Part 1

Show me your S(e)oul

Allein das Klicken der Kugelschreiber  durchbrach die Stille des überfüllten Raumes. Sonnenlicht flutete durch die hohen Fenster, für Anfang Mai war es schon extrem warm, was auch die Studenten im normalerweise kühlen Lehrsaal zu spüren bekamen. Alle brüteten über ihren Prüfungsblättern, dem ein oder anderen stand die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben und die Schweißperlen auf der Stirn. Die brütende Hitze trug nicht gerade als Wohlfühlfaktor bei und sogar Professor Roberts fächelte sich Luft zu, während er vorne Zeitung las. Auf einmal hob er den Kopf. Von weiter hinten meinte er Geräusche gehört zu haben, einen Singsang…und jetzt hörten es alle. Es schien jemand vor sich hin zu singen, halblaut, auf einer fremden Sprache…“Geumankkeum neol saraghandago marya..I love you Baby wanna girl…Neageman useoiwooo-“. Das Trällern fand ein jähes Ende, als Professor Roberts dröhnte: „Miki, du machst es schon wieder!“, als er sich durch den Raum nach hinten bewegte. Miki schreckte auf und blickte ihn mit ihren großen grünen Augen an. „Hab ich schon wieder gesungen?“ fragte sie geknickt. „Ja, und das verbiete ich mir! Wie soll sich da denn der Rest konzentrieren?“ Er schlurfte zu seinem Pult zurück und ließ Miki mit rotem Kopf zurück; der Rest der Klausur verlief definitiv ruhig.

Nachdem sie ihre Klausur abgegeben und noch einen finsteren Blick von Professor Roberts kassiert hatte, machte sich Miki auf den Weg zur Uni-Bibliothek. „Na, hast du wieder multi-taskingfähig gelernt?“ Frances stupfte sie lachend in die Seite. „So wie ich’s gehört habe, hast du V.I.U. ja langsam richtig drauf!“ Miki grinste. „Ja, ich weiß auch nicht warum dass so ist, aber mit Musik kann ich einfach besser lernen…und lerne dabei noch die Texte.“ „Ja, vor allem die von Beast“, warf Frances mit einem Zwinkern ein. Sie wusste, sie sehr ihre Freundin K-Pop liebte, und wie sehr ihr Herz an BEAST hing. „Immerhin hast du nicht „Will you be alright“ gesungen, sonst hättest du bei Doojoons Part sofort angefangen zu heulen“, ärgerte sie Miki lachend. „Ach, du kennst mich zu gut“, sagte Miki verträumt. „Seine Stimme ist einfach so wunderschön…sie bringt mich zum träumen und mein Herz schlägt schneller…“ Sie starrte vor sich hin. Bis Frances sie am Arm zog, damit sie nicht die ihnen entgegenkommenden Leute über den Haufen lief. „Dich hat’s wirklich erwischt Darling“, sagte Frances mit ihrem amerikanischen Lachen. Sie besuchten eine internationale Universität in Berlin und Miki hatte die quirlige Amerikanerin vor einem Jahr kennegelernt und hatte sie sofort ins Herz geschlossen; schon allein ihre Liebe zu Asien und K-Pop trug dazu bei, dass die zwei Mädchen sich blenden verstanden. „Ich glaube auch. Und irgendwie hilft mir Beast in jeder Lebenslage, ob ich traurig oder fröhlich bin, beim Sport, beim entspannen, beim träumen-“ „Ja, ich weiß, überall du crazy Girl. Ich könnte jetzt wieder sagen, dass ich mehr auf Nu’est und SuJu stehe, aber ich reiße dich jetzt mal nicht mit meiner Provokation aus deinen Träumen“. Sie hakte sich bei Miki ein, die versuchte sie in die Seite zu pieksen. Frances fragte Miki, was sie heute noch vorhatte. Miki schaute sie nur vielsagend an und Frances fragte sie entsetzt: „Nicht schon wieder Bibliothek, oder?? Babygirl, du wirst irgendwann noch einstauben!!“ „Ich hab ja Unterhaltung“, Miki wedelte mit ihrem Ipod, auf dem ein Beast-Aufkleber prangte. „Und außerdem muss ich lernen, nurnoch eine Prüfung, dann weiß ich ob ich das Stipendium für Seoul kriege!“ Sie strahlte. Ihre Freundin schüttelte ihren Lockenkopf. „Was mach ich dann nur hier ohne dich, ein Jahr ohne tollpatschige, singende, Beast-Verrückte und liebste Miki…“ Sie sah Miki schon fast verzweifelt an. Darüber hatte sich Miki auch schon Gedanken gemacht. Wenn es wirklich klappen sollte, sich ihr größter Wunsch wirklich erfüllen würde…musste sie ihn jedoch alleine antreten, ohne Frances. Dabei hatten sie schon zu Anfang ihrer Freundschaft ausgemacht, zu zweit Seoul zu entdecken, zwei kreischende Kpop Verrückte in dieser Stadt….Miki sürte ein Zwicken in der Brust. „Du musst mir versprechen, dass du mich beuschten kommst“, sagte sie leise. Ihre Freundin drückte sie und nuschelte „worauf du dich verlassen kannst!“ Glaubst ja wohl nicht, dass ich die ganzen Kpop Boys kampflos überlasse“. Miki lachte und verabschiedete sich. Auf dem Weg zur Bibliothek fragte sie sich, ob sie sich überhaupt traute, ihren Wunsch anzutreten, sich alleine in Seoul zurecht zu finden, in der ungewohnten Umgebung zu leben. Aber tief in ihrem Inneren wusste sie die Antwort schon längst. Lächenld schaute sie auf den Aufkleber auf ihrem Ipod.

 

Zwei Tage später war die letze Klausur dran. Miki konnte die Nacht davor kaum schlafen. Sie hörte sich einen ihrer Lieblingssongs von Beast „Will you be alright“in Dauerschleife an. Sie konnte den Songtext auswendig und wusste auch was es auf Deutsch hieß. Und sie fragte sich, ob sie wirklich, ganz allein, ohne ihre Familie, Freunde und vor allem ohne Frances zurecht kommen würde. Die Sprache konnte sie schon etwas, Kontakt fand sie relativ schnell, auch wenn sie manchmal schüchtern und in Smalltalk eine Niete war. „Oh maaan, ich hoff ich schaff das morgen“, stönte sie, und drückte ihr Gesicht in ihren Riesen-Plüsch-Mokona. Bevor sie einschlief, schaute sie auf das Beast-Poster über ihrem Bett. Doojoon saß in der Mitte und lächelte sie an. „Seoul…Korea…mein Traum….“, dachte Miki noch schläfrig…

Punkt 7 klingelte der Wecker und schmieß Miki mit „Beautiful Night“ aus dem Bett.Ihr war schlecht vor Aufregung, dass sie kaum etwas essen konnte. Ihre Mutter drückte sich bevor sie losging und wünschte ihr viel Erfolg. Auf dem Weg zur Uni fühöte sich Miki wie in Watte gepackt. 1000 Gedanken schossen ihr durch den Kopf, vom Lernstoff bis zu dem Thema, ob es in Korean auch Mochis gab, ihre Lieblingssüßigkeit aus Japan…so war es immer bei ihr, sie versuchte sich abzulenken so lang es gibg, so dass sie fast ihre U-Bahn Station zum Aussteigen verpasste. Doch sobald sie in der Klausur saß und die Aufgaben blätterte vor sich liegen hatte, war der ganze Stress verflogen und Mikis Kopf frei. Sie schrieb mehrere Seiten problemlos runter und hatte ein gutes Gefühl dabei. Sie riss sich auch zusammen um, nicht wieder zu singen, auch wenn es Miki schwer viel, da sie eigentlich immer einen Ohrwurm von Beast hatte…

Als die Zeit um war und Miki endlich abgegeben hatte, sank sie mit ihrem Kopf auf den Tisch. „Jetzt heißt’s warten…“, murmelte sie. „Heeeyyy, nicht so negativ, morgen um diese Zeit weißt du Bescheid, ob du deine Koffer packen kannst“, ermutigte Frances sie und schlug ihr auf die Schulter. Miki antwortete mit einem dumpfen Stöhnen. „Heute abend Karaoke Bar zur Ablenkung?“ Frances schaute sie erwartungsvall an. Miki, immer noch auf dem Tisch liegend, stöhnte wieder, was ihre Freundin als Zustimmung aufnahm. „Yaay, also um 9 vorm’ Cube, oki?“ Sie wartete die Antwort erst gar nicht ab und hüpfte davon. Miki packte ihre Sachen zusammen und schleppte sich nachhause. Sie fühlte sich völlig ausgelaugt und wünschte sich so sehr dass das Warten bis zur Bekanntgabe am nächsten Tag schon vorbei wäre…

Daheim angekommen, warf Miki sich auf ihr rieseges Bett und starrte an die Decke. „Morgen um die Zeit weiß ich es wirklich schon…ob ich überhaupt gut genug war….bei den ganzen Bewerbern ist das eigentlich unwahrscheinlich…och mann…“, grübelte sie. Doch da der Prüfungsstress der letzten Paar Tage doch ziemlich anstrengend gewesen war, schlief sie innrehalb von ein paar Minuten ein; und wurde mittags von ihrem SMS-Ton geweckt. ~~Vergiss Cube heute abend nicht, sleeping doll^^~~ kam von Frances. Miki lächelte. Ihre beste Freundin wusste immer, was sie  im Moment machte oder wie sie sich fühlete und vor allem, wie man sie aufmuntern konnte. Cube war ihre Lieblingskaraoke Bar, und eigentlich die einzige originalgetreue in Berlin.

Miki schmiess sich in ihr Lieblings-Ausgeh-Outfit, was sich jedoch nicht wikrlich von ihrer normalen, lässigen Kleidung unterschied. Eine schwarze Leiggins, ein bequemes weißes Tanktop und eih heißgeliebtes Jeanshemd darüber mit Buttons daran, wofür sie öfters neckische Kommentare von Frances oder ihrer Mutter erntete, doch das störte sie nicht. Ihre kurzen Haare ließ sie so verwuschelt wie sie waren (es war sozusagen ihr Markenzeichen) und machte sich auf den Weg zur Bar. Vornedran wartete schon Frances, natürlich mit ihrem SuJu – Shirt. Sie drückte Miki stürmisch zur Begrüßung, und als sie die Bar betraten , fielen alle Gedanken und Sorgen von Miki ab, sie fühlte sich geborgen und zuhause. Seung, der Besitzer der Karaoke Bar, kannte sie schon und brachte sie zu ihrem Lieblingskaraokeraum. „Was wollt ihr trinken?“ fragte er sie grinsend. „Das Übliche“, lachten die Mädels im Chor, während sie schon die ersten Songs aussuchten. „AAARGH nein nicht schon wieder“, stöhnte Miki als Frances begeistert als erstes „Bonamana“ von SuJu aussuchte. Sie schnappte sich grinsend ein Mikro und warf Miki das andere zu. „Den Rest darfst du aussuchen, versprochen!!“ Auch wenn Miki den Text als einen der wenigen nicht auswendig konnte, tat es einfach gut, sich mal zum Affen zu machen, wer hörte schon zu? Sie rockten zusammen „Beautiful Night“, „V.I.U.“, „Bad Girl“, tranken nebenher Su Yung Kwa (kaltes Zimt-Khaki_Getränk) und ließen einfach die Seele baumeln. Bis Frances meinte: „los, du hast heut’ noch gar nicht deine Rapskills zum Besten gegeben! Wenn du die Beast Jungsin Korea triffst, kannst du sie damit locker beeindrucken, wer kann schon als Ausländer so schnell koreanisch rappen?!!“ Miki wurde rot. Sie hatte keine besondere Singstimme, so gut wie gar nicht, aber auch wenn man es ihr nicht ansah, sie konnte so gut wie jeden Rap-Part in Kpop Songs bis zur Perfektion mitrappen. Es lag ihr einfach mehr als singen. „Ok, als letztes Lied, aber unter einer Bedingung:  nichts von Beast, da trau ich mich einfach nicht ran….“ Ihre Freundin schüttelte den Kopf und suchte den Lieblingssong der Beiden von Big Bang aus, „Fantastic Baby“. „There you go you fantastic Baby!“ Frances schaute sie halb erwartungsvoll, halb schelmisch an. Miki hatte keine Hemmungen vor ihrer Freundin zu rappen, hatte sie es ja schon öfters gemacht. Sie verließ sich einfach auf ihr Textgespür, ließ sich von den Stimmen von G-Dragon und T.O.P. ein hüllen. „Hanabuteo yeolkkaji modeum ge da han suwie, more beolpan wireul michin deusi Hwieobwado geo Heunhan uir…“ Sie legte sich bei T.O.P.’s Part richtig ins Zeug, sie wusste dass sie es konnte…doch bekam zum Ende des Songs einen furchtbaren Lachkrampf, als sie sich vorstellte, dass sie Beast wirklich etwas vorrapen würde und Doojoon sie dabei ganz interessiert anschauen würde.Unter Lachtränen und mit heißeren Stimmen schleppten sich die zwei Mädels nachhause. „Jetzt bist du perfekt vorbereitet für Korea, jedenfallfs musikalisch“, keuchte Frances, immer noch fertig vom Lachen und Singen. Miki schaute erleichtert hoch zum schwarzen Himmel. „Der Abend hat richtig gut getan! Jetzt bin ich nicht mehr so aufgeregt wegen morgen, egal was kommen mag. Danke Frances“, sie drückte sie bevor sie zu sich nachhause ging. „Es gibt eh nur eine Antwort was morgen rauskommen wird“, rief Frances ihr hinterher, als Miki davonhüpfte.

Daheim fiel sie auf ihr Bett. „Ja klar…als ob ich Doojoon überhaupt begegnen würde….und wenn würde ich eher umkippen und sabbern als überhaupt den Mund aufzukriegen….oh man“ Sie lächelte trotzdem vor sich hin, mit den Gedanken in ihrer eigenen Welt, bei Beast und Doojoon und schlief ein. In ein paar Stunden war es soweit….

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Comments

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koreaismylife
#1
Chapter 5: woooaah~ ich liebe deine story~ ;) ♥
miki und doojoon sind so knuffig zusammen ^-^
und die jungs sind so verrückt wie immer :D
love iiit~ ♥♥♥

update soon~^^