Nachrichten

Tell me what to do

Hallöchen :) 
Ich melde mich nach langer, langer Zeit wieder mit einem neuen Kapitel. Leider bin ich gerade mit meinem Studium ein wenig im Stress, weswegen ich einfach nicht mehr so häufig zum Schreiben komme. Ich hoffe ich versteht das . Naja jetzt wünsche ich auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen 
Liebe Grüse 
ScentlessFlower
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Erschöpft schlug ich die Augen auf. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich verschlafen hatte. Eigentlich sollte ich gerade in diesem Moment in einer Vorlesung sitzen. Großartig! Anwesenheit war diesem Professor wichtiger als jede Klausur. Ich hatte keine andere Wahl, als ihm nachher eine Mail zu schreiben und ihm eine Ausrede vorzulegen, die er hoffentlich schlucken würde. 
Stöhnend setzte ich mich auf und fuhr mir durch die Haare. In meinem Kopf ging ich die gestrigen Ereignisse noch ein Mal durch. Nachdem ich mich mit Minho gestritten hatte, hatte Taemin mich nach Hause gefahren. Er hatte sich wirklich rührend um mich gekümmert. Während der gesamten Fahrt hatte er sich mein Geheule angehört, mir gut zugeredet und mir tröstende Worte geschenkt. Er hatte mir sogar angeboten, bei mir zu bleiben. Da mein Goshiwonzimmer jedoch sehr klein war, hatte ich das Angebot abgelehnt. Sein Angebot mich mit in den Dorm zu nehmen, sodass ich nicht allein sein musste, hatte ich ebenfalls ausgeschlagen. Im Dorm wäre ich nur auf Minho getroffen, was jetzt gerade eher Contra produktiv gewesen wäre. 
Allein in meinem Zimmer angekommen, hätte ich mich dafür, dass ich Taemins Angebote ausgeschlagen hatte, direkt in den Hintern treten können. Kaum war ich allein, hatte ich das Gefühl, die Decke fiele mir auf den Kopf. Hatte ich Minho wieder verloren? Wieso hatte es mich überhaupt so mitgenommen, dass Taemin nach unserer Vergangenheit gefragt hatte? Eigentlich sollte mir das alles doch gar nichts mehr ausmachen. Immerhin hatten mich die komplette letzte Woche über alle möglichen Menschen nach Minho gefragt. Wieso also jetzt plötzlich? Jetzt wo ich Minho endlich wieder hatte und alles bergauf zu gehen schien. 
Ich setzte mich auf und griff nach der Wasserflasche, die neben meinem Bett stand. Ich nahm einen Schluck Wasser und merkte, wie durstig ich doch war. Anscheinend hatte ich gestern mehr geweint, als gedacht. Nicht nur war ich durstig, auch fühlten sich meine Augen trocken an und brannten bei jedem Blinzeln. Auch ohne in den Spiegel zu schauen wusste ich, dass meine Augen schrecklich rot und verquollen sein mussten. In wenigen Schlucken trank ich die Flasche leer. Nachdem mein Durst gestillt war, pfefferte ich die Flasche auf den Boden und suchte nach meinem Handy. Da ich es gestern Abend nicht mehr eingesteckt hatte, war der Akku komplett leer. Entsprechend musste ich mein Handy erst mal aufladen. Ich nutzte die Zeit, die es brauchte um mir etwas zum Essen zu machen. Ich holte mir ein paar Eier aus dem Kühlschrank, welcher unter meinem Schreibtisch stand und ging in die Küche. Dort war Gott sei Dank niemand, sodass ich in Ruhe meine Eier braten konnte und niemandem meinen derzeitigen Zustand erklären musste. 
Zurück in meinem Zimmer setzte ich mich mit meinem Essen aufs Bett. Ich zog mein Handy am Ladekabel zu mir und schaltete es ein. Als ich es anschaltete und sich das alte Ding endlich mit dem Wlan verband, bekam ich sofort haufenweiße Nachrichten zugestellt. Die meisten waren von meinen Freunden, die sich Sorgen machten, weil ich heute zu keinem meiner Termine gekommen war und nun auch nicht in der Vorlesung saß. Erfreulicherweise hatte ich auch mehrere Nachrichten von Taemin. Auch Minho hatte mir geschrieben, was mich doch ein wenig ängstigte. Was, wenn er mir nichts Positives geschrieben hatte? Ich übersprang also erst Mal seine Nachrichten und ging direkt dazu über Taemins Nachrichten zu lesen. 

Hi Mina…
Ich hoffe dir geht es wieder besser. Melde dich bei mir, wenn du wach bist, ok?! 
Du kannst dich auch einfach dann melden, wenn du wen zum Reden brauchst. Ich habe immer ein offenes Ohr für dich…
Wir könnten was zusammen essen gehen… Oder einen Kaffee trinken…
Ich hoffe ich nerve dich nicht… :/ Wie gesagt, melde dich einfach bei mir! 

Ich konnte gar nicht anders, als dümmlich zu grinsen, während ich die Nachricht las. Irgendwie war es ja schon ziemlich süß, wie lieb sich Taemin um mich kümmerte. Noch dazu brachten seine süßen Nachrichten mein Herz dazu, schneller zu schlagen. Irgendwie freute ich mich richtig darüber, dass er mir vorgeschlagen hatte, etwas zu unternehmen. Ich hatte so oder so schon nach einem Vorwand gesucht, ihn wieder zu treffen. Entsprechend schrieb ich ihm auch sofort eine Antwort.

Hi Taemin 
Noch mal Danke für gestern. Ich weiß wirklich nicht, was ich ohne dich getan hätte…
Du mich nerven? Ich habe eher gedacht, dass ich dich mit meinem Geheule nerve… 
Ein Kaffee klingt nicht schlecht… Aber gegen Abendessen hätte ich auch nichts ;) Wann hast du denn Zeit? 
LG Mina

Noch immer grinsend schickte ich meine Nachricht ab. Das Grinsen wurde mir jedoch aus dem Gesicht gewischt, als mir klar wurde, dass jetzt der anstrengende Teil des Tages anstand. Immerhin musste ich jetzt langsam aber sicher Minhos Nachricht lesen. Mein Herz schlug aufgeregt in meiner Brust, während mein Finger über seinem Chat schwebte. Ich traute mich einfach nicht, die Nachrichten zu öffnen. Was wenn er den Kontakt mit mir nicht mehr haben wollte? Ich atmete tief durch. Alles hin und her Denken brachte jetzt auch nichts mehr. Das Beste wäre, es einfach schnell hinter mich zu bringen. Als würde ich ein Pflaster abreißen. Ich klickte schnell auf die Nachricht, um es hinter mich zu bringen und las mit aufgeregt klopfendem Herzen: 

Hey Mina… 
Ich weiß nicht so genau, wie ich anfangen soll. Aber ich glaube eine Entschuldigung wäre angebracht. Ich weiß nicht wirklich, was gestern passiert ist, aber ich habe das Gefühl, als wäre ich schuld daran… Es tut mir wirklich Leid…
Du hast Recht gehabt. Ich hätte die von Anfang an alles erklären sollen. Dann wären wir nicht in dieser Lage. Ich würde das gerne gut machen und dir endlich die Erklärung geben, die du verdient hast.
Wenn du es hören willst und bereit bist, mir zu verzeihen, dann komm heute Abend um acht zu dem Restaurant, wo wir nach der Aufnahme der Sendung gemeinsam mit den Anderen gegessen haben. Ich werde auf dich warten. 

Als ich den Text zu Ende gelesen hatte, staunte ich nicht schlecht. Anscheinend hatte Minho wirklich über das nachgedacht, was ich ihm gestern an den Kopf geworfen hatte. Er war anscheinend nicht mal sauer, dass ich ihn so vor den Kopf gestoßen hatte. Für mich war sofort klar, dass ich heute Abend zu dem Treffen gehen würde. Immerhin wollte ich eine Erklärung und um ehrlich zu sein, war ich mittlerweile der Meinung, dass auch Minho eine Erklärung für mein gestriges Verhalten verdient hatte. So würden wir uns heute alles von der Seele sprechen können. Das wurde auch langsam mal Zeit. Wir hatten, seit unserem Wiedersehen, beide unsere Gefühle geschluckt, anstatt einmal klar Text zu sprechen. Schnell schrieb ich ihm eine kurze Antwort und begann dann die Nachrichten meiner Kommilitonen zu beantworten. 

Nach dem das erledigt war und ich mein Frühstück auch zu Ende gegessen hatte, packte ich meinen Laptop und meine Unterlagen für die Universität zusammen. Ich hatte zwar die Vorlesung verpasst, aber lernen musste ich trotzdem. Da ich in meinem Zimmer jedoch nicht viel Platz hatte, lernte ich meist in einem Café, das direkt um die Ecke war. Da ich, bevor ich mich mit Minho treffen würde, noch ein Mal nach Hause kommen würde, machte ich mir nicht die Mühe mich herzurichten. Ich zog mir einfach ein T-Shirt und eine bequeme Jeans an, band meine Haare zu einem Zopf und verließ das Goshiwon.

Im Café angekommen begrüßte mich die Besitzerin freundlich und fragte mich, ob ich das Übliche wolle. Ich nickte nur und setzte mich schon mal an meinen üblichen Platz. Noch während ich meine Unterlagen auf dem Tisch ausbreitete, wurde mir mein Getränk gebracht. Ich bedankte mich höflich und wandte mich dann wieder meinen Unterlagen zu. 

Doch ehe ich auch nur meinen Laptop aufklappen konnte, sah ich aus dem Augenwinkel, wie jemand an meinen Tisch trat. Ich schaute verwundert auf und staunte nicht schlecht, als ich Seoyoung direkt vor mir stehen sah. 
„Mina? Was machst du denn hier?“, fragte die junge Frau vor mir. 
„Ähm… ich muss lernen.“, meinte ich. 
„Geht es dir denn gut? Du warst heute nicht in Professor Shins Vorlesung.“, sagte Seoyoung besorgt. 
„Mir ging es nicht so gut.“, murmelte ich. Um ehrlich zu sein hatte ich keine Lust mit Seoyoung zu sprechen. Ich hatte wichtigeres zu tun, als einer Person, die ich kaum kannte, zu erklären wieso ich nicht bei einer Vorlesung war. 
„Ach wirklich? Geht es dir denn besser?“, fragte sie weiter und setzte sich, ohne zu fragen einfach mit an meinen Tisch. 
„Sonst wäre ich ja nicht hier.“, meinte ich und versuchte nicht mal zu verbergen, dass ich sie eigentlich nicht hier haben wollte. 
„Stimmt.“, stimmte die junge Frau mir zu: „Wenn du beim durchgehen der Folien irgendwelche Fragen hast, kannst du mich gerne fragen.“ 
„Danke, aber ich glaube ich komme klar.“, murmelte ich und hoffte, Seoyoung hätte den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden. Doch ich hatte mich geirrt. Sie blieb weiterhin bei mir am Tisch sitzen und plapperte unaufhörlich. Ich versuchte sie so gut ich konnte zu ignorieren, doch wann immer ich mich meinen Unterlagen zuwenden wollte, fragte sie mich irgendwas oder bestand darauf, dass ich an unserem „Gespräch“ teilnehmen müsse. 

Nachdem sie nach einer halben Stunde immer noch nicht verstand, dass ich gerade etwas zu tun hatte, platzte mir der Kragen: „Seoyoung, ich weiß nicht, ob du es sehen kannst, oder nicht, aber ich habe etwas zu tun.“ 
Die junge Frau schaute mich unverwandt an und strich dich eine Haarsträhne hinters Ohr, ehe sie meinte: „Das kann doch warten. Ich finde wir sollten uns besser kennenlernen. Ich meine, wir sitzen jede Woche in der gleichen Vorlesung und kannten bis vor kurzem nicht ein Mal unsere Namen.“
Ich warf ihr einen bösen Blick zu und meinte: „Wir können uns auch besser kennenlernen, nur eben nicht jetzt. Ich habe wirklich noch einiges an Arbeit vor mir.“ 
Die junge Frau vor mir zog eine Schnute und wollte gerade weitersprechen, als mein Handy klingelte. Ich schaute wütend auf das Telefon. Wieso konnte ich heute keine zwei Minuten arbeiten ohne unterbrochen zu werden? Ohne auf das Display zu schauen nahm ich den Anruf entgegen und bellte ein grobes: „Hallo.“ 
„Mina?“, hörte ich Taemins verwirrte Stimme am anderen Ende der Leitung: „Störe ich gerade?“
Ich warf einen kurzen Blick zu Seoyoung, die plötzlich viel aufmerksamer wirkte, als noch vor ein paar Sekunden. Irgendwas in dieser Frau war mir nicht so ganz geheuer.
„Ach nein gar nicht“, meinte ich: „Was gibt es denn?“
„Ich habe gerade ein wenig Zeit und wollte fragen ob du ganz spontan Lust hast einen Kaffee mit mir trinken zu gehen.“, meinte der junge Mann. 
Ich biss mir auf die Unterlippe. An sich würde ich nicht lieber tun, als mein Zeug zusammen zu packen und Taemin zu sehen. Aber ich hatte noch einiges für die Uni zu tun. Mal ganz abgesehen davon, dass ich das Gefühl hatte, als würde ich Seoyoung heute nicht mehr loswerden. 
„Ich würde wirklich gerne, aber ich muss noch ein paar Sachen für die Uni erledigen.“, meinte ich. 
„Wirklich? Da lässt sich wirklich nichts machen?“, fragte Taemin. 
Ich überlegte kurz. Rein theoretisch war es ja egal in welchem Café ich ein wenig lernte und die Mail an den Professor konnte ich auch getrost in der U-Bahn schreiben. Außerdem wurde ich so vielleicht diese nervige Person vor mir los. 
„Wie lange hast du denn Zeit. Wenn es dich nicht stört würde ich meine Lernsachen einfach mitnehmen und ein bisschen mit dir lernen.“, schlug ich vor. 
„Wirklich? Das ist toll. Ich hab genug Zeit. Ich schicke dir gleich eine Nachricht mit der Adresse des Cafés.“, meinte Taemin enthusiastisch. 
„Ist ok. Ich mache mich dann gleich auf den Weg.“, meinte ich und legte auf. 

„Du triffst dich mit jemandem?“, fragte Seooung beleidigt: „Ich dachte du bist soooo beschäftigt.“
„Tut mir Leid, einem Freund geht es nicht so gut.“, log ich ohne mit der Wimper zu zucken. 
„Minho geht es nicht gut?“, fragte Seoyoung besorgt. Ich blinzelte verwirrt. Wie kam sie denn jetzt auf Minho? 
„Ich geh mich nicht mit Minho treffen“, meinte ich trocken: „Ich habe auch noch andere Freunde. Seoyoung biss sich auf die Unterlippe und sah ziemlich ertappt aus. Nun war ich mir mehr als sicher, dass mit dieser Frau etwas nicht stimmte. 
„Hör mal, es tut mir wirklich Leid, dass ich heute so gemein zu dir war. Es ist einfach nicht mein Tag“, log ich Seoyoung weiter an: „Wir können und ja irgendwann anders treffen und zusammen lernen ok?“ 

Die junge Frau vor mir zog noch immer eine Schnute, nickte jedoch zustimmend. Ich packte also mein Zeug zusammen, zahlte meinen Kaffee und verließ das Café. Ich lief schnell zu meinem Goshiwon, um mich noch mal umzuziehen. In meinem jetzigen Outfit wollte ich Taemin nicht unter die Augen treten. So schnell ich konnte zog ich mich um und frischte mich ein bisschen auf, ehe ich das mein Zimmer wieder verließ. Ich hastete zur nächsten U-Bahnstation und las auf dem Weg Taemins Nachricht, in welcher er mir die Adresse unseres Treffpunktes geschickte hatte. Schnell hatte ich rausgefunden zu welcher Station ich fahren musste. Während der Fahrt schrieb ich über mein Handy schnell die Mail an meinen Professor und begann schon damit, die Folien der verpassten Vorlesung durchzugehen. Je mehr ich jetzt lernen würde, umso weniger musste ich im Café lernen. 

An meiner Station angekommen verließ ich die Bahn und hastete zu meinem Ausgang. Mein Herz schlug aufgeregt in meiner Brust und meine Freude Taemin gleich zu sehen war unbeschreiblich. Ich konnte es kaum abwarten ihm in die Augen sehen zu können und seine Stimme zu hören. Das Café war nicht weit von der Station entfernt und leicht zu finden. Vor der Tür blieb ich kurz stehen um wieder zu Atem zu kommen. Mein Herz schlug immer noch aufgeregt und ich spürte ein merkwürdiges Kribbeln in der Magengegend. Ich betrat das Café und schweifte mit meinem Blick durch den Raum. Ich fand Taemin im hinteren Teil des Cafés. Er saß alleine an einem Tisch, mit dem Rücken zur Tür. Lächelnd lief ich durch den Raum und stellte mich hinter ihn. Ich legte meine Hände über seine Augen und meinte: „Wer bin ich?“ 
Ich spürte, wie sich Taemins Wangen unter meinen Händen hoben. Er lächelte und ich war allein beim Gedanken daran, dass er wegen mir lächelte, hin und weg. Er nahm meine Hände von seinen Augen und drehte sich zu mir um. 
„Mina, schön dich zu sehen.“, begrüßte er mich. 
Ich lächelte ihn an und meinte: „Schön dich zu sehen. Wie geht’s dir?“
„Soweit ganz gut. Heute musste ich nur einen halben Tag arbeiten. Da dachte ich, wir könnten uns ganz spontan treffen. Ich hoffe damit habe ich deinen Tag nicht durcheinandergebracht.“, meinte der junge Mann. 
„Ach was. Ich muss nur leider noch ein bisschen lernen, ehe ich dir meine komplette Aufmerksamkeit schenken kann. Ich hoffe das macht dir nichts aus.“, erklärte ich. 
„Kein Problem. Wie wäre es, wenn ich dir ein bisschen musikalische Unterstützung beim Lernen gebe.“, schlug Taemin vor. Als ich ihn verwirrt anschaute, lachte er und deutete auf ein Piano, dass in einem Eck des Cafés stand. 
„Du würdest wirklich für mich spielen?“, fragte ich ungläubig. 
„Natürlich. Aber erst, nachdem ich dir einen Kaffee spendiert habe. Was darf es sein?“, fragte Taemin mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. 
„Ich…ähm…“, stammelte ich. Da hatte er es doch glatt geschafft mir die Sprache zu verschlagen. Wie zur Hölle hatte er das nur gemacht? Allein seine Anwesenheit brachte mich komplett aus dem Konzept. Das hatte schon lange niemand mehr geschafft. 
„Kaffee Latte…“, brachte ich endlich hervor. Taemin lächelte nur nickend und ging zum Tresen um meinen Kaffee zu bestellen. Ich konnte gar nicht anders, als ihm hinterher zu starren. Mir war mit einem Mal klar was gerade passierte und ich wusste nicht ob es mir gefallen wollte. Wie hatte das überhaupt geschafft? Wie war es ihm in so kurzer Zeit möglich gewesen, mir komplett den Kopf zu verdrehen? 

Ich versuchte meinen Blick von ihm loszureißen, indem ich meine Unisachen auspackte. Wie zur Hölle sollte ich mich aufs Lernen konzentrieren, wenn er hier war? Wieso hatte ich nicht früher realisiert, dass ich etwas für ihn übrighatte? Mir hätte doch klar sein müssen, was mein Herzklopfen und das Kribbeln im Bauch bedeuteten. Wieso also hatte ich nicht auf diese Zeichen reagiert? Nachdem Minho mich damals so verletzt hatte, hatte ich mir doch felsenfest vorgenommen mich nie wieder in einen Sänger zu verlieben. Was sollte ich denn jetzt tun? Meine Gefühle wegschließen und auf Abstand gehen? Oder sollte ich mich einfach darauf einlassen? Doch was, wenn ich wieder verletzt würde? Vielleicht war ich auch nicht wirklich verliebt und dieses Gefühl würde einfach wieder vergehen. 

Ich schreckte aus meinen Gedanken, als Taemin eine Tasse Kaffee vor mir abstellte und mich fragte, was für ein Lied er für mich spielen solle. Mit aufgeregt klopfendem Herzen meinte ich, er solle mich einfach überraschen. Er lächelte wieder und ging zum Piano. Als seine Finger die Tasten berührten, erklang eine liebliche Melodie. Auch wenn ich es nicht wirklich wollte, beobachtete ich ihn für einen Moment. Er schaute konzentriert auf die Tasten und wirkte viel freier und fröhlicher als noch vor ein paar Minuten. Er sah beinahe genauso glücklich aus, wie beim Tanzen. Wie sollte ich jetzt lernen? Ich hätte Stunden damit verbringen können ihm beim Pianospielen zu zusehen. Es war einfach magisch. Er hatte mich im Sturm erobert. Wie er wohl für mich fühlte? Ob ich bei den ganzen Frauen die ihn tagein tagaus umgaben überhaupt eine Chance hatte? Er schien mit einem Mal unerreichbar für mich. Wieso sollte er auch erreichbar für mich sein? Wir lebten in zwei komplett unterschiedlichen Welten. Schnell wand ich mich meinen Notizen zu, ehe meine Gedanken noch dunkler werden konnten. 

Nachdem ich es tatsächlich geschafft hatte, meine Gedanken voll und ganz auf meine Aufschriebe zu konzentrieren, hatte ich das Lernen auch schnell hinter mich gebracht. Ich legte meinen Stift weg und stand auf. Taemin spielte noch immer Piano. Ich ging zu ihm und schaute ihm von Nahem beim Spielen zu. Er schaute auf und lächelte strahlend, während er das Lied beendete. Danach stand er auf und fragte: „Du bist fertig?“
„Ja bin ich.“, meinte ich: „Du hast übrigens wundervoll gespielt.“
„Dir hat es gefallen?“, fragte Taemin mit einem Hauch Erleichterung in der Stimme. 
„Ja, sehr sogar.“, gab ich zu und lief leicht rot an. 
„Du bist süß wenn du rot wirst.“, meinte Taemin und nahm meine Hand. Ich schaute ihn ungläubig an, während in mir doch alles vor Freude zu platzen schien. Er hatte meine Hand genommen. War das ein gutes Zeichen? Er führte mich zurück zu unserem Tisch und rückte mir doch tatsächlich ganz gentlemanlike den Stuhl zurecht, ehe er sich mir gegenübersetzte. 
„Mina, ich habe dich eigentlich aus einem ganz bestimmten Grund eingeladen.“, begann Taemin und sah mit einem Mal ganz ernst aus. Ich schaute ihn erwartungsvoll an und merkte, wie er anfing nervös mit seinen Fingern zu spielen. 
„Ich… Ähm… Also ich bin nicht gut in sowas und ich habe das auch noch nie gemacht“, meinte ich nervös. 
„Taemin, du brauchst nicht nervös sein“, versuchte ich ihm zu helfen und legte eine Hand auf seine. Taemin schaute meine Hand lächelnd an, nahm einen tiefen Atemzug und meinte: „Würdest…Würdest du auf ein Date mit mir gehen?“

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Comments

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Shurracaro #1
Chapter 8: Oh man deine Geschichte ist soooo genial! Mein Herz rast richtig. Ich freu mich sehr die nächsten Kapitel zu lesen ❤