Eingesperrt

Die Bestie (The Beast - German translation)

 

"Vor ihm war die Bestie, wild, unkontrollierbar."

 

Onews Villa war sehr groß und sie war in fünf Etagen unterteilt. Ganz oben in der Villa lebten Onew, Minho und der Adel; eine Etage tiefer lebten die passiven Mitglieder des Klans, einige Familien, die sie aufgenommen hatten und denen sie Schutz boten; unter der Villa selbst lagen die Räume der Vorgesetzen der Soldaten wie die Commander, Sergeants und Wissenschaftler, die den Klan mit neuen Waffen und Geräten versorgten; unter diesem Stockwerk befand sich das Warenlager und darunter… tief, tief unter der Villa lag ein vergessener Ort, ein Ort, den nie jemand besuchte, in den niemand einen Fuß setzen durfte. Die Kerker.

Die Wände waren aus Stein errichtet und verliehen den Gängen eine mittelalterliche Atmosphäre. Dort unten gab es keinen Strom und somit bestand die einzige Lichtquelle in den Fackeln, die sich in Reihen entlang den Wänden der endlosen, kalten, dunklen Korridore erstreckten.

Es war ein unheimlicher Ort, der das letzte Mal dazu genutzt worden war, Taemin einzusperren, damit er sich verwandeln konnte, ohne dass jemand seine entsetzlichen Schreie hörte.

 

Die Kerker waren der sicherste Ort in der gesamten Villa. Es gab mehr als einen Eingang, der hinein führte, doch jeder davon war sorgfältig versiegelt und von Stahltüren geschützt.

Nicht jedem war es erlaubt, diesen schrecklichen Ort zu betreten, und der Grund dafür war einfach: nicht jeder fand den Weg zurück an die Oberfläche. Viele hatten sich hier unten verlaufen und waren nie wieder aufgetaucht; diese Geschichten jagten selbst den neugierigsten Vampiren Angst ein.

 

Kim Kibum hatte die Kerker nie gemocht, allerdings aus einem anderen Grund als die meisten anderen, nämlich dass die feuchte Luft dort unten seine Haare verfilzt und fettig aussehen ließ und seine Frisur vollkommen ruinierte. Es war einfach ekelhaft.

Denn Kibum war nicht wie die anderen, er kannte die Kerker, er hatte keine Angst, sich zu verlaufen. Warum sollte er auch? Er war schließlich der Seher; sein Geist führte ihn, zog seinen Blick in die Korridore, die er nehmen musste, seine Beine fanden ihren Weg wie von allein.

 

Es war ihm beinahe lästig.

Manchmal kam er sich vor wie die Marionette seiner eigenen Kräfte, als ob er von ihnen kontrolliert würde. Es war verwirrend, wie es manchmal so perfekt funktionierte, wenn er es am wenigsten erwartete, alles tat was und wann er wollte, und dann… wenn er es zu erzwingen versuchte… war es so schwer zu kontrollieren. Er fragte sich, ob seine Kraft einen eigenen Willen hatte, wenn sie sich stur gegen ihn sträubte, wenn sie zu faul war, ihre Arbeit zu tun, wenn er es wollte.

Oder vielleicht reagierte er auch einfach über.

Daran sollte er mittlerweile gewöhnt sein.

 

Goldene Augen leuchteten mitten in der Dunkelheit, seine Pupillen geweitet, seine Ohren bei jedem Geräusch, jedem Wassertropfen, der von der feuchten Decke auf den Boden fiel, hin und her zuckend.

Seine Füße trugen ihn durch das Labyrinth von Korridoren, sein Herz schlug immer schneller, je näher er dem Herzen der Kerker kam, seine Finger gruben sich in den Stoff seiner schwarzen Tasche.

Er konnte es hören.

Klar und deutlich.

Selbst zwischen den dicken Steinmauern, eingeschlossen hinter einer massiven Stahltür, durch die selbst die Explosion einer Bombe nicht zu hören wäre, erreichte ihn das Geräusch so mühelos, dass es ihm beinahe Angst machte.

Es hallte in seinen Ohren wieder, als die Vibrationen von den Wänden um ihn herum zurückgeworfen wurden, während er den letzten Korridor betrat, der ihn zu seinem Ziel führen würde. Der Zelle.

Es war ein so schmerzvolles Lied.

 

Key spürte, wie er zitterte, als ein Schauer ihm auf fremde Weise über den Rücken lief.

Sein Geschützter rief nach ihm.

Er konnte es auf seiner Haut spüren, die feinen Härchen in seinem Nacken stellten sich auf bei dem unbeabsichtigtem Ruf. Es war neu für ihn, etwas, das nur zwischen Meister und Geschütztem existierte, etwas beinahe spirituelles: das Band, das an ihm zog, ihn in die Zelle hineinlockte.

Es war merkwürdig und er wusste, dass der andere es aus purem Instinkt tat, und trotzdem… tief in seinem Innersten machte es ihn glücklich. Glücklich, weil es ein Zeichen war, dass er irgendwie gebraucht wurde, vielleicht weil der andere Angst hatte oder wütend war. Oder beides.

 

Da.

Key betrachtete die silbern glänzende Metalltür, die vor ihm aufragte.

Es war die perfekte Zelle, eine Bestien-sichere Zelle, eine alles-sichere Zelle.

Die riesige, robuste Tür war einschüchternd; dutzende verschiedener Schlösser waren berechnend darauf verteilt, sodass es unmöglich war, sie alle gleichzeitig zu öffnen.

Unmöglich, ja. Aber nicht für ihn. Nicht für Kim Kibum.

 

Er spürte sie aus seinen Poren strömen, die perlmuttern schimmernden blauen Schlieren von Energie, die seinen Körper verließen, schwebten, durch die Dunkelheit der Kerker funkelten und in weichen, anmutigen Wellen in die Tür eindrangen.

Key musste fast lächeln, da es ihm so leicht fiel, ein so kompliziertes Schlosssystem zu knacken, indem  er die Schlieren in jedes noch so kleine Schloss schickte.

Er fühlte sich mit der Tür verbunden, konnte es in seinem Geiste sehen, das dichte Labyrinth von Kanälen, Stäben und Zylindern. Es war faszinierend. Und so, so einfach…

Rosa Lippen formten ein triumphierendes Lächeln.

 

Klick.

 

Die Bestie knurrte in ihrer Zelle, als sie hörte, dass die Tür von außen geöffnet wurde. Es dauerte einen Moment, die Mechanismen taten ihre Arbeit und öffneten ein Schloss nach dem anderen, bis sie das Hauptschloss in der Mitte erreichten.

Key seufzte, als die Tür mit einem metallischen Klicken aufsprang. „Du kannst wirklich jedes Schloss knacken, was?“ Er lachte leise, stolz auf sich selbst, und trat langsam in den Raum hinter der Tür.

 

Es war pechschwarz und plötzlich… war es bedrohlich still.

Er machte ein paar vorsichtige Schritte in die Dunkelheit hinein, an die seine Augen sich langsam gewöhnt hatten. Er bemerkte eine Bewegung in der hintersten Ecke des Raumes.

Silberne Iris starrten ihn direkt an, unverwandt auf ihn gerichtet.

 

Key musste schlucken und trat instinktiv einen Schritt zurück. Plötzlich.. fühlte er sich nicht mehr so mutig.

Vampire konnten in der Dunkelheit viel besser sehen als Menschen, aber verglichen mit einer Bestie waren sie praktisch blind. Bestien waren Kreaturen der Nacht, wie ihre schwarzen Augen bewiesen.

 

Er konnte seinen eigenen panischen Herzschlag in seinen Ohren pochen hören, und seine Atmung beschleunigte sich, als der Besitzer der hellen Iris sich ihm langsam näherte.

Sein Körper fühlte sich kalt an, am Boden festgefroren vor Angst. Was tat er da? Er musste sich bewegen, irgendetwas tun! Licht! Er brauchte Licht!

 

Von einem wütenden Knurren begleitet kamen die silbernen Augen ihm plötzlich viel zu nahe, als die Bestie mit so animalischer Geschwindigkeit auf ihn zustürmte, dass Key einen Schrei ausstieß und zu Boden stürzte, wobei er sich den Kopf an der Tür hinter ihm anschlug.

Scheiße, scheiße, scheiße! Wenn diese Klauen ihn zu fassen bekämen…!

 

Key blinzelte.

 

Kein Schmerz.

Er verspürte keinen Schmerz…!

Key betastete seine Brust und seine Beine. Keine fehlenden Gliedmaßen. Wie zur Hölle- …Oh.

Er vernahm das Geklirr von Metall, die Bestie gegen Ketten an ihren Armen und Beinen ankämpfend. Key wollte sich selbst ohrfeigen.

Wie hatte er das vergessen können? Er hatte ihn doch selbst hier eingeschlossen, verdammt noch mal!

 

Mit einem Seufzen stand der blonde Vampir auf und errötete wegen seiner eigenen Dummheit.

Die Zelle war mit Gitterstäben ausgestattet, die sie in zwei Hälften teilte, und die Gliedmaßen der Bestie waren sorgfältig mit eisernen Fesseln an die hinterste Wand gekettet. Und das… hatte er vergessen. Super.

Er verstand es nicht. Er hatte schon so viele Bestien getötet! Größere, stärkere Bestien! Und jetzt… schrie er wie ein kleines Mädchen als er dieser… Baby Bestie gegenüberstand!

Wie lächerlich war das denn?

 

Wütende, silberne Augen starrten ihn durch die soliden Gitterstäbe hindurch an und Key tat sein Bestes, sie zu ignorieren, während er sich zu den Fackeln begab und sie mit seinem Taschenfeuerzeug anzündete. Das Feuer breitete sich schnell aus und tauchte die Zelle in ein leuchtendes Orange, das sich strahlend hell über die Mauern des Kerkers ergoss. Die Bestie schrie auf und verbarg ihre empfindlichen Augen vor dem Licht.

 

Key drehte sich um und beobachtete, wie die dunkelhaarige Bestie ihre Augen mit ihren langen klauenbewährten Händen schützte, ihr Körper jetzt gegen die Mauer in der schattigen Ecke gepresst, in der sie kniete.

Key konnte nicht anders, als zu lächeln; die Bestie verhielt sich wie Taemin, wenn er ihn morgens weckte, indem er die Vorhänge aufriss und das helle Tageslicht hineinließ.

 

Key näherte sich den eisernen Gitterstäben und fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen.

Vor zwanzig Minuten hatte er die Erlaubnis bekommen, Jonghyun zu behalten. Er hatte genau eine Woche Zeit, um zu beweisen, dass die Bestie auf irgendeine Weise anders war als die anderen; es war ein erster Sieg, wirklich,  aber… was jetzt?

Er war kein Bestienzähmer. Wie zur Hölle sollte er das schaffen?

Er saß tief in der Scheiße, das war ihm klar. Er hatte keine Ahnung, wo er anfangen sollte, oder wie. Aber… er musste es trotzdem tun.

Nachdem er Onews Büro verlassen hatte, war Key sofort in die Kellergewölbe unter der Villa zurückgekehrt. Aber dies waren keine normalen Keller, hier waren keine wichtigen Dokumente oder Geld versteckt, nein; diese Keller waren tatsächlich ein riesiger Kühlschrank. Ein riesiges Gewölbe angefüllt mit Regalen voller Blutpackungen mit verschieden Sorten von Blut.

Nicht jeder hatte Zutritt zu den Kellern, man konnte nicht einfach hineingehen und nehmen, was immer man wollte, oh nein.

Onew war sehr streng was Blut anging; es war zu teuer und wertvoll, um es zu verschwenden, daher servierten die Dienstmädchen nur bestimmte Portionen von Blut von Zeit zu Zeit, angepasst an die Bedürfnisse jedes einzelnen Vampirs.

Normalerweise tranken sie nur menschliches Blut, doch für die  Bestie… war das strengstens verboten. Jonghyun durfte dieses Blut unter keinen Umständen trinken, und so blieb nur eine Option übrig, die Key ihm geben konnte. Vampirblut. Und dieses Blut… war nicht gerade einfach zu kriegen.

Vampire tranken normalerweise nicht das Blut eines anderen Vampirs. Es war nicht so nahrhaft wie menschliches Blut, aber es konnte trotzdem genutzt werden. Vampirblut kam im Krankenflügel zum Einsatz, um die schwächeren Vampirklassen zu behandeln. Aus diesem Grund konnten die Blutreserven für diesen Zweck nicht von Klasse C Vampiren stammen. Um sicherzustellen, dass der Patient geheilt wurde, musste das Blut stark sein, normalerweise von einem Klasse B Vampir.

 

Key hielt sich eigentlich eher von den Kellern fern, er hasste es hier unten; bei so viel Blut an einem Ort wurde ihm schlecht.

Der einzige Grund, aus dem er dieses Blut trank, war, dass es nicht mit Gewalt genommen wurde. Onew hatte seine Prinzipien, und Key bewunderte ihn dafür. Er war nicht nur ein guter Anführer, sondern auch ein kluger Geschäftsmann; er wusste, wie man mit Geld umgeht, und setzte es mit Bedacht ein. Aus diesem Grund fand Onew immer einen Weg, sich mit ein paar Krankenhäusern der Menschen in Verbindung zu setzen und sie im Austausch für die Lieferung von einer bestimmten Anzahl an Blutpackungen alle fünf Monate finanziell zu unterstützen.

Es war gehandeltes Blut, aber zumindest kam es nicht von Opfern, sondern Blutspendern. Es gab nur eine Regel, auf der Onew jedes Mal bestand, wenn er einen Vertrag abschloss. Es durfte nicht gefragt werden, wofür er das Blut brauchte. Seine Familie war alt und einflussreich und er bekam noch immer Geld von einigen anderen Klans dafür, dass er die Straßen von ‚vampirischem Abfall‘  reinigte.

 

Viele andere Klans funktionierten allerdings nicht so. Key kannte die schrecklichen Dinge, die hinter verschlossenen Türen geschahen, wie sie Menschen ‚hielten‘ als seien sie Schweine, sie mästeten, um sie später abzuschlachten. Es war ein langwieriger Prozess, aber solche Klans hielten sich nicht nur ein paar wenige Menschen. Es konnten hunderte sein… abhängig von der Größe des Klans.

 

Viele Adlige liebten den Geschmack von noch warmem Blut und lehnten die effizienteren, aber langweiligen Blutpackungen daher ab. Sie ließen ihre Menschen bluten, aber nicht sterben. Nein, Menschen waren schwer großzuziehen, sie waren zu wertvoll zum Töten.

Key hatte es mitterlebt…  er kam aus einem solchen Klan. Es war… entsetzlich. Krank.

Adlige mochten es nicht, direkt durch die Haut eines Menschen zu trinken, das fanden sie abstoßend. Röhren.

Der Mensch wurde gezwungen, neben dem Vampir zu sitzen, mit einem Röhrchen im Arm wie von einem Tropf. Sie waren nichts als lebendige Blutreserven.

Vampire tranken aus den Röhrchen wie Kinder aus einem Strohhalm, die ihren Lieblingssaft tranken. Es war… ein ekelerregender Anblick.

Andere Adlige dagegen zogen es vor, die Menschen, deren Blut sie tranken, nicht direkt zu sehen. Stattdessen schickten sie ein Dienstmädchen, um ihm das Blut in einem speziellen Raum zu entnehmen, welches sie ihren Herren dann in teuren Kristallkaraffen servierten.

Key konnte das nicht ausstehen.

Er konnte es einfach nicht.

Er hasste es.

Er hasste es, dass sie Blut brauchten, um zu überleben; er hasste das Gefühl, es hinunterschlucken zu müssen, und wie sein Körper sich danach sehnte und wie erleichtert er sich fühlte, wenn er seinen Durst gestillt hatte.

Er konnte nicht verstehen, warum so viele von ihnen den Geschmack liebten. Er hasste ihn! Er würde sich nie daran gewöhnen! Aber… er hatte keine Wahl.

Blut war ihr Wasser.

Blut war das, was ihre Zellen am Leben hielt.

Blut war… sein Fluch.

 

Als Key die Bestie vor ihm ansah,  seufzte er.

Dieser Junge… hätte eine fantastische Zukunft haben können, wenn er in jener Nacht nicht von einem Rebellen gebissen worden wäre. Es war so ein grausames, ungerechtes Schicksal. Niemand hatte das verdient.

Das eigene Leben zu vergessen, zu vergessen, wer man war, was man war. Bei Null anzufangen in einem unvertrauten Körper mit Krallen und Fangzähnen, aufzuwachen in dem Wissen, dass man nach der Flüssigkeit verlangte, die durch die Adern anderer Lebewesen rann, mit einem schärferen Gehör als zuvor, das einen die Musik von rauschendem Blut hören ließ, das Geräusch eines Herzschlags, das einen neckte, provozierte.

 

Dieser Junge… diese merkwürdige Bestie…

 

Keys goldene Augen wanderten über die Silhouette des jungen Mannes, ein silbernes Auge funkelte aus den Schatten zurück.

 

…war etwas Besonderes.

 

 

 

 

 

 

Klopf Klopf

 

Onews dunkle Augen blickten hinter dünnen Brillengläsern zu der schweren Holztür auf. „Herein.“

 

Die Tür wurde langsam geöffnet und ein blonder Schopf kam zum Vorschein. „Sie haben nach mir gerufen, Sir?“

 

Onew runzelte die Stirn. „Gott, Minnie, nenn mich nicht so. Das ist viel zu förmlich.“ Er gluckste, schnappte sich einen Stapel von Dokumenten und stand auf, um sie zu einem anderen Tisch zu bringen, damit seine Sekretärin sie am nächsten Morgen bearbeiten konnte.

 

„Tut mir leid.“, hörte er den anderen sagen, während er zu seinem Stuhl zurückkehrte.

 

Onew sah zur Tür auf, auf deren Schwelle Taemin immer noch stand, schweigend und den Blick zu Boden gesenkt.

Irgendetwas machte seinem Geschützten offensichtlich zu schaffen… er konnte es in der Luft wittern.

Mit einem müden Seufzen ließ Onew sich gegen die Rückenlehne seines Stuhls sinken, er war es jetzt schon leid. Es war ein wirklich anstrengender Tag gewesen und er konnte es kaum erwarten, endlich ins Bett zu gehen, aber…

 

„Komm her“, sagte der Leader, nahm seine Brille ab und legte sie auf den Schreibtisch; seine Stimme tief und doch so weich, so zärtlich; ein Ton, den die meisten noch nie zu Ohren bekommen hatten, obwohl sie schon Jahre hier lebten.

 

Taemin sah nicht auf; er kam lediglich hinüber zu ihm; blonde Strähnen fielen ihm in die Augen. Onew starrte den jungen Mann an, studierte seine müden, niedergeschlagenen Züge, seine auffällig roten und geschwollenen Augen. Also hatte er geweint. Darum spürte er dieses lästige Kribbeln in der Brust. Das Band zwischen Meister und Geschütztem war schon eigenartig…

 

Der blonde Junge stand auf der anderen Seite des Schreibtisches und war im Begriff, sich hinzusetzen, als der Leader missbilligend mit der Zunge schnalzte, was ihn veranlasste, endlich aufzublicken. „Hä…?“

 

Onew lächelte nur und klopfte auf seinen Oberschenkel.

Mit einem kleinen Lächeln stand Taemin wieder auf und ging um den Tisch herum, bis er vor dem braunhaarigen Mann stand.

Der Leader öffnete seine Beine und machte Platz für Taemin, um auf seinem Knie zu sitzen, und Taemin lehnte sich an ihn und legte seinen Kopf auf die Schulter des älteren, wie ein Sohn es bei seinem Vater tun würde.

 

„Was ist los?“, fragte Onew in sanftem Tonfall; seine Hand tätschelte Taemins Haar, bevor er sie auf seinem Rücken ruhen ließ. „Du nennst mich fast nie ‚Sir‘, du musst etwas auf dem Herzen haben.“

„Es ist nichts“, murmelte der jüngere nur in sein Shirt, und der Leader rollte mit den Augen.

„Yah. Was habe ich dir übers Lügen gesagt?“, funkelte Onew und stupste den anderen in den Bauch, sodass er den Kopf hob und ihn überrascht anblinzelte. „Du kannst Key anlügen, wenn du behauptest, du machst deine Hausaufgaben, aber mir kannst du nichts vormachen.“, warnte er und hob anklagend einen Finger.

 

Taemin zuckte zusammen und wandte beinahe wütend seinen Blick ab.

„Ah…! Ich habe einen Nerv getroffen. Dann geht es also um Key.“ Der Leader feigste, amüsiert darüber, wie leicht es ihm fiel, den maknae zu durchschauen.

 

„…Wo ist er hingegangen…?“, vernahm Onew die klägliche Stimme seines Geschützten.

 

Der ältere Vampir zog eine Augenbraue hoch; diese Frage verwirrte ihn. Warum fragte er ihn so etwas? „Hm? In die Kerker vielleicht.“

 

Taemins Augen weiteten sich geschockt. „DU HAST IHN IN DEN KERKER GEWORFEN?!“, schrie er und sprang vom Schoß des anderen hinunter, um ihn wütend anzustarren, den Mund vor Schreck weit geöffnet. „Warum hast du das getan?! Key ist keine schlechte Person! Er hat es nicht verdient, dort unten eingesperrt zu sein! Er hat vielleicht einen Fehler gemacht, aber er-“

 

„Taemin-“

 

„Bitte vergib ihm! Bitte, Meister! Tu Kibum hyung nicht weh! Er ist mein einziger Freund!“ Der Junge ergriff die Hände des Leaders und drückte sie flehentlich. „Gib ihm noch eine Chance! Er ist-“

 

„Taemin!“, rief Onew mit ernster Stimme, was den maknae schnell zum Verstummen brachte, der ihn daraufhin mit großen Augen ansah. „Ich habe ihn nicht in den Kerker geworfen.“, sagte er mit wieder ruhiger Stimme und lächelte bei dem verwirrten Gesichtsausdruck des jüngeren.

 

„Hä? Aber du hast doch gerade gesagt-“

 

„Er ist selbst dorthin gegangen.“ Er lächelte. Dachte Taemin wirklich, er habe Kibum weggeschickt?

 

Die braunen Augen des Jungen starrten ihn an, ein Mundwinkel zuckte zu einem Lächeln. „Das heißt also…“

 

 

 

 

„Hey“, brach Key die Stille, während er den animalischen Jungen, der in den Schatten verborgen war, unverwandt ansah. „Erinnerst du dich an mich?“

 

Die Bestie konnte natürlich nicht sprechen, und Key wusste das. Er erwartete keine Antwort… vielleicht nur ein kleines Zeichen… etwas, das bewies, dass sie ihn irgendwie verstand.

Aber die Bestie knurrte nur weiterhin, gereizt vom Licht der Fackeln.

Key seufzte und sah die Tasche an, die ihm vorhin heruntergefallen war, als er sich erschreckt hatte. Er hob sie auf, holte ein silbernes Blutpaket heraus und ließ die Tasche wieder zu Boden gleiten.

 

Er wusste, dass es ihm nicht erlaubt war, diese Art von Blutpackung aus dem Keller zu nehmen,  aber… Jonghyun durfte kein menschliches Blut trinken; es würde ihn wilder machen, animalischer, aggressiver und besinnungslos. Diese Packungen waren seine einzige Hoffnung. Wenn die Bestie Vampirblut trank anstelle von menschlichem Blut… vielleicht bestand dann die Möglichkeit, dass sie ein bisschen mehr würde wie sie… so wie es mit Taemin passiert war…

 

Key schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippe. Die Wahrscheinlichkeit, dass das passieren würde, was sehr gering, und das wusste er. Dass Onew ihm erlaubt hatte, die Bestie eine ganze Woche lang zu behalten… war beinahe ein Wunder.

Er war selbst immer noch verwirrt. Was zur Hölle hatte ihn dazu gebracht, die Regeln zu brechen und etwas so Extremes zu tun? Er hätte sie einfach töten und sein Leben weiterleben sollen…!

 

„Huum…“

 

Key konnte nicht anders, als ein bisschen zu lächeln, als er aufblickte und sah, wie neugierig die Bestie das Paket in seinen Händen anstarrte. Dies war der Grund, aus dem er ihn nicht getötet hatte. Jede andere Bestie wäre ausgerastet und hätte alles um sich herum in Trümmer gelegt bei dem Anblick von Blut… und dann war da Jonghyun, der die Blutpackung neugierig beäugte, während er sich immer noch in den Schatten versteckte.  „Du bist sicher hungrig, oder?“

 

Key konnte sich in der Gegenwart des anderen langsam wieder entspannen, und so trat er näher an die Gitterstäbe heran. Er blieb jedoch stehen, als der andere ein warnendes Knurren ausstieß, seine schwarzen Augen gefährlich funkelnd und seine langen, weißen Fangzähne knirschend.

 

„Was ist? Bist du sauer auf mich?“ Er zog überrascht die Augenbrauen hoch und rollte dann mit den Augen. „Natürlich bist du das. Weil ich dich hier eingesperrt habe, nicht wahr…?“

 

Die Bestie wandte nur den Blick von ihm ab und grummelte wütend die Steinwand an.

Erneut seufzte Key, presste sich gegen die Gitterstäbe und hielt die Packung hoch, um erneut die Aufmerksamkeit der Bestie zu erregen. „Schau mal… das ist was zu essen. Du hast nur deine erste Mahlzeit zu dir genommen. Du wirst stark geschwächt sein, wenn du nicht bald etwas isst.“

 

Es dauerte ein paar Sekunden, in denen die Bestie ihn nur still anstarrte, als würde sie überlegen, was sie tun sollte, bis sie langsam näher kam, was Key ein breites Lächeln entlockte. „Ja… komm her. Du kannst es riechen, oder?“ Er schwenkte die Packung ein bisschen hin und her. „Komm, hol sie dir!“

Silberne Iris, umgeben von Dunkelheit, sahen ihn misstrauisch an, ihr Körper in der Mitte der Zelle festgefroren.

Key war allerdings keine geduldige Person. Er wusste doch, dass er hungrig war! Warum brauchte er denn so lange, um sich die verdammte Blutpackung zu holen?! Er war eine Bestie! Bestien sollten verrückt nach Blut sein!

„Du hast doch nicht etwa Angst vor mir, oder? Komm schon, nimm sie dir…!“

 

Als ob sie den blonden Vampir verstand, kam die Bestie erneut näher, die Ketten nun bis zum Limit gestreckt, die verhinderten, dass sie den Gitterstäben zu nahe kam.

Als Jonghyun sich ihm näherte, fiel Key die frischeste Schusswunde in seiner Bauchhöhle auf, die immer noch blutete. Darum würde er sich auch noch kümmern müssen, das letzte, was er im Moment gebrauchen konnte, war eine Bestie mit Fieber.

Die Nasenflügel des dunkelhaarigen Jungen zuckten, als er den Geruch des Blutes vernahm, und Key grinste, als seine Pupillen sich weiteten und er sich voller Erwartung mit der Zunge über die Lippen fuhr. So hungrig, was?

 

Indem er seinen Arm so weit streckte, wie er konnte, ließ Key den anderen die Blutpackung mit den Zähnen nehmen, darauf bedacht, nicht gebissen zu werden. „Ja, so ist gut.“ Er lächelte erleichtert, als er seinen Arm wieder zurück in die Sicherheit außerhalb der Zelle ziehen konnte und die Bestie zurück in ihre neu entdeckte Lieblingsecke hastete, das Blutpaket in ihren Händen dümmlich anstarrend.

 

Also wusste er nicht, was es war…? Vielleicht war er verwirrt, weil es nach Blut roch, aber nicht danach aussah. Naja… dann würde er ihm wohl erklären müssen, wie man es öffnete.

Der Vampir gab ein ärgerliches Geräusch von sich, doch er versuchte, sich zu beruhigen, indem er tief Luft holte. Er würde geduldig mit ihm sein müssen. Das hier war nicht Taemin, dem er etwas beibrachte, dies war eine Bestie, ein Tier, und wie ein Hund verstand sie nichts, bevor man es ihr beigebracht hatte.

 

„Okay, du hast es. Jetzt musst du nur noch- YAH!“, schrie Key plötzlich auf, als die Bestie das Blutpaket abrupt gegen die Wand schleuderte und die rote Flüssigkeit in alle Richtungen spritzte.

 

„Was machst du denn da?! Du hirnamputierter jurassischer Idiot! Du kannst dein Essen doch nicht einfach so wegschmeißen! Hast du auch nur eine Ahnung wie selten die sind?!“, rief Key wütend, seine Hände an die Eisenstäbe geklammert, während die Bestie die blutbesudelte Wand überrascht anstarrte.

 

Jonghyun näherte sich der jetzt leeren silbernen Packung vorsichtig, stupste sie mit seinen Klauen an und leckte versuchsweise einmal daran, woraufhin er ein lautes Knurren ausstieß und die Packung erneut von sich schleuderte.

 

Key schnappte entsetzt nach Luft. „Was? Es schmeckt dir nicht?! Es ist Blut! Du trinkst das Zeug, Erbsenhirn!“

 

„Ich glaube nicht, dass er dich versteht, hyung.“

 

Der blonde Vampir verzog gereizt das Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust. „Natürlich versteh- …Taemin! Was machst du hier?!“ Geschockt schnappte er nach Luft und drehte sich um, um ein vertrautes lächelndes Gesicht zu sehen.

 

Taemin, der die letzte Minute lang in die Zelle gespäht hatte, kam nun herein und lächelte strahlend über die einzigartige Persönlichkeit seines Lehrers. Er war so glücklich, dass Key den Klan nicht verlassen hatte, er hätte es in der riesigen Villa ohne seinen besten Freund nicht ausgehalten. Es machte so viel Spaß, mit Key die Zeit zu verbringen, der einzigen Person, die ihn nicht langweilte. „Onew hyung hat mir gesagt, dass du nicht verbannt wurdest und dass du wahrscheinlich hier unten bist, also-“

 

Keys Augen weiteten sich, alles Blut wich ihm aus dem Gesicht. Er konnte dem jüngeren nicht einmal zuhören, als ihm etwas sehr ernstes klarwurde…

Die Kerker.

Taemin war in den Kerkern. Oh nein.

Was, wenn er sich erinnerte…?! Wie zur Hölle sollte er ihm erklären, warum er schon einmal hier unten gewesen war?! Was, wenn ihm wieder einfiel, dass er selbst in einer Zelle wie dieser hier eingesperrt gewesen war?! Scheiße! Das würde zu viele Fragen mit zu komplizierten Antworten aufwerfen…!

Was auch immer er jetzt tat, er musste ruhig bleiben, wenn er jetzt in Panik geriet, würde das nur verdächtig wirken. „Wie hast du mich gefunden?! Weißt du denn nicht, wie gefährlich es hier unten ist?!“ Er versuchte, seine beste Nörgelstimme aufzusetzen, und betete im Stillen, dass der maknae so bald wie möglich wieder ging.

 

Taemin kicherte nur und zuckte mit den Schultern. „Ich bin deinem Geruch gefolgt. Es war ziemlich leicht, dich zu finden.“

 

Keys Augen wurden größer, sein Mund stand beleidigt offen. „Willst du damit sagen, dass ich stinke…?“

 

Taemin lachte und schüttelte verneinend den Kopf, bevor er auf seinen Freund zeigte. „Es ist dein Arm.“

 

Key verzog verwirrt das Gesicht. Sein Arm?

Als er an sich hinabblickte, sah er, dass seine Uniform in Fetzen von seinem Arm herabhing und eine feine rote Linie sich über seine blasse Haut erstreckte, von getrocknetem Blut umrandet. „Oh. Das. Ich hatte ganz vergess-“

Ein lautes Knurren ertönte in der Zelle, gefolgt von dem Geräusch von Ketten, die wütend auf dem Boden aufschlugen, und Taemin japste vor Schreck und versteckte sich hinter seinem Freund, seine Hände in die schwarze Uniform des blonden Mannes gekrallt. „Was war das?!“

 

Das… war etwas, auf das Key keine Antwort hatte. Er verstand es einfach nicht.

Warum zur Hölle…?

Hinter den Eisenstäben… stand eine Bestie. Eine echte Bestie. Jonghyun, der sich bis jetzt passiv verhalten hatte, still und leise… benahm sich jetzt wie eine echte Bestie.

Silberne Augen blitzten wutentbrannt, sein verwundeter Körper bewegte sich in Kreisen innerhalb der Zelle, während er versuchte, die unerfreulich starken Ketten loszuwerden, die ihn von den Gitterstäben fernhielten, und er gab aufgebrachte, haarsträubende Laute von sich.

 

„Hyung… was passiert hier?“, hörte Key den jüngeren hinter sich fragen, dessen Hände an seinem Rücken sich jedes Mal verkrampften, wenn die Bestie an ihren Ketten riss.

 

Key schüttelte einfach nur langsam den Kopf und starrte die wilde Kreatur im Inneren der Zelle an. „Ich weiß es nicht… Er ist bis jetzt so still gewesen…“

 

Warum?

Er war wütend gewesen, ja, aber nicht so sehr, dass er sich gegen seine Ketten gewährt hätte. Warum benahm er sich auf einmal so?

Die Art, auf die er in seine Richtung spähte, auf die seine Klauen zitterten, mit dem brennenden Verlangen, anzugreifen…

Jonghyun wollte ihn angreifen? Warum?

Er war doch so-

Nicht ihn. Nicht ihn wollte Jonghyun angreifen…

 

„Du bist es.“ Key drehte sich um, um den blonden Jungen anzusehen. „Er ist wegen dir so aufgebracht.“

 

Taemins Augen wurden größer. „Ich?! Aber ich hab doch gar nichts gemacht!“

 

Ja, das stimmte.

Taemin hatte Jonghyun nichts getan, aber…  er war bei jemandem gewesen, auf den das nicht zutraf. Key nickte. Natürlich! Deswegen war er so rasend vor Wut! „Es sind deine Klamotten. Ja, das muss es sein! Minhos Geruch muss an ihnen kleben!“

 

Taemin sah ihn verständnislos an. „Was? Aber ich hab nicht-“

 

„Ihr wart im Wald zusammen.“, unterbrach Key ihn. „Bestien nehmen selbst die winzigsten Geruchsspuren wahr, und du hast Minhos.“ Er stupste den jüngeren vor die Brust.

„Aber dann musst du sie auch haben. Ihr habt miteinander gekämpft! Warum ist er dann nicht wütend auf dich?“, bemerkte der adere und trat einen Schritt zurück, als sein Blick den von silbernen Iris kreuzte, die in durchbohrten wie Dolche.

 

Der Seher rollte auf die Frage hin die Augen, schließlich war die Antwort ziemlich offensichtlich. „Ich bin sein Meister, Minnie! Er weiß, dass ich wegen Minho verwundet wurde, aber dich kennt er nicht. Alles was er weiß ist, dass du nach ihm riechst! Und das machst dich zu einer Bedrohung.“

 

Die aufgebrachte Bestie beobachtend, die aufgebracht mit ihren Klauen durch die Luft fuhr in dem Versuch, die Gitterstäbe zu erreichen, schluckte Taemin und nickte. „Dann gehe ich wohl besser.“

 

„Warte! Du kannst nicht einfach so gehen!“, japste Key und packte den Arm des maknaes. „Du weißt den Weg zurück nicht!“

 

„Aber ich schon.“, mischte sich eine tiefe Stimme in die Unterhaltung ein. Die Bestie begann, aus vollem Hals zu brüllen, silberne Augen auf den Mann in der Tür fokussiert.

 

Key schloss die Augen und seufzte erschöpft. Minho. „Oh, toll. Jetzt hast du es geschafft. Wenn er die Ketten zerreißt, ist es deine Schuld!“, behauptete die Diva und beobachtete den hochgewachsenen Soldaten, wie er mit langsamen Schritten näher trat. „Was machst du hier, Choi?“

 

Minho ignorierte ihn für einen Moment, stellte sich vor die Zelle und betrachtete die knurrende, vor Wut schäumende Bestie darin, die Hände lässig in den Taschen. Braune Augen trafen auf schwarze in einem stillen Kampf und seine Lippen zuckten angewidert. „Ich bin gekommen, um mir anzusehen, womit wir es zu tun haben.“

 

Key schürzte wütend die Lippen und stellte sich zwischen den Soldaten und den Käfig, womit er ihn zwang, stattdessen ihn anzusehen. „Du hast ihn schon gesehen, das ist keine Entschuldigung.“, sagte er mit fester Stimme und starrte den dunkelhaarigen Mann wütend an. „Was willst du?“

 

Scheiße.

Er konnte es auf seiner Haut spüren.

Jonghyun war rasend vor Wut, er konnte beinahe fühlen, wie die Bestie mit jedem Atemzug die Luft einsog und laut und energisch wieder ausstieß, seine Zähne gefährlich knirschend.

 

„Du solltest dich schämen, diese Kreatur in unser Versteck zu bringen und dann auch noch die Nerven zu besitzen, sie behalten zu wollen.“ Der große Mann beäugte die Bestie noch einmal, bevor er sich abwandte und im Raum umherschlenderte. „Kennst du die Konsequenzen, mit denen unser Anführer konfrontiert sein wird, sollte dein kleines Haustier entdeckt werden?“

 

„Das ist nicht dein Problem.“, zischte Key.

 

Der Soldat blieb stehen und drehte dich um, um ihn wütend anzufunkeln. „Alles, was meinen Klan betrifft, ist mein Problem. Du riskierst unser aller Sicherheit mit deinem selbstsüchtigen Experiment!“

 

„Onew hat mir bereits seine Erlaubnis gegeben. Du kannst nicht-“

 

„Eine Woche.“, hörte Key den Soldaten in giftigem Tonfall flüstern. „Ich werde nur eine Woche warten müssen, um sie tot zu sehen.“ Minho nickte selbstzufrieden, vor dem Käfig stehend und die Bestie beobachtend, die fortgehend schrie und ihren muskulösen Körper in die Ketten warf.

 

Keys Herz setzte einen Schlag aus.

Was…?

 

„Tot…?“, wiederholte der blonde Vampir, sein Blut fühlte sich plötzlich eiskalt in seinen Adern an. Was hatte er gesagt…?

 

Minho drehte sich um, um dem Seher ins Gesicht zu blicken, dunkle Augen trafen auf braune. „Hast du wirklich geglaubt, dass er leben wird? Hast du vergessen, wozu unser Klan überhaupt gegründet wurde? Keine Bestie darf leben. Wir jagen und töten sie, das ist unsere Bestimmung.“ Er zischte die Worte zwischen wütend zusammengebissenen Zähnen hindurch. „Es sein denn du beweist, dass dein Haustier so… anders ist, wie du behauptest… werde ich die Freude haben, es mit meinen eigenen Händen zu töten.“, erklärte der Soldat und kehrte dem blonden Mann wieder den Rücken zu, um zuzusehen, wie die Bestie mit ihren Krallen die Luft in seine Richtung zerschnitt, von den starken Ketten um ihre Handgelenke an Ort und Stelle gehalten.

 

Braune Augen färbten sich golden, Keys Brust brannte vor Wut bei diesen Worten. „Du grausamer Mistkerl-“

 

„Hyung!“, rief Taemin und packte seinen Lehrer am Arm, um zu verhindern, dass er dem Bodyguard seines Meisters noch ein Stück näher kam. Er konnte nicht zulassen, dass die beiden sich noch einmal bekämpften, besonders jetzt da sie zurück in der Villa waren. „Nicht schon wieder, nicht jetzt, und vor allem nicht hier.“, murmelte er dem älteren zu, woraufhin der tief einatmete und zustimmend nickte.

 

Key schüttelte seinen Arm aus dem Griff des maknaes frei und verschränkte die Arme vor der Brust. „Raus hier, Choi. Du hast so einen weiten Weg zurückgelegt, um mich zu sehen, und ich weiß, dass ich hübsch bin, aber werd jetzt nicht gruselig.“

 

Mit einem sarkastischen Lächeln auf den Lippen erwiderte der größere Mann: „Mach ruhig weiter deine Scherze; wir wissen ja alle, wer am Ende gewinnen wird.“ Danach machte der Soldat auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum.

 

Dieses arrogante Arschloch…!

Plötzlich hatte Key große Lust, Jonghyuns Zelle aufzuschließen und ihn dem Bodyguard hinterher zu jagen.

 

„Verdammter Mistkerl…“, stöhnte der Seher genervt und drehte sich dann zu dem jüngeren Vampir um. Er musste sich konzentrieren. Er konnte jetzt keine Schwäche zeigen. „Minnie, geh mit ihm mit. Er kennt den Rückweg…“

 

Die Augen des blonden Jungen weiteten sich. „Was?! Aber er-!“

 

„Geh einfach!“, rief Key und der andere zuckte überrascht zusammen.

 

.

Er hatte nicht laut werden wollen, aber… das war ihm einfach alles zu viel.

Onew hatte beschlossen, Jonghyun nach einer Woche umzubringen, wenn er in der Zeit keine Fortschritte machte. Und eine Woche… war so wenig Zeit.

Er fühlte sich verloren, verängstigt.

Es war so ein verwirrendes Gefühl. Er kannte die Bestie seit kaum einem Tag und er konnte sich schon nicht mehr vorstellen, sie zu verlieren. Was war das nur?

 

Taemin sah ihn unverwandt an, blinzelte und nickte dann, bevor er ihm ein kleines Lächeln schenkte. „Wir sehen uns morgen. Gute Nacht, hyung…“ Der Junge seufzte, drehte sich um und ging auf die robuste Tür zu, die immer noch offen stand.

 

„Taemin!“, hörte er seinen Lehrer rufen und blickte überrascht über seine Schulter. Key sah ihn an, seine Füße schabten peinlich berührt auf dem Boden hin und her. „…Nur… iss etwas bevor du ins Bett gehst. Und putz dir die Zähne…!“

 

Mit einem Lächeln nickte Taemin erneut, er wusste, dass dies die Art des Sehers war, sich zu entschuldigen. „Mach ich.“

 

Key seufzte und sah Onews Geschützten den Raum verlassen und die riesige Tür hinter sich zuziehen.

Er wusste wirklich nicht, was er tun sollte. Er hatte sich selbst ganz schön tief in die Scheiße geritten und jetzt gab es keinen Weg zurück mehr.

Alles was er jetzt tun konnte war, es zu versuchen. Er hatte jetzt eine Verbindung mit der Bestie, als ihr Meister konnte er sie nicht sterben lassen, er konnte es einfach nicht, allein der Gedanke daran ließ in erschaudern.

Eine Woche.

Eine Woche, um zu beweisen,  dass er anders war, dass er nicht gefährlich war und gezähmt werden konnte.

Eine Bestie… gezähmt.

Wie lächerlich war das eigentlich…?

 

Mit einem lauten Seufzen schüttelte Key den Kopf und versuchte, nicht laut aufzustöhnen.

Sein ganzer Körper schmerzte, er war müde, sein Kopf war ganz durcheinander von allem, was in letzter Zeit passiert war, und da war so viel, was er noch tun musste.

Er war diesen Rhythmus nicht gewohnt. Normalerweise würde er auf die Jagd gehen, zurückkehren, ein schönes, heißes, langes Bad nehmen, essen und dann schlafen gehen, damit er am nächsten Morgen zeitig für Taemins Unterricht aufstehen konnte. Und jetzt… hatte er eine Bestie zu füttern und zu verarzten. Super.

 

„Hey! Hey! Beruhig dich, okay?!“, rief der blonde Vampir, entnervt vom andauernden Knurren der Bestie. „Er ist weg, siehst du das nicht?!“

 

Jonghyun schien das jedoch nicht zu kümmern, er zerrte weiter an seinen Ketten, sein Gesicht war rot vor Zorn, seine Muskeln schmerzten und seine Venen stachen pochend unter seiner Haut hervor.

 

„Aish! Hör auf! Du wirst noch die gesamte Villa wecken!“, zischte Key wütend, doch sein Gesichtsausdruck wurde schlagartig sanfter, als er die roten Striemen an den Handgelenken des anderen sah, wo die eisernen Fesseln in seine Haut schnitten. Er verletze sich bereits selbst…! Dieser Idiot…

 

Von stiller Panik erfasst klammerte Key sich an die Eisenstäbe, die sie voneinander trennten. Es gefiel ihm nicht, dass er Jonghyun so einsperren musste, und zu wissen, wie weh es ihm tat, machte es noch viel schlimmer. „Hey… schhhh! Es ist okay. Er ist weg.“

 

Was hatte er erwartet? Hatte er wirklich gedacht, dass er auf einmal aufhören würde, sich aufzuregen, und sich wie ein braves Hündchen benahm? Er war eine Bestie! Er würde ihm nicht einfach so gehorchen, er musste etwas anderes tun…!

 

„Du machst es einem nicht leicht, was? Aish…“ Der Seher stöhnte und sein Blick fiel auf die Metalltür des Käfigs. Sollte er…? Nein, er war gefährlich und er hatte keine Waffen dabei! Er konnte nicht…! Aber…! Argh! Zog er wirklich in Betracht…? Ach, scheiß drauf.

 

„Ich muss lebensmüde sein…“, wisperte er, während er zusah, wie blaue Schlieren in das Schloss eindrangen, woraufhin die Tür sich augenblicklich mit einem Klick öffnete.

 

Mit einem tiefen Atemzug  schoben blasse Hände die Tür auf, sein Herz schlug fester und schneller mit jedem Schritt, den er machte.

Vor ihm war die Bestie, wild, unkontrollierbar. Er hatte keine Wahl. Wenn er Gewalt anwenden wollte, dann würde er auch Gewalt zurückbekommen. „Die Dinge, zu denen du mich bringst…“, flüsterte er, sein Körper umgeben von tanzenden, blauen Schlieren.

 

Mit einem lauten Japsen schlug der Rücken der Bestie gegen die Wand, perlmuttern blau schimmernde Ranken von Energie schlangen sich um ihren Hals und ihre Gliedmaßen und pressten sie gegen den kalten Stein.

 

„Ich sagte beruhige dich!“, rief Key und beobachtete, wie die Bestie wütende Laute ausstieß und ihr muskulöser Körper versuchte, sich freizukämpfen. „Wehr dich nur weiter, das ist nichts, was du verletzen oder zerstören kannst!“

 

Es war ein langwieriger Prozess.

Keys Plan: Die Bestie sollte sich müde kämpfen.

Das war allerdings nicht so einfach, wie er es sich vorgestellt hatte. Es war anstrengend und… ganz schön kräftezehrend.

Key setzte sich und wartete. Er wusste nicht, wie lange er wartete. Vielleicht zehn, zwanzig, vierzig Minuten. Er war sich nicht sicher. Der Junge war ziemlich hartnäckig, das musste er ihm zugestehen.

 

„Aaaarhhh…“

 

Key blinzelte langsam und kämpfte gegen den Drang an, einfach an Ort und Stelle einzuschlafen. Als er den Kopf hob, sah er, dass die Bestie ihn ansah, jetzt bloß noch nach Luft ringend, ihre Brust hob und senkte sich rasch, und Schweiß lief ihr Gesicht und ihren Hals hinunter. „Bis du dich beruhigt hast, halte ich dich da fest.“

 

Die Bestie wimmerte, ihr Körper sichtbar erschöpft, keine Kraft mehr übrig, um sich noch gegen Key zu wehren.

Der blonde Vampir hatte darauf gewartet, dass dies passierte, es war nur eine Frage der Zeit gewesen. Sie hatte erst einmal Blut getrunken, das reichte nicht lange.

 

„Huuumn!“

 

Key blickte auf; geweitete Pupillen sahen ihn aus silbernen Augen heraus an, einen niedergeschlagenen Ausdruck im Gesicht.

Keys Augen wurden größer. „Oh nein. Nicht das schon wieder, das ist gruselig. Hör auf damit!“, spuckte er. Was war das? Ihre Geheimwaffe?! Machte diese Bestie vielleicht Hundeaugen, um damit ihre Beute anzulocken?!

 

Erneut ertönte ein lautes Wimmern, und der Seher stöhnte verzweifelt. Es war so ärgerlich! Warum fühlte er sich so schuldig dafür, seine Kraft gegen die Bestie einzusetzen?!  Warum störte es ihn so sehr zu wissen, dass sie wegen ihm so erschöpft war? War es das Band?

 

„Huuumnn!“

 

Stöhnend kam Key auf die Beine. „Okay, okay! Aber wag es ja nicht, wieder auszuflippen! Ich versuche verdammt nochmal, dir zu helfen!“, rief der blonde Vampir, während er sich der Bestie näherte, angestrengt darauf bedacht, nicht in diese Hundeaugen zu blicken, die ihn nun schon eine ganze Weile unverwandt anstarrten. „Ich versuche hier zu beweisen, dass du anders bist als andere Bestien, und was machst du? Du benimmst dich wie eine und das vor den Leuten, die ich am meisten überzeugen muss! Das ist einfach fantastisch!“, rief er, und die blauen Schlieren lösten sich ins nichts auf, woraufhin die Bestie auf den Boden plumpste.

 

Key kniete sich in sicherer Entfernung von der erschöpften Bestie auf den Boden. Für einen Moment saß er einfach nur da und sah zu, wie der andere tief ein und ausatmete, während er den vielen unvertrauten Geräuschen lauschte.

Als sein Blick auf das Handgelenk der Bestie fiel, zog er einen kleinen Schmollmund beim Anblick des silbernen Schmuckstücks, das dort baumelte. „Dieses Armband… das darauf ist wirklich dein Name, oder…?“

 

Es war nicht wirklich eine ernst gemeinte Frage. Es gab ohnehin niemanden, der sie beantworten konnte, nicht einmal die Bestie selbst, jetzt, da sie keinerlei Erinnerung an ihre Vergangenheit mehr besaß.

Er brauchte einen Namen; er konnte sie nicht einfach für immer ‚Bestie‘ nennen. Von jetzt an war er ihr Meister und das bedeutete auch, dass er einen Vornamen für sie aussuchen und ihr seinen eigenen Nachnamen geben musste. So wurde es gemacht, wenn man jemanden mit seinem Blut verwandelte.

Da sie damals rechtzeitig dagewesen waren, um Taemins Vater seinen Namen rufen zu hören, hatte Onew beschlossen, ihn zu behalten, und dem maknae nur seinen Nachnamen zu geben, Lee. Es war einfach gewesen zu entscheiden, wie sie ihn nennen sollten, da sie seinen Namen kannten… doch jetzt hatte er eine Bestie, von deren bisherigem Leben er rein gar nichts wusste. Er kannte weder ihr Alter noch ihren Namen, er wusste überhaupt nichts über sie. Alles was er hatte… war ein Armband mit zwei Namen darauf, einem weiblichen und einem männlichen.

Jonghyun…

 

„Jonghyun… Kim Jonghyun.“, flüsterte er, ließ den Namen probeweise von seiner Zunge rollen. Es klang nicht schlecht. Es gefiel ihm… einfach aber stark. „Das wird reichen…“

 

Scheiße. Er fühlte sich wie ein Elternteil, das einen Babynamen aussuchte.

Die Bestie war aber kein Kind. Selbst wenn er nicht sehr groß war, der junge Mann hatte einen gut gebauten Körper, das konnte an seinen Armen erkennen und an der gebräunten Haut, die überall da zum Vorschein kam, wo sein Shirt zerrissen und schlammverkrustet an ihm herabhing.

 

„Jonghyun.“ Er sprach den Namen laut aus und beobachtete, wie die Bestie augenblicklich den Kopf hob. Also erkannte sie ihn wirklich. Wie das sein konnte würde Key jedoch wahrscheinlich für immer ein Rätsel bleiben. Er hatte noch nie mitangesehen, wie eine Bestie sich aus einem Menschen in die Kreatur verwandelte, die sie war, vielleicht war ja etwas passiert, etwas ungewöhnliches, das es Jonghyun ermöglichte, sich an seinen Namen zu erinnern. Aber was?

 

Kopfschüttelnd betrachtete Key die Bestie. Es war jetzt egal. Warum sollte er sich über etwas so nebensächliches Gedanken machen? Sein Geschützter war hungrig, müde und verletzt; das waren erstmal genug Sorgen auf einmal.

 

Key seufzte und stand wieder auf, seine Beine schmerzten von der ungemütlichen Position, in der er auf dem harten Steinboden gesessen hatte. Daran war er wirklich nicht gewöhnt.

Er verließ die Zelle, hob seine Tasche vom Boden auf, kehrte zurück und schloss die schwere Eisentür hinter sich.

 

Es war offiziell.

Er war irre. Völlig übergeschnappt.

Diesen Nachmittag war er nur ein einfacher Soldat gewesen, der seinem Klan diente. Und jetzt handelte er gegen die Prinzipien seines Klans, eingeschlossen in den Kerkern, allein mit einer Bestie, die er vor dem Tod bewahrt hatte.

 

„Ich hab keine Ahnung, was du mit mir gemacht hast… aber du fängst besser schon mal an, dir was auszudenken, wie du mich dafür entschädigen kannst.“, murmelte der blonde Vampir, öffnete seine Tasche, holte ein paar Bandagen und Verbandszeug daraus hervor und breitete alles vor ihm auf dem Boden aus. Als sein Blick auf die Bestie in der Ecke der Zelle fiel, wurde sein Ausdruck sanft.

 

Die Bestie… der Junge… hatte die Augen geschlossen, sein Rücken gegen die Wand gelehnt und sein Kopf leicht nach rechts gedreht; das Licht der Fackeln tauchte seine Gestalt in ein orangenes Licht, das seine Haut auf fesselnde Weise zum Leuchten zu bringen schien.

Aus diesem Blickwinkel… sah der Junge beinahe menschlich aus…

 

Jetzt sicher, dass er ihn nicht angreifen würde, näherte der Seher sich ihm, während sein Verstand ihn bei jedem Schritt, den er auf die Bestie zu machte, anschrie, vorsichtig zu sein.

Jonghyun war schwach. Key konnte es an den langsamen Atemzügen erkennen, bei denen sich die Brust des anderen kaum  noch hob und senkte. „Es tut mir leid, dass ich dir noch einmal wehtun muss.“, flüsterte er. Die dunklen Augen mit ihren seltsam verlockenden silbernen Iris öffneten sich und blinzelten ihn erschöpft an.

 

Key biss sich auf die Lippe, als er sich dem Jungen gegenüber hinkniete, sein Herz setzte ein paar Schläge aus als die Angst ihn erneut packte bei dem Gedanken daran, wie wild und unbezähmbar die Bestie noch vor ein paar Minuten gewesen war. Verdammt, warum hatte er überhaupt so viel Angst vor ihr?

Er war sich fast vollkommen sicher, dass der Junge ihn nicht angreifen würde, schließlich hatte er das auch nicht getan, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren, also warum sollte er es jetzt tun?

Und außerdem… war er jetzt sein Geschützter. Etwas von Keys Blut lief jetzt durch die Adern der Bestie. Sie hatten ein Band, sie warne jetzt miteinander verbunden.

Und trotzdem.. konnte er nicht anders, als diese Klauen zu fürchten.

Er hatte solche Klauen dabei gesehen, wie sie den Kopf eines ausgewachsenen Mannes im Bruchteil einer Sekunde von den Schultern rissen, er hatte zu viele schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht, um sie jetzt einfach zu ignorieren.

 

Key fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen, atmete tief ein und hob mühsam den Kopf. Er konnte es schaffen. Er musste aufhören, jemanden zu fürchten, der jetzt ein Teil von ihm war. Vor seinem eigenen Geschützten Angst zu haben war mehr als lächerlich.

„Du schaffst das, Kibum…“, flüsterte er sich selbst Mut zu und hob eine Hand auf Augenhöhe der Bestie.

 

Normalerweise war er so selbstsicher… also warum zitterte seine Hand jetzt so sehr?

Scheiße… es war doch nur eine Berührung, mehr nicht.

Schwarz und silberne Augen blinzelten ihn langsam an, die Atmung der Bestie ging jetzt ruhig und gleichmäßig, während sie zusah, wie die blasse Hand sich ihrem Gesicht näherte.

Warum war es so…?

Warum sah er so unbezähmbar, so fremd, so wild aus… und verhielt sich so anders, wenn er mit Key allein war? Warum knurrte er nicht? Warum schloss er einfach die Augen, als die Fingerspitzen des Sehers sein Gesicht berührten?

Er konnte es nicht glauben. So etwas hatte er noch nie gesehen.

Er berührte ihn.

Blasse Finger streichelten die gebräunte Haut der Wange der Bestie, ihr Kinn, ihre Wangenknochen. Die Haut war heiß und schweißnass, etwas, das die Diva verabscheute; es war widerwärtig und abstoßend und normalerweise würde er niemanden berühren, der es wagte, sich ihm so zu nähern.

 

„Du brauchst ein Bad…“, murmelte Key und wischte mit seinem Daumen einen Schweißtropfen weg, der die Stirn des anderen hinunterrann.

 

Die Bestie lehnte sich einfach näher an ihn heran, schmiegte ihr Gesicht in seine Hand und stupste mit ihrer Nase gegen seine Finger.

Der blonde Vampir unterdrückte ein lautes Auflachen, aber er konnte nicht anders, als über die irgendwie zutrauliche Geste zu lächeln. Die Bestie war wie ein Hund… der diejenigen anbellte, die er nicht mochte, und die Aufmerksamkeit seines Besitzers suchte. „Ich werde dich jetzt verarzten, okay? Dafür muss ich diese Kugel aus dir rausholen.“, sagte Key, woraufhin die Bestie ihn verwirrt ansah und wimmerte, als die saubere, warme Hand ihr Gesicht verließ.

 

Key betrachtete das zerrissene, schmutzige blau-weiß gestreifte Shirt, das jetzt blutgetränkt am Körper des anderen klebte, und schüttelte den Kopf. Dieser alte Fetzen musste weg.

Er blickte in die dunklen Augen der verletzten Kreatur und ließ seine Finger zu ihrer Brust sinken. Langsam öffnete er die Knöpfe des ramponierten Shirts, jederzeit bereit, einen Satz nach hinten zu machen, sollte die Bestie plötzlich wieder in der Stimmung sein, wütend zu werden.

Erstaunlicherweise tat sie das nicht. Sie saß einfach da und beobachtete, wie seine Hände sich an ihren Anziehsachen zu schaffen machten, einen faszinierten Ausdruck im Gesicht bei jedem Knopf, der aus seinem Knopfloch gelöst wurde,  wodurch mehr und mehr ihrer Haut zum Vorschein kam.

 

Keys Mundwinkel zuckten und er musste lächeln, amüsiert über das Erstaunen der Bestie ihm gegenüber. Auf ihre Weise war sie so unschuldig… alles war jetzt neu und aufregend für sie. Alles, was sie als Mensch gekannt hatte… alle Erinnerungen an ihr früheres Leben waren… weg. „Du bist so schräg… ich frage mich… warum du mir so sehr vertraust…“

Als er den letzten Knopf öffnete, fühlte Key, wie seine Wangen brannten, während seine dunklen Augen über den gut gebauten Körper des anderen wanderten, dessen Haut unter einer dünnen Schweißschicht glänzte. Also hatte er als Mensch trainiert? Vielleicht, um seine Freundin zu beeindrucken.

Den Drang unterdrückend, die straff aussehenden Bauchmuskeln der Bestie zu berühren, versuchte der Seher, sich zu konzentrieren, und er erschauderte, als blaue Schlieren aus seiner Hand zu leuchten begannen, wo sie ein leises Kribbeln hinterließen. „Hier… erinnerst du dich daran?“

 

Schwarze Augen weiteten sich bei dem Anblick und die Bestie wimmerte lautstark, ihr Rücken ängstlich gegen die Wand gepresst.

 

Key schnappte erschrocken nach Luft, plötzlich kam er sich vor wie ein Idiot. Natürlich hatte sie Angst, er hatte sie mit seiner Kraft gerade eine halbe Stunde lang gegen die Zellenwand gepresst! „Nein, nein, nein! Ich werde dich nicht wieder fesseln!“, versuchte er zu erklären, nur um zu sehen, wie die Bestie immer weiter von ihm wegkroch, bis die Ketten ihr nicht mehr erlaubten, sich noch weiter zu bewegen.

 

Der blonde Vampir seufzte und stand erneut auf, um sich dem verängstigten Jungen auf dem Boden zu nähern. Er kniete sich hin, ignorierte das Fauchen der Bestie und ließ die blauen Schlieren von Energie noch einmal auf seinen Geschützten zu schweben, der zunehmend panisch wurde, als die Energie um seinen Körper herumtanzte.

Er wartete eine Minute, während schwarze Augen den blauen Schlieren bei jeder Bewegung folgten, als er mit seinen Klauen versuchte, sie zu berühren, vergeblich, denn seine Hände gingen durch sie hindurch als wären sie nichts als Luft.

 

Key kicherte, als Jonghyun entnervt aufstöhnte, weil er die lästigen blauen Schlieren immer noch nicht zu fassen bekam, und dabei an eine Katze erinnerte, die versucht, das Licht eines Laserpointers zu fangen. „Ernsthaft… du bist so ein Idiot…“

Der Seher beschloss, die Bestie von ihrem Elend zu erlösen, und ließ die Energie eine feste Form annehmen, darauf bedacht, sie sich warm und freundlich anfühlen zu lassen, bevor er damit über Jonghyuns Wange streichelte.

Niedlich. Es gab kein besseres Wort, um die Bestie in diesem Moment zu beschreiben.

Die Art, wie sie langsam blinzelte, geschockt, dass die Energie ihr Gesicht liebkoste, blaue Streifen die auf Keys Körpertemperatur abgestimmt waren, und Jonghyuns Augen allmählich zu fielen, als er sich auf die Berührung einließ… es brachte Keys Herz einfach zum Schmelzen.

Es war… es war nicht normal. Das hier war nicht normal. „Ich werde dir nicht wehtun. Siehst du? Das bin nur ich… fühlt sich gut an, oder…?“

 

Die Bestie blinzelte ihn nur aus bedenklich glasigen Augen an und gähnte ausgiebig.

Key schnalzte missbilligend mit der Zunge und schüttelte den Kopf. „Du bist wie ein Kind…“

 

Er näherte sich der Bestie und berührte vorsichtig die offene Schusswunde, womit er ein lautes Zischen erntete. „Das tut weh, nicht wahr? Dann lass es uns schnell hinter uns bringen, okay?“

 

Es war nicht einfach.

Jonghyun hatte das erste Mal, dass Key eine Kugel aus seinem Körper entfernt hatte, offensichtlich nicht vergessen, und es war unschwer zu erkennen, dass es keine angenehme Erfahrung war, denn er hörte nicht auf, sich zu sträuben und Key manchmal sogar mit seinen Klauen zu drohen.

Key machte sich darüber keine Gedanken mehr. Seine Angst vor der Bestie hatte sich in Luft aufgelöst; er wusste, dass sie ihn nicht verletzen würde, dass es nur Warnungen waren.

Vielleicht verstand die Bestie ja, dass es - trotz des Schmerzes - zu ihrem Besten war.

Vielleicht wusste sie, dass Key ihr nur helfen wollte.

 

„Sschhh, alles ist gut, halt einfach nur still…“, stöhnte der blonde Vampir, seine Stirn war verschwitzt von der Energie, die es ihn kostete, die Bestie mit einem Teil seiner Kraft am Boden zu halten, während der andere Teil tief in ihrer Wunde vergraben war. „Schon fast da…“

 

Jonghyun schrie, die Zähne vor Schmerz fest zusammengebissen.

 

Es tat weh. Key wusste, dass es wehtat, denn das Band ließ es ihn deutlich spüren, ein scharfer Schmerz jagte durch seine Brust jedesmal, wenn sein Geschützter aufschrie.

Es tat ihm weh zu wissen, dass der andere Schmerzen hatte, und es tat noch mehr weh, derjenige zu sein, der sie ihm zufügte.

Es fühlte sich abstoßend an, falsch, als würde er sich ein Messer in die eigene Hand rammen.

Es war ganz anders als beim ersten Mal. Das erste Mal, als er eine Kugel aus Jonghyuns Körper geholt hatte, waren sie durch nichts miteinander verbunden gewesen, er hatte weder Schuld noch Schmerzen gefühlt, wenn der andere geschrien hatte. Er hatte einfach eine Kugel aus dem Körper eines Fremden entfernt. Jetzt hingegen… schoss jedesmal, wenn der andere aufschrie, eine Welle von Schmerz durch seinen Körper, und Key musste die Augen schließen, damit die Verbindung zwischen ihm und seiner Kraft nicht zerriss und er die Kugel verlor.

 

„Ich hab sie!“, japste Key, als ein dünnes blaues Band aus dem Körper des anderen zum Vorschein kam und er die blutige Kugel mit den Händen auffing.

 

Aber damit war es noch nicht vorbei. Die Wunden zu desinfizieren würde auch nicht gerade einfach werden bei jemandem, dessen Körper schon so wund und verausgabt war, doch zum Glück musste er sich darüber nicht allzu große Sorgen machen. Anders als bei Menschen war eine Schusswunde, die keine lebenswichtigen Organe verletzt hatte, keine große Sache und brachte sie nicht um. Warum?

All das lag an dem Virus. Ihr Fleisch, das Fleisch von Vampiren, war nicht so weich wie das der Menschen, es war nicht so leicht zu durchdringen, daher kam es seltener vor, dass eine Kugel durch den Körper eines Vampirs hindurchging.

Als Bestie war Jonghyun sogar noch schwerer zu verletzen.

Key hatte schon andere Vampire getötet, er kannte den Unterschied zwischen dem Bekämpfen einer Bestie und dem jemandes von seiner eigenen Rasse. Das Töten einer Bestie erforderte großes Geschick und Hartnäckigkeit, denn ihr Fleisch war noch zäher als das eines normalen Vampirs.

 

Alles was er jetzt tun konnte war, der Bestie ein paar Verbände anzulegen, und die Wunden würden sich von allein schließen, sobald sie wieder getrunken hatte. Das neue Blut würde sie mit neuen, stärkeren weißen Blutkörperchen versorgen, die dann von allein die Wunde säubern und verschließen würden.

 

Key holte tief Luft und ließ seine Hände in seinen Schoß fallen, sobald er den letzten Verband angebracht hatte.

Er war müde. Nein, streich das. Er war völlig erschöpft.

Er wusste, dass er seine Kraft für einen Tag viel zu oft eingesetzt hatte; sein Kopf tat weh, er pochte vor Schmerz. Sein Körper fühlte sich schrecklich schwach an, zu verausgabt um sich auch nur zu bewegen.

 

„Scheiße…“, wisperte Key, als er beim Versuch aufzustehen das Gleichgewicht verlor und wieder auf dem Boden landete. Er hätte es wirklich nicht so sehr übertreiben und seine Kraft so ausnutzen sollen.

 

„Huuum…“

 

Dunkelbraune Augen wurden langsam aufgeschlagen und trafen auf ein Paar von schwarzen.

Jonghyun hatte sich über ihn gebeugt, die Augenbrauen vor Sorge zusammengezogen.

 

„Mir geht’s gut… lass mich einfach… für einen Moment ausruhen…“ Der Vampir atmete ein paar Mal tief ein und aus, um den unangenehmen Schmerz in seinem Kopf loszuwerden. Warum machte er sich Sorgen? War es das Band? Hatte Jonghyun durch das Band zwischen ihnen gespürt, dass er auch Schmerzen hatte? Ja… das musste es sein…

 

„Huuuumm…!“

 

Key stöhnte. „Ich hab doch gesagt, es geht mir gut, hör auf-“

 

Was zur Hölle..?

Erschrocken riss der Seher die Augen auf und hob den Kopf, als er etwas Nasses auf seinem Arm spürte. „Wa- Was machst du da?!“, rief er und beobachtete geschockt, wie der andere Mann über seinen verletzten Arm gebeugt dasaß und das getrocknete Blut von der Wunde leckte.

 

Key starrte ihn entsetzt an, er erwartete, jeden Moment scharfe Fangzähne in seinen Arm bohren zu spüren. Er wusste, dass Jonghyun hungrig war, es war mehr als normal, dass er ihn biss, wenn er so offensichtlich nach Blut roch. Scheiße! Er hätte tun sollen, was Onew ihm geraten hatte, und seinen Arm verarzten lassen, bevor-

 

Er biss ihn nicht.

Jonghyun biss ihn nicht.

 

Key starrte die Bestie an und runzelte verwirrt die Stirn, während er beobachtete, wie der Mann seinen verletzten Arm langsam und gründlich vom getrockneten Blut befreite.

Er… säuberte ihn nur. Er säuberte einfach nur die Wunde, seine Hände hielten Keys Arm ganz sanft… als ob er ihm zeigen wollte… dass er ihm nichts tun wollte…

 

Der Seher hatte vor Entgeisterung Augen und Mund weit aufgerissen, als die Bestie entschied, dass ihre Arbeit getan war, den Arm ihres Meisters losließ und ihn auf eine Weise ansah, dass Key geschworen hätte, sie sei ziemlich stolz auf ihre Leistung.

Diese Bestie… hatte Gefühle.

Sie… bedankte sich dafür, dass er sie geheilt hatte.

 

„Danke schön…“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, aber Key war zu schockiert, um mehr als das hervorzubringen. Er konnte es einfach nicht glauben.

 

Und um sein armes schwaches Herz noch mehr zu erschüttern, tat Jonghyun Key etwas, das Key glatt den Atem verschlug.

 

Er lächelte.

 

 

 

 

A/N:

 

Es tut mir leid, dass ich so spät update, aber ratet mal woran das liegt!

Meine mom hat meinen Laptop mit Aceton geschmolzen.

Und für die, die sich fragen 'was zur Hölle hat sie bitte mit 100% purem Aceton gemacht?' Ich werds euch sagen:

Ich arbeite mit ihr in einem Kosmetiksalon. Wir haben Aceton für Nagellack. UND ich bringe immer meinen Laptop mit zur Arbeit, damit ich schreiben kann, wenn wir keine Kunden haben.

UND sie hat es alles verschüttet während ich geschrieben habe, sodass die Tasten so sehr geschmolzen sind, dass man es nicht reparieren kann.

Und nein, sie kauft mir keinen neuen.

SO YEAH!

Wie auch immer!

Ich muss denen die es noch nicht wissen sagen -  HIER DRAUF ZU KLICKEN!

Und die die mitmachen wollen daran erinnern, dass ihr mir eure Bilder jederzeit schicken könnt

UND DANKE AN DIEJENIGEN DIE IHRE SCHON GESCHICKT HABEN OMG IHR SEID ALLE SO HÜBSCH!

...

UND

UND ICH MUSS MICH BEI  nounou-ohmiya BEDANKEN

DENN DIESE UNGLAUBLICHE PERSON HAT DAS FÜR MICH GEMACHT!

UND DAS

UND OMG ICH BIN TOTAL HYSTERISCH GEWORDEN!

 Ihr seid so perfeeeeeeekt!

Danke an alle die meine fics übersetzen! Ich würde das niemlas für irgendwen machen weil ich viel zu faul bin! Ich weiß nicht wie ich euch danken kann!

 

Nochmal... es tut mir leid dass ich so lange für das update gebraucht habe aber ich studiere nicht mehr, ich arbeite wie eine ing und Freizeit ist verdammt selten geworden

und omg Mari, lass mich dich einfach heiraten denn du bist perfekt!

Ich liebe dich bunny bun! Danke dass du mit mir befreundet bist!

Und sorry für meine Grammatik und Fehler!

Das passiert leider wenn man Englisch ganz alleine lernt und zu müde ist um das alles noch mal zu lesen!

.....

Und ich hab Hunger.

Und das sage ich euch weil ich random und weird bin.

ALSO FÜTTERT MICH MIT KOMMENTAREN!

Ich liebe euch alle!

BIS ZUM NÄCHSTEN MAL MEINE SÜSSEN!

 


 

T/N:

 

...

 

OMG SIE LEBT NOCH!

 

Es tut mir so leid oh mein Gott.

Ich hoffe ihr seid nicht allzu enttäuscht von mir. ;_;

 

Naja, wie ihr seht habe ich diese story nicht aufgegeben! Yay!

Und hier ist endlich das vierte Kapitel für euch. ♥

(Es könnten noch einige Fehler/verbesserungswürdige Formulierungen drin sein, es ist 5 Uhr morgens und ich hab grad nicht die Energie, nochmal das ganze Kapitel durchzugehen, sorry x3)

 

Ich muss sagen, ich hab mich echt richtig gefreut, dass sich noch jemand für diese story interessiert, obwohl ich soooo lange nicht mehr geupdatet hatte (Kommentare aus diesem Jahr oh mein Gott danke!?! :O) und ich werde mein bestes geben, um möglichst bald das nächste Kapitel hochzuladen, aber ich verspreche lieber vorsichtshalber nichts >w<

Ich bin jetzt auch erstmal zwei Wochen im Urlaub (am Freitag gehts los), danach werd ich mich aber ranhalten!

Hoffentlich schaffe ich das nächste Kaptiel noch in den Ferien, denn nach den Ferien komme ich auf eine neue Schule (omg ich bin so aufgeregt) und ich weiß noch nicht, wie vollgepackt mein Stundenplan dann möglicherweise sein wird >//<

 

Ich hoffe es geht euch allen gut und dass ihr schöne Ferien habt ♥

ICH HAB EUCH SOO LIEB ♥

 

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Thank you!
KatieTranslates
Kapitel 4 von "Die Bestie" ist endlich da!

Comments

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vixxleolover1
#1
Chapter 4: Omg bin grade auf diese FF gestoßen und ich find sie toll und hoffe das du bald wieder hochlädst :-D

Es ist so spannend zu lesen wie Jonghyun key vertraut und key versucht Jonghyun wieder normal zu machen einfach genial :-D

Also bitte mach weiter und lad bitte bald wieder hoch ♡
Metliz #2
Chapter 4: Ich finde deine geschichte so spannend und bin auf das nächste gespannt
Princess-Luna
#3
Chapter 3: ich finde die geschichte ist interesant und wegen dem roleplay würde ich gerne mitmachen wenn es ginge
2minfan24199 #4
Chapter 1: Sry aber Yeobo heißt nich schatz yeobo heißt Honig/honey
2minfan24199 #5
Chapter 3: Wann geht es weiter diese geschichte is soooooooooooo geil:-D:-D
Channie96 #6
Chapter 2: das ist so krass spanned o.o
Channie96 #7
Chapter 1: wie geil ist das den 0.0 das ist meine erste fanfiction..und die beste die ich jeeee laß *_______*
MKstyle #8
Chapter 2: OH MY GOOOOOOOOOOOOOOOOOD <333333 endlich konnte ich das 2. kapitel dann auch mal lesen..ich hab samstag voll verpennent..sorry :/ aber oh mein gott!!!!!!!! ich sterbe mal wieder und du MUSST updaten <33333333333333
sonst werde ich sterben...und oh mein gott diese story ist so GEIL !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Sie sollte verfilmt werden!!
ich werde zwar sterben wenn ich den film dann gucke weil ich key wie immer so geil finde dass er mir den letzten rest leben, den ich noch habe weil die story ihn mir noch nicht ausgesaugt hat, aussaugen wird wenn ich ihn sehe aber das ist es mir wert :D <3