~Minjia~

A bittersweet life

~Seung Hyun's Sicht~

Ein schrilles Summen riss mich aus meinem Traum. Müde und genervt stellte ich fest das es die Türklingel war die jemand schon eine gefühlte viertel Stunde drückt. Träge rappelte ich mich auf und lief zur Tür um sie zu öffnen und gegebenenfalls den Penner der mich geweckt hat umzulegen. 
Mit halbgeschlossenen Augen blickte ich in JiYongs Gesicht das mich keineswegs überrascht musterte.
"Du Penner willst wirklich noch sterben oder?" fragte ich ihn. Statt einer Antwort drückte er mir einen Becher Kaffee in die Hand und quetschte sich zwischen der Tür hinein.
"Halt die Klappe und sei froh darüber das ich dich wecke. Bei einem Anruf vom Boss hättest du nämlich größere Schwierigkeiten, der ist nicht so nett und bringt dir nen Kaffee" erwiederte er und sah mich dabei vielsagend an.
Verwirrt kratze ich mich am Kopf.
"Wasn jetzt schon wieder? Hast du gestern nicht gesagt das wir zur Zeit keine Aufträge hätten?" ich fühlte mich zur Zeit als hätte ich Schlafmangel, dabei schlief ich fast ununterbrochen ich hätte jetzt echt kein Bock auf arbeit.
"Ne es gibt noch keinen Auftrag.."
"Was terroresierst du mich dann so?" unterbrach ich ihn gereizt.
"Lass mich doch mal zu ende reden" er wendete mir den Rücken zu und lief richtung Wohnzimmer. Ich folgte ihm schlurfend.
"Scheinbar hat der Boss nen neuen Maulwurf bei uns endeckt. Er ist sich noch nicht sicher aber wahrscheinlich wird er uns den Auftrag geben es herauszufinden, es steht aber noch nicht fest" erklärte er.
"Aha und wer soll der Maulwurf sein?"
Er blieb plötzlich verdutzt stehen. "Du hast mir garnicht gesagt das du so schnell nen Ersatz für Sumi gefunden hast" murmelte er plötzlich.
Irritiert folgte ich seinem Blick und blieb bei dem Mädchen auf der Couch hängen. Sie ist mittlerweile aufgewacht und hatte sich aufgesetzt.
" voll vergessen" zischte ich.
"Sie kommt mir irgendwie bekannt vor wie hei..." und genau in diesem Moment erstarrte er.
"Es ist vielleicht besser wenn du jetzt gehst.." sagte ich in ernstem Ton zu ihm. Er wandte mir sein Gesicht zu und sah mich völlig entgeistert an.
"Wie zur Hölle ist das möglich ich meine Minwa..." er hielt inne und sah nochmals zu dem Mädchen.
"Ist sie.....?" Ich nickte nur leicht und versuchte ihm zu verstehen zu geben das ich selbst nicht wirklich wusste was los war.
"Seung Hyun?" hörte ich ihre piepsige Stimme plötzlich nach mir fragen. Wir beide wandten uns gleichzeitig zu ihr.
"Was mach ich hier?" fragte sie weiter.
"Lass uns später reden" wendete ich mich wieder an JiYong.
 Zu meinem eigenen erstaunen tat er was ich verlangte und verließ meine Wohnung, nicht aber ohne mir noch einen irritierten Blick zu zuwerfen.
Ich blieb schweigend im Raum stehen, meinen Blick auf das Mädchen gerichtet. Sie musterte mich zuerst etwas skeptisch, doch dann fuhr sie fort.
"Wie komme ich hier her? Hast du mich hier her gebracht? Was ist denn passiert" fragte sie drauf los. Ich seufzte und löste mich aus meiner starre. Mit großen Schritten durchquerte ich lässig den Raum und setzte mich auf den Sessel ihr gegenüber.
"Du rennst im November barfüßig in Hotpants und nem Top auf der Straße rum. Muss ich ernsthaft noch erklären was passiert ist?" entgegnete ich ihr trocken.
Verdutzt schaute sie mich an. So eine Antwort hatte sie nicht erwartet. Sie rieb sich kurz über die Stirn. "Ich erinnere mich nicht....wie damals auch" murmelte sie vorsich hin. Ich horchte auf. Was hatte sie gerade gesagt?
"Was meinst du?" harkte ich nach. Vielleicht konnte sie etwas mehr licht ins dunkle bringen. Zumindest erhoffte ich mir das. Sie schüttelte daraufhin nur kurz ihren Kopf und einzelne Haarsträhnen fielen ihr leicht zerzaust ins Gesicht. "Vor ein paar Monaten hatte ich so eine Art Unfall" sie hielt kurz inne und starrte auf einen Fleck in der Ferne während sie sprach. "Ich erinnere mich aber an nichts mehr..ich wusste gar nichts mehr. Als ich im Krankenhaus wach wurde wusste ich nicht einmal mehr meinen Namen" murmelte sie. Mir fiel erst jetzt auf das ich sie fast schon erstaunt musterte. Sie wusste also wirklich nichts mehr von damals?
Sie atmete tief ein und riss mich somit aus meinen Gedanken. "Naja und jetzt erinnere ich mich wenigstens wieder an meinen Namen" sie sagte es so als sei alles halb so wild, als wollte sie mich aufmuntern. "Und ein paar andere Sachen weis ich auch wieder" sie lächelte mir aufmunternd zu.
Ich konnte nicht anders als sie anstarren. Sie war verrückt. Eindeutig total bekloppt. Wieso lag ihr was daran mich aufzumuntern. Ich war immerhin derjenige der schuld an ihrer Narbe war. Und jetzt sitz sie hier. Vor mir. Und erzählt mir diese Geschichte als wäre es nur ein schlechter Traum gewesen den sie gehabt hat.

Ich zischte leise und ein hauch verachtung war darin zu hören. Doch sie galt nicht ihr, viel eher mir und dem was ich ihr angetan hatte.
"Okay dann kannst du ihn mir ja jetzt verraten" entgegnete ich ihr immernoch trocken. Ich wollte ihr nicht zeigen wie sehr mich ihre Geschichte in wirklichkeit beschäftigt, weshalb ich das Thema wechselte. Sie blickte zu mir und sah mich dann fragend an. "Deinen Namen" sagte ich daraufhin.
"Oh tut mir leid. Ich heiße Kim Minjia. Und du bist Seung Hyun" sie schenkte mir ein leichtes lächeln. "Das hab ich mir gemerkt" sie klang als sei sie stolz auf sich.
"Glückwunsch" antwortete ich weniger begeistert und stieß einen tiefen seufzer aus. Ihr lächeln verschwand aprubt. Sie sah aus als wollte sie noch etwas sagen, überlegte es sich dann aber doch anders. Ich wusste das meine Art sie abschreckt und das war auch gut so.

Ich stieß mich von der Lehne meines Sessels ab und stand schwungvoll auf um zur Bar zu laufen die an das Wohnzimmer angrenzt. Ich konnte spüren wie MinJia's blick mir folgte. An der Bar schenkte ich mir ein Glas Whiskey ein und drehte mich dann wieder zu ihr. "Auch eins?" fragte ich und wusste zugleich welche Antwort mich erwarten würde.
"Ja, bitte"-.
Erstaunt sah ich sie an. Okay das hatte ich nicht erwartet. Ich füllte ein zweites Glas mit Whiskey und brachte es ihr. Dankend nahm sie es ansich und stürzte es mit einem Schluck runter. Ich musste gestehen sie überrascht mich immer öfter.
"Das tat gut" seufzte sie und das klang eher als wäre sie kurz vor dem verdursten gewesen und hätte seit Tagen das erstemal wieder Wasser getrunken. Ich musste leicht schmunzeln "Wenn du durst hast hättest du auch nach Wasser fragen können" man hörte meiner Stimme an das mich das tatsächlich vergnügte.
Sie schüttelt kurz den Kopf. "Nein das passt so, ich glaub in deiner Nähe ist man besser dran wenn die Zunge durch fremdeinwirkung wie zum Beispiel Alkohol ein bisschen gelockert wird".
"Und wie man merkt hats funktioniert" entgegnete ich ihr. Sie zog leicht ihr genick ein als ich das sagte, als würde sie dafür einen schlag auf den Hinterkopf oder sowas erwarten. Ich schüttelte nur den Kopf, nahm ihr Glas und brachte es zurück an die Bar.
"So little miss y...was mach ich jetzt mit dir" murmelte ich mehr zu mir selbst und musterte sie dabei. Eine leichte röte schimmerte plötzlich auf ihren Wangen was mich kurz aus dem Konzept brachte.

Sie sah mich erwartungsvoll und wartete auf eine Antwort. Ich musste gestehen ich hatte keine Ahnung was ich mit ihr anfangen sollte. Hier bei mir war es zu gefährlich. Ich wusste das JiYong nicht das problem war. Er stand hinter mir egal was kommt. Aber wenn eine der andern Kollegen sie sieht, geschweigedenn wiedererkennt dann wird sie diesmal nicht so einfach wieder von den Toten auferstehen.
Mir wurde mehr und mehr Bewusst dass sie nirgends Sicher war. Zumindest nicht hier in Seoul.
Ich nahm noch einen großen Schluck aus meinem Glas und stellte es dann ab ohne meine Augen von ihr zu wenden. Mein starrer Blick verunsicherte sie.
"Woher kommst du?"-
"Busan" erwiederte sie ohne zu zögern.
"Was zur Hölle hat dich von Busan hierher getrieben?" ich war tatsächlich überrascht dass sie von soweit her kam. Statt einer Antwort zuckte sie nur mit den Schultern. Stimmt ja...sie hatte ihr Gedächtnis verloren. Ich seufzte genervt über die Situation.
"Hier bist du jedenfalls nicht Sicher" unterbrach ich nach einer Weile die Stille. Fragend musterte sie mich.
"Morgen besorgen wir dir richtige Klamotten..mit deinen Lumpen kann man ja nichts mehr anfangen. Und dann..." ich zögerte kurz.."musst du wieder zusehen dass du alleine klarkommst."
Sie sagte nichts. Wollte auch nicht wiedersprechen. Und schon wieder verwunderte sie mich mit ihrer Art. Ich hatte erwartet das sie mir jetzt eine Szene macht und mich bittet bleiben zu dürfen. Doch es machte den Anschein als sei sie einfach nur froh über mein Angebot.

Ich weis nicht was mich zu all dem hier trieb. Es ist nicht meine Art Menschen zu retten. Geschweigedenn sie zu versorgen. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl dass ich in ihrer Schuld stand. Und selbst durch meine zwei Rettungsaktionen hatte ich es bis jetzt noch nicht geschafft den Mordanschlag von damals wieder gut zu machen. Sie hier zubehalten, in meiner Nähe wäre die größte Gefahr der ich sie aussetzten könnte. Und ich will nicht noch einmal der Grund sein weshalb sie Attackiert wird oder anderweitig in Gefahr gerät. Nicht bei einem unschuldigen Menschen. Das wäre eine Verschwendung.

"Ruh dich noch etwas aus, ich werde solange ein paar Besorgungen machen"- ich nahm meinen Mantel und lief richtung Tür. Sie nickte nur Stumm. Ich blickte mich nicht noch einmal um als ich die Wohnung verlies. Ich hatte eigentlich nicht vor Einkaufen zugehen. Ich hatte alles was ich brauchte. Aber ich wollte trotzdem kurz raus um meine Gedanken zu ordnen. Deshalb fuhr ich zu einer Tankstelle um mir ein paar Kippen zu besorgen.
Der Tankstellenheini schreckte zurück als ich durch die Tür lief. Ich war ihm noch nie so richtig geheuer gewesen und ich glaube er weis auch dass ich keine weiße Weste habe. Jedesmal verkrampft er wenn ich durch die Tür laufe.
Ich warf ihm ein paar Scheine vor die Nase und wartete. Er wusste was ich wollte. Zögernd nahm er die Scheine und gab mir mein Wechselgeld nachdem er mir zwei Schachteln Zigaretten gereicht hatte. Ohne ein weiteres Wort verließ ich den Laden und stieg wieder ins Auto.
Ich drehte die Musik wieder auf volle Lautstärke um auf dem Heimweg einen freien Kopf zu bekommen. Als ich zu mir in die Auffahrt fuhr fiel mir sofort Sumi ins Auge. Sie Stand an der Tür und unterhielt sich mich jemand. Höchst wahrscheinlich Minjia.
Barsch stieß ich die Autotür auf. Und sofort hatte ich die Aufmerksamkeit beider Mädels. Ich lief in großen Schritten auf Sumi zu, packte sie an der Schulter und stieß sie zur Seite. Ich ignorierte den entsetzten Blick von Minjia als ich durch die Tür an ihr vorbei lief.
"Mach die Tür zu"- mein eiskalter Ton lies sie erstarren.
"Yaaah Seung Hyun Oppaaa!" schrie Sumi die sich gerade wieder vom Boden aufrappelte.
"Mach die Tür zu!" wiederholte etwas strenger aber immer noch beherrscht. Sumi klopfte sich ihr Kleid ab. Ich konnte es aus den Augenwinkeln sehen, da ich mit dem Rücken zur Tür stand und Minjia, die immer noch verdattert die Tür offen hielt, eindringlich ansah.
"Seung Hyun Oppa, bitte lass uns reden!" began Sumi zu flehen. "Ich bitte dich nimm mich zurück, ich weis nicht wohin ich sonst gehen soll" jammerte sie.
"MINJIA MACH VERDAMMT NOCHMAL DIE TÜR ZU"- noch bevor ich den Satz beendet hatte riss ich ihr die Tür aus der Hand und knallte sie mit voller Wucht zu. Minjia erschrak und taumelte mit dem Rücken gegen die Tür. Mit meine Armen links und rechts neben ihr abgestützt waren unsere Gesichter nur ein paar Millimeter voneinander entfernt. Sie sah mich mit vor Schrecken geweiteten Augen an, während ich nach Luft schnappte und die pure Wut durch meine Ardern floss.
Ich versuchte meine Gesichtszüge wieder kontrollieren zu können und sie einwenig zu entspannen. Wir verharrten für ein paar Minuten so. Doch meine Atmung und auch mein Wutverzerrtes Gesicht wollten sich nicht legen. Plötzlich hob Minjia ihre Hand. Ganz langsam und vorsichtig. Während sie das tat blickte sie mir weiter tief in die Augen. Und legte langsam ihre Hand auf meine Brust, unter der sich mein vor Wut rasendes Herz befand.
Ohne ihren Blick abzuwenden übte sie einen leichten Druck auf meinen Oberkörper aus. Nicht um mich von sich zu stoßen. Viel mehr als wollte sie mir sagen dass alles okay ist. Als wollte sie mich trösten. Ihr Blick wurde weicher, sorgvoller. Und zu meiner eigenen Verwunderung funktionierte es. Das Adrenalin senkte sich langsam und ich hatte mich wieder weitesgehend unter Kontrolle.
Ohne etwas zu sagen stieß ich mich von der Tür ab, kehrte ihr den Rücken zu und ging in mein Zimmer.

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Comments

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DreamGirl1997
#1
Chapter 3: *_* das ist ur spannend und ich hab das Gefühl irgendwie haben wir den gleichen Namen XDDDDDDD der mit F anfängt xDDD
Baby_Na
#2
OOOH MEIN GOTT!!!!
Fabieneeeee!!!!! Das ist mega geil :OOO
Oh mein gott ich will mehr :D hahaha
WIE ZUR HÖLLE?!?!?! :D
Baby_Na
#3
Chapter 2: WAAAAAH Du hast auf jeden fall meine Geschmacl getroffen!!!! *-*
Baby_Na
#4
Chapter 1: Klngt interessant!! :) Freu mich auf mehr :D hoffe es kommt noch mehr action und Waaah du weißt was ich liebe xD
ClaireDavis #5
Chapter 1: Bis jetzt schon mal ganz gut :D Ich bin auch mega gespannt was die Story so mit sich bringen wird und wie dein Stil weiterhin bleibt :D
DreamGirl1997
#6
wahhh bin schon voll gespannt *A* Das hört sich so doll spanned an *W* <3