~3Wochen später~

~Chelsea's POV~

Tief atmete ich die reine frische Feldluft ein. Seit kurzem gingen Yoseob und ich immer zusammen zu den Feldern wo wir unsren ersten Kuss hatten. Dort hatten wir einen Baum gefunden der groß genug war das man es sich dort zu zweit schön gemütlich machen konnte. Heute sitzen wir auf einer Picknickdecke an den Baum gelehnt. Er hat seine Arme um mich geschlungen und ich meinen Kopf auf seine Brust gebettet. Wie immer spielte er mir an den Haaren rum und sang mir dabei seine neusten Texte vor die er mit den anderen Komponiert hatte. "Ob das mit den Labels jemals was wird?" stöhnte er auf. Ja da hatte er allerdings recht, die sechs Jungs gaben sich immerhin schon ewigkeiten so eine Mühe, schafften es aber einfach nicht Aufmerksamkeit von den Labes zu erlangen. "Das wird schon, glaube mir es wird die Zeit kommen. Du musst nur etwas geduldig sein" versuchte ich ihn zu trösten. Er zeigte mir seine Dankbarkeit in dem er mich auf mein Haar küsste. "Ohne dich würde ich das garnicht schaffen" flüstert er mir ins Ohr. Mittlerweile wusste jeder das wir ein Paar sind. Seine Freunde die mittlerweile auch zu meinen gehörten, die ganze Klasse, seine Eltern (und meine brauchte es garnicht zu Interessieren) und natürlich Ali. Die reaktion von Yuri werde ich aber wahrscheinlich nie vergessen. Hat sie noch doch ernsthaft versucht aufgrund dessen die Klasse zu wechseln. Natürlich ließ der Lehrer das nicht durchgehen, da sie keine gute Begrüdung vorlegen konnte.

"Ich glaub es fängt an zu Regnen" unterbrach Yoseob meine Gedanken. Ich schaute auf und konnte sehen wie die Blätter über uns im rausche des Windes mitwehten. Ich herob mich und lief eine paar Schritte nachvorne um den Himmel hinter dem Blätterdach sehen zu können. Tatsächlich, der Himmel ist Wolken bedeckt und es windet ein wenig. Auch wenn es noch nicht richtig Regnet konnte man spüren das es nicht mehr lange dauern konnte.

"Wir sollten unsre Sache zusammen räumen und zurück gehen" sagte ich und lief zu ihm zurück. Er streckte seine Hand zu mir hoch um mich damit aufzufordern ihm aufzuhelfen. Ich nahm sie, doch als ich ihn hochziehen wollte zog er mich zu sich runter. "Du bist zu schwach" sagte er lachend als ich gegen seine Schulter fiel. "Und du bist ein Idiot" neckte ich ihn und drückte ihm dabei einen Kuss an sein Schlüsselbein. Ich erhob mich von neuem und zog ihn diesmal, mit seiner hilfe hinterher. Wir räumten alles zusammen und begaben uns auf den Heimweg.

Als wir mitten auf dem Feld liefen fing es plötzlich aus dem nichts an zu regnen. "Du bist zu langsam!" lachte Yoseob mich aus. "Das Gras ist nur zu hoch" verteidigte ich mich. "Oder deine Beine zu kurz" entgegnete er mir. Der Wind wurde im laufe der Zeit auch stärker und bließ mir die Haare ins Gesicht so das ich nichts mehr sehen konnte. Yoseob schien das ganze sehr Amüsant zu finden.

"Los steig auf" hörte ich seine Stimme direkt vor mir. Als ich meine Haare wieder einigermaßen im griff hatte und etwas sehen konnte sah ich Yoseob vor mir knien, mit dem Rücken zu mir. Das erinnerte mich an unsre Inliner fahrt. Freudig ließ ich mir das nicht zweimal sagen und sprang auf. In leichtem Trab rannte er durch das hohe Gras, hinaus auf den kleinen Feldweg. Ich musste Anfangen zu lachen als ich so auf seinem Rücken durchgeschüttelt wurde, auch Yoseob lachte mit, musste aber bald aufhören da er die Luft zum rennen brauchte. Am Feldweg angekommen machte er keinen halt sondern rannte mit mir weiter durch den Wald. Das Wetter hatte nun komplett umgeschlagen. Alles was vorhin noch einigermaßen trocken war, ist jetzt komplett nass. Die Sonne ist innerhalb 15minuten hinter einer dicken Wolkenschicht verschwunden und der Wind kam auch aus dem nichts.

"Wo rennst du hin" fragte ich als er nicht in die richtung seines zu Hause rannte. Doch er antwortete nicht. Mittlerweile waren wir beide bis auf unsre Unterwäsche durchnässt doch mir machte es nichts aus. Man konnte es sowieso nicht mehr ändern und Yoseob Körperwärme drang zu mir durch und ließ es nicht zu das ich fror. Als wir die ersten Häuser sahen verlangsamte er seinen Schritt und lief mit mir direkt in die Innenstadt. Die Leute schauten uns seltsam an, da er mich auf dem Rücken trägt und wir komplett durchnässt sind, die andern waren besser vorbereitet, sie liefen alle mit einem Schirm durch die Stadt. Ich ignorierte die Blicke und versuchte hartnäckig herauszufinden wohin Yoseob mich verschleppte. Der Duft seinen nassen Körpers gab mir aber nicht die Chance mich zu Konzentrieren weshalb ich es irgendwann aufgab und einfach nur seinen atemberaubenden Duft einzog.


Wir kamen an einem Laden an der mir bekannt vorkam. Er hielt an und ließ mich runter. Verwundert musterte ich sein nasses Haar und sein Gesicht. Ich musste schmunzeln "Das steht dir, sieht richtig y aus" sagte ich und strubbelte ihm dabei spielerisch durchs Haar. Er grinste zurück und nahm meine Hand um mich ins innere des Ladens zuziehen. Ich kam nicht drauf woher mir der Laden so bekannt vor kam. Yoseob ging zum Tresen und gab einen kleinen Zettel ab. Dafür bekam er ein kleines Tütchen in die Hand gedrückt und das wars dann auch schon. Wir gingen wieder hinaus in den Regen und machten uns auf den weg zu ihm Nachhause. Unsicher musterte ich ihn von der Seite, kurz vor seinem Haus schlug er aber doch wieder eine andere Richtung ein. Der Regen hatte ein wenig nach gelassen aber es war tortzdem noch düsteres Wetter und nieselte noch.

Wir liefen wieder hinaus auf die Felder, ich fragte nicht nach weil ich damit die ganze Spannung ruinieren würde und das wollte ich nicht, denn scheinbar hatte er sich bei dem ganzen hier etwas gedacht und ich vertraue ihm, auch wenn mir das ganze alles ziemlich unlogisch vorkam.


Ohne Vorwarnung drehte er sich mitten auf dem Feld um und Kniete sich nieder. Erschrocken schaute ich zu ihm hinuter und er erwiederte gefühlvoll meinen Blick. Plötzlich fing er an zu Singen, seine klare helle Stimme durch drang den rauschenden Wind und brachte meine Gefühle durcheinander. Er sang die fertige Version von Oasis, mitten auf einer Wiese, wo wir unsren ersten Kuss hatten, bei stürmischem Wetter und niesel Regen. Doch ich konnte mir nichts romantischeres vorstellen als das hier. Die Worte und seine Stimme trieben mir die Tränen in die Augen, als das Lied zu Ende war holte er plötzlich eine kleine Schatulle hervor und öffnete sie.

(Oasis mit deutschem Untertitel -> http://www.youtube.com/watch?v=SaITBwXMPPs )


"Ich liebe dich Chelsea, möchtest du den Ring als Zeichen unserer Liebe tragen?" fragte er zärtlich. Ich war komplett überrumpelt und sprachlos, mit Tränen in den Augen nickte ich und er steckte mir den Ring an den Finger. Als ich ihn genauer betrachtete fiel mir plötzlich alles wieder ein. Das war der Ring den ich mir damals im Schaufenster angesehen hatte, desshalb kam mir der Laden so bekannt vor. "Woher wusstest du das....?" fragte ich verwirrt. "Weil ich dich schon immer genau beobachtet habe und ich dich Liebe" antwortete er bevor ich aussprechen konnte.
Der Ring funkelte an meinem Finger wie mein Herz es in meinem Inneren tat. Und ich wusste genau, dieses funkeln würde niemals aufhören....~






~ENDE~