Past 4

Show me your S(e)oul

Miki stapfte ratlos durch ihr Zimmer, in dem man den Boden vor lauter Kleidung nicht mehr sah. „Ich hab nichts anzuziehen, schau“, jammerte sie verzweifelt und schaute Richtung PC. Sie skypte gerade mit Frances, die es kaum glauben konnte als Miki ihr von dem Vorfall mit Doojoon erzählte. „Und du bist sicher dass du nicht fantasiert hast?“, fragte sie Miki zum gefühlten 50. Mal, während diese zitternd versuchte Mascara aufzutragen – und kläglich scheiterte. „OOOH MAN jetzt muss ich mich wieder abschminken“, so laut, dass Hanare im Nebenzimmer es hörte und herein platzte. „Und, wie kommst du vorran?“ fragte sie, doch konnte sich anhand von Mikis Gesichtsausdruck und den etwas schiefen Mascara Spuren die Frage selbst beantworten. „Ok, du brauchst Hilfe“, stellte sie fachmännisch fest und fischte rasch ein paar Sachen aus dem Kleiderhaufen zusammen, die ein echt schickes Outfit ergaben. Während sie in den Kleidern wühlte, winkte sie Frances im PC zu. „Heyy, ich bin Hanare und du?“ „Ich bin Frances und kann Miki eigentlich kein Wort glauben“, lachte diese. “Oooh dann musst du herkommen und dich selbst überzeugen!! Ich hätte es auch nicht geglaubt wenn ich es selbst nicht gesehen hätte wie er sich mit nacktem Oberkörper über sie gebeugt hat“, erzählte Hanare mit großen Augen. „Mit nacktem Oberkörper??? Miki, das hast du mir verschwiegen!!“ sagte Frances entrüstet, doch Miki hüpfte halb angezogen durchs Zimmer und achtete nicht auf sie. „Jaa äh ich erzähls dir später, muss jetzt eh los, OMG nurnoch 10 Minuten“, quickte sie bei dem Blick auf die Uhr. Sie schlüpfte in ihre Ballerinas, warf sich noch ein Jacke um und verabschiedete sich von den Mädchen (machte noch schnell den Pc aus), bevor sie die Tür zuschlug und die Treppe runterflog.

 

Sie hatten ausgemacht, dass sie sich am Eingang zur Universität treffen. Miki strich sich auf dem Weg nervös über die Hose. Sie sah fantastisch, fast schon zu overdressed aus: Sie hatte eine blaue Röhrenhose und ein längeres besches, glitzerndes Top an und oben drüber noch ein zur Hose passenden blauen Blazer an. Auf ihre High
Heels hatte sie verzichtet („1. Wir laufen durch die Stadt, danach sind meine Füße abgestorben und 2.bin ich dann größer als er, das sieht doch affig aus“, hatte sie Frances erklärt), sondern trug geschmackvolle, schlichte schwarze Ballerinas mit einem Schlupf vorne, die ihren Füßen schmeichelten. Schon von weitem sah sie eine Gestalt, die anscheinend wartete. Doojoon lächelte sie an als sie näherkam und Miki hatte schon Angst dass sie zu spät war. „Wow du siehst toll aus“, rutschte es Doojoon zur Begrüßung heraus und er schaute entschuldigend. „D..Danke du auch“, lachte Miki und dachte insgeheim „OMG wie kann man nur so stilvoll sein, er sieht wahnsinnig gut aus!“ Er trug eine stonewashed Jeans, ein schlichtes schwarzes Hemd und noch eine Jacke mit Kragen. „Wollen wir los? Ich hab so viel was ich dir zeigen möchte“, sagte er lächelnd zu Miki, was ihr fast den Rest gab. Sie machten sich auf den Weg in die Innenstadt und Doojoon setzte eine Sonnenbrille auf. „Man glaubt es kaum, aber so wird man so gut wie nie von Fans erkannt. Normalerweise macht mir das jetzt nicht sooo viel aus, aber manchmal braucht man einfach seine Ruhe…“ „Ja, das glaub ich, muss manchmal echt anstrengend sein..Bei uns in Berlin laufen auch manchmal Stars über die Strasse, die können sich kaum retten vor Fans“, sagte Miki verständnisvoll. „Oh du kommst aus Berlin? Die Stadt, fand ich hammerinteressant, wohnst du da schon immer?“ Und schon war das Eis gebrochen. Miki erzählte, wie sie mit 10 Jahren von einem süddeutschen Kaff in die Großstadt gezogen war, wie schwer es ihr fiel sich einzugewöhnen…Sie erzählte ihm auch, wie schwer sie es früher hatte Freunde zu finden aufgrund ihrer ausgefallenen Interessen und dass sie schnell als Freak abgestempelt würde. Doojoon hörte ihr aufmerksam zu und fing dann selbst an zu erzählen. „Bei mir war es früher ähnlich…Solang ich sagte ich will Sportlehrer werden, war alles in bester Ordnung...Doch als ich meinte, ich will Sänger werden, brannten bei meinen Eltern wohl die Leitungen durch…Weder sie, noch jemand anderes hatte überhaupt Verständnis dafür. Einmal bin ich sogar eine Woche nicht heimgekommen, weil es mir so gestunken hat.“ Miki schaute ihn erstaunt an. „Ja das hab ich bis jetzt nur sehr wenig Leuten erzählt…Aber du hast so viel von dir erzählt, da hab ich einfach gemerkt dass ich dir wohl vertrauen kann“, Doojoon schaute verlegen. Miki wurde bei den Worten schwindelig und lächelte zur Antwort glücklich. Erst jetzt bemerkte sie, wo er sie hingelotzt hatte: in einen wunderschönen großen und ruhigen Park mit blühenden Kirschbäumen. „Das ist einer meiner Lieblingsplätze in Seoul. Komm, ich zeig dir den Platz wo ich manchmal Songs schreibe, leider komm ich einfach zu selten hierher, es ist so eine schöne Atmosphäre“, sagte er  verträumt, nahm Miki am Arm und führte sie zu einem schattigen Platz unter einer riesigen Weide. „Es ist der perfekte Platz zum entspannen und zum schreiben. Früher war ich hier oft, immer allein. Ich bin froh dass ich ihn  jemand jetzt zeigen kann..“ sagte Doojoon mit einem kurzen Seitenblick auf Miki. „Das ist wunderschön hier…“ hauchte Miki, und lehnte sich an ihn dran. So standen sie kurze Zeit verträumt, bis Miki bemerkte was sie eigentlich tat und wie elektrisiert zusammen zuckte. „Wollen wir weiter? Wir haben noch viel vor uns“, lachte Doojoon.

Und jetzt ging es erst los: er zeigte ihr seinen Lieblingsmusikladen, bei dem Miki ihm mit rotem Kopf gestand dass sie Beast sehr mochte, was ihm aber nichts auszumachen schien, erfand es wohl ziemlich goldig, sie liefen durch fast verlassene Straßen die so schön altmodisch aussahen, jedoch wohl keinem bekannt waren, Doojoon rettete sie mehr als einmal vor dem Überfahren werden, er zeigte ihr die besten Sushiläden in der Stadt und die schönsten Plätze und verfiel dabei ins Schwärmen. „Es ist so schön, jemandem mal mein Seoul sozusagen zu zeigen“ sagte er und freute sich wie ein kleines Kind. Miki lächelte und dachte: „Du machst Seoul noch schöner als es eigentlich ist…“ Im nächsten Moment zog er Miki in eine schmale dunkle Gasse. Sie war so überrascht dass sie kaum atmen konnte. Doojoon war ihr so nah, dass sie seinen Herzschlag spüren konnte. Sie spürte seinen Arm, den er um sie gelegt hatte. Fragend schaute Miki in sein Gesicht – doch Doojoon linste verstohlen um die Ecke. „Die paar Mädchen hinter uns haben mich glaub ich fast erkannt…puuh sie sind weg“, sagte er erleichtert. Erst jetzt bemerkten die beiden richtig, wie eng sie aneinander standen und Doojoon ließ von ihr ab. „Ähm..sorry“, Doojoon strich sich die Jacke glatt und schaute Miki verschämt in die Augen. „Das..macht nichts“, stammelte sie und meinte es auch so, „komm, du hast bestimmt noch so ein paar tolle Orte auf Lager!“ Doojoon lächelte sie dankbar an.

 

Yoseob stocherte lustlos in seinem Sushi rum. „Seobielein, wir können nächste Woche immer noch in `ne Karaokebar gehen, aber ich denk’ wir brauchen alle mal eine Pause vom singen, ich bin schon ganz heißer“, versuchte Hyunseung ihn zu trösten und drückte auf die Tränendrüse. „Jaa, das sagt ihr immer“, sagte Yoseob gespielt traurig und setzte seinen unwiderstehlichen Hundeblick auf. „Oaah Junge du machst uns noch fertig“, stöhnten die anderen und Gigkwang gab ihm eine Kopfnuss. Yoseob lachte und meinte: „Ja gut, gegen Bar ist ja nichts zu sagen, Hauptsache wir machen was zusammen!“ „Von wegen zusammen, der Leader hat sich ja verdrückt“, mampfte Dongwoon, etwas zu laut für den Geschmack des Kellners, und bekam sofort einen finsteren Blick von ihm ab. „Ja schon, ich würd zu gern wissen-“ Joker brach mitten im Satz ab und sah grinsend zum Fenster raus. Sie hatten einen Fensterplatz und konnten die ganze große Strasse blicken. „Wenn man vom Teufel spricht“, Joker verschluckte sich fast vor Lachen und deutete auf die andere Straßenseite. Sofort hingen die Jungs platt an der Fensterscheibe und starrten hinaus. „Das ist doch..wie jetzt…AHA DAS IST ALSO DER GRUND…Doojoon man, schau mal rüber du Schlafmütze“ rief Dongwoon und klatschte gegen die Fensterscheibe. Der Kellner schaute noch finsterer.  „Haha, man merkt dass der Leader nicht da ist, jeder benimmt sich wie Sau“, lachte Hyunseung. „Der hat definitv Augen für was anderes…Gigkwang hatte Miki an Doojoons Seite entdeckt. „Ok wer ist dabei? Ich bin einfach zu neugierig, hab eh schon genug gegessen und der Kellner hat definitv was gegen mich…“ Dongwoon schaute ihn misstrauisch an, „Ich würde nur zu gern wissen was die beiden machen! Wer kommt mit?“ „Du willst ihnen jetzt nicht allen ernstes hinterherschnüfflen??“ Jetzt war Joker an der Reihe mit entrüstet sein. „Ich bin dabei“, sagte Yoseob sofort und die beiden machten sich lachend auf den Weg, bevor Joker noch etwas sagen konnte. „Seungie, du hattest Recht…ohne Doojoon läuft alles drunter und drüber“, stöhnte Joker und schaute den beiden kopfschüttelnd hinterher.

 

Doojoon führte Miki zu dem größten Kaufhaus in ganz Seoul, „ein Muss für jeden jungen Menschen hier, wahnsinns Läden“, erklärte er ihr begeistert – und sie war platt. So eine riesige Einkaufsmall hatte sie noch nie gesehen, und auch nicht so viele Menschen auf einmal. „Ich werde mich hier sicher verlaufen“, sagte sie verzweifelt. „Ich hab schon gemerkt dass du etwas verplant bist“, grinste Doojoon, doch versicherte ihr schnell, als sie ihren peinlich berührten Gesichtsausdruck sah, „das macht nichts, ich bin auch manchmal so!“ Er bot ihr seinen Arm zum einhacken an, und Miki, die allein schon durch das Angebot wabbelige Knie bekam, nahm es dankend an, auch wenn es ihren Beinen nicht wirklich besser tat. Sie stolperte neben ihm her und konzentrierte sich auf das Treiben um sie herum, damit sie wenigstens nicht die ganze Zeit blöd grinste. Doch langsam rückte der Gedanke, dass er ein Idol war, in den Hintergrund. Sie wusste nicht was es war, doch so bald sie sich bei ihm einhakte, fühlte sie sich warm und geborgen.

 

Zeitgleich war Hanare auch in der Mall, da sie (wie Miki) festgestellt hatte, das ihr überfüllter Schrank praktisch leer war, – und Dongwoon und Yoseob, die in sicherer Entfernung hinter Doojoon und Miki herschlichen. „Eine Studentin?“ schlug Dongwoon vor, als sie über Miki rätselten. „Aber sie ist definitiv keine Koreanerin, eher so Europäisch…“, grübelte Yoseob  vor sich hin. „Aber sie sieht süß aus“, grinste Dongwoon. „Bisschen sportlich, kleiner als er, pfiffig, auf jeden Fall nicht langweilig. Eigentlich genau sein Typ..“ „Hmm, ja das hab ich auch gedacht“, murmelte Yoseob und ließ seinen Blick durch die Schaufenster gleiten. Und blieb so unvermittelt stehen, sodass sein Freund gegen ihn knallte und sofort anfing zu fluchen. Doch das war Yoseob egal, er hatte nur Augen für das, was sich in dem Laden abspielte. Keine 3 Meter von ihm entfernt, hinter der Glasscheibe, stand ein Mädchen und hielt ein Kleidungsstück in der Hand, was sie ratlos musterte. Sie hatte volles braunes Haar, feine Gesichtszüge und etwas so besonderes an sich…doch Yoseob konnte nicht sagen was. Sie schaute immer noch zweifelnd auf das feine weiße Sommerkleid und fragte sich ganz offensichtlich, ob sie es sich wohl kaufen sollte… „Kauf es. Es würde dir bestimmt wahnsinnig gut stehen“, schoß es Yoseob durch den Kopf, und er konnte seine Blicke nicht von ihr wenden, er war wie verzaubert. „Schau her…schau her… Ich würde so gern ihre Augen sehen…“…doch da wandte sie sich um, mit dem Sommerkleid, und lief zur Kasse.

„Toll. Super. Du Hohlkopf, du musst Frauenkleidung hinterher starren und wir verlieren Doojoon aus den Augen“, knurrte Dongwoon und holte Yoseob in die reale Welt zurück. Er schreckte auf und sah sich suchend um. „Hm, vielleicht besser so… er wird sie uns schon vorstellen…“, sagte er immer noch zerstreut. Dongwoon seufzte und sie machten sich auf Richtung Heimweg, um sich für den Abend noch ein bisschen schick zu machen. „Naja wer weiß… du weißt ja wie es ist mit dem Vorstellen.. und allem drumrum…“ Dongwoon schaute Yoseob besorgt an. Und beide wussten genau was der andere dachte….

 

Es war schon Abend. Doojoon und Miki schlenderten durch die Straßen, immer noch eingehakt. Auf einmal blieb Doojoon stehen. Er schaute erst zu Boden, und ihr dann direkt in die Augen. „Ich…würde dich gern jemandem vorstellen. Leute, die mir sehr wichtig sind. Ich würde mich wirklich freuen wenn du mitkommst..“ Er berührte ihre Finger. Miki versank in seinen dunkelbraunen Augen und nickte. „Ich komme sehr gern mit..“ Er konnte den Blick nicht von ihr wenden und lächelte. „Dann mach dich auf was gefasst“, lachte er und nahm sie ganz unvermittelt in den Arm. Er war so warm und Miki fühlte sich bei ihm so wohl und beschützt wie noch nie. So standen sie eine Weile, bis sie sich auf den Weg machten…

Miki stapfte ratlos durch ihr Zimmer, bei dem man den Boden vor lauter Kleidung nicht mehr sah. „Ich hab nichts anzuziehen, schau“, jammerte sie verzweifelt und schaute Richtung PC. Sie skypte gerade mit Frances, die es kaum glauben konnte als Miki ihr von dem Vorfall mit Doojoon erzählte. „Und du bist sicher dass du nicht fantasiert hast?“, fragte sie Miki zum gefühlten 50. Mal, während diese zitternd versuchte Mascara aufzutragen – und kläglich scheiterte. „OOOH MAN jetzt muss ich mich wieder abschminken“, so laut, dass Hanare im Nebenzimmer es hörte und herein platzte. „Und, wie kommst du vorran?“ fragte sie, doch konnte sich anhand von Mikis Gesichtsausdruck und den etwas schiefen Mascara Spuren die Frage selbst beantworten. „Ok, du brauchst Hilfe“, stellte sie fachmännisch fest und fischte rasch ein paar Sachen aus dem Kleiderhaufen zusammen, die ein echt schickes Outfit ergaben. Während sie in den Kleidern wühlte, winkte sie Frances im PC zu. „Heyy, ich bin Hanare und du?“ „Ich bin Frances und kann Miki eigentlich kein Wort glauben“, lachte diese. “Oooh dann musst du herkommen und dich selbst überzeugen!! Ich hätte es auch nicht geglaubt wenn ich es selbst nicht gesehen hätte wie er sich mit nacktem Oberkörper über sie gebeugt hat“, erzählte Hanare mit großen Augen. „Mit nacktem Oberkörper??? Miki, das hast du mir verschwiegen!!“ sagte Frances entrüstet, doch Miki hüpfte halb angezogen durchs Zimmer und achtete nicht auf sie. „Jaa äh ich erzähls dir später, muss jetzt eh los, OMG nurnoch 10 Minuten“, quickte sie bei dem Blick auf die Uhr. Sie schlüpfte in ihre Ballerinas, warf sich noch ein Jacke um und verabschiedete sich von den Mädchen (machte noch schnell den Pc aus), bevor sie die Tür zuschlug und die Treppe runterflog.

 

Sie hatten ausgemacht, dass sie sich am Eingang zur Universität treffen. Miki strich sich auf dem Weg nervös über die Hose. Sie sah fantastisch, fast schon zu overdressed aus: Sie hatte eine blaue Röhrenhose und ein längeres besches, glitzerndes Top an und oben drüber noch ein zur Hose passenden blauen Blazer an. Auf ihre High
Heels hatte sie verzichtet („1. Wir laufen durch die Stadt, danach sind meine Füße abgestorben und 2.bin ich dann größer als er, das sieht doch affig aus“, hatte sie Frances erklärt), sondern trug geschmackvolle, schlichte schwarze Ballerinas mit einem Schlupf vorne, die ihren Füßen schmeichelten. Schon von weitem sah sie eine Gestalt, die anscheinend wartete. Doojoon lächelte sie an als sie näherkam und Miki hatte schon Angst dass sie zu spät war. „Wow du siehst toll aus“, rutschte es Doojoon zur Begrüßung heraus und er schaute entschuldigend. „D..Danke du auch“, lachte Miki und dachte insgeheim „OMG wie kann man nur so stilvoll sein, er sieht wahnsinnig gut aus!“ Er trug eine stonewashed Jeans, ein schlichtes schwarzes Hemd und noch eine Jacke mit Kragen. „Wollen wir los? Ich hab so viel was ich dir zeigen möchte“, sagte er lächelnd zu Miki, was ihr fast den Rest gab. Sie machten sich auf den Weg in die Innenstadt und Doojoon setzte eine Sonnenbrille auf. „Man glaubt es kaum, aber so wird man so gut wie nie von Fans erkannt. Normalerweise macht mir das jetzt nicht sooo viel aus, aber manchmal braucht man einfach seine Ruhe…“ „Ja, das glaub ich, muss manchmal echt anstrengend sein..Bei uns in Berlin laufen auch manchmal Stars über die Strasse, die können sich kaum retten vor Fans“, sagte Miki verständnisvoll. „Oh du kommst aus Berlin? Die Stadt, fand ich hammerinteressant, wohnst du da schon immer?“ Und schon war das Eis gebrochen. Miki erzählte, wie sie mit 10 Jahren von einem süddeutschen Kaff in die Großstadt gezogen war, wie schwer es ihr fiel sich einzugewöhnen…Sie erzählte ihm auch, wie schwer sie es früher hatte Freunde zu finden aufgrund ihrer ausgefallenen Interessen und dass sie schnell als Freak abgestempelt würde. Doojoon hörte ihr aufmerksam zu und fing dann selbst an zu erzählen. „Bei mir war es früher ähnlich…Solang ich sagte ich will Sportlehrer werden, war alles in bester Ordnung...Doch als ich meinte, ich will Sänger werden, brannten bei meinen Eltern wohl die Leitungen durch…Weder sie, noch jemand anderes hatte überhaupt Verständnis dafür. Einmal bin ich sogar eine Woche nicht heimgekommen, weil es mir so gestunken hat.“ Miki schaute ihn erstaunt an. „Ja das hab ich bis jetzt nur sehr wenig Leuten erzählt…Aber du hast so viel von dir erzählt, da hab ich einfach gemerkt dass ich dir wohl vertrauen kann“, Doojoon schaute verlegen. Miki wurde bei den Worten schwindelig und lächelte zur Antwort glücklich. Erst jetzt bemerkte sie, wo er sie hingelotzt hatte: in einen wunderschönen großen und ruhigen Park mit blühenden Kirschbäumen. „Das ist einer meiner Lieblingsplätze in Seoul. Komm, ich zeig dir den Platz wo ich manchmal Songs schreibe, leider komm ich einfach zu selten hierher, es ist so eine schöne Atmosphäre“, sagte er  verträumt, nahm Miki am Arm und führte sie zu einem schattigen Platz unter einer riesigen Weide. „Es ist der perfekte Platz zum entspannen und zum schreiben. Früher war ich hier oft, immer allein. Ich bin froh dass ich ihn  jemand jetzt zeigen kann..“ sagte Doojoon mit einem kurzen Seitenblick auf Miki. „Das ist wunderschön hier…“ hauchte Miki, und lehnte sich an ihn dran. So standen sie kurze Zeit verträumt, bis Miki bemerkte was sie eigentlich tat und wie elektrisiert zusammen zuckte. „Wollen wir weiter? Wir haben noch viel vor uns“, lachte Doojoon.

Und jetzt ging es erst los: er zeigte ihr seinen Lieblingsmusikladen, bei dem Miki ihm mit rotem Kopf gestand dass sie Beast sehr mochte, was ihm aber nichts auszumachen schien, erfand es wohl ziemlich goldig, sie liefen durch fast verlassene Straßen die so schön altmodisch aussahen, jedoch wohl keinem bekannt waren, Doojoon rettete sie mehr als einmal vor dem Überfahren werden, er zeigte ihr die besten Sushiläden in der Stadt und die schönsten Plätze und verfiel dabei ins Schwärmen. „Es ist so schön, jemandem mal mein Seoul sozusagen zu zeigen“ sagte er und freute sich wie ein kleines Kind. Miki lächelte und dachte: „Du machst Seoul noch schöner als es eigentlich ist…“ Im nächsten Moment zog er Miki in eine schmale dunkle Gasse. Sie war so überrascht dass sie kaum atmen konnte. Doojoon war ihr so nah, dass sie seinen Herzschlag spüren konnte. Sie spürte seinen Arm, den er um sie gelegt hatte. Fragend schaute Miki in sein Gesicht – doch Doojoon linste verstohlen um die Ecke. „Die paar Mädchen hinter uns haben mich glaub ich fast erkannt…puuh sie sind weg“, sagte er erleichtert. Erst jetzt bemerkten die beiden richtig, wie eng sie aneinander standen und Doojoon ließ von ihr ab. „Ähm..sorry“, Doojoon strich sich die Jacke glatt und schaute Miki verschämt in die Augen. „Das..macht nichts“, stammelte sie und meinte es auch so, „komm, du hast bestimmt noch so ein paar tolle Orte auf Lager!“ Doojoon lächelte sie dankbar an.

 

Yoseob stocherte lustlos in seinem Sushi rum. „Seobielein, wir können nächste Woche immer noch in `ne Karaokebar gehen, aber ich denk’ wir brauchen alle mal eine Pause vom singen, ich bin schon ganz heißer“, versuchte Hyunseung ihn zu trösten und drückte auf die Tränendrüse. „Jaa, das sagt ihr immer“, sagte Yoseob gespielt traurig und setzte seinen unwiderstehlichen Hundeblick auf. „Oaah Junge du machst uns noch fertig“, stöhnten die anderen und Gigkwang gab ihm eine Kopfnuss. Yoseob lachte und meinte: „Ja gut, gegen Bar ist ja nichts zu sagen, Hauptsache wir machen was zusammen!“ „Von wegen zusammen, der Leader hat sich ja verdrückt“, mampfte Dongwoon, etwas zu laut für den Geschmack des Kellners, und bekam sofort einen finsteren Blick von ihm ab. „Ja schon, ich würd zu gern wissen-“ Joker brach mitten im Satz ab und sah grinsend zum Fenster raus. Sie hatten einen Fensterplatz und konnten die ganze große Strasse blicken. „Wenn man vom Teufel spricht“, Joker verschluckte sich fast vor Lachen und deutete auf die andere Straßenseite. Sofort hingen die Jungs platt an der Fensterscheibe und starrten hinaus. „Das ist doch..wie jetzt…AHA DAS IST ALSO DER GRUND…Doojoon man, schau mal rüber du Schlafmütze“ rief Dongwoon und klatschte gegen die Fensterscheibe. Der Kellner schaute noch finsterer.  „Haha, man merkt dass der Leader nicht da ist, jeder benimmt sich wie Sau“, lachte Hyunseung. „Der hat definitv Augen für was anderes…Gigkwang hatte Miki an Doojoons Seite entdeckt. „Ok wer ist dabei? Ich bin einfach zu neugierig, hab eh schon genug gegessen und der Kellner hat definitv was gegen mich…“ Dongwoon schaute ihn misstrauisch an, „Ich würde nur zu gern wissen was die beiden machen! Wer kommt mit?“ „Du willst ihnen jetzt nicht allen ernstes hinterherschnüfflen??“ Jetzt war Joker an der Reihe mit entrüstet sein. „Ich bin dabei“, sagte Yoseob sofort und die beiden machten sich lachend auf den Weg, bevor Joker noch etwas sagen konnte. „Seungie, du hattest Recht…ohne Doojoon läuft alles drunter und drüber“, stöhnte Joker und schaute den beiden kopfschüttelnd hinterher.

 

Doojoon führte Miki zu dem größten Kaufhaus in ganz Seoul, „ein Muss für jeden jungen Menschen hier, wahnsinns Läden“, erklärte er ihr begeistert – und sie war platt. So eine riesige Einkaufsmall hatte sie noch nie gesehen, und auch nicht so viele Menschen auf einmal. „Ich werde mich hier sicher verlaufen“, sagte sie verzweifelt. „Ich hab schon gemerkt dass du etwas verplant bist“, grinste Doojoon, doch versicherte ihr schnell, als sie ihren peinlich berührten Gesichtsausdruck sah, „das macht nichts, ich bin auch manchmal so!“ Er bot ihr seinen Arm zum einhacken an, und Miki, die allein schon durch das Angebot wabbelige Knie bekam, nahm es dankend an, auch wenn es ihren Beinen nicht wirklich besser tat. Sie stolperte neben ihm her und konzentrierte sich auf das Treiben um sie herum, damit sie wenigstens nicht die ganze Zeit blöd grinste. Doch langsam rückte der Gedanke, dass er ein Idol war, in den Hintergrund. Sie wusste nicht was es war, doch so bald sie sich bei ihm einhakte, fühlte sie sich warm und geborgen.

 

Zeitgleich war Hanare auch in der Mall, da sie (wie Miki) festgestellt hatte, das ihr überfüllter Schrank praktisch leer war, – und Dongwoon und Yoseob, die in sicherer Entfernung hinter Doojoon und Miki herschlichen. „Eine Studentin?“ schlug Dongwoon vor, als sie über Miki rätselten. „Aber sie ist definitiv keine Koreanerin, eher so Europäisch…“, grübelte Yoseob  vor sich hin. „Aber sie sieht süß aus“, grinste Dongwoon. „Bisschen sportlich, kleiner als er, pfiffig, auf jeden Fall nicht langweilig. Eigentlich genau sein Typ..“ „Hmm, ja das hab ich auch gedacht“, murmelte Yoseob und ließ seinen Blick durch die Schaufenster gleiten. Und blieb so unvermittelt stehen, sodass sein Freund gegen ihn knallte und sofort anfing zu fluchen. Doch das war Yoseob egal, er hatte nur Augen für das, was sich in dem Laden abspielte. Keine 3 Meter von ihm entfernt, hinter der Glasscheibe, stand ein Mädchen und hielt ein Kleidungsstück in der Hand, was sie ratlos musterte. Sie hatte volles braunes Haar, feine Gesichtszüge und etwas so besonderes an sich…doch Yoseob konnte nicht sagen was. Sie schaute immer noch zweifelnd auf das feine weiße Sommerkleid und fragte sich ganz offensichtlich, ob sie es sich wohl kaufen sollte… „Kauf es. Es würde dir bestimmt wahnsinnig gut stehen“, schoß es Yoseob durch den Kopf, und er konnte seine Blicke nicht von ihr wenden, er war wie verzaubert. „Schau her…schau her… Ich würde so gern ihre Augen sehen…“…doch da wandte sie sich um, mit dem Sommerkleid, und lief zur Kasse.

„Toll. Super. Du Hohlkopf, du musst Frauenkleidung hinterher starren und wir verlieren Doojoon aus den Augen“, knurrte Dongwoon und holte Yoseob in die reale Welt zurück. Er schreckte auf und sah sich suchend um. „Hm, vielleicht besser so… er wird sie uns schon vorstellen…“, sagte er immer noch zerstreut. Dongwoon seufzte und sie machten sich auf Richtung Heimweg, um sich für den Abend noch ein bisschen schick zu machen. „Naja wer weiß… du weißt ja wie es ist mit dem Vorstellen.. und allem drumrum…“ Dongwoon schaute Yoseob besorgt an. Und beide wussten genau was der andere dachte….

 

Es war schon Abend. Doojoon und Miki schlenderten durch die Straßen, immer noch eingehakt. Auf einmal blieb Doojoon stehen. Er schaute erst zu Boden, und ihr dann direkt in die Augen. „Ich…würde dich gern jemandem vorstellen. Leute, die mir sehr wichtig sind. Ich würde mich wirklich freuen wenn du mitkommst..“ Er berührte ihre Finger. Miki versank in seinen dunkelbraunen Augen und nickte. „Ich komme sehr gern mit..“ Er konnte den Blick nicht von ihr wenden und lächelte. „Dann mach dich auf was gefasst“, lachte er und nahm sie ganz unvermittelt in den Arm. Er war so warm und Miki fühlte sich bei ihm so wohl und beschützt wie noch nie. So standen sie eine Weile, bis sie sich auf den Weg machten…

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Comments

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koreaismylife
#1
Chapter 5: woooaah~ ich liebe deine story~ ;) ♥
miki und doojoon sind so knuffig zusammen ^-^
und die jungs sind so verrückt wie immer :D
love iiit~ ♥♥♥

update soon~^^