich ließ mich schluchtzend neben ihn auf einen Stuhl fallen. Ohne darüber nachzudenken nahm ich seine Hand in meine. "Ist alles okay bei dir?" fragte er mich diesmal mit etwas klarerer Stimme. Ich schniefte und versuchte mich etwas zu Fangen. Ich hatte die fremden Personen um uns herrum total vergessen und schrak hoch als einer von ihnen begann zu Sprechen. "Dieser Bastard konnte mit ein paar seiner Typen entkommen, 3 Stück konnten wir der Polizei überliefern."
Yoseob drückte leicht meine Hand und schaute mich besorgt an, was ist nur los mit dem Typen? Er war hier der Schwerverletzte, wieso machte er sich also weiterhin nur sorgen um mich? "Das heißt der Typ läuft noch da draußen rum?" fragte ich entstetzt und ängstlich. Einer der fremden nickte "So wies aussieht können wir daran auch erstmal nichts ändern" gab er zurück. Wow ganz schön viel zu Verdauuen. "Sag mal wie lange habe ich eigentlich Geschlafen?" fragte ich an die ganze Mannschaft geriechtet. Der schwarzhaarige der mich vorhin auffing antwortete "Ihr wurdet gestern gegen 12 Uhr Nachts ins Krankenhaus gebracht und jetzt ist es 14:12 am Mittag." Ich schaute Yoseob besorgt an, wie sieht es mit deinen Verletzungen aus?" fragte ich und man konnte meine sorge aus der Stimme herraus hören. "Ach es ist nicht weiter Schlimm" gab er fast schon gleichgültig zurück. "Vonwegen" warf der schwarzhaarige ein "Er hat zwei Platzwunden und beide mussten genäht werden. Zudem hat er sich ein paar Rippen gebrellt und sein Handgelenk verstaucht und dann noch die ganzen Schwellungen und Kratzer überall. Aber das mysteriöste ist der Schnitt an seinem Hals der über sein Schlüsselbein führt, der eindeutig nicht durch bloße Fäuste oder Tritte entstehen konnte" erklärte mir der schwarzhaarige ausführlich. "Ein Schnitt??" fragte ich entsetzt. "Ja sieht eher aus als stammt es von einem Messer oder einem anderem Spitzengegenstand" sagte ein anderer. Das glaubte ich einfach nicht! Wer waren diese Typen und wieso machten sie sowas? "Kein Grund zur Panik, ich habe weder Innereblutungen oder sonst etwas Schwerwiegendes mit mir getragen, außer vielleicht ein paar Narben" gab Yoseob von sich. Ich schaute ihn entsetzt an. Dann vielen mir die fremden Personen von gestern wieder ein die uns geholfen haben "Sag mal wer seit ihr eigentlich? Und wart ihr nicht gestern diejenigen die uns gerettet haben?" fragte ich einwenig verwirrt.

"Oh tut uns leid. Wir sind Yoseobs engsten Freunde und verbringen unsere ganze Freizeit mit ihm. Ich heiße Yoon Doojoon und bin 19 Jahre alt. Du musst Chelsea sein? Ja wir haben euch gestern geholfen, aber wir kamen ein bisschen spät. Das tut uns leid" sagte der schwarzhaarige Typ. Imprinzip waren sie alle schwarzhaarig aber ich habe ihm den Namen gegeben weil mir sonst nichts anderes einfiel. "Ich bin der Typ der dich gestern von Yoseob zerren musste, ich heiße Son Dongwoon und bin 18 Jahre alt" sagte ein anderer, dessen schmales Gesicht mir irgendwie vertraut wirkte. "Ich bin Yong Junhyung und ich bin 19Jahre alt" sagte ein anderer dessen Gesicht irgendwie sanft wirkte. "Ich bin Lee Kikwang und ich habe dich Gestern ins Krankenhaus getragen, ich bin 18 Jahre alt" sagte ein Typ mit einem rotstich in den Haaren. Und zu guterletzt stellte sich der letzte vor "Ich bin Jang Hyunseung, ich bin 19 Jahre alt und ich habe mich um Yoseob gekümmert, also dürftest du dich nicht mehr als zu sehr an mich Erinnern" sagt er.

"Gut und schön, aber woher wusstet ihr wo ihr uns finden könnt und das wir uns in solch einer Situation befinden?" fragte ich etwas verwirrt. "Pfff so unhöflich. Stellt sich nicht mal selbst vor" gab Hyunseung zurück. Ich ignorierte seine Anklage. Kikwang stieß ihm mit den Ellenbogen an und beantwortete meine frage "Yoseob hatte uns eine Sms geschrieben. Für solche Situation haben wir mehr oder weniger ein Codewort. Und auch die für die Gegend haben wir uns einen Code ausgedacht, um uns bei solchen Situationen so schnell wie möglich zufinden" erklärte er mir. Also sind solche Vorfälle hier wirklich keine seltenheit, dachte ich entsetzt. Blitzartig kam mir das Bild von gestern als ich beobachtete wie Yoseob irgendetwas in seiner Hosentasche suchte, da musste er die Sms schon geschrieben haben. Er musste schon geahnt haben das etwas in der Art passieren würde. Aber wieso ist der dann nicht mit mir Weggerannt. Ich betrachtete Yoseob eingehend, der gerade mit einem seltsamen Blick unsre verschlungenen Hände betrachtete. Ich musste das alles erstmal Verdauuen und klare Gedanken fassen. "Ich muss mal an die frische Luft" entschuldigte ich mich und erhob mich. "Geh nicht alleine" sagte Yoseob und schaute mich dabei besorgt an. "Es geht schon" gab ich zurück und lächelte ihm beruhigend zu. Ich brauchte etwas Zeit für mich. Ich verließ das Zimmer und fand am Ende des Flurs einen Balkon. Wie ich aussah oder was ich trug war mir im Moment egal, ich wollte einfach nur raus. Ich setzte mich auf einen Stuhl der auf dem Balkon stand und konnte halb Seoul von oben betrachten. Meine Eltern werden sich keine Sorgen um mich gemacht haben, sie werden vermuten das ich in der Schule sitze und lerne. Aber was mit meinen Eltern ist interessiert mich gerade herzlich wenig, viel mehr machte ich mir Vorwürfe das ich Yoseob mit darein gezogen hatte. Wenn ich darauf bestanden hätte alleine Nachhause zugehen, wäre das nie passiert. Oder wäre ich garnicht erst Essen gegangen und hätte mir lieber selbst etwas gekocht. Ich überhäufte mich selbst mit Vorwürfen. Und als ich es nicht mehr länger aushielt entschied ich mich wieder reinzugehen. Ich hatte die Tür gerademal eine Spalt weit geöffnet als ich sie reden hörte. Ich hielt inne. "Das ist dieses Mädchen von der du bei unsren Meetings ununterbrochen redest?" fragte eine Stimme die ich nicht zuordnen konnte. "Mhm" bejahte Yoseob die frage. "Wow ich hatte sie mir netter Vorgestellt" sagte eine Stimme und ich könnte wetten das es Hyunseung war. "Sie hat ein schweres Leben! Eigentlich ist sie garnicht so taff wie sie immer tut, im Innern ist sie ein gebrochenes Mädchen" verteidigte mich Yoseob. Ich hielt den Atem an. "Woher willst du das Wissen?" fragte wahrscheinlich wieder Hyunseung. "Ich habe sie lange genug beobachtet!" gab Yoseob zurück. "Sie ist erst knapp über eine Woche an deiner Schule, wie soll das gehen?" fragte Hyunseung. "Indem man jeden Augenblick nutzt um diese Person genaustens zu Studieren. Glaubt mir, sie hat ein gutes Herz. Wenn sie sich unbeobachtet fühlt brökelt ihre Fassade. Sie wird zu einem offenen Buch, das jeder lesen kann." Mir schoss die Röte ins Gesicht! Bin ich das wirklich? Komme ich wirklich so rüber als ob ich Hilfe brauche? Ist das der Grund weshalb er mir nicht von der Seite weicht? Ich wollte nicht weiter Lauschen weshalb ich ins Zimmer trat und so tat als hätte ich nichts gehört. Sofort verstummten alle. Ich setzte mich auf mein Bett und betrachtete die ganze Mannschaft und auch sie schauten mich Erwartungsvoll an. "Wie lange musst du im Krankenhaus bleiben?" fragte ich Yoseob. Er schmunzelte "Die frage ist wohl eher, wie lang müssen WIR im Krankenhaus bleiben!" erwiederte er.

Ich schaute ihn verwirrt an. "Da du bis auf das mit deiner Lippe keine weiteren äußeren Verletzungen hast, aber trotzdem in Ohnmacht gefallen bist, wollen die Ärzte untersuchen ob dein Kopf bei dem was Vorgefallen ist weiteren Schaden genommen hat" erklärte er diesmal ohne jede belustigung. Ich fasste mir an die Lippe und spürte einen leichten Schmerz auf der linken Seite. Ich erinnerte mich an den Kinnhaken. "Wie ist das passiert?" fragte Yoseob der meine Bewegung genaustens beobachtet hatte. Stimmt er hatte das ja garnicht mehr mitbekommen, da er selbst in der Klemme steckte. "Einer von ihnen verpasste mir einen Kinnhaken" erklärte ich leise. Ruckartig versuchte Yoseob sich aufzusetzten. Seine Augen waren Blitzartig Zornesgeweitet und sein Kiefer angespannt. Und auch die andern schauten mich Fassungslos an. Hatte ich was falsches gesagt? "Dieser Bastard, wenn ich den erwische..." Yoseob wurde von Doojoon unterbrochen "DU wirst erstmal garnichts machen!" sagte er führsorglich. "Er kann doch kein Mädchen schlagen! Das können wir doch nicht durchgehn lassen!" warf Yoseob ein. "Er wird seine gerechte Strafe dafür noch bekommen!" mischte sich Dongwoon ins Gespräch. "Ich bin okay ehrlich, mach dir keine Sorgen" versuchte ich Yoseob zu beruhigen. Er ließ sich langsam wieder in sein Bett zurück sinken, immer noch diesen wilden Blick in den Augen. Das alles schien mir so Fremd, seine Art. Die gewalt mitten in der Stadt. Einfach alles~

Seine Freunde blieben noch bis Spätabends. Nur wiederstrebend verließen sie ihn, da um 22:00Uhr Nachtruhe war. Draußen war es mittlerweile Stockdunkel. Den ganzen Tag hatten mir die Ärzte keine richtige Antwort auf die frage gegeben wann ich wieder Nachhause durfte. Meine Eltern wissen bestimmt auch noch nicht bescheid aber was hatte ich anderes erwartet? Als wir in unseren Betten lagen kamen mir wieder 100 fragen in den Sinn, aber ich wollte Yoseob nicht von seinem Schlaf abhalten. Er muss müde sein nach den vielen Besuchern. Aber meine Bedenken erwies sich als unnötig. "Chelsea?" fragte er. "Schläfst du schon?" Ich musste lächeln. "Nein Yoseob ich schlafe noch nicht. Wie siehts bei dir aus?" fragte ich. Er lachte kurz auf "Nein ich auch nicht! Das ist das erstemal das ich meinen Namen in normalem Ton aus deinem Mund höre" stellte er fest. Verwirrt drehte ich mich in seine richtung, was natürlich nichts brachte denn es war zu Dunkel um mehr als ein paar Umrisse zu erkennen. "Wie meinst du das?" fragte ich.
"Naja gestern hast du meinen Namen nur geschrien. Und vorher habe ich ihn noch nie in normaler Lautstärke aus deinem Mund gehört" gab er zurück. Stimmt, er hatte recht. "Du hast mich noch gehört?" fragte ich entsetzt. "Klar und deutlich. Jedes Wort. Ich konnte nur nicht reagieren, es war als wäre mein Körper nicht mehr unter meiner Kontrolle" gab er zu. Es stauten sich sofort wieder Tränen in meine Augen als ich daran zurück dachte. "Yoseob? Ist es eigentlich normal in Korea das man Frauen und Männer in Krankenhäuser in dasselbe Zimmer legt?" fragte ich um das Thema zuwechseln. Ich hörte wie er scharf den Atem einzog. "Ich wollte dir das eigentlich nicht sagen aber, nein es ist nicht normal. Die anderen haben ziemlich hart gekämpf um uns zwei in dasselbe Zimmer zubekommen. Und das hat auch seinen Grund. Nachdem die anderen eingetroffen sind gab es noch eine ziemliche Rauferrei. Junhyung hatte dabei einen von ihnen ziemlich hart erwischt, weshalb er in dasselbe Krankenhaus eingeliefert wurde wie wir."
Ich setzte mich Ruckartig auf "Du meinst einer von den Typen könnte im Zimmer neben uns liegen?" fragte ich entsetzt und beängstig zu gleich. "Keine Sorge, er kann dir nichts tun. Er ist selbst nicht gerade Glimpflich davon gekommen und muss sich selbst erstmal erholen. Und zur Not bin ich ja da" versuchte er mich zu beruhigen.
"Vonwegen Mr. Lover, lover jetzt werde ich mich erstmal um DICH Kümmern. Die nächsten paar Tage werde ich nicht von deiner Seite weichen bis ich dich Gesundgepflegt habe!" erwiederte ich parsch.

"Ich kanns kaum erwarten" gab Yoseob zurück und ich konnte das grinsen auf seinem Gesicht fast sehen.