Chapter 7

Wenn ich du wäre

Silhouetten von Gebäuden erstreckten sich am Horizont und blinken mit leuchtenden Farben als sie den endlosen Himmel von Seoul am Freitag Abend erreichten. Deine Finger ans kalte Glas gepresst, als du die wunderbare Aussicht in deinen Gedanken auf saugtest. Dein Kopf wippt zurück, weg von der atemberaubenden Aussicht, als dein Handy anfing zu klingeln.

Mit leichten Schritten nähertest du dich dem aus Holz gemachten Kaffeetisch, holst nach deinem Handy aus und drückst es gegen dein Ohr.
 

„Hallo?“ fragst du.

„Hey ____,“ sagte eine vertraute Stimme. „Ich bin es, Chen.“

Du warst dabei aufzulegen, als er hastig sprach:

„Bevor du auflegst, ich wollte dich nur wegen der Scheidungspapiere fragen.“

Du schlucktest bevor du fragtest: „Scheidungspapiere?“

„Yeah,“ antwortete Chen. „Wir müssen uns nur noch ein letztes Mal treffen um die Papiere zu legalisieren.“

Ein Moment der Stille kehrte ein und Chen wunderte sich ob ich bereits aufgehangen hatte oder nicht.

„Okay,“ antwortest du.

Du legtest auf.

Du fühltest wie ein paar Arme dich von hinten umarmten, dich in eine warme und komfortable Umarmung ziehen. Du drehtest deinen Kopf um Chanyeol auf dich hinab lächeln zu sehen.


„Du bist von der Arbeit zurück,“ sagtest du.

„War das Chen?“ fragte Chanyeol.

Du nicktest.

„Ist es wegen der Scheidungspapiere?“

„Yeah,“ sagtest du mit zitternder Stimme. „Chen will sich treffen um es legal zu machen.“

Die Worte kamen mehr nieder geschlagen heraus, als es eigentlich gemeint war. Jede Silbe angespannt und getränkt mit Tränen.

„Es ist in Ordnung,“ sagte Chanyeol, dich immer noch in seinen Armen haltend. „Was auch immer passiert, ich werde für dich da sein.“

„Danke sehr,“ schlucktest du und eine Träne lief deine Wange herunter.

Endlich verstand Chen was es bedeutete, als du zu ihm sagtest, wie sehr du dir gewünscht hast, das er an deiner Stelle wäre und ihr getauscht hättet.

Jetzt als er die Hand des Rechtsanwalts dir die Papiere und den Kugelschreiber geben sah, ist dein Gesicht ausdruckslos. Er kann endlich die Realität des Moments fühlen. Sein Kopf drehte sich und er wollte aufwachen. Er will das alles zurück kehrt, so wie es war – zu ihm, den ganzen Tag im Büro arbeitend und nach Hause kommend zu deinen komfortablen und deinem tollem Essen.

Er will es sich nicht erlauben das zu glauben.

Als er dich vorsichtig begutachtete, bemerkte er Dinge die er vorher nicht mal wahr genommen hatte. Die raffinierten Strähnen in deinen langen Haaren. Die Art wie du dir auf die Lippe beißt wenn du dich auf etwas konzentriertest. Er schaute dir zu, als du den Stift anhebst und dir die Papiere durch last, gedruckt auf abgenutztem Papier. Er will die Papiere an sich nehmen und sie zerschreddern. Er ist im Inbegriff auf die Knie zu gehen und zu betteln – betteln um Vergebung.

Vielleicht wird er niemals auf dem richtigen Weg lieben, sowie ein Ehemann seine Ehefrau liebt, mit langen Lächeln, ausgetauscht zwischen Küssen die Nacht verbringend in den Armen des anderen, aber er braucht dich an seiner Seite, ihn unterstützen und ihnen auf den Beinen haltend wie du es tatest.

Chen zog ein komisches Gesicht als du die Papiere unterschriebst, das Geräusch des Kugelschreibers welches am Papier kratzte, schallte in seinen Ohren.

Der Rechtsanwalt lächelte.

„Seit beide Parteien unterschrieben haben, ist die Legalisierung rechtskräftig.“

Du warst miserabel gefüllt mit der falschen Hoffnung das Chen vielleicht der Beziehung noch eine Chance gegeben hätte. Aber du erinnertest dich das er wahrscheinlich seine neue Beziehung genießt mit Sua und vielleicht sogar irgendwie daran dachte ihr einen Antrag zu machen.

„Ich denke das war es,“ sagtest du, mit einem traurigen Lächeln im Gesicht.

„Ich denke auch,“ sagte Chen.

Ein Moment der Stille herrschte, als Chen einwarf: „Wenn du eine Fahrgelegenheit brauchst, kann ich dich nach Hause fahren, als gute Freunde.“

Du schüttelst den Kopf und sagtest: „Chanyeol wartet draußen auf mich.“

Chanyeol.

„Heißt das auf Wiedersehen?“ fragte Chen.

Nicht mal einen Moment der Zögerung war nötig und du nicktest.

Chen leckte sich über die Lippen bevor er weiter redete: „Denke daran ____, unsere Familien sind gute Freunde, also wenn du irgend etwas brauchst -“

Du bist kurz vorm weinen. „Hör zu,“ unterbrachst du ihn, beißt dir dabei auf die Lippen. „Nach dem allem hier will ich nichts mehr mit dir zu tun haben. Ich will keine Freunde sein. Ich will einfach nur alleine sein. Egal wie sehr du versuchst irgendwelche Dinge zu erwähnen, du hast mir immer noch mein Herz gebrochen.“

Chen schwieg.

„Ich bin dann weg,“ sagtest du.

Chen schaute zu wie du den Raum verließt.

„Wie ist es gegangen?“ fragte Chanyeol als du ins Auto stiegst.

„Es ging gut,“ lügst du.

Als Chanyeol dein Schmerz erfülltes Gesicht sah, nahm er deine Hand in seine, was dich einen Stich fühlen ließ, ein plötzlicher zusammen ziehender Schmerz in deinem Herzen.

Chen hat vorher niemals deine Hand gehalten.

„Es ist nun alles vorbei,“ sagte Chanyeol. „Wir können nun glücklich leben und vielleicht können wir irgendwann mal heiraten.“

Du lächeltest.

Du warst mehr dazu angehalten mit einem Mann verheiratet zu sein der so süß ist wie Chanyeol.

Vielleicht kommst du über Chen hin weg.

Aber es wird Zeit brauchen.

Chen nahm einen Schluck Alkohol, der bittersüße Saft, brannte sich in seinen Hals und Mund. Er sitzt auf einem Barhocker, vergiftet sich selbst mit Alkohol.

Sein Telefon klingelt.

Mit getrübter Sehkraft und zitternden Händen, fischte er sein Handy aus der Tasche.

Lee Sua

Er ließ einen Seufzer verlauten, schiebt sein Handy wieder zurück in die Tasche seiner Hose.

Er hebt die Flasche Bier zu seinen Lippen an, nahm einen großen Schluck vom stechenden Alkohol. Als er die kalte Glasflasche abstellte, wurden seine Augen größer, direkt neben ihm im Barhocker sitzend ein vertrautes Gesicht. Er kneift seine Augen zusammen, seine Sehfähigkeit total verwischt und nimmt die Person als dich war

Chen kicherte bitterlich und sagte zu sich selbst lallend die Worte: "Jetzt sehe ich schon Gespenster."

Ein weiterer Moment verging als er murmelte: "Es tut mir leid . _____"

Er ist nicht sicher ob er noch mit sich selbst sprach oder zu der Erscheinung von dir, doch bevor er sich noch selbst antworten konnte, liefen Tränen sein Gesicht herunter. Er wünschte sich das du dort wärst um seine ehrlichen Worte zu hören.

 "Es tut mir leid," sagte er, seufzte und dämpfte seine Worte. "Es tut mir leid! Bitte komm wieder zurück!"

Er spuckte mehr Entschuldigungen aus und herzzerreissende Worte, bevor er sein Selbstgespräch endete mit einem schlucken: "Lass uns irgendwann wieder trefen"

"In unserem nächsten Leben, laß uns als liebende wiedergeboren werden."

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Thank you!
Ju-Mie
I'm planning on updating this today. I hope can make it in time. But I will make sure to update at least until tomorrow :)

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