Never ever~

~Light up my sky~

~Chelsea’s POV

~

 

Der nächste Schultag verlief bis auf einige Schwierigkeiten im Unterricht ganz gut. Zum Beispiel hatte ich mich in Mathe mal wieder bis auf die Knochen blamiert. Yoseob grinste schon so vielsagend als ich aufgerufen wurde  um an die Tafel zu kommen. Er wusste genau das Flächen Berechnung im Raum meine Schwäche ist. Wobei ich in Mathe allgemein nicht sehr gut bin. Natürlich machte ich alles falsch was man falsch machen kann und Yuri und ihre Freunde lachten sich mal wieder schlapp. Als ich fertig war und mich umdrehte schaute Yoseob mich nur ermutigend an und hielt den Daumen nach oben. Ich musste anfangen zu lächeln, dass er sich wirklich traut so einen Miserablen Auftritt auch nur annähernd als gut zu bezeichnen, aber das ist typisch für ihn. „Na Fräulein Almond ich denke sie haben da nichts zu lachen, sie sollten sich mehr Anstrengen“ sagte mein Mathelehrer der mein strahlendes Gesicht, so wie alle anderen wahrscheinlich auch, sehr unpassend fand.
„Tut mir leid“ erwiderte ich, verbeugte mich kurz und begab mich auf meinen Platz.
„Als nächstes kommt Fräulein Ling nach vorne, da sie es ja anscheinend besser können ihrem Gelächter nach zu urteile“ rief unser Mathelehrer Yuri auf. Damit Zauberte er ein breites Grinsen auf mein Gesicht und Yuri stellte sich zudem um einiges schlechter an als ich. Auch ich hielt mich nicht zurück sie auszulachen wo es nur geht und zu meiner Überraschung hörte ich Yoseob hinter mir auch mehrmals Unterdrückt Kichern.


In der großen Pause schaute er mich vielsagend an. „Also eigentlich bin ich nicht die Person die andere Auslacht aber ich konnte einfach nicht mehr“ erklärte er mir. „Ja sie hat sich auch zu Dämlich angestellt“ erwiderte ich. „Nein daran lag es nicht, ich fand es einfach nur Lustig wie du dich darüber so Amüsieren konntest“ sagte er und lachte dabei wieder ein wenig. Ich grinste ihn an. Seit dem gestrigen Vorfall war unsre Beziehung noch enger als vorher, worüber ich glücklich sein sollte. Doch die Sache mit dem Kuss verursachte mir immer noch Kopfschmerzen. Hatte er nicht erst gestern gesagt dass man vor Problemen nicht weglaufen sollte, sondern sie ansprechen und ausdiskutieren sollte. Aber ich kann es trotzdem nicht. Was ist wenn der Kuss unsre ganze Freundschaft zerstörte?
„Ich muss mal kurz für kleine Mädchen“ sagte ich und verließ ihn somit. Freude strahlend betrat ich das Mädchenklo und stellte zu meiner Erleichterung fest dass sich niemand sonst dort befand.
„So hab ich das gern“ sagte ich vor mich hin. Doch mein vorherige Erleichterung verwandelte sich in Entsetzen als ich hörte wie Yuri mit ihrer Clique die Toilette betrat. „Das wird lustig“ hörte ich nur eine ihrer Freundinnen sagen. Ich überlegte ob ich den Rest der Pause in der Kabine verbringen sollte in der ich mich befand, entschied mich dann aber dagegen, schließlich wartete Yoseob draußen auf mich. Ich Atmete noch einmal tief ein um verließ dann mein Versteck.


„Naaaa endlich, ich dachte du würdest nie da raus kommen“ brach Yuri gleich aus sich raus. „Jetzt hör mal zu Fräulein, die Aktion von gestern, die ziehst du besser nicht nochmal ab. Du hast mich vor Yoseob Oppa ziemlich blöd dastehen lassen und das mag ich überhaupt nicht. Zudem kenne ich ihn um einiges länger, du weist wahrscheinlich noch nicht mal seine Lieblingsfarbe oder gegen was er Allergisch ist, also komm mal runter von deinem Hohen Ross. Und wegen den Beleidigungen von gestern, erwarte ich eine Entschuldigung von dir, sonst setzts was“ schrie sie mir Lauthals ins Gesicht. Ich blieb ganz Gelassen und ließ sie aussprechen, wenn ich sie wieder anschreien würde dann würde das wieder in einem Desaster ausarten so wie gestern. Also ließ ich mich gar nicht erst drauf ein. Aber entschuldigen würde ich mich auch nicht, sie hatte es schließlich verdient. Ich schob einer ihrer Freundinnen beiseite um an ihnen vorbei zugehen aber ich wurde wieder zurück gedrängt. „Sag mal bist du Taub? Ich erwarte eine ehrliche Entschuldigung und ich werde dann entscheiden ob ich sie annehme oder nicht“ sagte sie und packte dabei barsch mein Handgelenkt. Unbeeindruckt versuchte ich mein Glück nochmal an ihnen vorbei zu kommen, diesmal riss sie mich an den Haaren zurück und presste mich mit ihrer Hand in meine Gesicht, gegen die Wand. „Muss man dir erst Verstand einprügeln oder was?“ fragte einer von ihren Freundinnen. Sie riss fester an meinen Haaren so dass ich leise aufschrie. „Lass mich los“ sagte ich wütend aber noch gefasst. „ Tja Kleine das hättest du dir vorher überlegen müssen“ schrie sie mich an. Wütend griff ich mit einer Hand nach ihrem Haar und zog so fest daran wie ich konnte. Sie schrie auf und bat ihre Freundinnen um hilfe, die stürzten sich natürlich alle gleich auf mich und rissen und zogen an allem was sie zu fassen bekamen. Ich versuchte mich mit Schlägen und kratzen zu wehren was nichts nütze da sie in der Überzahl waren.
„BLÖDE ZICKE ENTSCHULDIGE DICH DOCH EINFACH!“ schrie Yuri. Von wegen, vorher sterbe ich war mein Gedanke. Es war ein einziges gerempel, gekratze, Geschreie und haare ziehen. Bis ich plötzlich spürte wie meine Haare losgelassen wurden und auch die anderen Hände langsam los ließen. Ich erhob meinen Blick und sah wie Yoseob, Yuri festhielt. Tränen standen mir mittlerweile in den Augen. „Yuri, Chelsea“ hört gefälligst damit auf“. Weiter schaulustige haben sich in der Toilette versammelt. „Ich wollte nur das sie sich bei mir entschuldigt Oppa und dann hat sie mir das Bein gestellt“ jammerte Yuri und schluchzte dabei bemitleidenswert. „Chelsea wieso entschuldigst du dich nicht einfach bei ihr und belässt es dabei, statt dich mit ihr zu Prügeln“ fragte Yoseob mich gereizt.
Ungläubig schaute ich ihn an. Meinte er das jetzt wirklich ernst? Sie hat doch Angefangen, ich wollte ihr doch eigentlich nur aus dem Weg gehen und meine Ruhe. Stille trat ein, Yuri stand hinter Yoseob und hatte ein gemeines Grinsen aufgesetzt und auch ihre anderen Freundinnen lächelten zufrieden. Die Schaulustigen starrten auf mich als wäre ich ein Geist und Yoseob wartete immer noch auf seine Antwort. Ich wollte anfangen zu Heulen aber dazu war ich viel zu Entsetzt. Verteidigte er sie wirklich schon wieder? Oder bildete ich mir das ein? „Los alle zurück in den Unterricht“ hörte ich plötzlich die Stimme eines Erwachsenen. Er schickte alle raus bis auf die, die daran beteiligt waren also bis auf uns. „So Leute, da ich gerade sehr viel zu tun habe und dass das erste Mal war, gibt es nur eine Verwarnung“ erklärte uns die Sekretärin. „Aber“ wollte Yuri erwidern. Die Sekretärin schaute sie wütend an „Oder wollt ihr dass ich eure Eltern und euren Klassenlehrer verständige?“ fragte sie provozierend. Yuri schreckte zurück und blieb still. „Gut dann geht jetzt ins Klassenzimmer zurück und wehe ich erwisch euch nochmal“ warnte sie uns.
Langsam trotteten die andern zurück ins Klassenzimmer nur Yoseob und ich blieben zurück. Entgeistert, Entsetzt und zu tiefst verletzt starrte ich auf den Boden. „Chels ich~“ fing er an, doch ich hob abwehrend meine Hand und setzte mich in Bewegung um ins Klassenzimmer zurück zugehen. Mir war es egal ob meine Harre zerrzaust oder meine Klamotten dreckig waren. Ich wollte ihn einfach nicht mehr sehen.


Die Sekretärin hatte uns bei unsrem jetzigen Lehrer für das Zu spät kommen entschuldigt und als wir eintrafen schauten uns alle nur dumm an. Ich setzte mich auf meinen Platz, hörte aber weder zu noch schaute ich an die Tafel. Ich starrte nur auf meinen Tisch und versuchte verzweifelt die Tränen zu unterdrücken, nicht wegen den Schmerzen die ich wegen des Haare ziehen habe, sonder wegen der Enttäuschung und der Kränkung die ich durch Yoseobs Reaktion jetzt verspürte.
Als Englisch anfing und Mrs. Wyler keine Rücksicht auf mich nahm und mich dementsprechend oft aufrief um mich bloß zustellen, hielt ich es nicht mehr aus. Ich erhob mich und Mrs Wyler schaute mich Überrascht an. „Ja Miss Almond?“ fragte sie fast schon freundlich. „Mir geht es nicht gut, dürfte ich bitte..Na~Na~Nachhause?“ ich brachte das Wort kaum über die Lippen. „Hmm, na gut aber ich hoffe das kommt nicht mehr vor, ja?“ fragte sie. Ich nickte bloß und fing an meine Sachen einzupacken. Beim Packen konnte ich meine Tränen nicht länger zurück halten, aber mein Gesicht wurde durch meine Haare verdeckt weshalb es mir egal war. „Wäre es nicht besser wenn ich sie begleite? Sie sieht nicht so aus als würde sie es alleine Nachhause schaffen“ hörte ich Yoseob sagen, der mittlerweile auch Aufgestanden war. Mrs Wyler schaute mich fragend an. Ich sagte nichts dazu und wünschte mir einfach dass Mrs Wyler daraus eine Antwort erraten konnte. „Ich denke Chelsea ist ein starkes Mädchen, sie schafft das schon“ sagte sie fast schon fürsorglich. „Aber~“ wollte Yoseob erwidern. „Nichts aber Junger Mann, du kannst es dir nicht leisten noch mehr Englischstunden zu verpassen und jetzt setzten dich wieder hin“ sagte sie streng. Wiederwillig setzte er sich und schaute mich besorgt an. Wieso plötzlich dieser Stimmungswechsel von ihm? Vorhin war es ihm doch auch egal.

Als ich mich ein letztes Mal von der Klasse verabschiedete wanderte mein Blick nochmal kurz zu Yoseob, der mich vielsagen ansah. An seinem Blick konnte ich erkennen dass er wusste dass wir uns für unvorhersehbare Zeit das letzte Mal sahen. Ich wendete mein Blick ab und verließ das Klassenzimmer.

Mein erster Weg führte zurück auf die Toilette, wo ich mich in eine Kabine einschloss um mich in Ruhe auszuheulen. Nach 10minuten hatte ich keine Kraft und Lust mehr mir darüber den Kopf zu zerbrechen, weshalb ich mich wieder raus begab um mir die Haare zu kämen, so konnte ich nämlich auf garkeinen Fall rausgehen. Es ziepte und schmerzte zwar aber das war mir im Moment egal, danach wusch ich mir noch das Gesicht sauber von den Make-Up spuren die durchs Weinen zusehen waren. Und dann verließ ich das Schulgebäude.
Draußen ging ein starker Wind, was mir meine Laune ein bisschen hob. Ich liebe Windige Tage. Unschlüssig stand ich nun vor dem Schulgebäude. Zu meinen Eltern kann ich nicht zurück und zu Yoseob will ich nicht. Ich faste mir ans Herz. Mag sein das er den Kuss vergessen hatte, das gibt ihm aber noch lange nicht die Erlaubnis so mit mir umzugehen. Und dann fiel mir ein wo ich hin konnte. Und sofort machte ich mich auf den Weg um auch ja keine Zeit zu verschwenden.


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~3 ½ Stunden später~

Ich Sprang aus der offenen Tür und rannte auf sie zu um sie mit voller Kraft anzuspringen und zu Umarmen. Aly, meine beste Freundin. „Hey! Kleine!!!“ sagte sie und drückte mich fest an sich. „Ali, Unni! Du weist nicht wie sehr du mir gefehlt hast“ flüsterte ich, mir liefen die Tränen in Strömen übers Gesicht. Verwundert löste sie sich aus der Umarmung und schaute mich verwirrt an. „Sag mal ist irgendwas passiert oder wieso weinst du so?“ fragte sie mich verwirrt. Ich zog sie zurück in meine Arme und schüttelte bloß den Kopf. „Das sieht mir aber anders aus“ erwiederte sie. „Ich bin nur Happy dich zu sehen“ erklärte ich ihr. Warum ich immer noch wegen Yoseob heulte wusste ich selbst nicht, es war in letzter Zeit wahrscheinlich einfach nur zu viel gewesen das Ganze. „Lass uns doch erst mal irgendwas Essen, du musst bestimmt Hungrig sein nach der langen Busfahrt“ sagte sie und zog mich mit sich. Wir fanden ein passendes Restaurant und setzten uns rein. Ich bestellte nur ein Wasser uns sonst nichts, Aly sah mich besorgt an. „Nun erzähl schon was bringt dich her zurück in dein altes Heimatdorf?“ fragte sie neugierig. Ich lächelte sie an „Darf man seine beste Freundin nicht mal mehr ohne Grund besuchen?“ stellte ich eine Gegenfrage. Sie fing an zu lachen „Doch darf man schon, aber da ich dich viel zu gut kenne und dir die Verzweiflung quasi ins Gesicht geschrieben steht, wird das wohl nicht der Grund sein“ erwidert sie geschickt. „Tja dann liegst du dieses Mal wohl falsch“ versuchte ich sie zu beruhigen. Das einzige was ich jetzt nicht brauche ist ein Kreuzverhör von ihr. Sie ließ das Thema beruhen, stattdessen frägt sie mich nach Seoul aus. „Und wie ist die Schule dort?“
Ich lächelte sie an „Naja bis auf Mrs. Wyler versteh ich mich mit fast allen Lehrern und die Klasse ist bis auf ein paar Tussen auch ganz okay“ erzählte ich ihr. „Chelsea, rück mal mit was Spannendem raus. Wie sind die Jungs dort? Hast du schon einen gefunden den du Magst?“ fragte sie mich quengelnd. Ich versuchte mir nicht anmerken zulassen das ich eigentlich gar keine Lust hatte über irgendwelche Jungs aus meinem Leben zu reden. Ich erzählte ihr Wahrheitsgemäß von Yoseob, beließ es dabei aber das wir gute Freunde sind und ich erzählte ihr auch nicht das ich bei ihm Wohne. „Na der hört sich doch nach was an Chelsea, den musst du dir Angeln“ sagte sie begeistert. Ich musste mir ein Lachen unterdrücken, was Jungs angeht ist Aly immer total begeistert sobald ich mich mal mit jemand Anfreunde. Sie würde mir sogar empfehlen mir Pummel Puhong zu Angeln wenn ich ihr erzählen würde das er ganz nett sei.
„Wenn du wüsstest“ kam es aus mir heraus ohne dass ich darüber nachdachte. Zu spät ich hatte es gesagt und damit ihre Neugier geweckt. „Jetzt aber! Los erzähl schon“ fragte sie aufgeregt.

Wieso sollte ich es ihr eigentlich nicht erzählen? Immerhin hätte ich dann die Meinung einer Außenstehenden Person. Also gut, ich riss mich zusammen und erzählte ihr die ganze Geschichte von Anfang an. Als ich ihr erzählte das ich bei ihm Wohne unterbrach sie mich kurz um aufschreien zu können. Die Leute im Restaurant schauten uns kurz seltsam an, wendeten sich dann aber wieder ab. Als ich auf den Kuss zu sprechen kam, flippte sie völlig aus. Mittlerweile war ich mir nicht mehr Sicher ob ich es ihr wirklich hätte erzählen sollen. Ich erzählte ihr von den 2 Auseinandersetzungen zwischen Yuri und mir und wie Yoseob sie verteidigt hatte und davon wie ich heute Morgen den Unterricht verließ und er mir so machtlos hinterher sah, als wüsste er das ich fürs erste verschwinden würde.

Aly hörte gespannt zu und setzte mal ein „Oh“ oder „So eine dummes Miststück“ ein, wenn es um Yuri ging. Als ich fertig war schaute sie mich vielsagend an. „Also Chelsea ich würde sagen diese Yuri will dir Yoseob ausspannen“ sagte sie. Ich zuckte kurz zusammen, ihre Offenheit hatte ich ganz vergessen. „Wir sind nicht Zusammen, also kann sie ihn mir auch nicht Ausspannen“ erklärte ich ihr. Sie fing an zu lachen „Ach komm schon, das sieht ein Blinder das du auf ihn stehst“ erwidert sie. Ich errötete und sagte nichts mehr. „Chelsea in einer Hinsicht hatte er Recht, du kannst vor Problemen nicht ewig wegrennen“ sagte sie sanft. Ich stöhnte auf, „Ich weis, aber vorerst möchte ich ihn nicht sehn“ sagte ich. „Verständlich“ erwiderte sie.

Wir wechselten das Thema und Aly berichtete mir über all das neue das während meiner Abwesenheit passiert war. „Wow, da ist sie also echt mit ihm durchgebrannt, hätte ich nicht von ihr erwartet“ sagte ich als sie mir erzählte wie ihre Schwester mit ihrem Liebhaber der in der Familie nicht Willkommen war durchgebrannt ist. „Ich kann sie verstehen, die Lieben sich echt krass“ erzählt sie mir. Ich war überrascht wie locker sie mit dem Verlust ihrer großen Schwester umgeht. Sofort dachte ich wieder an Yoseob, ob er wohl mit mir Durchbrennen würde? Ich schüttelte den Kopf um den Gedanken los zu werden, ich wollte doch gar nicht mehr an ihn denken, er ist jetzt bestimmt mit Yuri unterwegs zum Arzt um sie untersuchen zulassen schoss es mir in den Kopf.
Und wenn schon, war mein letzter Gedanke an ihn.



~Yoseob’s POV~

„Umma?!!“ rief ich nach meiner Mutter. „Im Wohnzimmer!“ rief sie zurück. Ich ging ins Wohnzimmer, wo sie saß und Fernseh schaute. „Ist Chelsea schon hier gewesen?“ fragte ich hoffnungsvoll. Sie schüttelte den Kopf und schaute mich verunsichert an. „Hattet ihr nicht zur selben Zeit aus?“ fragte sie. Ich schüttelte den Kopf und begab mich in mein Zimmer. Alles unverändert, auch ihre Sachen lagen noch da wo sie immer lagen. Unsicher was ich nun tun sollte lief ich im Zimmer hin und her. Ich beschloss auf den Abend zu warten. So wie sie Gestern meinte, wollte sie mir nur einen Tag Ruhe gönnen, also müsste sie Heute Abend wieder Auftauchen.

Als sie um 21.00Uhr immer noch nicht aufgetaucht ist wurde ich panisch. Ich schnappte mir mein Handy und rief Kikwang an. Nach dem dritten Klingeln ging er ran. „Kikwang du musst mir helfen!“ sagte ich ihm. Ich erklärte ihm die Situation und bat ihn darum die anderen zu Informieren und zu bitten an den Brunnen im Park zu kommen um sie zu suchen.

Ich zog mir noch meine Lederjacke über und verließ das Haus um Punkt 21.14Uhr. Ich rannte zum Park und war schließlich aus der Puste.
Um 21.32Uhr kam ich im Park am Brunnen an wo Junhyung, Kikwang und Hyunseung schon warteten. „Wo sind die anderen?“ fragte ich. „Die kommen gleich“ erwiderte Hyunseung.
Wir warteten noch auf die anderen. Als nächstes kam Dongwoon und dann Doojoon. Ich erklärte ihnen nochmal die Situation und wir teilten uns auf um sie zu suchen. „Hast du sie schon auf dem Handy angerufen?“ fragte Junhyung der mich begleitete. „VERDAMMT!“ schrie ich auf als ich realisierte das ich das ganz vergessen hatte. „Ich deute das als nein“ sagte Junhyung und fing an zu lachen. Ich schnappte mir mein Handy und wählte ihre Nummer.


~Chelsea’s POV~

„Er versuchts schon wieder“ sagte ich und schaute auf mein Handy hinab. „Zum wievielten Mal jetzt?“ fragte Aly belustigt. „14“ antwortete ich gerade heraus. „Du solltest vielleicht wirklich mal rangehn, ich will auch irgendwann mal Schlafen“ sagte sie. „Ich mach das Handy dann aus“ erwiderte ich. Es war bereits 23.21Uhr und mein Handy klingelte seit fast zwei Stunden ununterbrochen.
Ich schaltete das Handy auf Stumm und wir schauten weiter den Film. „Ich glaub er hats aufgegeben“ sagte Aly nach einer Weile. Und tatsächlich, es waren keine Neue Anrufe in Abwesenheit. „Na gut, ich denk ich mach mich mal Bettfertig“ sagte ich und begab mich ins Bad.
 

 

~Yoseob’s POV~
„Komm schon Hyung, wir haben halb Seoul abgesucht, da kannst du doch nach ein paar Anrufen nicht aufgeben wollen. Das Handy war zumindest nicht aus, das ist doch ein gutes Zeichen“ versuchte Dongwoon mich aufzumuntern. Wir saßen wieder am Brunnen. Mittlerweile taten uns allen die Füße weh und ich hatte die Hoffnung sie in Seoul zu finden mittlerweile aufgegeben. Sogar bei ihr Zuhause hatten wir es versucht, aber mir wurde nur zugeschrien das Chelsea nicht mehr Nachhause zurück kommen braucht und somit wurde mir die Tür vor der Nase zugeschlagen. „Sie geht nicht ran! Sie ging vorhin nicht ran, wieso sollte sie es jetzt tun?“ fragte ich verzweifelt. „Dich hats voll erwischt was?“ fragte Junhyung verständnisvoll. Ich antworte darauf nicht.
Dongwoon nahm mir das Handy ab und wählte erneut ihre Nummer. „Dongwoon das bringt doch nichts“ wollte ich ihm einreden. „Psssssst“ machte er bloß und hielt sich den Finger an die Lippen.
Seine Augen weiteten sich plötzlich. „Chelsea?“ fragte er unsicher. Ungläubig schaute ich ihn an. Ich sprang auf und entriss ihm das Handy. „CHELSEA? WO BIST DU?“ fragte ich panisch ins Handy.
„Hier ist Aly, Chelsea’s Freundin“ hörte ich eine fremde Stimme sagen. „Wo ist sie?“ fragte ich panisch. „Sie ist gerade bei mir im Bad und macht sich fertig“ erklärte sie mir. „Wo wohnst du?“ fragte ich sie weiter aus. „In einem kleine Dorf, 3Stunden von Seoul entfernt“ erklärte sie. „Ist mir egal, sag mir deine Adresse ich komm heute noch vorbei“ erwiderte ich.
„Chelsea ist ziemlich Müde und sehr schlecht drauf, wie wäre es wenn wir uns Morgen treffen? Ich sag ihr auch nichts.“ Versuchte sie mit mir zu verhandeln. „Hörzu, du verstehst das nicht, ich muss sie heute noch sehn, sonst…sonst… werde ich verrückt. Du weist gar nicht welche Sorgen ich mir gemacht habe, ich MUSS sie heute noch sehn, bitte!“ flehte ich sie an. Kurze Stille brach herein. „Okay gut, dann treffen wir uns um ca. 02.30Uhr am Hauptbahn Hof“ sie erklärte mir noch wo ihr Dorf lag und legte dann auf. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Die Jungs schauten mich gespannt an. Ich atmete heftig aus und lächelte sie dann zuversichtlich an. „Was ist jetzt?“ platze es aus Junhyung heraus. „Ich hole sie ab, würde einer von euch ein Taxi rufen?“ fragte ich. „HEY NIX DA! Wenn dann wollen wir mit, wir haben dir auch geholfen sie zu suchen“ protestierte Kikwang. „Na gut dann ruf ein großes Taxi, wir müssen in 3Stunden dort sein“ erwiderte ich. Ich wurde nervös und zappelte die ganze Zeit rum, bis das Taxi kam. Ich hoffe bloß dass diese Aly auch ihr Versprechen einhält.


~Chelsea’s POV~

„Wieso um alles in der Welt willst du mitten in der Nacht noch Raus?“ fragte ich verwirrt. „Ich habe es dir schon einmal erklärt, meine Mum möchte Zigaretten und der einzige Automat hier in der Nähe ist am Bahnhof, zudem kann ich sowieso nicht Schlafen“ sagte sie zum vierten Mal. Ich verdrehte die Augen und ließ mich hinterher ziehen. „Hätten wir die Zigaretten nicht auch Morgenfrüh holen können?“ fragte ich genervt und Müde. Sie stoppte plötzlich und schaute mich Vorwurfsvoll an. „Also ehrlich, da nimmt man dich bei sich auf und dann das. Meine Mum braucht ihre Morgenzigarette, sonst ist ihr ganzer Tag versaut“ erklärte sie mir und zog mich weiter. Ich beschloss Garnichts mehr zu sagen.

Ich war gerade so schön am Einschlafen gewesen, als sie mich Plötzlich aufweckte und meinte wir müssen uns unbedingt beeilen. Ich konnte grade erst den ganzen Schmerz vergessen der sich bei dem Versuch einzuschlafen wieder gesammelt hatte. Meine Laune hatte sich durch die Anrufe wieder verschlechtert. Mir wurde wieder klar wie sehr er mich damit Verletzt hatte, wie sehr es schmerzt die Person die man liebt auf der Seite einer anderen zusehen.

( http://www.youtube.com/watch?v=NO_mAaroXG8 das jetzt bitte zum weiterlesen hören)

Die ganzen Bilder von dem Vorfall kamen wieder hoch, wie er mich Vorwurfsvoll ansah, wie er Yuri verteidigte, wie er Händchenhaltend ins Klassenzimmer kam, wie er mir traurig hinterher blickte als ich das Klassenzimmer verließ und die Anrufe. Ich schluckte meine Tränen runter, ich wollte und konnte nicht schon wieder Weinen. „Warte du hier, dahinten ist eine Toilette und ich muss mal“ sagte sie nachdem sie die Zigaretten gekauft hatte. Ich fragte sie nicht wieso sie mich hier einfach stehen ließ und mich nicht zumindest bis vor die Tür mitnahm. Wie angewurzelt blieb ich stehn.
Ich dachte wieder an Yoseob, der wird jetzt bestimmt in seinem Kuschligen Bett liegen und sich um mich sorgen. Das ich ihm damit Sorgen bereiten würde, hatte ich vorlauter Wut ganz vergessen. Wann ich wohl wieder zurück kommen kann ohne das es richtig peinlich wird?
Vielleicht redet er dann aber überhaupt nicht mehr mit mir.
Mir kamen die schlimmsten Gedanken in den Sinn. Plötzlich spürte ich wie eine Person mich von hinten Packte und festhielt. Ich reagierte nicht und blieb einfach starr stehen. Die Person Umarmte mich plötzlich von hinten und ich konnte den Atem an meinem Ohr spüren als diese Person den Kopf auf meine Schultern legte. Ich weis nicht wieso ich keine Panik hatte, aber spätestens jetzt erkannte ich die Person am Duft. Der Atem von Yoseob war unregelmäßig und kam stoßweise. Ich wollte mich umdrehen, aber als er es merkte drückte er mich noch fester an sich, damit ich ihn nicht ansehen konnte. Ich weis nicht wie lange wir so standen, aber mir war das auch egal. Überwältig von dem Glücksgefühl und gleichzeitig die Abneigung die mich überkam stand ich still da. Nach einer Gefühlten Ewigkeit begann er zusprechen. „Mach das nie wieder“ flüstert er mir ins Ohr. Ich versuchte mich nochmal umzudrehen und diesmal ließ er es zu. Ich schaute ihn an und erschrak kurz, in seinen Augen standen die Tränen und jetzt wo er seine Arme so locker auf meinen Schultern liegen hat, spüre ich auch wie er Zittert. „Nie wieder. Okay?“ fragte er ängstlich. Ich konnte ihm nicht antworten, nein ich wollte ihm nicht antworten. Weiterhin starrte ich ihn nur an. Nach kurzer Zeit überlegte ich es mir aber doch anders. „Wars das?“ fragte ich neutral und wunderte mich darüber das meine Stimme wirklich Gefühllos klang. Fast schon verwirrt schaute er mich an. Ich hatte Mitleid mit ihm, so wie er dastand und mich voller Sorge ansah. Ich wollte ihn nur Umarmen und sagen das alles wieder gut ist und ich das nie wieder tun werde, aber da war immer noch ein Grund weshalb ich dies nicht tat. Und zwar der Verrat mit Yuri. Ich riss sein Hände von meinen Schultern und lief an ihm vorbei als er nicht Antwortete. Tränen hatten sich schon wieder in meinen Augen angestaut und ich wollte nicht dass er sie sah. „Es tut mir leid!“ rief er plötzlich. Ich verharrte in meiner Bewegung und wartete. „Es tut mir leid Chels, du hast jeden Grund sauer auf mich zu sein! Du kannst mich sogar hassen, schlagen, beschimpfen, was du willst, aber bitte komm wieder mit Nachhause“ bettelte er. Ich drehte mich um und mittlerweile war es mir egal dass mir die Tränen übers Gesicht liefen. „Es tut mir so leid“ sagte er und man hörte den Schmerz aus seiner Stimme heraus. Ich konnte nicht mehr länger, ich lief auf ihn zu und schrie ihn an. Er zog mich an seine Brust und ich hämmerte dagegen, aber nicht weil ich mich befreien wollte, sondern um meinen Worten Ausdruck zu verleihen. Immer wieder wurde ich von Schluchzern unterbrochen. „Wieso Yoseob? Ich dachte du hasst mich jetzt, ich dachte du willst nichts mehr mit mir zu tun haben. Wie kann ich dich jetzt noch hassen wenn du vor mir stehst und das 3Stunden von Seoul entfernt, mitten in der Nacht. Wie kann ich jetzt noch wütend auf dich sein?“ heulte ich mich aus und schlug ihm dabei immer wieder auf seine Brust. Er zog mich fester an sich und auch meine Heulattacke wurde heftiger. „Ich habe ihr Garnichts gemacht, sie ist zuerst auf mich losgegangen und sie hat dich immer Oppa genannt und in deinen Haaren rumgespielt und, und, und mich heimlich ausgelacht wenn du nicht hingesehen hast“ heulte ich weiter. Er hielt mich fest bis ich mich ausgeheult hatte und noch länger. Irgendwann brach Stille über uns herein und auch mein Schluchzen ließ irgendwann nach, aber er ließ mich nicht los, worüber ich insgeheim froh war. „Tu das nie wieder“ sagte ich zu ihm. „Nie wieder“ wiederholte er. Und auch ich beantwortete seine Frage von vorhin, als ich ihm nachsprach, „Nie wieder“.
 

 

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Comments

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ClaireDavis #1
Chapter 21: Oh ich lieeebe es *-* Das FF hat alles was ich liebe; Lustige Momente, tolle Charas, eine Zicke, Stress, Liebe und.. B2ST *0*
Gefällt mir... Sehr ;) <3