Genervt verdrehte ich die Augen und gab ein frustriertes Schnaufen von mir. 
„Ach komm schon. Du bist meine älteste Freundin. Tu mir den Gefallen.“, flehte die Stimme am anderen Ende der Leitung. Recht hatte er schon. Wir waren alte Sandkastenfreunde und wussten mehr übereinander, als mir der Zeit lieb war. Doch er hatte sich verändert. Plötzlich, ganz ohne Vorwarnung, war er aus meinem Leben verschwunden. Jeden Versuch ihn zu kontaktieren hatte er abgeblockt. Bis heute. Ich hatte meinen Augen nicht getraut, als plötzlich sein Name auf dem Display meines Handys angezeigt wurde. Doch schnell war klar, das er nur einen Gefallen brauchte. Dann auch noch so einen Gefallen. Was glaubte er eigentlich wer er war? 

„Frag doch Seongmin! Der ist auch dein Sandkastenfreund.“, meinte ich leicht gereizt. 
„Der ist grade in Europa und vergnügt sich. Frag gar nicht erst nach dem Rest, die sind entweder zu beschäftigt oder wie Seongmin im Ausland.“, meinte mein Kindheitsfreund: „Du musst mir einfach helfen.“
„Gar nichts muss ich“, keifte ich.
„Ach Mina, sei doch nicht so. Du hast auch was gut bei mir.“, flehte er mit weinerlicher Stimme. Wieso nur schlug er diesen Ton an? Das war schon in unserer Kindheit mein Schwachpunkt gewesen. Ich konnte einfach nicht 'nein' sagen, wenn er so weinerlich klang. Dieser Idiot wusste einfach zu viel über mich. Er kannte meine Schwachstelle und nutzte sie eiskalt aus. 
„Na gut, na gut.“, gab ich nach: „Aber nur unter einer Bedingung. Ich werde volle Kontrolle über mein Makeup, meine Kleidung und über das was ich sage und preisgebe haben.“
„Natürlich, versprochen. Danke Mina, du hast wirklich was gut bei mir.“, bedankte er sich überschwänglich. 
„Danke mir nicht zu früh und sag mir lieber wo und wann diese bescheuerte Aufnahme stattfinden soll“, meinte ich genervt über meine eigene Weichheit. 
Mein Sandkastenfreund gab mir schnell die gewünschten Daten und bedankte sich noch ein Mal. 
„Ist ja schon gut. Jetzt hör auf dich zu bedanken. Und denke an eins, du hast mir dein Wort gegeben. Wage nicht noch ein Mal es zu brechen, hast du mich verstanden Choi Minho?“