"Just do as I wish!"

I would control the moon for you!

Es war seit dem komischen Gespräch zwischen Daehyun und Yongguk in der Bibliothek schon fast eine ganze Woche vergangen. Daeh hatte seinen bescheuerten Aufsatz tatsächlich fertig bekommen, doch auch nur da das Buch, welches Yongguk ihm vorgeschlagen hatte, eine reine Goldgrube gewesen war. Himchans Blick nach zu urteilen war er ebenfalls überrascht darüber gewesen, das Daeh ihm tatsächlich 8 volle Seiten am versprochenen Termin auf das Pult geknallt hatte (Was Daehyun irgendwie als Beleidigung aufgenommen hatte, schließlich war er nicht so dumm, wie ihn Himchan zu sehen schien). 
Irgendwie hatte er bis heute das Gefühl, sich dafür bei Yongguk bedanken zu müssen. Doch es war nicht so einfach mit ihm zu sprechen, wenn er in den meisten Schulstunden zu fehlen schien und ansonsten, kaum war der Unterricht vorbei, wie vom Erdboden verschluckt zu sein.  
Außerdem schien er noch immer mit Niemanden zu reden. Hatte die Nase vollkommen konzentriert in den Büchern stecken, kritzelte die ganze Stunde aufmerksam in seinem Block herum und horchte jedem Wort das die Lehrer ihm erzählten. Während Daeh seine Zeit damit verschwendete ihn zu beobachten. 
Was nicht einmal schwer war, da er nie den Blick auch nur ein einziges Mal in eine andere Richtung lenke, als nach vorne. 
 “Erde an Daehyun!”, Youngjae fuchtelte zu allem Überfluß mit der flachen Handfläche vor Daehs Gesicht herum und traf ihn fast an der Nase. Die Beiden hatten die vier Schulstunden schon hinter sich gebracht und hatten somit den Rest des Tages frei, saßen draußen an einer der steinernen Tische. Das Außengelände war riesig, hinter ihnen erstreckte sich mindestens eine Fläche mit der Größe zweier Fußballfäder. Die Gärtner taten ihm Leid, die sich die Mühe machen mussten diesen Rasen zu pflegen und zu schneiden. 
Und nur bis einer wieder auf die Idee kam, mit seiner Feuer Magie Löcher in den Rasen zu brennen. 
 “Also, bist du heute Abend dabei, oder willst du wieder nur beleidigt in deinem Zimmer sitzen, obwohl du nicht mal einen Grund dazu hast?”, wollte Youngjae jetzt wissen, nippte an seinem kleinen Trinkpäckchen, das er sich vorher noch aus der Kantine geholt hatte. Er liebte diese kleinen Multivitamin Päckchen, doch hatte Daeh keine Ahnung warum. Sie schmeckten mehr nach Wasser als nach Multivitamin.
 “Du stellst es hin als wäre ich der langweiligste Mensch auf dieser Erde”, hielt Daeh etwas beleidigt dagegen und legte den Kopf auf seinen Armen ab, schielte von der Tischplatte aus zu ihm herauf. Youngjae zog nur genervt die Brauen nach oben, als wollte er ihn auch ohne Worte dazu auffordern, ernst zu bleiben.
 “Also nochmal, was ist das heute Abend?”, fragte er deswegen noch einmal nach und gab somit zu, das er vorher kein Stück zugehört hatte. Doch Yjae schien sich nicht damit aufzuhalten, sich darüber zu echauffieren. 
 “Die 7. und 8. Klassen wollen die Halloween-Party nachholen, die wegen dem Technik Ausfall letzten Monat ins Wasser gefallen ist. Sie haben selbst einen DJ organisiert. Der Rektor hat zwar keinen Alkohol zugelassen aber ich dachte es wäre eine gute Möglichkeit mal etwas Anderes zu sehen, als die vier Wände unseres Zimmers”, erklärte er.
 “Ist das nicht jedes Jahr, etwas…. klischeehaft?”, Daehyun rümpfte die Nase und hob langsam wieder den Kopf. Streckte im nächsten Moment seine Arme, konnte gerade noch ein Gähnen unterdrücken.
 “Du musst dich ja nicht wie Himchan als Vampir verkleiden”, meinte er schulterzuckend und sofort entkam Daehyun bei der Erinnerung ein kleines Lachen. Es war ein Fest gewesen ihm in den letzten Jahren dabei zuzusehen, wie er immer wieder versuchte dieses Kostüm legitim zu verkaufen. Mit seinem Kunstblut und dem schwarzen Dracula-Umhang. Doch er war jedes Jahr so voller Tatendrang, das man es irgendwie nicht übers Herz brachte, sich über ihn lustig zu machen.
 “Also bist du dabei oder nicht?”, drängelte Youngjae schon fast.
 “Schon gut, bin dabei. Aber denke nicht dass ich mich verkleide - das sollen die Kleinen aus der 7. und 8. machen”, grummelte er nur, Youngjae zerdrückte gerade sein kleines Trinkpäckchen mit einer Hand und ließ es unter einem knisternden Geräusch in seiner Hand verbrennen. Bis nur noch die schwarze Asche in der Luft tänzelte.
 “Ja, weil du auch ein Spielverderber bist”, lachte er dann, schwang einer seiner schlanken Beine von der Bank. Doch aus irgendeinem Grund drehte er sich noch einmal zu ihm um, ein komisches Grinsen auf den Lippen.
Was auf keinen Fall etwas Gutes verheißen konnte.
 “Vielleicht ist Yongguk ja auch da”, meinte er. So sehr Daehyun versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass er sich ertappt fühlte, musste er erschrocken die Braunen ins Gesicht ziehen. Scheinbar hatte Youngjae bemerkt, dass er ihn im Unterricht regelmäßig anstarrte. 
 “Na und?”, zischte er viel zu aufgewühlt.
 “Ich meine er bräuchte sich nicht mal zu verkleiden. Er geht ganz gut als etwas Gruseliges durch”, Yjae zuckte die Schultern und irgendwas in Daehyuns Magengrube zog sich sachte zusammen. Hatte er wirklich gerade das Gefühl ihn in Schutz nehmen zu müssen? Tief atmete er aus, verhinderte somit, dass ihm etwas Verdächtiges über die Lippen kam. Etwas das Youngjae den ganzen Abend dafür verwenden würde, ihm auf die Nerven zu gehen. 
 “Wer weiß, doch ich denke nicht dass er der Typ für Partys ist, meinst du nicht?”, er schaffte es seine Stimme nüchtern und unbeeindruckt klingen zu lassen. Wodurch auch Youngjae die Lust daran zu verlieren schien ihn damit zu ärgern.
 “Du hast auch gemerkt das er im Magie-Training immer fehlt, richtig? Doch keiner der Lehrer scheint sich dafür zu interessieren”, skeptisch senkten sich Yjaes Brauen, dabei stand er immer noch mit einem Bein auf jeder Seite der Bank. Natürlich hatte es Daehyun bemerkt. Und genau die selben Dinge fragte er sich jeden Tag, wenn er im Kreis auf dem Boden saß und keiner ein Wort darüber verlor, das Yongguk nicht anwesend war. Naja, bis auf das genervte Getuschel der anderen Schüler auf den Fluren und im Speisesaal, die Yongguk scheinbar jetzt schon auf die imaginäre schwarze Liste gesetzt hatten.
Daehyun brannte immer noch darauf zu sehen, was er mit seiner Magie tun konnte. Ob es Eis, Feuer, Erd, Luft oder irgendeine andere Art von Magie war.
 “Wenn jeder Lehrer sich um jeden Schüler kümmern würde, der sich vom Unterricht drückt, gäbe es wahrscheinlich gar kein richtigen Unterricht mehr - ich denke nicht dass es etwas zu bedeuten hat. Die werden sich außerhalb des Unterrichts schon um ihn kümmern”, sagte Daehyun nüchtern und realistisch, auch wenn er nicht wusste, warum er Youngjae nicht einfach erzählte, dass ihm diese Zweifel auch schon gekommen waren (Ihn jetzt schon eine ganze Woche verfolgten). Doch er zuckte nur nachträglich die Schultern, konnte in Yjaes Augen und an seiner gelben, zuckenden Aura sehen, das er nicht wusste, ob er das Thema einfach fallen lassen sollte. 
Doch er schien sich Daehs Worte zu Herzen zu nehmen und nach einem langen Moment der Stille nickte er.  
 “Hast Recht. Nur das alles an diesem Kerl komisch wirkt… vielleicht sollte ich ihn nicht genauso verurteilen wie die Anderen”, meinte er dann, klang fast bedacht, etwas Nettes zu sagen (Als hätte Yoo Youngjae jemals ein schlechtes Gewissen). Doch trotzdem schien er sich Mühe zu geben seine letzten Worte wieder gerade zu biegen. Daehyun wusste nur nicht genau warum. 
 “Egal, ich muss in den Speisesaal - hab versprochen, bei der Deko zu helfen” 
 “Die Kleinen tun mir jetzt schon Leid”, lachte Daehyun leise, blickte Yjae mit einem kleinen Lächeln hinterher, während der mit leicht, getänzelten Schritten zur Eingangstür herüber ging und dahinter verschwand. Ja, Youngjae war 80 Prozent der Zeit ein sarkastischer Kommentare-Spucker. Doch wenn es darum ging Jemanden zu helfen oder Etwas zu organisieren konnte er seine Finger einfach nicht davon lassen. Nur meistens ließ er sich dann auch bei Nichts mehr hineinreden, wahrscheinlich würde er sich nach kürzester Zeit schon die ganze Party an den Nagel reißen. 
Daehyun war ehrlich, eigentlich war er nicht der Typ für solche Partys. Er mochte es unter Menschen zu sein, das schon, doch solche Partys waren nicht der beste Ort um sich mit Jemanden zu unterhalten. Sie waren eher dafür da zu tanzen und auf dumme Ideen zu kommen - was der Teil war, mit dem man ihn nicht wirklich begeistern konnte.
Genau wie er schon jetzt sagen konnte, dass die 10. Klässler, auch wenn es nicht erlaubt war, Alkohol in die Getränke mischen würden. Und betrunkene Vampire, waren viel anstrengender als Menschen (Es war noch nie Jemand zu Schaden gekommen, ein Wunder, doch den Anderen Streiche zu spielen, war wesentlich einfacher, wenn du magische Kraft benutzen konntest. Soweit sich Daehyun erinnern konnte, hatte vorletztes Jahr ein Mädchen die Gedanken ihrer Freundin gelesen und sie vor der gesamten Mannschaft damit bloßgestellt, dass sie laut darüber gelacht hatte dass ihre Freundin seit Jahren tierisch in Himchan verknallt gewesen war. Es war ein Drama geworden, welches sich Youngjae und er nur kopfschüttelnd aus der Ferne angeschaut hatten). 
Er wollte nicht wissen, was es dieses Jahr werden würde. Vielleicht veranstalten sie auch wieder bescheuerte Magie-Wettkämpfe auf dem Außengelände (worunter wie gesagt immer der Rasen und die Bäume leiden mussten). Vielleicht sollte Daehyun seinen Kaktus mitnehmen und mitmischen. 
Leise musste er bei diesem Gedanken lachen, kicherte beinah nur leise in sich hinein, während er ebenfalls nach drinnen verschwand und sich auf den Weg zum Jungen-Trakt machte. Er hatte nicht vor sich zu verkleiden, doch er wollte auch nicht mit verwaschenen und nach Langweile riechenden Klamotten dort auftauchen.
 “Was ist so lustig, Papagei?”, die Stimme die in sein Ohr drang, war so dunkel, dass sein Herz voller Erwartung gegen seine Brust hämmerte. Doch er erkannte in den folgenden Sekunden den Spitznamen, der ihn schneller wieder auf den Boden brachte, als er wollte. 
 “Was willst du, Yoongi?”, meinte er nur, konnte sehen dass der Mann mit katzenartigen, grünen Augen zu ihm herüber schaute. Er stand zwischen zwei Klassenzimmern neben der Treppe, Daehyun hatte schon den Fuß auf die erste Stufe gestellt, als er stehen blieb. 
 “Suga, wie oft noch… Yoongi klingt - kindisch”, brummte er unzufrieden, ging sich mit blassen Fingern durch die Mint-grünen Haare, die so absolut perfekt zu seiner ebenfalls grünen Aura passten. Nur war sie etwas dunkler, eher ein Patinagrün. 
Yoongi - oder Suga, wie er es bevorzugte - war schon seit Ewigkeiten in seiner Parallelklasse, fing immer mal wieder ein Gespräch mit ihm an, funkelte ihn manchmal nur mit spitzen Augen an und erfand immer mehr komische Spitznamen für ihn.
Doch Daehyun hatte bis heute noch nicht herausgefunden, was er eigentlich von ihm wollte. 
 “Was willst du?”, fragte er deswegen noch einmal, diesmal weniger bissig. Suga stemmte sich von der Wand ab, an der er lässig mit einem Fuß gelehnt hatte und kam einen kleinen Schritt auf ihn zu. Seine Augen zuckten nicht einmal, sein Blick war genauso starr wie Yongguks, nur ging seiner nicht so sehr durch Mark und Bein. 
Yoongi war etwas kleiner als er, nicht viel, doch Daeh wusste dass es einer seiner Schwachstellen war (Was auch nur fair war, schließlich war sein blasses, spitzes Gesicht makellos und die grünen Katzenaugen passen nur allzu perfekt hinein. Die Mädchen in seiner Klasse rissen sich förmlich um ihn). 
 “Bist du heute Abend auch da?”, wollte er plötzlich wissen, zuckte, kaum war er fertig schon die Schultern, auch wenn er noch gar keine Antwort auf seine Frage bekommen hatte. Daehyun blinzelte verwundert, ehe er leise zu lachen begann.
 “Spar es dir Yoongi, spiel deine Scherze mit Jemand anderem”, meinte er nur und hievte sich die weiteren Treppenstufen herauf. Es wunderte ihn, dass Yoongi nicht noch einmal ein Kommentar über seinen Namen gemacht hatte, eigentlich hatte Daeh vorgehabt ihn damit zu provozieren. Doch als er sich am Ende der Treppe tatsächlich noch einmal umdrehte, konnte er sehen, dass er wieder unbeeindruckt an der Wand lehnte und in ein kleines Buch starrte, das er scheinbar in der Tasche gehabt hatte. 
Weshalb Daehyun seine Skepsis wieder fallen ließ. Wenn Yoongi ihm heute Abend einen dummen Streich spielen wollte, war er jetzt auf jeden Fall vorgewarnt (Wobei er sich da auch hinter Yoo Youngjae anstellen musste, der ihm letztes Jahr als er nicht hingesehen hatte seinen Punch so stark erhitzt hatte, dass er sich sofort die Hand am Keramik verbrannt hatte). Keine Ahnung warum diese Idioten Halloween immer mit dem ersten April verwechselten.
Die Zeit ging ab diesem Zeitpunkt und nach Daehyuns Geschmack viel zu schnell um. Er schaffte es gerade mal zu duschen, sich für eine Stunde aufs Bett zu legen und (ganz vorbildlich) das aufgetragene Kapitel für die nächste Stunde Kunst zu lesen und sich in frische Klamotten zu schmeißen, als im nächsten Moment schon Youngjae mit einem fetten Grinsen im Türrahmen stand.
 “Dieses Jahr wird ein voller Erfolg!”, meinte er enthusiastisch. Ging mit aufgeregten Schritten an seinen Kleiderschrank, um nervös darin herum zu kramen. 
 “Das sagst du jedes Jahr”, sagte Daehyun nur. Er setzte sich wieder aufs Bett zurück und ging sich durch die noch feuchten Haare, die ihm immer wieder lästig in die Stirn fielen und dort kleben blieben.
 “Hab ich dir nicht gesagt du sollst nicht so ein großer Spielverderber sein?”, Youngjae schien wirklich stolz darauf zu sein, was sie unten im Speisesaal vorbereitet hatten. Er war zumindest schneller gereizt als sonst, warum sich Daehyun die kleine “Um genau zu sein hast du nur gesagt ich bin ein Spielverderber und nicht das ich keiner mehr sein soll”-Ansprache sparte. Stattdessen schenkte er ihm ein kleines Lächeln.
 “Hast Recht… vielleicht wird es ja lustig”, sagte er. Auch wenn er nicht wirklich davon überzeugt war (Jetzt wo selbst Yoongi es sich wieder zur Mission gemacht hatte, ihm auf die Nerven zu gehen). Er schenkte Yoongi normalerweise nicht wirklich viel Aufmerksamkeit, wofür er einen nur zu guten Grund hatte. Yoongi war nicht unbedingt Jemand, den man als vertrauenswürdig beschreiben konnte - kalt und unnahbar vielleicht. 
 “Natürlich wird es lustig, schließlich hab ich das Ganze mitorganisiert”, lachte Yjae überzeugt und sofort schüttelte Daehyun ungläubig den Kopf. 
 “Selbstlob stinkt, das weißt du oder?”, meinte er nur. 
 “Na und, ich weiß eben wo meine Qualitäten liegen”, Youngjae war dabei sich vor Daehyuns Augen bis auf die Boxershort auszuziehen, um in sein tolles Piraten-Kostüm zu schlüpfen (Was lediglich aus einem weiten weißen Hemd mit langen Ärmeln und einer schwarzen Jeans bestand, von wegen Daehyun war der Spielverderber). 
Der konnte in diesem Moment nicht anders, als wegzuschauen. Sich wieder für ein paar Momente in das Kunstbuch zu flüchten, das noch aufgeschlagen auf dem Nachttisch gelegen hatte.
Ja, sie waren beste Freunde, doch trotzdem war es Daeh unangenehm, ihn halbnackt zu sehen. Fragt ihn nicht warum, er mochte es einfach nicht. Youngjae dagegen, schien das nicht mal mehr zu beachten. Am Anfang hatte er sich noch die Mühe gemacht, sich im Badezimmer umzuziehen, doch das wurde ihm mit der Zeit zu umständlich. 
 “Was ist mit dir? Bist du fertig?”, meinte er jetzt - wohlgemerkt wieder angezogen - und fragend warf Daehyun ihm einen Blick zu, als würde das auf der Hand liegen. Er hatte ein weites schwarzes T-Shirt übergeworfen und sich nach langen wieder für eine hell-blaue zerrissene Jeans entschieden. Seine Haare waren zwar noch leicht feucht von der Dusche, doch das war ihm relativ egal.
 “Bin bereit”, meinte er deswegen, einen letzten (beinah sehnsüchtigen) Blick in das dumme Buch werfend, als würde es ihn daran erinnern, dass er tief in sich drin keine Lust hatte, die Treppe herunter in den Speisesaal zu laufen. Youngjae hielt ihm die schwarze Augenklappe entgegen, als er aufstand und zur Tür hinüber lief.
 “Sicher dass du dich nicht doch verkleiden willst?”, lachte er leise, weil er die Antwort darauf bereits wusste.
 “Zieh sie doch selber an, du bist der Pirat”, meinte Daehyun nur kopfschüttelnd, doch auch Yjae schien das komische Ding in seine Hosentasche zu stecken und das Thema ganz schnell wieder fallen zu lassen. Woraufhin Daeh ihm einen leichten Schlag gegen den Hinterkopf verpasste.
Okay, Daehyun musste zugeben, dass der Speisesaal so gar nicht mehr nach einem Speisesaal aussah. Eher wie die Bat-Höhle. Die Dekorationen hatten schon an den Treppengeländern angefangen, riesige Spinnennetze und Gummi Insekten sowie zwischen den Klassenzimmern grinsende Skelette standen. Da Halloween eigentlich schon einen ganzen Monat zurück lag, wirkte es auf den ersten Moment komisch, so in der Zeit zurück geschmissen zu werden. 
Doch wirklich, Youngjae und die Anderen hatten sich Mühe gegeben und das konnte man sehen. Die riesigen Fenster waren mit schwarzen Stoff abgedeckt, die Tische bis an den Rand geschoben, sodass eine mehr als große Tanzfläche in der Mitte frei wurde. Einige der Tische dienten als Buffet, riesige Schüsseln mit Salaten und roten Punch standen darauf. Sowie andere Sachen in silbernen Behältern, deren Inhalt Daehyun jedoch nicht ausmachen konnte. 
Im Hintergrund lief leise das Lied “Thriller” von Michael Jackson durch die Lautsprecher der Kantine, da der DJ noch dabei war, seine Technik an sein Pult anzuschließen.
 “Und was sagst du?”, wollte Youngjae wissen, war dabei immer näher ans Buffet gelaufen und hatte sich einen Käsewürfel-Trauben Spieß in den Mund gesteckt. Daehyun  beobachtete in der Zwischenzeit mit einem kleinen Lächeln die 6. Klässler, wie sie im hinteren Eck des Raumes standen und ein Bild mit einen der Skelette machten. 
 “Gute Arbeit”, meinte er dann nur trocken, doch Youngjae schien diese Aussage schon zu reichen, um sich in seiner Annahme, dass er so oder so der Beste war, bestätigt zu fühlen. Sie liefen zu den, an den Rand geschobenen, Tischen neben der kleinen Bühne und setzten sich auf die zurecht gerückten Stühle. Es war beinah als würde man von der Bar aus auf die Tanzfläche schauen.
Die sich schneller füllte, als Daehyun erwartet hätte. In einem Moment war es noch staubig leer gewesen und ihm Anderen dröhnte laute Electro Musik aus den Boxen und eine kleine Masse von Tänzern hatte sich in der Mitte zusammen gefunden. Die 10. Klässler, einige Gesichter kannte Daehyun, hatten sich ebenfalls erst am Rand gefunden, eher skeptisch auf die Tanzfläche blickend.
 “Ich hol uns was zu trinken”, rief Youngjae laut, das Daeh ihn neben der lauten Musik überhaupt verstand. Daehyun nickte stark, dabei versuchte er so wenig wie möglich wie ein Idiot durch die Gegend schreien zu müssen.
Er blieb sitzen, schaute immer noch auf die Tanzfläche und die schwitzenden Körper herüber, wie sie sich zu der hektischen Musik bewegten. Er erblickte sogar ganz in der Ferne, ziemlich nah am Eingang, Himchan (er war tatsächlich wieder mit seinem Dracula Kostüm aufgetaucht) wie er sich mit einem der anderen Kollegen unterhielt. Soweit er es sehen konnte war es Fr. Schmidt. Eine Austauschlehrerin aus Amerika, die noch nicht allzu lange bei ihnen war. Den Gerüchten zufolge hatte Himchan schon länger ein Auge auf sie geworfen. Auch jetzt stand er verdächtig nah bei ihr, ein viel zu charmantes Lächeln auf den Lippen.
 “Willst du nicht tanzen?”, meinte plötzlich eine vertraute Stimme neben ihm, selbst bei dieser Lautstärke schaffte Daeh es, sich zu erschrecken. Vielleicht aber auch, weil Zelo sich tief zu ihm herunter gebeugt und ihm trotzdem fast ins Ohr geschrien hatte. Er trug ebenfalls kein wirkliches Kostüm, hatte sich lediglich ein kleines Holzschwert um die Hüfte gebunden, als wäre das alles gewesen, was er beisteuern konnte.
 “Nicht so mein Ding”, antwortete Daehyun und Zelo ließ sich mit einer kleinen Bewegung neben ihm auf dem Stuhl nieder, rückte ein Stück an ihn heran, um nicht so laut schreien zu müssen. In dem Moment kam Youngjae mit zwei roten Bechern zurück und schenkte dem Jüngeren ein breites Grinsen, als würde er sich freuen, ihn zu sehen. 
 “Hätte ich das gewusst, hätte ich dir auch was mitgebracht”, meinte er dann, zog einen dritten Stuhl heran und reichte Daehyun einer der roten Becher. Zelo hob nur schnell die Hände in die Luft und schüttelte den Kopf, als solle sich Yjae keine Gedanken darüber machen. Daehyun drehte seinen Becher einen kleinen Moment in der Hand, bis er schlussendlich einen großen Schluck davon nahm. 
Nur hatte er mit süßem Punch gerechnet und nicht damit den brennenden Geschmack von Wodka in seiner Kehle zu spüren.
 “Youngjae?!”, rief er nur aufgebracht, viel mehr entrüstet darüber, dass er ihn nicht vorgewarnt hatte. Yjae zuckte nur grinsend die Schultern, als wüsste er nicht mal, wovon er redete (Oh er wusste es, entweder er hatte vor sich wirklich zu betrinken, oder es war wieder nur einer seiner dummen Scherze gewesen). 
Daehyun verdrehte die Augen.
 “Mach dich locker, mehr als für zwei Becher konnte ich so oder so nicht rein schmuggeln”, dann drehte er sich mit einem strengen Blick in Zelos Richtung, der unschuldig blinzelte, als würde er nicht ganz verstehen, worum es gerade ging.
 “Wehe du verrätst mich!”, meinte Yjae dann, doch Zelo lachte lediglich, als wäre ihm diese ganze Sache mehr als gleichgültig und Youngjaes besorgter Blick würde ihn amüsieren. Er hatte auch keinen Grund sich einzumischen. 
Daehyun gab sich zufrieden, mit dem Wissen, dass es nur der eine Becher sein würde und wagte einen weiteren Schluck. Es war Ewigkeiten her, dass er Alkohol getrunken hatte, weshalb er im ersten Moment grässlich schmeckte. Er wollte nicht mal wissen, wie Youngjae da ran gekommen war. Die meistens ließen es sich am Besuchstag hinein schmuggeln, doch Youngjaes Familie war nicht wirklich die Sorte von Menschen, die ihm Alkohol als Geschenk mitgeben würden. 
Daehyun hatte ehrlich keine Ahnung ob es eine gute Idee war, dass er den Becher nicht sofort an Jemand anderen weitergegeben hatte, an Jemanden der wusste das er dieses Zeug vertrug. Doch er hatte auch keine Lust, mal wieder als der Spielverderber beschimpft zu werden.
 “Habt ihr Himchan gesehen? Die arme Frau Schmidt scheint immer noch nicht zu merken, dass er total in sie verknallt ist”, meinte Youngjae jetzt und laut musste Daeh darüber lachen, da es so offensichtlich war. Auch Zelo schien es bemerkt zu haben, denn sein breites Grinsen schien nicht überrascht zu wirken.
 “Man kann es ihm nicht übel nehmen, sie sieht nicht schlecht aus”, meinte er dann, die perfekte Vorlage für Youngjae, sich darauf zu stürzen wie ein wildes Tier. Mit einer schnellen Bewegung riss er seinen Blick von Himchan und wendete sich Zelo zu.
Die Musik war mittlerweile zu einem Rock-Lied gewechselt und die Tanzfläche füllte sich rapide, die drei konnten den Eingang schon fast nicht mehr erkennen.
 “Pass auf dass du dich nicht mit Himchan in die Haare bekommst”, die nächsten Worte setzte er mit den Fingern in Anführungszeichen, “er hat sie zuerst gesehen”. 
Alle drei lachten viel zu lang darüber, Daehyun nahm einen weiteren Schluck von seinem Punch und spürte nach dem mittlerweile vierten Schluck, wie ihm langsam die Hitze in die Wangen stieg.
 “Ich meins Ernst, wir gehen da jetzt rüber”, meinte Youngjae plötzlich und hatte Zelo am Handgelenk gepackt. Daehyun hatte den Schlachtplan nicht mitbekommen, doch scheinbar schien er daraus zu bestehen, die beiden Turteltauben auf irgendeine Weise zu stören. Es wunderte ihn dass Zelo überhaupt ohne Einwände einwilligte. Doch er schien es ebenfalls viel zu lustig zu finden.
Daehyun merkte erst ein paar Momente später, dass er ganz alleine zurückgelassen worden war. Mit seinem noch halb vollen Becher Punsch in der Hand, schaute er grinsend zu Himchan und den Anderen herüber. Zelo hatte tatsächlich Frau Schmidt in ein Gespräch verwickelt, schaute sie mit so unschuldigen Augen an, das es beinah unfair war. Youngjae hatte eine Hand über Himchans Schulter liegen, der wirkte, als würde er wieder jeden Moment an die Decke gehen (Das Lustige war nur, das er es scheinbar vor Frau Schmidt nicht zeigen wollte, weswegen er künstlich lächelte, als wäre alles kein Problem). 
Daehyun erwischte sich, eine Weile leise darüber zu lachen, ehe er auch den Rest seines Getränks hinunter gekippt hatte. Seine Wangen schimmerten bestimmt in diesem Moment rosa, wenn nicht sogar rot. Er ließ sich langsam von seinem Stuhl gleiten und spürte jetzt auch das komische, schwammige Gefühl in den Knien.
Doch es war noch anzunehmen, er konnte ohne Probleme laufen, nur fühlte sich sein Kopf ein wenig benebelt an. Wie gesagt, er vertrug es nicht und viel zu lange hatte er keinen Alkohol mehr getrunken. Umso glücklicher war er darüber, dass es nach dem einen Becher auch wieder vorbei war.
Er trug sich nach draußen, ging dabei so nah an Himchan und den Anderen vorbei das er hören konnte, wie schadenfroh Yjae lachte. Sie schienen Daeh nicht zu beachten, weshalb er das kleine Schauspiel auch nicht unterbrechen wollte. 
Draußen in der Empfangshalle war die Luft sehr viel besser als drinnen im Speisesaal, weshalb sich etwas von dem Nebel in seinem Kopf lichtete, auch wenn er immer noch spürte, dass seine Wangen vor Hitze brannten. Und waren somit das Einzige was sich an seinem Körper nicht abkühlen wollte.
Er hatte wirklich gedacht, lediglich ein paar Minuten nach Luft zu schnappen, doch wie aus dem Nichts tauchte schon wieder Yoongis Gesicht vor ihm auf. Die Hände in den Hosentaschen und mit schimmernden grünen Aura.
 “Wie siehst du denn aus?”, wollte er wissen und etwas zu schnell und hektisch ließ Daehyun seine Hände hinauf schnellen und legte sie über seine geröteten Wangen. 
 “Es ist warm drinnen”, meinte er nur, merkte sofort, dass seine Stimme sich viel schwammiger anhörte, als er wollte. Yoongi grinste lediglich schadenfroh.
 “Richtig”, zog er das Wort viel zu lang und verteidigend verdrehte Daehyun die Augen.
 “Willst du nicht rein gehen?”, wollte er dann wissen, da Yoongi eigentlich genau dahin auf dem Weg war. Er zuckte aber aus irgendeinem Grund die Schultern.
 “So wie du aussiehst, kann man dich ja nicht einfach alleine lassen, Papagei”, meinte er trocken, viel zu ernst, als Daehyun es auf Anhieb glauben konnte. Was zur Hölle? 
 “Das ist nicht dein Ernst oder?”, lachte er deswegen etwas verwundert, doch Yoongi zuckte erneut die Schultern. 
 “Was denn? Du tust so als wäre ich der Teufel…”, meinte er dann, die Hände noch immer in der Hosentasche und beinah eine beleidigte Miene aufgelegt.
 “Weißt du, eigentlich machst du immer nur dumme Kommentare und gehst mir auf die Nerven… also ja, ich mag dich nicht wirklich”, kam es Daehyun ehrlicher über die Lippen, als er es eigentlich vorgehabt hatte. Ja, er mochte ihn nicht. Doch er war eigentlich nicht einer dieser Typen die Jemanden sowas ins Gesicht sagten.
Suga wollte noch etwas erwidern, seine Brauen hatten nervös gezittert, sowie seine dunkelgrüne Aura Wellen geschlagen hatte.Wenn Daehyun es nicht besser gewusst hätte, hätte man beinah denken können, das er verlegen war. 
Doch mit einem viel zu lauten Geräusch stürmte im nächsten Moment Youngjae und Zelo hinter ihnen durch die Tür.
 “Da bist du ja! Ich hab dich überall gesucht”, er war viel zu laut, schrie beinah durch den ganzen Korridor, sodass seine Worte wie ein Echo wieder von den Wänden zurückgeworfen wurden. Yoongi schien seine Worte mit einem Mal wieder herunter geschluckt zu haben.
Daehyun lachte leise, als er sehen konnte, wie die Beiden sich in den Armen lagen, wobei es eher aussah, als würde Zelo ihn stützen, damit der nicht Hochkant aufs Gesicht fiel (Er hatte garantiert mehr als einen Becher gehabt, dieser Verräter).
 “Yongguk ist drinnen! Ich sag dir - warum hab ich ihn nicht vorher gesehen?”, rief er genauso laut und aufgeregt, das Daehyun ihm am liebsten den Mund zugehalten hätte. Yoongi sollte nicht denken, dass ihn das auf irgendeine Weise interessierte. 
 “Er ist bestimmt durch die Küche rein oder er kann sich unsichtbar machen”, lachte Yjae jetzt laut und löste sich aus Zelos schützenden Griff, nur um Daehyun am Handgelenk nach drinnen zu zerren.
Yoongi blieb hinter ihnen im Korridor stehen und schien ihnen auch nicht zu folgen. Irgendwie bekam Daehyun ein schlechtes Gewissen, auch wenn er nicht mal genau wusste wofür eigentlich. Schließlich konnte er sich nicht vorstellen, dass Jemand wie Suga sich sowas zu sehr zu Herzen nahm. 
Außerdem hatte er nicht wirklich Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, da Youngjae ihn beinah wie besessen zum Buffet herüber zog.
Wo Daehyun tatsächlich Yongguks schwarze Siluette erkennen konnte. Er stand mit dem Rücken zu ihnen, ein schwarzes Tablet in der Hand, auf dem er dreckiges Geschirr und Gläser abgeladen hatte. Er wischte die Reste von den Tischen und im nächsten Moment machte er sich wieder zurück auf den Weg in die Küche. Kein Wunder dass er ihn bis jetzt nicht bemerkt hatte. Yongguk wirkte auch nicht wie der Typ dafür, das Tanzbein zu schwingen und sich zu verkleiden. 
Er hätte es auch nicht geglaubt, wenn er ihn nicht mit eigenen Augen gesehen hätte.
Daehyun konnte Yjae gerade noch aufhalten, ihn nicht mit voller Wucht gegen ihn rennen zu lassen. Yongguk hatte sie nicht bemerkt, viel zu sehr darauf konzentriert die leeren Teller und das Tablet zu balancieren.
 “Jetzt komm runter Yjae”, jammerte er, löste sein Handgelenk aus seinem Griff und musterte ihn verärgert. Naja, eigentlich hämmerte nur sein Herz wieder wie verrückt gegen seine Brust, als er diese knisternde Wärme gespürt hatte, die von seiner Aura ausging. Und das wollte er auf jede Fälle verstecken.
 “Ach komm Daeh, ich weiß wie du ihn fast schon anstarrst, wenn er im Unterr-”, Daeh hielt ihm mit aller Kraft den Mund zu, er hatte schon geahnt das er es bemerkt hatte, doch er wollte nicht das Zelo, der immer noch unschuldig lächelnd neben ihnen stand, es ebenfalls wusste.
 “Na schön, keine Ahnung was du von mir willst aber…”, Daeh war jetzt wirklich wütend und wahrscheinlich betrunkener als er zugeben wollte. Denn ohne Grund warf er die Tür zur Küche auf, die er gerade mehr als zu meiden versucht hatte und zu der er eigentlich gar keinen Zutritt hatte. Starrte dabei Youngjae wütend an. 
Fast als würde er ihn nur mit seinen Augen fragen “War es das was du wolltest?”. 
Zu allem Überfluß grinste Yjae nur zufrieden und mit einem kleinen Geräusch schloß sich die Tür hinter Daeh, nur leider stand er tatsächlich in der Küche und nicht davor. Für wenige Momente hüllte sich der gesamte Raum in Stille, selbst die Musik schien leiser zu werden und Daehyun spürte, dass es einer der dümmsten Aktionen der Welt gewesen war. 
Er biss sich fest auf die Lippe, als er sich langsam umdrehte.
 “Hi”, presste er beschämt heraus, als Yongguk ihn mit verwunderten Augen anschaute, gerade dabei das dreckige Geschirr in die Spülmaschine einzuräumen. Wenigstens war er alleine und es kam nicht die gruselige Küchenfrau um die Ecke, die ihn erschlagen wollte. 
 “Gibt es Ärger?”, wollte er wissen. 
Kein Wunder, Daehyun hatte die Tür aufgerissen, als wollte er Jemanden damit erschlagen. Vorsichtig kam er einen kleinen Schritt auf ihn zu, doch er merkte schnell, dass er sich keine passende Geschichte ausdenken konnte, die nicht mindestens genauso dumm klingt, wie die Wahrheit.
 “Nein, alles gut”, meinte er deswegen lediglich trocken und Yongguk schien sich auch wieder uninteressiert seiner Arbeit zuzuwenden.
 “Ich wusste nicht, dass du in der Küche hilfst”, meinte Daehyun dann, war mit langsamen Schritten um den Herd, der mitten im Raum stand,  zu ihm herüber gekommen. Lehnte sich etwas nervös neben der Spülmaschine gegen die Küchenablage und beobachtete ihn, wie er ein Spülmaschinentab in die Maschine warf. 
Es war komisch ihn bei sowas zu sehen. Als wäre sowas Normales für ihn irgendwie… nicht normal.
 “Fr. Lee hat mich darum gebeten…”, wieder nur eine knappe Antwort, er wirkte so abweisend das Daehyun beinah einfach wieder in den Saal zurück gelaufen und ihn unter eine Entschuldigung alleine gelassen hätte. Doch gerade als er sich in Bewegung setzen wollte, schenkte ihm Yongguk einen Blick.
 “Hat dir das Buch geholfen?”, wollte er plötzlich wissen, trocknete seine Hände an eines der Handtücher. Daehyun fiel wieder ein, das er deswegen schon längst mit ihm hatte reden wollen.
 “Ja das Buch… ich wollte mich nochmal bedanken. Dank deiner Hilfe hat Himchan mich nicht umgebracht”, er grinste leicht bei der Erinnerung an Himchans verdutzten Gesichtsausdruck, welcher auf jeden Fall eine Genugtuung für ihn gewesen war. Auch Yongguk schien zum ersten Mal sachte zu lächeln, etwas zögerlich, doch es war tatsächlich nicht nur eine Fata Morgana. 
Daehyun erwischte sich dabei, ihn deswegen viel zu lange anzustarren, so lange, das Yongguk schon wieder eine ernste Miene aufgelegt und ihn verwundert an blickte, als würde er warten, bis irgendwas sinnvollen aus Daehs Mund kam.
Angestrengt riss der seinen Blick los und klatschte ohne Grund in die Hände, als wäre er froh, dass “Sich bei Yongguk bedanken” von seiner imaginären To-Do Liste streichen zu können. 
 “Naja, dann… lass ich dich mal mit deinem Geschirr alleine”, meinte er leise lachend, auch wenn der Witz nur halb so lustig war, wie er zu meinen schien und versuchte sich an der geöffneten Spülmaschinen Tür vorbei zu drängeln. 
Doch nicht das es nicht schlimm genug war, das Daehyun sich schon von Anfang an zum Deppen gemacht hatte, blieb er aufgrund seiner nicht ganz geraden Wahrnehmung mit der Spitze seines Schuhs daran hängen und stolperte einen gefährlichen Schritt nach vorne. 
Doch das war nicht das was ihn bis in die Knochen erstarren ließ.
Es war Yongguk kalte Haut, die ihm am Oberarm festhielt, ihm vom Fallen abhielt und ihm gleichzeitig tausend Stöße verpasste, als wäre sein ganzer Körper unter Strom. Doch es war nicht nur das, er konnte eine komische Stimme in seinem Kopf hören, es war Yongguks, dabei bewegte er seine Lippen kein Stück. Beinah wie ein verführerisches Flüstern, dabei konnte Daehyun die Wörter nicht identifizieren, es war wie das zischen einer Schlange, welches sein Opfer hypnotisierte. 
Erschrocken riss Yongguk seine Hand weg, schien von hier auf gleich viel zu nervös zu sein.
 “Du solltest gehen”, meinte er streng, wirkte nicht, als würde er es ein zweites Mal sagen. Doch Daehyun fühlte sich wenige Moment wie benebelt und spürte einen komischen Drang, diese knisternde Haut erneut zu berühren. 
 “Was war das?”, flüsterte er leise, hatte die Hand bereits nach ihm ausgestreckt, auch wenn er seinem Gehirn nie befohlen hatte, sich zu bewegen. 
Yongguk schien hektisch, beinah hilflos und ohne das sich Daehyun darauf vorbereiten konnte, hatte er seine Hand erneut um seinen Oberarm gelegt. Erneut durchströmten ihn tausend Blitze, das verführerische Flüstern tauchte vor seinem inneren Auge auf. 
Doch diesmal hörte er was diese komische, rote Gestalt in seinem Kopf ihm sagte. 
Es sagte ihm dass er verschwinden sollte. 
Und aus irgeneinem Grund reagierte Daehyuns Körper wie von alleine, seine Füße trugen ihn nach draußen, befolgte genau das, was diese komische Stimme, die sich wie Yongguks anhörte, gesagt hatte.
Und er versuchte seinen Kopf herum zu drehen, in Yongguks Augen eine Antwort auf all das zu finden, doch selbst das wollte sein Körper nicht mehr für ihn tun.

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Comments

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Chookie #1
Chapter 3: Ooooooh, die Story hab ich auf Animexx gelesen, haha xD Ich find die immer noch Klasse und freue mich auf das nächste Update, hehe *^*