~Chae I's POV~

Er strich mir zärtlich über die Wange. Ich öffnete meine Augen leicht und sah Dongwoon wie er fertig für die Arbeit vor mir Stand. Ich zischte verärgert, ich hasste es wenn er mich morgens verlässt doch seit wir von der Karibik zurück sind ist der Alltag von den B2ST Membern wieder eingekehrt. Die spuren von der Schlägerei waren in Dongwoons Gesicht verschwunden und auch in meinem waren die Wunden nur noch zu erahnen.
Mittlerweile schliefen Dongwoon und ich in einem Zimmer. Yoseob hatte sich gegen unsren Willen auf der Couch einquatiert und jedes meckern und auf ihn einreden hat ihn nicht umstimmen können. Da Dongwoon bei dem Gedanken das Chiron und ich ausziehen total ausflippte waren alle der Meinung das ein Umzug das beste wär. Es ging relativ schnell von statten und innerhalb zwei Wochen waren wir in einen neuen Dorm gezogen. Jeder hatte nun sein eigenes Zimmer, sogar Chiron. Doch der bevorzugte es dennoch in Kikwangs Zimmer zuschlafen und solang es Kikwang recht war hatte ich nichts dagegen einzuwenden. Dongwoon und ich haben uns ein großes Doppelbett gekauft und für den unwahrscheinlichen Fall das Dongwoon und ich uns mal ordentlich in die Haare kriegen gibt es sogar noch ein Gästezimmer.
"Ich muss los. Bis heute Abend" er küsste mich auf die Stirn. Ich stöhnte genervt auf und wollte das er wieder zurück ins Bett kommt. Er kicherte leise und verließ dann mit einem leisen "Ich liebe dich" das Zimmer.
Die ersten Tage seit wir aus der Karibik zurück waren waren die schwersten für mich gewesen. Der tummult um B2ST und mich wurde durch unsren kleinen Urlaub nicht geringer sonder um ein vielfaches größer. Am Anfang hatte ich schwer mit den Gerüchten zu Kämpfen und wäre beinahe in Depressionen verfallen. Doch die B2ST Member halfen mir und irgendwann konnte ich zumindest teilweise mit den Anschuldigung der Fans und der grausamen Berichte in den Zeitschriften umgehen.

Als Dongwoon gegangen war wälzte ich mich unruhig im Bett hin und her und versuchte in den Schlaf zu finden. Nach eineinhalb Stunden gab ich es auf und schlüpfte aus dem Bett und ging in die Küche. Der Dorm war um einiges größer als der vorherige weshalb jetzt alle genug platz in der Küche hatten. Ich fand Chiron vor dem Fernseher vor und setzte mich zu ihm als ich mir einen Kaffee gemacht hatte.
"Was schaust du da?" fragte ich ihn mit gespielter kindlicher neugir.
"Keine Ahnung" sagte er und starrte gelangweilt auf den Fernsehn. Es kam eine Dokumentation über Fast Food und ich konnte mir gut vorstellen dass das langweilig für Kinder war.
"Warum schaltest du nicht um?" fragte ich draufhin belustigt.
"Keine lust" sagte er wieder gelangweilt.
"Okay. Kommst du nachher mit Einkaufen?" fragte ich ihn. Er schaute begeistert auf und nickte daraufhin.
"Gut ich geh noch Duschen und dann kanns losgehn" sagte ich und trank meinen Kaffee leer. Ich begab mich ins Zimmer um mir Klamotten für den heutigen Tag zusammen zu suchen und ging dann ins Bad. Seit dem wir zurück in Korea waren, bin ich nur ungerne ohne die Member raus gegangen, sogar mit den Membern war ich nicht gerne draußen unterwegs weil überall Paparazzis und verrückte Fans lauerten. Doch mittlerweile war ich eine Meisterin im ingnorieren und dran vorbeilaufen geworden.

Als ich komplett fertig war zog ich Chiron noch schnell etwas an und dann machten wir uns auf den Weg. Ein kleiner Wochenmarkt hatte heute in der Stadt offen also begaben wir uns dorthin um frische Lebensmittel zu kaufen. Ich hatte das Kochen und Aufräumen im Dorm übernommen da die andern ja den ganzen Tag über weg waren. "Was willst du heute essen?" fragte ich Chrion.
"Hamburger" sagte er daraufhin. Ich fing an zu lachen.
"Hat der Mann im Fernsehn nicht gesagt dass das ungesund ist?" fragte ich belustigt.
"Egaaaaaal" sagte er.
"Gut dann gibts heute mal selbstgemachte Hamburger" sagte ich und begann alles dafür zusammen zu suchen.
Ich kaufte frischen Salat und Tomaten und Rindfleisch. Die Hamburger Brötchen musste ich in einem Supermarkt holen genauso wie den Ketchup und die Majo. Als ich endlich alles beisammen hatte gingen wir zurück zum Dorm und richteten alles für den Abend her.

Chrion und ich verbrachten den restlichen Tag mit Puzzeln, Brettspiele, Fernsehn und schlafen. Gegen sechs Uhr begann ich das Essen zu kochen.
"Wooah das riecht gut, das war eine gute Idee Chrion" sagte ich und deckte dabei den Tisch.
Es war bereits kurz nach acht als die B2ST Member eintrafen und wir anfangen konnten zu essen. Sie waren alle total begeistert von der Idee und schlangen es förmlich runter.
"Wie war euer Tag?" fragte ich in die runde. Ich schaute dabei Yoseob an, in der Hoffnung das er mir antworten würde da er seit dem Karibikurlaub kein Wort mehr mit mir sprach und das obwohl er gesagt hatte das alles wieder wie früher werden wird. Wir alle waren deshalb einwenig verwirrt den die letzten zwei Tage im Urlaub hatte er sich extrem komisch Verhalten und sogar komplett von den andern Membern zurück gezogen. Mittlerweile sprach er wieder aber nur mit Junhyung.
Natürlich bekam ich keine Antwort von ihm, weshalb Dongwoon das Wort übernahm.
"Anstrengend aber gut" sagte er knapp und biss dann wieder in seinen Burger. Ich beließ es dabei und tat es ihm gleich.
Ich bemerkte es nicht sofort aber bei knapp der hälfte von dem Burger trat ein seltsames Gefühl in meiner Magen gegend auf. Ich ignorierte es zu erst doch dann wurde es schlimmer und mir trat sogar der Schweiß auf die Stirn.
"Oh Gott" stieß ich nur noch hervor und da war ich schon aufgestanden und rannte in richtung Bad. Ich konnte gerade so die Toilette erreichen als ich mich übergab.

Ich spürte wie Dongwoon mir die Haare nach oben hielt und mir beruhigend über den Rücken strich. Wie oft hatte er mich jetzt eigentlich schon so gesehen? Viel zu oft meiner Meinung nach.
"So schlecht hatt es garnicht geschmeckt" hörte ich Junhyung im hintergrund scherzen. Dongwoon zischte ihm wütend zu.
Es muss daran liegen das ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte und der Burger auf leeren Magen traf, das tat mir eindeutig nicht gut. Doojoon brachte mir ein Glas Wasser das ich noch nicht einmal austrinken konnte als ich mich schon wieder übergab. Dongwoon schaute mich mitleidig an. Wie gern würde ich diesen Ausdruck aus seinem Gesicht vertreiben.
 

Ich weis nicht wie lange ich mit Dongwoon im Bad saß aber es mussten bereits Stunden sein in denen es immer noch nicht besser wurde. Immer wieder musste ich würgen obwohl mein Magen bereits komplett leer sein musste. Als ich es dann einigermaßen unter Kontrolle hatte wollte ich mich ins Bett legen doch das ganze hatte mich so ausgelaugt das ich nicht mehr selbstständig gehen konnte.
Dongwoon trug mich ins Zimmer und eine halbe Stunde später kam der Doktor den sie gerufen habe mussten.
Ich schaute Dongwoon vielsagend an und er bildete nur den Namen 'Yoseob' mit den Lippen. Ungläubig starrte ich ihn an. Hatte wirklich Yoseob den Arzt für mich gerufen? Wieso war er dann so abweisend zu mir die letzten paar Tage?

Ich ließ mich genervt und vollkommen Müde vom Doktor untersuchen, als dieser plötzlich alleine mit mir sprechen wollte. Er schickte Dongwoon aus dem Zimmer was mich nun wirklich mehr als erstaunte.
"So Mrs. Lim es scheint mir so als wäre da etwas im Anmarsch" sagte er und lächelte mir dabei vielsagend zu.
"Hab ich mir was eingefangen?" fragte ich verwirrt.
Er schüttelte den Kopf. "Nein keineswegs. Gratuliere Mrs. Lim sie sind Schwanger" verkündete er freudig.


____________________Stille_______________________


Unmöglich, war mein erster Gedanke. Mir klappte die Kinnlade herunter und mir wurde wieder schlecht, doch ich konnte es kontrollieren.
"Nein" murmelte ich entsetzt. Oh Gott das durfte nicht wahr sein. In mir brach gerade eine Welt zusammen.
Wie hatten wir das wichtigeste vergessen können? Verhütung! Ich machte mir die schlimmsten Vorwürfe und wäre am liebsten auf der Stelle gestorben. Das ging nicht. Aufkeinefall konnte das passieren. Dongwoon ist immerhin ein Idol und seine Karriere war ihm wichtig und das Kind hat ein normales Leben verdient. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Er hat bestimmt von mir erwartet das ich die Pille nahm, sonst wäre das nie geschehen. Innerlich schrieb ich schon mein Testament. Ich konnte es ihm aufkeinenfall sagen. Wie wütend und enttäuscht er sein würde wollte ich mir nicht einmal ausmalen. Ich strich mir über meinen noch flachen Bauch. Ich war doch selbst noch ein Kind. -Abtreibung- schoss es mir durch den Kopf. Nein wie sollte ich damit leben ein Menschen auf dem Gewissen zu haben wo ich doch gerade erst mit dem verlust meiner Eltern klar kam und gerade erst daran glauben konnte das es nicht meine Schuld war.
Diese Nachricht war wie ein Schlag ins Gesicht und in mir spaltete sich etwas. Verzweifelt suchte ich nach einem Ausweg dieser verzwickten Situation denn verlassen konnte ich Dongwoon nicht und töten konnte ich das Baby genauso wenig.