~Sahira's Sicht~

Ich spürte etwas an meinen Beinen und riss augenblicklich meine Augen auf. Gerade wollte ich nachdem etwas an meinen Beinen schlagen als ich sah des es eine kleine weiße Katze war. Vor erleichterung ließ ich mich wieder zurück gegen die Mauer sinken. Die Katze schmiegte sich schnurrend an meine Beine und sah mich dabei an.
"Du hast mich ganz schön erschreckt weist du das?" sagte vorwurfsvoll zu ihr, beugte mich dann aber doch lächelnd zu ihr um sie zu streicheln. Sie ließ sich meine Streicheleinheiten gefallen und ich genoss es ein wenig gesellschaft zu haben. "Na wo kommst du her kleine?" fragte ich sie auch wenn ich wusste das sie mir nicht antworten konnte.
Sie hatte weder ein Kennzeichen in den Ohren noch hatte sie ein Halsband. "So eine schöne Katze muss doch einen Besitzer haben" sagte ich mehr zu mir selbst. Ich streichelte sie noch ein paar Minuten und stand dann auf um meine Klamotten abzuklopfen.

Es musste bereits gegen zwölf Uhr Mittags sein, ich konnte nur hoffen das nicht allzuviele Leute gesehen hatten wie ich an der Mauer geschlafen hatte.Träge griff ich nach meinem Koffer und machte mich wieder auf den Weg richtung Stadtzentrum. Die Katze verfolgte mich ein Stück, ging dann aber scheinbar wieder ihren eigenen Weg. Ich musste öfter nach dem Weg fragen da ich nur Bruchteile vom Weg zu der Wohnung des Vemieters wieder in mein Gedächtnis rufen konnte. Die Leute waren sehr freundlich und halfen mir gerne, trotzdem war es ein weiter Weg. Und erst gegen 14Uhr stand ich dann endlich wieder vor seinem Haus. Voller zuversicht das es diesmal einfach gut gehen musste drückte ich auf die klingel. Zu meinem entsetzten meldete sich wieder die Frau. "Du schon wieder! Wir haben keine Zeit für deine problemchen!" zischte sie als ich nochmals nach ihrem Mann fragte. "Schatz wer ist das?" hörte ich eine Stimme im Hintergrund und dann legte die Frau plötzlich auf. Ihr Mann war also doch Zuhause und diese Frau ist einfach nur eine egoistische Hexe. Verzweifelt lehnte ich mich gegen die Hauswand. Ich würde wirklich gerne wissen was ein Mann an so einer Furie finden konnte. Gerade als ich mich auf den Weg machen wollte um doch nach einem billigen Hotel zu suchen öffnete sich die Haustür. Ich drehte mich hoffnungsvoll um und ein Mann mitte dreißig kam auf mich zu. "Sahira?" fragte er. Ich nickte nur und sah ihn hoffnungsvoll an. "Hier dein Schlüssel für die Wohnung, die Adresse weist du ja und tut mir leid wegen meiner Frau sie ist extrem eifersüchtig was andere Frauen angeht" er übergab mir einen Schlüssel. "Ehm okay" sagte ich nur perplex. "Tut mir leid wenn sie dir schwierigkeiten bereitet hat. Ich wünsche dir noch einen schönen Aufenthalt in Seoul" sagte er und ging dann wieder zurück ins Haus.

Erleichtert hielt ich den Schlüssel vor meine Augen. "Endlich" sagte ich zu mir selbst und ein zufriedenes lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit. Die erleichterung war so groß das ich jetzt endlich wieder zuversichtlich nach vorn Blicken und den schrecklichen Start in Seoul hinter mir lassen konnte. Voller tatendrang griff ich nach meinem Koffer und machte mich auf den Weg zu der zweiten Adresse die meinte Tante mir gegeben hatte.


 

Ausgepowert und verschwitzt erreichte ich gegen Abend die Ferienwohnung. Das Seoul groß ist wusste ich ja aber dass man sich so oft verirren konnte hätte ich nicht gedacht und das obwohl ich nachdem Weg gefragt hatte. Als ich die Tür öffnete traf mich fast der Schlag. So etwas hatte ich noch nie gesehn. Die Wohnung war rießig und zudem hatte sie die tollsten luxussachen am start. Meine Tante zahlte mir die Wohnung und wollte mir scheinbar etwas gutes tun-, und auch wenn ich ihr dankbar war fand ich  das sie einwenig übertrieb-, da ich diese Wohnung ja allein bewohnen würde.



Vorsichtig durchquerte ich den Wohnbereich und ging richtung Schlafzimmer, ich hatte Angst irgendetwas schmutzig oder kaputt zu machen. Im Schlafzimmer erwartete mich dasselbe Bild.

Ein rießiges Bett das für mich allein viel zu groß war und alles war so ordentlich das ich mich schon garnicht traute etwas anzufassen. Vorsichtig legte ich meine Sachen ab und ging dann ins Badezimmer das neben an lag. Ich kramte frische Klamotten und alles was ich brauchte aus meinem Koffer und gönnte mir eine warme Dusche.
Als ich fertig war ließ ich mich frisch, sauber und guten Gewissens auf das übergroße Bett fallen. Ich war fix und fertig und hatte nicht einmal mehr die Kraft mir Bettwäsche aus dem Schrank zu holen, doch noch bevor ich darüber nachdenken konnte war ich eingeschlafen. Auf einem weichen Bett verbrachte ich die zweite Nacht in Seoul.



Am nächsten Tag machte ich mich daran das Internet zu durchforschen-, mit dem Computer der glücklicherweise mit in der Wohnung enthalten war. Ich durchsuchte alle Seiten die über die neusten Auftritte und Termine von B.A.P berichteten. Zuhause hatte ich mich zwar schon einwenig informiert aber ich konnte mich nicht mehr an den genauen Termin der Autogrammstunde erinnern-, ich schätze auf übermorgen aber im Internet stand es sei schon morgen. Ich arbeitete mich den ganzen Tag durch das Internet und ging schon früh schlafen um mich auf den morgigen Tag vorzubereiten. Nicht mehr lange und der erste Schritt wäre getan, sie würden Ruby kennenlernen das hatte ich mir geschworen.






Ich drängelte und quetschte mich durch die Menschenmasse vor dem Einkaufszentrum. Ohne jede Rücksicht wurde ich weggestumpt und teilweise sogar getreten. Fassunglos starrte ich einen aufdringlichen Fan neben mir an. "WAS IST DEIN PROBLEM?" schrie sie wütend und trat kräftig auf meinen Fuß. "Du bist mein problem" antwortete ich genauso wütend zurück. Vom friedlichen zusammenhalt der Fans von dem immer gesprochen wurde war hier nicht mehr viel übrig. Alle wollten sie ein Autogramm und dabei verhielten sie sich als ginge es um Leben und Tod. Als ich es endlich ins Einkaufszentrum geschafft hatte wurde es etwas ruhiger und umso weiter ich zu den Tischen vordrang umso weniger tumult war los. Ein Mädchen vor mir drehte sich zu mir um. "Wie lang bist du schon ein Baby?" fragte sie und lächelte mich dabei freundlich an. "Ähhh Baby?" fragte ich irritert. Fassunglos starrte sie mich an und drehte mir dann einfach wieder den Rücken zu. Ich zischte genervt "Danke auch" murmelte ich gereizt. Ich wusste ehrlich gesagt nicht wie ich die Fans einschätzen sollte aber meiner Meinung nach wäre Ruby ziemlich enttäuscht gewesen wenn sie diesen mieserablen zusammenhalt sehen würde.
Als ich endlich an den Tischen ankam kramte ich hektisch meine Briefe aus der Tasche. Ich stand vor dem Tisch hinter dem ein gutaussend blonder Junge saß und mich fragend ansah. "Die wollte ich euch geben, meine kleine Schwester hat sie geschrieben" plapperte ich hektisch drauf los-, ich hatte Angst das mir die Zeit nicht reichen würde. Lächelnd nahm der Junge die Briefe entgegen. "Vielen dank"murmelte er. Ich holte noch schnell die Bilder raus und überreichte sie ihm ebenfalls. Als ich alles erledigt hatte trat ich zurück um andere Fans vorbei zu lassen. Verwundert sah mich der blonde Junge an, er hatte wohl gedacht das ich zusätzlich auch noch ein Autogramm wollte. Ich wollte gerade wieder gehen als ich sah wie er die Briefe und die Bilder einem Mitarbeiter gab der sie auf einen Tisch mit weiteren Geschenken legte. Fassungslos sah ich zu wie die Bilder immer mehr zwischen den andern Geschenken zerquetsch wurden. Die Bilder-, das einzige was von Ruby noch blieb. Automatisch stauten sich Tränen in meinen Augen an. Wütend stieß ich den Fan weg der vor dem blonden Jungen auf sein Autogramm wartete.
"Gib es mir zurück!" schrie ich ihn wütend an. Überrascht sah er auf und blickte mich fragend an. "Die Briefe und die Bilder!" schrie ich. Es wurde ruhiger um uns herum. Die andern Jungs starrten mittlerweile auch zu uns. "Ihr habt sie nicht verdient!"
Protest gemurmelt und beleidigungen gingen durch die Reihen der Fans. Sie verstanden nicht wie ich so mit ihren Idols reden konnte. Tränen liefen mir über die Wange.
"Meine Schwester..." ich schnappte nach Luft. "Sie wollte sie euch persönlich überreichen" meine Stimme brach bei den letzten beiden Wörtern. "Aber der Tumor..." meine Stimme verzagte vollkommen und ich konnte nicht weiter sprechen, stattdessen wurde ich von meinen Tränen überwältigt. Ich senkte meinen Kopf und ließ meine Haar vor mein Gesicht fallen damit mir nicht jeder ins Gesicht sehen konnte.
Langsam erhob sich der blonde Junge vor mir und legte mir einen Arm auf die Schulter. "Tut mir leid das wussten wir nicht" flüsterte der Junge mitfühlend. Meine nerven lagen blank. Wie konnte ich nur vor so vielen Leuten die kontrolle verlieren. "Ich geh mal kurz mit ihr raus" sagte der Junge und legte seinen Arm um meine Schultern.
"Yong Guk du kannst jetzt nicht einfach gehn" sagte einer der anderen und stand ebenfalls auf.
"Ich beeil mich versprochen" sagte er und lief mit mir richtung Hinterausgang. Draußen ließ er mich los und stellte sich mir gegenüber. "Sooo, gute Show muss man dir lassen" sagte er plötzlich. Verwundert starrte ich ihn an. "Was?" fragte ich verdutzt und versuchte meine Tränen in den Griff zu bekommen.
"Wo hast du so gut Schauspielen gelernt? Ich weis ja das Fans sich einiges einfallen lassen um ihren Idols ganz nah zu sein aber Hut ab ich hätte dir die Nummer fast abgekauft!" lachte er. Fassungslos starrte ich ihn an.
"Du hast mich ganz schön blöd aussehn lassen kleine, wenn du deinen Idol keine Schande bringen willst dann solltest du soetwas lieber lassen" fügte er hinzu. Mein Körper began zu zittern vor Wut. "Also bring so ne Nummer nich nochmal verstanden" sagte er und wollte wieder rein gehn. Doch bevor er sich vom Fleck bewegen konnte klatsche meine Handfläche in sein Gesicht. "Arsch!" schrie ich. Mit geweiteten Augen sah er mich an. "Wäre ich ein Fan hätte ich ein Autogramm verlangt, mich interessiert eure Karriere genauso wenig wie ihr mich interessiert! Ich versteh nich wie ihr die Vorbilder meiner Schwester sein konnten ihr seit nur arrogante, eingebildete Idioten!" schrie ich und ließ ihn dann ohne weiteres dort stehen. Außer mir vor Wut vergaß ich dabei sogar die Briefe und Bilder die ich eigentlich zurückholen wollte.