Bonus - 10 Years Later

Rejection

*




Ich hatte für heute große Pläne gehabt. Es war Freitagabend und eigentlich wollte ich noch mit Baekhyun essen gehen, doch dann war er um halb sechs für eineinhalb Stunden in der Badewanne verschwunden und hatte ohne es mir zu sagen angefangen zu kochen, als ich - natürlich aufs Restaurant bezogen vorfreudig - duschen gegangen war. 

Das war schon mal blöd gelaufen, doch schließlich wollte ich sein Essen nicht ungewürdigt lassen. Danach noch Ausgehen wäre ja auch eine Option gewesen, doch beim Essen hatte er eine Mail bekommen, dass irgendwas für seine Arbeit heute Abend raus musste, ergo hatte er sich danach direkt an den PC gesetzt. 

Damit waren meine Pläne erst einmal dahin. Daraufhin hatte ich mich geschlagen gegeben und an die alte PlayStation gesetzt. Natürlich hätte ich Idiot auch was sagen können, aber es ging mir um etwas Großes zwischen uns beiden, womit ich ihn gern überraschen wollte.

Ich ging die vorn angezeigten Spiele durch, stieß auf Dark Souls und was sollte ich sagen? Ich bekam dabei eine neue Idee. Heute war auch Freitagabend, das würde die Sache noch melancholischer gestalten. Damit war mein anfänglicher Plan zwar vollkommen über den Haufen geworfen, aber was sollte es schon.

Während ich nun eine Zeit lang spielte, stand Baekhyun gegen halb Neun wieder auf und kam daraufhin zu mir. Ich sah ihn kurz an, erwiderte sein Lächeln.

"Fertig~", summte er. 

"Sehr gut~", entgegnete ich in ähnlichem Singsang, "Zeig mir später den Character."

"Klar."

Er küsste meine Wange. Gott, dieser Mann war so süß, er war wirklich mein Traummann. 

Daraufhin ging er wieder aus dem Raum, vermutlich in die Küche. Als er wieder rein kam, sammelte er unsere Klamotten vom Boden und vom Couchtisch auf, sortierte auf dem Schreibtisch in sauber und getragen. Getragene Wäsche, die wir gestern zugegebenermaßen vor lauter Lust und Verlangen auf dem Wohnzimmerboden verteilt hatten, warf er in die Wäschetonne im Badezimmer gegenüber. 

Dann sammelte er Papierkugeln auf und warf sie in den gestern Morgen von mir verfehlten Mülleimer. Auf dem Schreibtisch legte er die verstreuten Unterlagen auf einem Stapel zusammen und lieh sich zuletzt noch mein Deo, welches noch immer neben seinem PC stand. Sein Blick traf kurz darauf meinen, während ich ihn abwartend beobachtete.

"Was?", fragte Baekhyun.

"Ist dir so langweilig, dass du aufräumst?", ich sah einen Moment wieder in den Fernseher.

"Ist das Spiel so langweilig, dass du mir dabei zuguckst?"

"Ich liebe und verehre dich, also kannst du mir verübeln, dass ich dir zugucke?"

"Nein und ich liebe dich auch und kümmere mich um dich und unsere Wohnung?", entgegnete er überzogen pampig und piekte mir in die Wange.

Ich schnalzte mit der Zunge, zog den Kopf weg. Kichernd streichelte der Ältere meine Haare. Einen Moment sah er selbst in den Fernseher, wie ich im Augenwinkel sah und versuchte vermutlich, die Story nachzuvollziehen.

"Willst du noch ausgehen oder so?", fragte er beiläufig.

Ich schüttelte den Kopf.

"Nee."

"Aw~ sorry, falls du vorhin gehen wolltest."

Ich fühlte, wie er meine Haare küsste. Dann machte ich kurz Pause, legte einmal meinen Arm um seine Taille und küsste seine Seite.

"Quatsch, alles gut. Ich komm hier sowieso gerade gut voran."

Er kicherte leise.

"Das sehe ich, ja. Bist schon viel weiter als ich?"

"Nein. Ist eine vom DLC."

"Ah~ ich hab mir schon Sorgen gemacht, du könntest mich überholen."

Kurz lief er an die Heizung, fühlte an ihr die Temperatur, lief zurück, mir durchs Bild, um zum Badezimmer zu gehen, aber machte auf dem Absatz kehrt und ging rüber in unser Schlafzimmer, das auf der anderen Seite des Wohnzimmers angrenzte. Dafür lief er mir also zum gefühlt hundertsten Mal durchs Bild und ich konnte mich nicht zurückhalten, ihn dafür anzumaulen. Das machte er nicht anders, also durfte ich, zumal es nie wirklich böse gemeint war.

"Hast du's bald? Du bist nicht durchsichtig, Mann. Was suchst du denn?", rief ich ihm nach.

"Klamotten", entgegnete er nur laut.

Ich pausierte das Spiel leise seufzend und lief ihm nach. Im Türrahmen sah ich ihm zu, wie er sich umzog.

Seine Jeans wich einer meiner dicken Jogginghosen, ebenso wie er sich einen meiner Hoodie übers Shirt zog und Stricksocken von ganz unten aus einer Schublade heraus kramte. 

"Ich kann auch die Heizung höher stellen, Schatz."

Er sah auf und schüttelte den Kopf.

"Nein, geht schon."

"Stell sie trotzdem bitte höher."

"Ja, toll."

"Ja, was ziehst du dich an, wenn die Heizung hier besser funktioniert als die Sonne?"

Er verdrehte die Augen. 

"Wenn wir sowieso heute nur hier bleiben und kuscheln, wäre ich halt gerne entweder kuschlig angezogen oder nackt und da ich nicht davon ausgehen kann, dass du dich jetzt auch ausziehst, zieh ich halt mehr an", er hob die Schultern und schnaubte leise.

Ich grinste ihn nun dreckig an, hob die Schultern. 

"Ich hab nichts dagegen, wenn du nackt neben mir liegst."

Wirklich nicht, ich stand schließlich voll drauf. Wenn er es aber nicht mehr gewusst hätte, hätte er sich ja spätestens gestern wieder dran erinnert. 

"Dann musst du aber auch!", beschwerte er sich.

"Nein, mir ist kalt. Ich will nicht wieder krank werden. Die dumme Grippe Anfang des Monats hat mir gereicht. Und wenn ich noch mehr Tage krank mache, wird Choi wieder motzig."

"Dieser Blödmann!", trotzig sah er mich an, "Oh mein Gott, ey, der kriegt an eurer nächsten Weihnachtsfeier was zu hören, wenn ich mitkomme. Wenn's sein muss auch früher."

Ich lachte nun und ging zurück ins Wohnzimmer. Zurückgelehnt warf ich einen Blick auf mein Handy. Die Nachricht von Tao ignorierte ich, streckte Baekhyun die Hände hin, als er rein kam. 

"Baby, chill, alles gut. Und jetzt komm her, wenn du kuscheln willst."

Gemütlich war gut. Gemütlich war genauso romantisch wie schick essen, oder?

Schnell lief er auf mich zu, sprang halb aufs Sofa und warf sich breit lächelnd direkt gegen mich. Ich lachte leise, gab ihm einen Kuss. Daraufhin legte ich den Arm um den Blonden. Seine derzeit fast platinblond gefärbten Haare standen ihm echt gut und wenn er sie dann noch stylte, war er noch unwiderstehlicher als sowieso schon für mich.

Während er nun auf der Seite liegend den Kopf auf meinem Bauch platzierte und es sich bequem machte, streichelte ich noch einmal verträumt durch seine Haare. Einen kurzen Moment später schob ich ihn langsam tiefer. Schließlich wollte ich ohne Widerstand an den Armen noch etwas weiterspielen.

"Was soll das?", fragte er.

Gott, er klang jetzt schon müde, dabei hatte er sich gerade erst hingelegt.

"Rutsch mal weiter runter-"

"Ah~ ich bin zu müde für 'nen , Mann, stell dir mal vor, ich muss dabei gähnen! Am Ende beiß ich dir was ab, oder-"

"Ich will keinen , Baek, ich will dir nur nicht dauernd den Controller gegen den Kopf hauen oder meinen Arm so umständlich auf deinem Gesicht ablegen."

Lachend rutschte der Ältere tiefer, bettete den Kopf auf meinem Oberschenkel und streichelte diesen mit der linken Hand.

"Ich dacht schon", kicherte er, "Sehun?"

"Ich liebe dich."

"Aw, witzig, ich wollte gerade das gleiche sagen. Ich liebe dich auch. Und ich brauch jetzt 'n Powernap."

"Nicht, dass das wieder so ausartet wie letzten Dienstag."

"Na~, das waren doch nur viereinhalb Stunden. Weckst du mich gleich?"

Ich lachte leise und summte zustimmend.

"So wie gestern morgen?"

"Ich weiß nicht, wie viel ich an einem Wochenende wirklich vertrage, Schatz."

"War schon mal mehr", entgegnete ich und beugte mich für einen Kuss zu ihm runter.

"Ja, stimmt auch wieder. An deinem Neunzehnten oder als wir eingezogen sind, wann war mehr?"

"Weiß nicht. Also wie gestern morgen", summte ich und lachte leise.

Er zuckte mit den Schultern. 

"Ganz wie du magst. Aber oh mein Gott, Hunie, wie bist du nur so wollüstig geworden? Was hab ich falsch gemacht oder eher gesagt was hab ich richtig gemacht?", kicherte er.

Wieder strich ich durch seine Haare. Ja, stimmte schon, als wir zusammenkamen und in der anfänglichen Zeit, seit wir auch miteinander schliefen, war es nicht so oft in mehrere Akte ausgeartet. Aber da hatten wir ja auch beide erst einmal damit klarkommen müssen, den besten Freund nach einer gefühlten Ewigkeit zu daten, zumal wir beide hin und wieder auch recht schüchtern werden konnten. Inzwischen ja nicht mehr. Jahrelang schon nicht mehr und wäre auch eine Schande, wenn das nach zehn Jahren immer noch der Fall wäre. 

"Deine Erziehung", erklärte ich, "Außer dir und mir hatte seitdem keiner mehr ein Mitspracherecht."

Er stemmte sich einmal auf, kletterte halb an mir hoch und küsste mich zärtlich. Ich strich dabei seine Seite auf und ab, vertiefte den Kuss noch ein wenig. Leise seufzte ich, als er sich von mir löste und es sich wieder auf meinem Bauch gemütlich machte. Etwas umständlich nahm ich noch die Wolldecke, die neben mir auf der Armlehne hing und breitet sie über dem Blonden aus. 

Eine Weile spielte ich weiter, ärgerte Baekhyun während Zwischensequenzen, indem ich mit seinen Haaren spielte, auf seine Nase tippte und so weiter. Ich konnte die Finger nicht von ihm lassen, er war so niedlich, wenn er schlief. Ich hatte mich auch dagegen entschieden, ihn so zu wecken, wie gestern. Als ich ihn nach einer Stunde dann vorsichtig weckte, sah er mich verschlafen an. Ich war jeden Morgen so froh, wenn ich das sah und ich wollte es für immer jeden Morgen miterleben. 

"Kaffee?", fragte er mit rauer Stimme und sah mich weinerlich an.

Ja, das wollte ich auch weiterhin jeden Morgen für ihn tun oder auch jedesmal, wenn er aufwachte. Ich lachte leise auf und küsste seine Stirn. Vorsichtig schob ich ihn zur Seite und stand auf. Ich lief in unsere Küche, schaltete die Kaffeemaschine an und nahm eine frische Tasse aus dem Schrank. Kurz darauf mit Kaffee versorgt lief ich zurück zu Baekhyun, der schon den Controller in der Hand hielt und weiterspielte.

"Natürlich, du hast mich voll ausgenutzt", tadelte ich ihn gespielt und schüttelte demonstrativ den Kopf.

Engelsgleich lächelte er mir zu und nahm den Kaffee an. Er setzte sich auf. Daraufhin kletterte ich auf seinen vorigen Platz und machte es mir ebenso gemütlich, wie er sich zuvor. Tatsächlich gähnte ich auch ziemlich sofort, als ich die Decke über mich zog.

"Schlaf ein bisschen, mein kleiner Schatz. Ich bin dein großer Bruder, natürlich pass ich auf dich auf und halte alles Böse von dir fern. Also ich bin jetzt Gott sei Dank nicht dein Bruder, Hunie, aber du weißt was ich meine."

"Ja. Niedlich, wann hast du das denn auswendig gelernt?", piesakte ich ihn 

Empört schlug er meinen Oberarm.

"Für meine Rolle?!"

"Und was wenn du nicht stark genug bist?", fragte ich daraufhin, um ihm den Gefallen zu tun.

Breit grinste er und presste mich einmal an sich.

"Dann nehm ich deine Hand und wir laufen weg. Wenn es sein muss vor der ganzen Welt, bis wir sicher sind und ich dich wieder lächeln sehen kann", antwortete er.

Vermutlich war es kitschig, aber so waren manche Dramen eben. Und da Baekhyun neben seiner Arbeit als Programmierer in Sachen Videogames seine Berufung als Schauspieler entdeckt hatte, übte er seine Texte auch fleißig mit mir. Und dieser Dialog eben war auch tatsächlich ziemlich süß, wenn man bedachte, dass der große Bruder mit seiner kleinen, schwerkranken Schwester redete.

Nun ließ ich mich aber wirklich dazu hinreißen, ebenfalls ein wenig zu schlafen. Allerdings auch nur eine halbe Stunde. Auch ich brauchte ein wenig Anlaufzeit, wach zu werden, zog mich einfach an Baekhyun höher und küsste seine Wange. Er pausierte das Spiel und legte den Controller auf die Seite, um meine Taille zu umschlingen. 

"Gut geschlafen? Gar nicht so lang, willst du gleich ins Bett gehen?"

Ich nickte. 

"Ja, gleich", murmelte ich und lehnte mich gegen ihn.

Daraufhin sah ich ihm noch eine kleine Weile beim Spielen zu, bis mir zugegebenermaßen langweilig wurde. Ein bisschen, aber immerhin langweilig. Ja, ins Bett gehen war eine Option, aber gerade wurde ich wieder etwas wacher.

Also machte ich mich daran, leicht über seinen Oberschenkel zu streicheln. Ich küsste seine Wange erneut. Damit verleitete ich ihn auch in den ein oder anderen tieferen Kuss. Letztendlich nahm ich ihm den Controller weg und schob ihn mit dem Rücken voran gegen die Armlehne. 

"Hallo, ich war gerade voll dabei, deinem Mongo den Arsch zu retten."

"Das hast du auch echt gut gemacht, aber jetzt würde ich gerne was anderes spielen, was hältst du davon?"

Er hob die Schultern.

"Jedenfalls keinen Abstand", damit zwinkerte er und erwiderte mein Kichern, "Komm her, Baby."

Ich legte eine Hand in seinen Nacken, als ich meine Lippen gegen seine presste. Er leckte über meine Unterlippe, woraufhin ich die Lippen öffnete, um ihm mehr Zugang zu verschaffen. Meine zweite Hand fuhr ziemlich direkt unter den Hoodie und das Shirt, das er noch trug. Federleicht, dann bestimmter streichelte ich die warme Haut und küsste sein Kinn, seinen Kieferansatz und seinen Hals. 

Ich schob seine Beine nun auseinander, um mich zwischen diese zu legen und machte es mir bequem. Seine weichen Hände fuhren durch meine dunklen Haare und er küsste mich unters Auge. 

"Tanzt du heute nochmal für mich?", fragte er leise und lehnte seine Stirn gegen meine.

"So oder richtig?", raunte ich und rollte mein Becken gekonnt gegen seins ab.

"Beides find ich gut", entgegnete er. 

Damit küsste ich ihn noch einmal sehr ausgiebig und fuhr diesmal mit beiden Händen unter den Stoff. Unten an der Jogginghose zog ich provokant am Bund. 

"Mh...", machte Baekhyun leise.

"Gut so?", fragte ich, als ich über seine Oberschenkel massierte. 

Ich stützte mich auf, küsste mich über seinen Hals, während ich seine Beine etwas aufschob, dass er sie anwinkelte. Nun etwas besser in der Position bewegte ich meine Hüfte noch etwas weiter.

"Ja... Ah~ ist doch krank! Du bist überhaupt nicht mehr mein kleiner süßer Sehunie!", knatschte er plötzlich und stieß mich locker vor die Brust.

Was zum Teufel?

"Hä bist du dumm? Ich bin doch immer noch der gleiche Sehun wie früher."

"Gar nicht wahr!", maulte er weiter und zog einen Schmollmund, sah mich trotzig an, "Du bist doch schon lang nicht mehr der süße kleine Hunie, den ich vor zehn Jahren entjunfert hab! Du bist voll fies, Mann, mir hat damals niemand gesagt, dass ich mich drauf einstellen muss, dich bald meinen Daddy, statt mein Baby zu nennen! W-T-F Mann, wo bleibt mein Pubertätstruck, der mich überrollt?!", während ich ihn daraufhin nur herzlich auslachte, piekte er fest in meine Bauchmuskeln, "Wo unter den y Muskeln ist mein Baby hin, hast du's gefressen oder was?!"

"Das fällt dir nach zehn Jahren auf?"

"Nein, das fällt mir immer kurz vor deinem Geburtstag auf, Mann! Du bist wie Schnaps, je älter du wirst, desto besser wirst du, wie machst du das?"

Noch immer grinsend, nahm ich seine Handgelenke und küsste seine Hände. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah er mich dabei an. Demonstrativ wich er noch meinem versuchten Kuss aus, damit ich ihn nicht so simpel abwimmeln konnte. 

"Hyung, jetzt hör schon auf zu motzen", kicherte ich, "Heul nicht rum, du stehst doch drauf, das sagst du mir ständig, also beschwer dich nicht."

Er schnaubte leise, nickte dann aber knapp. 

"Du hast ja Recht, ich fahr total auf dich ab, egal was du machst. Ich bin für alles für dich zu haben, weißt du doch. Aber du warst immer mein süßer Liebling und jetzt bist du so ein heißes Gerät, ich komm nicht drauf klar! Ich sehe aus wie früher! Jetzt bist du voll der Daddy und ich bin das Baby!"

Ich biss auf meine Unterlippe und musterte ihn knapp. Baekhyun war schon immer ein zweischneidiges Schwert gewesen. Er war unglaublich süß. Aber auch unglaublich heiß. Er war schüchtern, aber auch offen.

"Bull. Sogar in dem Aufzug bist du rattenscharf, Baek", raunte ich nun in sein Ohr und zog mit den Zähnen am Ohrläppchen, "Du bist auch immer total y. Entspann dich, komm schon. Und du weißt doch, dass du immer ran darfst, wenn du willst, ich verbiete dir nichts", ich küsste die gebissene Haut und entschloss mich ihn noch ein wenig aufzuziehen, "Du bist eben selbst schuld, ich zwing dich ja nicht, aber ich weiß, wie sehr du drauf stehst, also nutze ich das aus."

"Pf. Ja, ich weiß und ich steh auch wirklich auf dich und alles."

Überwältigt von meinem heißen Atem auf seiner Haut, meiner absichtlich tieferen Stimmlage, den Lippen auf seinem Hals, umfasste er meine Wangen und küsste mich. Natürlich zog ich sofort mit und wir gingen noch etwas weiter, als ich ihm über die Lippen leckte. Doch dann fiel ihm wohl wieder ein, dass er sich kindlich per Zwergenaufstand bei mir beschwert hatte, also schob er mich wieder etwas von sich weg.

"Aber du warst so süß und unschuldig, als du's mir gebeichtet hast! Und jetzt sowas, Mann, ich weiß gar nicht wohin damit, so viele Ständer spür ich gerade zwischen meinen Beinen!"

"Ey, erstens sind es nur zwei und das ist auch gut so und bleibt besser auch so und zweitens hatte ich überhaupt keine Chance, es dir anständig und eigenmächtig zu beichten, weil du mich einfach geküsst hast", tadelte ich ihn.

Empört sah er mich an.

"Ja, weil du so süß warst! Ich musste einfach, ich kann mich doch nicht zurückhalten, wenn mir der süßeste Junge der Welt sagen will, dass er mich liebt!"

"Du hast voll meine Selbstdisziplin gesprengt."

"Ja, weil du mich liebst!"

Nun rollte ich belustigt mit den Augen und beugte mich für einen Kuss zu ihm vor.

"Diesmal wirklich hundert Prozent in allen Teilen und ich verrate dir noch was."

Er seufzte.

"Nicht wieder von vorne bitte. Und wenn dann ein anderes Game. Außerdem, was denn diesmal? Dass du mich heiraten willst?"

Daraufhin begann ich heiter zu lachen. Verständnislos sah er mich an. . Immer noch das gleiche Spiel, immer noch ein ziemlich blinder Baekhyun. Würde er keine Kontaktlinsen tragen, würde ich ihm seine Brille suchen gehen. 

"Oh mein Gott, hyung, manchmal hasse ich dich ein bisschen! Damals hast du mich auch so dumm gefragt, ob ich auf dich stehen würde und ohne es zu wissen hast du voll ins Schwarze getroffen."

Er kicherte einen Moment, ehe er scheinbar verstand, was ich gesagt hatte. 

"Uhm... jetzt echt?", hakte er nach.

"Ja, echt", murmelte ich.

"Du- du willst mich heiraten?" 

Ich wollte ihn heiraten. Auf jeden Fall. Natürlich wollte ich das, ganz unbedingt. Ich liebte ihn schließlich. Ob symbolisch oder aus welchen Gründen auch immer, ich wollte einfach mit ihm verheiratet sein. Ich wollte ihn nicht nur meinen besten Freund und meinen festen Freund nennen, sondern auch meinen Ehemann.

Nun setzte ich mich auf. Er folgte mir, nahm meine Hände in seine. Ich spürte schon, wie meine Wangen rosa anliefen, was ihn grinsen ließ. 

"Aw, Baby, du bist hin und wieder ja doch so niedlich wie früher", feixte er, "Willst du mich wirklich heiraten?"

Moment, nahm er mir die Frage jetzt auch noch vorweg? Er wirkte gerade ziemlich ruhig und so wie er mich ansah, merkte ich, wie emotional er vermutlich gleich werden würde. Zeit ihn zum Heulen zu bringen und mit der Sprache rauszurücken.

"Ja, das will ich", ich legte mir schnell meine Worte zurecht, "Weißt du ich hab mir echt Gedanken gemacht, weil du doch so romantisches Zeug magst und dann wollte ich eigentlich mit dir ausgehen und dir öffentlich den Antrag machen. Aber dann, als du eben gearbeitet hast und ich Dark Souls in der PlayStation gesehen hab, da hab ich dran gedacht, dass ich dir auch so persönlich bei unserer Freitagstradition meine Gefühle gestanden hab, nachdem du, gut und ich auch, was dafür tun musstest, weißt du was ich meine? Ich dachte eben, als Adaption zu damals und nur mit uns beiden, ganz gemütlich, das würde dir besser gefallen, weil es für uns zwei persönlich romantischer wäre. Und- und ich wollte eigentlich auch nicht so lang drum herum reden, also-", ich atmete durch und umfasste seine Hände nun auch, drückte sie und küsste sie, "Baekhyun, willst du mich heiraten?"

Es fühlte sich an, als würde die Zeit stehen bleiben. Ich hatte wirklich den Mann, der seit Jahren mein bester Freund war, der mich immer in Schutz genommen hatte und mein jetziger geliebter Freund war, dem ich mit fünfzehn total verschüchtert meine Liebe gestanden hatte, einen Heiratsantrag gemacht. 

Ich konnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich ihn liebte und erst recht nicht, wie sehr ich ihn heiraten wollte. Aber so langsam wollte ich eine Antwort. Baekhyun sah mich bisher nur an. Ganz plötzlich aber zog er einen ungewollten Schmollmund, zog die Brauen zusammen und nickte. 

"Ja, ja natürlich. Ich kann mir nichts schöneres vorstellen", er nahm meine Wangen zwischen die Hände und küsste mich einmal, "Sehun, ich liebe dich, natürlich will ich dich heiraten."

"Ich liebe dich auch", hauchte ich und gab ihm einen weiteren Kuss. 

Er wischte über seine Augen und zog mich fest in seine Arme. 

"Das war der romantischste Antrag, den du hättest machen können. Ich brauch dafür keinen Schnick-Schnack, Baby, ich brauch nur dich dafür."

"Genau genommen... hast du mir die Tour schon wieder versaut. Ich wollte die Frage als erstes stellen", maulte ich.

Er kicherte daraufhin belustigt und sah mir in die Augen. Ich verteilte kleine Küsse auf seinen weichen Lippen, die er jedes Mal erwiderte.

"Aber du warst so süß!", entgegnete er bloß und brachte mich zum Lachen.




*


*


*




"Dass du mich echt zwingst, alle drei Teile nochmal neu anzufangen, hätte ich nicht gedacht. Du bist ein mieser kleiner Penner, weißt du das?", tadelte er mich, doch ich lachte nur drüber.

"Ja, ich weiß. Tut mir auch nicht leid."

"Warum sagst du's mir erst dann, huh?", maulte er, "Das ist noch ein ganzes Game, das fehlt. Du erzählst mir doch sonst alles und du kannst mir alles sagen, also sag mir doch auch, in wen du verliebt bist."

Ich zuckte mit den Schultern. Lag vielleicht daran, dass ich zu schüchtern war, es ihm zu sagen? Aber wenn ich mir ja einen Grund gab, würde ich es tun müssen. Ich wollte ja, aber ich brauchte etwas Vorlauf. Ich war nicht gut darin, den ersten Schritt zu machen. Aber ich hielt mich an Versprechen, weil alles andere war unehrlich. Und ich wollte ihm gegenüber nicht unehrlich sein oder werden. 

"N-Naja, dann muss ich ja. Ich-Ich halte mich schließlich... an das was ich sage."

"Hä, traust du dich nicht? So schlimm kann er nicht sein, komm schon. Ich lach nicht und ich hasse dich nicht dafür. Gib mir wenigstens Infos. Hun, bitte. Ich guck mir auch nochmal deine Performance an, so oft du willst." 

Ich seufzte, während ich den Controller wieder an mich nahm. Baek würde keine Ruhe geben und ich war zu ehrlich, um mir Ausreden einfallen zu lassen.

"Er ist zwei Jahre älter als ich."

"Oh~ okay? Bin ich auch."

"Ja, ich weiß. Er mag auch Videogames."

Baekhyun zog die Brauen zusammen.

"Auch Dark Souls und Tekken?"

"Ja."

"Aha...", machte er bloß, "Kenn ich ihn? Ist er klüger als ich?"

"Ja, kann sein und nein... er stellt sich ziemlich dumm an."

Der Ältere lachte auf und nickte.

"Wie sieht er aus?" 

"Gepflegt. Hübsch, besonders wenn er lacht. Er hat viel Humor, den gleichen wie ich. Aber wir sehen uns leider nicht so oft, aber... ich vermisse ihn dann, nur glaube ich nicht, dass er was davon weiß."

Wie ich ihm einfach ansah, dass es ihm überhaupt nicht in den Kram passte, dass ich es ihm nicht sagte. Aber ich wusste ja auch nicht wie. Ich hatte mir ja erhofft, per Zeit mit ihm und Videogames einen Weg zu finden, es ihm anständig zu sagen. Mir fehlten noch die Worte. Ich wusste nicht, ob ich "Baekhyun, ich hab mich in dich verliebt", oder "Ich hab mich in dich verliebt, hyung", sagen sollte. Solche Kleinigkeiten brachten mich gerade wirklich zum Verzweifeln. Ernst oder locker, scherzhaft oder emotional, keine Ahnung. Das hatte ich noch nie gemacht, ich war total überfordert. 

Ich hatte bisher nur einmal jemanden geküsst und da war ich geküsst worden und nicht andersherum, weil ich mir da nichts ausgemalt hatte. Naja eine Beziehung hatte ich bisher auch nicht geführt, entsprechend war es das erste Mal, dass ich so intim mit jemandem über meine Gefühle sprach. Vor lauter Nervosität machte mein Magen schon Randale, doch ich schenkte ihm keine Aufmerksamkeit.

"Und was magst du an ihm so?"

"Hyung-"

"Ich frag ja nicht nach Namen!", verteidigte er sich.

Ich seufzte nur und nickte.

"Er ist echt... Er-"

Baekhyun nahm mir den Controller weg und warf sich seitlich auf meinen Schoß, sah mich von unten an.

"Hunie~ Hunie, Hunie, Hunie~ ich will nur wissen, was du an ihm lieber magst, als an mir."

"Das hätte ich bei Eunji auch gerne gewusst", murmelte ich.

Er rollte sich herum, dass er den Kopf zu meinem Bauch gedreht hatte und schlang einen Arm um mich. Wäre ich Körperkontakt von Baekhyun nicht gewöhnt, würde ich wahrscheinlich jetzt noch eine Spur nervöser werden, als eben, als ich gehört hatte, dass nicht mehr viel fehlte zum Einlösen meines Versprechens.

"Wie sieht er aus? Besser als ich?"

Ich seufzte leise, rollte mit den Augen. Als Baekhyuns Augenbrauen sich zusammenzogen, musste ich mir ein Lachen verkneifen.

"Er sieht wirklich hübsch aus, Baekhyun. Seine Augen glänzen immer, wenn er gute Laune hat und ich hab noch nie ein süßeres Lächeln gesehen. Noch was oder sind wir durch?"

"Findest du ihn nur attraktiv oder auch mehr?"

"Ich mag alles an ihm. Wie er mit mir umgeht und mit seinen Freunden und für mich ist er wirklich... perfekt. Ich find ihn attraktiv, süß, witzig und er ist wirklich cool, aber", Baekhyun setzte sich wieder auf und kam mir näher, rutschte ganz nah an mich heran, "Egal wie oft ich ihm das sage, er checkt es nicht. Und- Und das reicht, ich werd sonst emotional und ich will lieber weiter Dark Souls spielen."

Mit teils zusammengezogenen Brauen sah ich ihm in die dunklen Augen. Er sah mich genau an, lächelte ganz sanft.

"Eins noch."

"Was?"

"Verknallt oder verliebt?"

Einen Moment schloss ich die Augen.

"Glaub es oder nicht, ich bin wirklich verliebt in ihn."

"Oh Sehun, du bist so süß und dieser Vollidiot merkt nicht, dass du's ernst meinst", seufzte er und lehnte sich plötzlich vor.

Mit verschlossenen Augen und ganz leicht geöffneten Lippen, war er auf einmal so nah wie wenn er mich auf die Wange küsste. Nur irgendwie zielte er nicht auf meine Wange. Innerlich erschrak ich ein wenig, als ich plötzlich seine Lippen auf meinen fühlte und kniff die Augen zu. Seine Finger strichen über meine Wange an meinen Hals hinab, während er vorsichtig seine Lippen auf meinen bewegte, wenn auch nur für einen Moment. Wahrscheinlich wirkte es total erzwungen, wie ich versuchte den Kuss in der kurzen Zeit zu erwidern. 

Es war... komisch, ihn zu küssen. Nicht schlecht, aber komisch. Ganz seltsam. Es gefiel mir, wirklich, doch gleichzeitig war es einfach... ja, komisch eben. Er war schon lang mein bester Freund und wir hatten immer aufeinander gehangen. Als ich mich in ihn verliebt hatte, hatte ich das gleiche Gefühl gehabt. Es war anders. Aber gut.

Es rauschte in meinen Ohren und meine Wangen wurden ganz heiß, als hätte ich Fieber. Die Hitze breitete sich weiter aus und ich kam mir total verkrampft und damit auch ziemlich dämlich vor. Er machte mich wirklich nervös und nicht nur, dass ich ihn gerade küsste, nein, ich küsste allgemein eher selten. Bisher... nicht oft. Entsprechend kam ich mir wirklich sehr unbeholfen vor.

"Hast du schon mal geküsst und es mir nicht verraten?", murmelte er zwischen zwei Küssen.

Er ließ mich kaum zu Wort kommen, also schüttelte ich nur ganz knapp den Kopf. Etwas zittrig fasste ich an seine Wange. Vermutlich sah ich ihn an wie ein aufgescheuchtes Tier, doch er ließ sich nicht beirren.

"Dann musst du üben, Hun... Auch wenn du ein Naturtalent bist", seufzte er leise.

Etwas perplex lächelte ich in den Kuss, der folgte, genoss es aber. Ich traute mich so langsam mehr, legte eine Hand in seinen Nacken. Mit dem Daumen streichelte ich die kurzen Haare. Auf einmal schlang er die Arme um mich und zog mich mit sich. Er legte sich halb auf mich. Mit den Zähnen zog er vorsichtig an meiner Unterlippe, leckte über sie drüber.

Vermutlich merkte er, wie nervös ich war, denn er machte erst noch etwas langsamer, legte nur seine Lippen mehrfach zärtlich auf meine. Als ich mich etwas beruhigte, wurde ich auch langsam komfortabler damit, ihn zu küssen und ergriff sogar selbst die Initiative. Mit den Händen in seinem Nacken zog ich ihn runter für einen weiteren Kuss. Doch als ich seine Zunge letztendlich an meiner fühlte, merkte ich, wie mir noch wärmer wurde.

"Und in wen bist du verliebt?", fragte er leise und küsste meine Wange, meine Nase und wieder meine Lippen, "Ich will es wissen, komm schon. Ich will wissen, wen ich hassen muss, weil er mir meinen Liebling wegnimmt."

Ja, das war doch jetzt nicht sein Erst, oder? Ich hatte echt gedacht, er könnte es verstanden haben. Aber oh mein Gott, es klang so gut, wie er das sagte und überhaupt, dass er es sagte. Das war doch ein gutes Zeichen? Also, es klang ziemlich stark danach, dass ich mit meinen Gefühlen nicht mehr allein war. Er war doch eifersüchtig, oder? Er hatte eben schon so geklungen, sich immer vergleichen zu wollen.

"Hyung-", setzte ich an, doch er unterbrach mich. 

"Du bist so süß, er hat dich überhaupt nicht verdient. Ich wette er hat keine Ahnung von dir."

Mein Atem ging seltsam zittrig und ich klammerte mich förmlich an seinem Shirt fest. Der Ältere hatte ein Bein zwischen meine geschoben und ich nahm gerade jegliche kleine Berührungen von ihm wahr. Er lehnte ganz nah über mir. Seine Augen waren nur zwei Drittel geöffnet und er sah runter auf meine Lippen, ehe er sie wieder mit seinen verschloss. Vorsichtig strich er über meine Wange. 

So langsam realisierte ich, was eben passiert war. Ich sah noch einmal in sein Gesicht, sah auf seine rotgeküssten, feuchten Lippen, seine ebenso etwas geröteten Wangen. Ich sah auf meine bebenden Hände, die inzwischen auf seinen Schultern lagen, dann zurück in Baekhyuns dunkle Augen. Mein ganzer Körper war total aufgeheizt und irgendwie war mir vor lauter Aufregung total schlecht. Das hatte ich noch nie gehabt, nicht einmal vor der letzten Premiere.

Der Ältere presste die Lippen zu einer schmalen Linie. Er strich nun durch meine Haare und ordnete sie wieder. Dann setzte er sich auf und zog mich hoch. Er sah in seinen Schoß, in dem er seine Hände nervös knetete. Ich sah einen Moment zur Tür, atmete durch und sah ihn an. 

"Ouh-woah", machte ich und blinzelte ihn etwas verständnislos an, "Ernsthaft jetzt?"

"Uhm... Sorry, ich wollte dich nicht so überrumpeln-", fing er an, doch ich unterbrach ihn sofort.

"Nein, nein, ist äh, ist schon gut, hyung, ich-ich-i-ich wollte- Dieser Vollidiot, den du meinst", er nickte und ich schüttelte leicht entnervt stöhnend den Kopf, "Oh mein Gott, DU bist so ein- DU bist der Vollidiot, Mann! Oh, du bist echt ein Idiot! Willst du mich verarschen, so blind kannst du doch nicht sein, hyung?!", platzte es aus mir heraus.

Aus weit geöffneten Augen starrte er mich an. Das war ja... einfacher gewesen, als gedacht. Und da er mich ja auch geküsst hatte, würde doch auch nichts schlimmes mehr passieren, oder?

Plötzlich nahm er die Hand vor den Mund und begann zu kichern. Er vergrub sein Gesicht nun in beiden Händen und begann lauter zu lachen. Ich beobachtete ihn nur skeptisch. Indes setzte ich mich in den Schneidersitz und wartete ab. Er sah nun wieder auf, wischte über seine Augen und grinste mich an.

"Nein, im Ernst?", gluckste er, "Jetzt echt und ich hab nichts gemerkt? , ich hasse mich gerade so sehr, das glaubst du gar nicht", er nahm meine Hände in seine und drückte sie fest, "Das wollte ich dir nicht antun. Ich, echt? Du bist echt in mich verliebt?"

"Ja. Wirklich, du. Ich-", ich atmete durch, "Ich bin seit Ewigkeiten in dich verliebt und- nichts!"

Er wurde wieder ernst und schüttelte den Kopf. Das war doch jetzt keine Abfuhr oder? Weil schließlich hatte er mich geküsst und nicht andersherum-

"Süßer, es tut mir so leid, dass ich das so lange nicht gemerkt hab. Als du mich hierum gebeten hast, hab ich mal mehr drauf geachtet, die ganzen Wochen, weil ich es echt wissen wollte. Was ich wirklich schon länger hätte tun sollen und dann hab ich wohl nicht alles richtig gedeutet und... Ich war auf einmal so eifersüchtig, weil du mir so wichtig bist und ich weiß jetzt, wie du dich gefühlt haben musst, bei dieser ganzen Scheißaktion mit Eunji. Es tut mir wirklich leid. Verzeihst du mir?"

Oh Gott, nicht dieser Welpenblick.

"Nein."

Sein sanftes Lächeln fiel in sich zusammen. Er war wieder kurz vorm Knatschen. Süß. Damit konnte ich auch besser umgehen, als mit seinem Schmollmund.

"Bitte."

"Nein."

"Sehunie~", maulte er auch schon los und schüttelte meine Hände ungeduldig. 

Daraufhin kam er näher und schmiegte den Kopf an meine Schulter. Er sah mich von unten an. 

"Hundert Prozent", entgegnete ich so streng ich konnte.

Entsetzt richtete er sich wieder auf.

"Ich hasse dich. A~haha, aber dafür müsste ich bei dir schlafen, sonst schaffen wir das nie und wir müssen ganz viel Zeit dafür miteinander verbringen, Schatz-", fing er scheinheilig an.

Stumm lachend lehnte diesmal ich mich zu ihm vor und verschloss seine Lippen mit meinen. Mit 'Schatz' könnte ich mich anfreunden. Ich fasste an seine Wange und strich über sie, fuhr seinen Unterkiefer nach. Er sah mich hinterher an und seufzte.

"Ich hab mich auch in dich verliebt, Hunie. Das hast du mir auch nicht schwer gemacht, als ich mal versucht hab, schlau zu sein und drauf zu achten."

"Versucht."

"Ja."

"Gott sei Dank weiß ich, dass du auch manchmal wirklich schlau sein kannst. Darf ich dir das vielleicht auch nochmal richtig sagen? Ich meine jetzt, wo du's vorweg genommen hast?"

"Sorry. Bitte."

Ich sah ihn abwartend an.

"Bei hundert Prozent."

"Komm schon, es tut mir doch leid!"

"Ausnahmsweise, Lieblingsnerd. Aber erst... fünfundsiebzig Prozent und noch mindestens ganz viele Küsse." 

"Nur weil du so süß bist."




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Comments

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Snehal4567 #1
To be honest I love it