~Mina's Sicht~

Das Entspannen entwickelte sich zu einer Art tief Schlaf. Das letzte was ich mitbekommen hatte war das Junhyung meine Hand nahm und langsam neben uns her trottete. Doch lange hielt ich es nicht aus und der leichte rhytmus von Dongwoons Schritten wippte mich in den Schlaf. Ich erwachte erst wieder als die Jungs eine kleine Auseinandersetzung hatten. Träge öffnete ich meine Augen und schaute mich um. Wir befanden uns vor dem B2ST Dorm und Doojoon war mit Kikwang zu uns gestoßen.
"Lass uns das wann anders klärn dazu hab ich jetzt wirklich keine lust" wiedersprach Junhyung pampig.
"Wie immer" Doojoons stimme klang gereizt und teilweise auch frustiert. Unsicher schaute ich hinter Dongwoons Schultern hervor.
Junhyung bemerkte mich erst garnicht doch als er mich sah verwandelte sich sein Blick von genervt zu führsorglich was ich noch nie bei ihm gesehen hatte.
"Schlaf ruhig weiter" sagte er in so sanfter Stimme das es mir vorkam als würde ich noch Träumen. Ich schüttelte leicht den Kopf. Fragend schaut er mich an.
"Ich kann sowieso nicht mehr schlafen und außerdem kann ich jetzt ja Nachhause" sagte ich leise und unsicher da ich nicht wusste wie er darauf reagieren würde, da seine Stimmung sehr schnell umschwanken konnte wie ich schon herrausgefunden hatte.
Sein Blick war erst bloße verwirrung doch dann blitze etwas in seinen Augen auf und sein Gesicht sah aus als wollte er sagen das ich nicht mehr ganz dicht sei.
Ich zupfte an Dongwoons T-Shirt damit er mich runter ließ. Langsam gleitete ich von seinem Rücken und lächelte ihn dann dankend an. Er erwiederte mein lächeln und verzog sich dann mit den anderen in den Dorm.
"Mina du willst jetzt nicht ernsthaft in dem Zustand alleine Nachhause laufen?" fragte Junhyung entrüstet. Von wollen war hier nicht die rede, dachte ich und schaute dabei unsicher auf den boden. Meine Füße waren immer noch fast Lila und da die Sonne bereits aufgegangen war konnte man die risse und schürfwunden besser sehn. Junhyung flogte meinen Blick und ihm blieb die Luft stecken. Er griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich in den Dorm rein. "Hey warte mal was machst du, ich will nachhause!" jammerte ich und wehrte mich gegen ihn. Er hielt inne und schaute mich genervt und zugleich wieder mit seinen kalten unnahbaren Augen an.
"Das da" er zeigte auf meine Füße "hat unsre Diskussion beendet." Ich wusste das es eigentlich sinnlos war ihm zu wiedersprechen aber genauso wusste ich auch das meine Großeltern sich sorgen machen würden wenn sie mich heute Morgen nicht im Bett vorfinden und Yong Guk erwartet auch einen Anruf von mir da er genauste Information über die gestrige Party erhalten wollte.
"Ich kann nicht" jammerte ich in der Hoffnung das er mich gehen lassen würde. "Meine Großeltern warten auf mich und außerdem will ich in mein Bett" ich schaute ihn so flehend an wie es nur ging doch ich sah keine veränderung in seinen abweisendem Blick.
"Wir haben oben auch Betten stell dir vor" zog er mich auf. "Wir rufen deine Großeltern einfach an, basta!" Er sah die Unterhaltung als beendet doch da war ich anderer Meinung. Ich hatte ihm heute Nacht eindeutig genug kummer bereitet und ich wusste das er mich eigentlich garnicht mochte denn sonst würde er nicht so mit mir umgehen aber innerlich war ich ihm auch zutiefst dankbar. Wir standen gerade halbwegs in der Lobby des B2ST Dorms als er nach draußen zeigte. "Schau es fängt auch bestimmt bald an zu Regnen" fügte er hinzu als wäre er der vollen überzeugung das mich das abhalten würde. Wie es aussah hielt er mich für eines dieser Mädchen die schon wegen ein bisschen Nieselregen schreiend eine Unterkunft suchten da die Frisur oder die Klamotten ja kaputt gehen könnten. "Und wenn schon" zischte ich genervt. Und scheinbar überraschte ihn mein desinteresse daran ob ich durch den Regen laufen müsste wirklich ein wenig denn sein Blick änderte sich wieder, diesmal wurde er etwas weicher was seinen kalten Blick aber nicht ganz verschwinden ließ. Er seufzte genervt und wandt sich dann der Treppe zu.
"Gut ich werd eine Limo rufen" sagte er und rannte dann die Stufen hoch.
"WAS? NEIN BLOß NICHT! Ein Taxi tuts auch" rief ich ihm stammelnd hinterher. Manchmal vergaß ich das er ja ein Idol war und deshalb schaltete mein Gehirn manchmal etwas langsamer. Er machte keine Anzeichen das er meinen Wunsch befolgen würde sondern rannte einfach weiter die Treppen hoch.
Ich war zu Müde um mich über ihn aufzuregen weshalb ich einfach hoffte das nicht gleich eine rießen Limousine vorfahren würde.

Er behielt mit seiner Wettervorhersage recht denn binnen Sekunden hat der blaue Morgenhimmel platz für graue trostlose Wolken gemacht und es dauerte nicht lang bis es anfing zu nieseln.
Junhyung kam mit einem Regenschirm, einer Jacke und ein paar Schuhen zurück. Er stellte die Schuhe vor mir ab und sah mich erwartungsvoll an. Ich schaute mir die Schuhe an und konnte ein lachen nicht verkneifen.
"Sind ein bisschen groß aber fürs erste müsste es reichen" sagte er und schmunzelte bei dem Gedanken das ich gleich diese Schuhe anziehen würde auch ein wenig.

"Ich werde in den Schuhen ertrinken" sagte ich und grinste ihn dabei spöttisch an. Und so war es auch. Als ich die Schuhe an hatte kam es mir vor es hätte ich zwei Schlauchboote an meinem Fuß. Grinsend sah ich ihn an und bemerkte ein kleines leuchten in seinen Augen.
"Hey garnicht mal so schlecht ein paar Nummern kleiner dann würden sie dir echt gut stehn" sagte er und klang dabei aufrichtig. Er sah mich fragend an und ich schüttelte leicht den Kopf. "Lieber nicht" sagte ich und lief ein paar Schritte mit den zu großen Schuhen. "Stimmt, lieber nicht" zog er mich auf als er sah wie ich darin lief. Ich warf ihn einen herausfordernden Blick zu und so konnte ich ihm sogar ein lächeln entlocken. Er gab mir die Jacke die ich dankend annahm und spannte dann den Regenschirm auf damit wir draußen auf das Taxi warten konnten.
Er zog mich zu sich unter den Regenschirm und schmiegte sich an mich so das ich nicht mal die Chance hatte nass zu werden. Es herrschte peinliche Stille zwischen uns worüber ich irgendwie dankbar war denn die Müdigkeit überkam mich schlagartig wieder.


Durch ein Schulterzucken rüttelte Junhyung mich wach. Ich war an seiner Schulter im stehen eingeschlafen. Verwirrt schaute ich um mich. Wir standen immer noch vor dem B2ST Dorm nur diesmal befand sich ein Taxi vor unsrer Nase. Ich lief erleichtert drauf zu und drehte mich nochmal zu Junhyung um mich von ihm zu verabschieden. Als ich ihn so stehen sah schoss mir Augenblicklich ein Bild durch den Kopf. Ein Dejavu ließ mich inne halten. Schlagartig fiel es mir ein. Der Junge mit dem ich vor ein paar Wochen zusammen gestoßen war und meine Tasche kaputt gemacht hat. Ich sah das Bild von Junhyung ganz klar vor mir, wie er in einer langen schwarzen Mantelähnlichen Jacke und einem Regenschirm vor mir stand und mir seine Reinigungsrechnung aufdrücken wollte. Ich schüttelte kurz den Kopf um meine Gedanken wieder frei zu bekommen und wandte mich dann wieder dem Taxi zu. Ich stieg ein und versuchte mich genauer an den damaligen Vorfall zu erinnern da ich mein positives Bild das ich mir gerade von Junhyung gemacht hatte nicht so schnell zerrstören lassen wollte. Als ich ihm etwas befangen zum Abschied winkte starrte er mich vielsagend an. Er drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort in den Dorm.