Chapter 6

Wenn ich du wäre

Danke das ich hier übernachten darf,“ sagtest du Chanyeol.
„Kein Problem,“ sagte er und zeigt dir ein warmes Lächeln.
Mit einer Decke um dich gewickelt und sitzend im Sessel, reicht dir Chanyeol einen Becher mit warmen Tee, wahrscheinlich Earl grey und lässt sich in den Sessel direkt gegenüber von dir fallen. Selbst in seiner Wohnung, seine Haare, eine verschlungene lose Masse und ein verbeultes weißes T-shirt, sah er immer noch zufriedenstellend aus.

„Ich werde morgen wieder weg sein, dann brauchst du dir keine Gedanken machen,“ sagtest du, einen Schluck nehmend von deinem warmen Tee.
„Nein,“ bestand Chanyeol darauf, der Blick aus Sorge wurde ersetzt von einem breiten grinsen.
Du zeigest ihm ein trauriges Lächeln. Chanyeol brauchte einen Augenblick bevor er all seinen Mut zusammen nehmen konnte und fragte: „Was ist zwischen dir und Chen passiert??“

Das Lächeln aus deinem Gesicht verschwindet, ein Schimmer von Niedergeschlagenheit blitzte in deinen trüben Augen auf.

„Es – Es tut mir leid,“ stammelte Chanyeol und rieb sich die Hinterseite seines Halses.

Du schütteltest deinen Kopf: „Es ist okay, wirklich. Ich denke du hast das Recht es zu wissen.“
Dein Atem stoppte für eine Sekunde als du tief inhaliertest. Du fingst an: „Chen will die Scheidung.“
Es brauchte noch einen tiefen Atemzug, bevor du weiter machen konntest und du sprachst weiter: „Er war wider vereint mit seiner ersten Liebe vor zwei Wochen. Er wollte die Scheidung, weil er lieber mit ihr sein wollte als mit mir. Ich habe wirklich gedacht das wir aneinander lieben könnten, aber es hat sich heraus gestellt das er mich nur wegen unserer Familien geheiratet hat.“

Chanyeol's Gesichtsausdruck wurde mürrisch, möglicherweise mürrischer als deiner.

Du sagtest weiter: „Ich werde wahrscheinlich zu meinen Eltern zurück gehen. Sie mochten Chen wirklich, also wette ich das sie sehr enttäuscht sein werden, das wir uns scheiden lassen. Ich denke wenn ich um Vergebung bitte, kann ich bei ihnen bleiben.“

Chanyeol ballte wütend seine Fäuste und knirschte mit den Zähnen.

„Ich werde auf dich aufpassen,“ verkündete er abrupt.

„Was?-“

„Vielleicht hat Chen dich schlecht behandelt, aber das werde ich nicht. Bleibe hier und lebe mit mit mir.“

Du kannst nicht ablehnen.

Es ist das Rascheln des Papiers welches zusammen gepackt wird in Ordnern und das gähnen der kaputten und ausgelaugten Arbeiter das Chen hört, wissend das seine Schicht vorbei war. Im Gegensatz zu den anderen Tagen, begeistert von der Idee nach Hause zu gehen und sich auf das Bett zu werfen, wollte er bleiben. Auch wenn er vier Stunden ohne Pause arbeitete, war er okay, weil es ihm eine Entschuldigung gab, nicht ins leere zu Hause zurück gehen zu müssen. Aber seine Gedanken wanderten wieder zu Sua, die wahrscheinlich gerade jetzt unten in der Lobby auf ihn warten würde.

Als er durch die endlos langen Flure trottete und die Treppen herunter zur Lobby, Sua ist, in der Tat nicht wirklich da. Er fischte sein Handy aus seiner Tasche heraus und ließ ein seufzen verlauten, nachdem er eine Nachricht von Sua gelesen hatte.

„Ich werde 15 Minuten zu spät kommen! Sorry!“

Während er verschwand, bemerkte er eine vertraute Person mit einem vertrautem Lächeln und vertrauten braunen Augen.

Er sah zu wie sein Gesicht fröhlicher wurde, als eine zierliche Frau durch die Eingangstür der Lobby kam, direkt in seine Arme. Ein Lächeln zog sich über Chen's Gesicht. Er wollte Chanyeol gerade gratulieren, seinen guten Freund und Kollegen dafür endlich eine Freundin gefunden zu haben, bis das Mädchen ihren Kopf leicht drehte und Chen's Augen sich in Horror und Erkenntnis weiteten.

Chanyeol's Freundin bist du.

Chen drehte seinen Kopf. Er wollte dich nicht mit Chanyeol sehen und wollte auch nicht das du und Chanyeol ihn seht.

„Wann unterzeichnest du die Scheidungspapiere?“ fragte Sua lässig, als wäre es normal das man täglich Scheidungspapiere unterzeichnen würde.

Am Essenstisch ausruhend, zauste Chen sein Haar: „Ich weiß es nicht.“

Sua stützte sich mit ihren Ellbogen auf der Küchentheke ab. „Du weißt es nicht?“ schnaubte sie. „Jongdae, es ist zwei ein halb Wochen her seit deine Frau gegangen ist und du bist immer noch nicht darüber hin weg?“

Chen schwieg als Sua zum Essenstisch kam und in den Sitz gegenüber von ihm fiel.

„Willst du kein neues Leben mit mir anfangen?“ fragte sie. „Ich dachte du liebst mich. Wenn du es nicht tust, kann ich auch einfach geh-“

„Nein“

Er wollte nicht alleine sein.

Sua lächelte. „Gut. Einmal die Scheidungspapiere unterzeichnet, werde ich mehr wie glücklich sein hier einziehen zu können.“

Chen schaute wie Sua das Haus verließ, den klirrenden Schlüsselbund in der Hand und die Tür hinter sich zuschlagend.

Chen hat dich wirklich niemals geliebt.

Aber warum vermisste er dich?

Jeden Tag kommt er nach Hause in ein leeres Haus, mürrisch und grau wie sein trauerndes Herz, mit keinem Lebenszeichen – kein brutzeln in der Pfanne und keine sanften Schritte wenn du den Korridor des Hauses entlang liefst. Das Haus war kein zu Hause mehr für ihn – Es ist ein Gefängnis.

Vielleicht hat er dich nicht geliebt, aber eine Sache war klar:

Er braucht dich

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Ju-Mie
I'm planning on updating this today. I hope can make it in time. But I will make sure to update at least until tomorrow :)

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