~Minas Sicht~

"Aish zum Teufel" fluchte ich. Als ich im Sommerregen von der Schule in unsre Bar rennen musste. Ich hatte nur eine Jeanshotpants mit Hosenträger und eine weiße Bluse an die im Regen durchsichtig wurde und meinen Türkisen BH zum Vorschein brachte.



Mit meinen Schwarzen Chucks rannte ich durch die Pfützen und hielt mir meine Tasche vor die Oberweite. Ich achtete nicht darauf wo ich hinrannte hauptsache ich kam endlich bei unsrem Stammtreffpunkt an wo mich meine Freunde schon erwarteten. Wie nicht andrers zu erwarten stieß ich mit jemandem zusammen und verlor das Gleichgewicht. Ich fiel auf mein Hinterteil und verlor dabei meine Tasche. Sie landete ein Stück neben mir auf der Straße. Ich wollte gerade danach greifen als ein LKW darüber fuhr und mich zur Krönung noch völlig Nass spritze. Ungläubig sah ich zu dem Überresten meiner Tasche. Langsam rappelte ich mich auf, ignorierte das wütendende gefluche des Junges mit dem ich zusamme gerempelt war. Ich lief auf die Straße um die Überreste meiner Tasche aufzusammeln. Tränen standen in meinen Augen. -Kaputt meine Tasche war Kaputt-
Plötzlich riss mich lautes Hupen aus meinen Gedanken. Jemand griff mir um die Taille und zog mich zurück wärend er etwas unverständliches zischte, was höchst wahrscheinlich ein Fluch war.
"Was ist los mit dir Mädchen" schrie der fremde mich an als er mich von der Straße gezogen hatte auf der gerade das Auto vorbei rauschte das mich beinahe Überfahren hätte. Ich starrt die Überreste meiner Stofftasche an die ich noch zu fassen bekommen hatte. Der Junge drehte mich um damit ich ihn ansehen musste. Es verschlug mir kurz die Sprache. Der Junge sah atemberaubend aus und zugleich war er voller Dreck und total durchnässt da er scheinbar auch in der Pfütze gelandet sein musste.Dennoch ließ in das nicht weniger gut aussehen.
"Das ist doch nur ne Tasche und zudem nicht mal ne hübsche" sagte er als wolle er mir klar machen das ich Verrückt sei. Ich starrte ihn entsetzt an. "Die Tasche hat mir meine Mutter gemacht" brachte ich mühsam hervor. Er zuckte gleichgültig die Schultern und wich mit seinem Blick aus.
"Soll sie dir eben ne neue machen. So schwer kanns ja nicht gewesen sein bei der Qualität die sie erwiesen hatte" erwiederte er belanglos. Ich hielt die Luft am um ihn nicht laut anzuschreien.
"Meine Mutter ist seit acht Jahren tod" murmelte ich, einer Heulattacke nah.
-Jede andere Tasche hätte einen LKW Angriff auch nicht überlebt- fügte ich in Gedanken noch hinzu.
"Dann pass das nächste mal einfach auf wo du hinläufst" erwiederte er kalt. "Übrigends die Reinigungsrechnung werde ich dir zukommen lassen also geb mir bitte Name und Adresse"
Ich schaute ungläubig auf. Mittlerweile hatte er seinen Regenschirm wieder aufgehoben und sein Handy gezuckt, breit meine Daten abzuspeichern. Meine Augen verengten sich vor Zorn und statt einer Antwort ließ ich ihn im warsten Sinne des Wortes einfach im Regen stehen. Statt mir hinterher zu laufen wie ich es erwartet hatte blieb er stehen. Unsicher was er vorhatte lief ich einfach weiter in die Richtung der Bar.
Auf dem Weg dorthin konnte ich nicht aufhören an die Situation von eben zu denken. Die Wut übertrumpfe die Trauer um das Andenken meiner Mutter.

In unserer Stammbar angekommen bestellte ich mir zu erst eine Limo und gesellte mich dann zu meinen Freunden. Meine Clique bestand aus 4 Leuten (mich nicht mitberechnet), die unterschiedlicher garnicht sein konnten. Als ersten und ältesten hätte wir Simon, er kommt aus Amerika, ist farbig und 22Jahre alt er ist wie ein Vater für mich. Claire ist seine Schwester mit ihren 17Jahren konnte sie aber schon ganz schön aufmüpfig sein was manchmal nerivg war und uns oft in schwierigkeiten brachte. Dann gab es da noch meine beste Freundin Sayuri ebenfalls 17Jahre alt. Sie schwärmte seit geraumer Zeit für Simon, was er natürlich nicht wusste und sie würde mich umbringen wenn ich mal wieder Amor spielen würde, wobei ich nur allzu bekannt für meinen Verkupplungskünste bin. Und last but not least Yongguk mein bester Freund, er steht bei mir an erster Stelle, viele halten uns für ein Päärchen da wir unzerrtrennlich sind doch damit lagen sie falsch. Yongguk ist seit 5Jahren immer an meiner Seite, bot mir halt wenn ich ihn am meisten brauchte und ermutigte mich wieder aufzustehen wenn ich hinfiel. Er war einfach immer präsent, immer Start klar. Ein leben ohne ihn mochte ich mir nichtmal vorstellen. Am meisten dankte ich ihm dafür das er mich davor bewahrt hat mich komplett lächerlich zu machen. Als ich herrausfand das mein Ex-Freund mich mit meiner früheren besten Freundin betrogen hatte war er da und hielt mich zurück als ich drauf und dran war eine rießen Szene zumachen. Und auch heute noch ist er an meiner Seite sobald die beiden sich im Klassenzimmer mal wieder halber auffrassen oder ich ihnen außerhalb der Schule begegnete.

"Naa Prinzessin" rief Yongguk schon von weitem. Er schaffte es mit dem bloßen Klang seiner Stimme mir ein lächeln ins Gesicht zu Zaubern.
"Gleicht eher einer nassen Katze als einer Prinzessin" kicherte Claire. Simon und Sayuri schauten mich nur mitleidig an.
Yongguk hatte mir vor langem einemal den Spitznamen -Prinzessin- gegeben da er meinte ich würde rein Optisch der Vorstellung einer Prinzessin entsprechen aber Charakterlich sei ich viel zu Verpeilt. Er hatte mir wie immer einen Platz neben sich freigehalten. Er rutschte nichteinmal rüber obwohl ich total durchnässt war, stattdessen legte er einen Arm um meine Schulter und zog mich an sich.
"Hey Leute" begrüßte ich sie Atem los. Statt einer Antwort schauten sie auf meine Hände in der sich immer noch die Überreste meiner Tasche befanden. Ich zuckte mit den Schultern. Mir war schon vor einer Weile die lust daran vergangen mich weiter darüber aufzuregen, also beließ ich es dabei.
"Was gibts neues?" fragte ich in die Runde.
"Wir bekommen nächste Woche vier neue in die Klasse" informierte mich Sayuri voller ehrfurcht in der Stimme.
Verwundert schaute ich sie an. Müsste ich davon nicht eigentlich etwas wissen? Immerhin gingen wir in die selbe Klass.
"Wir haben Mrs.Wong getroffen als du schon bei deiner Nachhilfestunde warst" erklärte Claire. Ich nickte, das leuchtete ein.
"Also Jungs? Haben sie was drauf?" fragte ich automatisch. Sayuri machte große Augen und nickte als wäre sie besessen. Claire lachte auf.
"Momentmal....! Warum gleich vier?" ich stuzte.
"Eigentlich sind es sechs, die andern zwei wurden in die ohnehin schon überfüllte Parallelklasse von euch gequetscht, zum Ausgleich" fügte Yongguk lässig hinzu.
"Aha. Und wer sind die Typen?"
"Scheinbar eine Boyband. Sie hatten vor einem Jahr ihr debut" erwiederte er.
Das Idole bei uns zur Schule gingen war für uns nichts neues. Die meisten verhielten sich eigentlich ganz normal, nur hin und wieder gab es ein paar von ihnen die meinten sie müssen den coolen raushängen lassen und dementsprechend unfreundlich gingen sie dann auch mit ihren Mitschülern um. Dann gab es wiederrum die Abgehobenen die Stunde für Stunde von ihren Bodyguard abgeholt wurden und wärend einer Mathestunde das Essen geliefert bekommen. Sie waren die schlimmsten und zum Glück auch die seltesten. Ich sandte ein Stoßgebet an den Himmel das uns das nicht wiederfahren würde.
Die andern unterhielten sich weiter darüber wie die Band heißen könnte und wie sie wohl aussehn werden aber ich hörte nur noch mit einem Ohr zu. Viel mehr konzentrierte ich mich auf die Sms die ich von Yongguk bekommen hatte. Er hatte sie mir schon heute Morgen geschickt aber ich habe sie jetzt erst Empfangen.
In der Sms stand...

Muss mit dir reden,
halt es nicht mehr aus!
Du weist bescheid.

Voller Sorge blickte ich zu ihm rüber. Er bemerkte es nicht und schien weiterhin bei den andern im Gespräch zusein.
Er musste wieder probleme mit seinem Drogenabhängigem Freund haben der sich schon mehrmals Umbringen wollte, anders konnte ich mir die Sms nicht erklären. Doch zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht dass das ganze noch viel schlimmer war als vermutet.