Willkommen, Alice. Willkommen.

Alice im Super Junior Wunderland (German Version)

 

Alice konnte ihren Augen kaum trauen, als sie den Garten betreten hatte. Die Gräser waren so groß wie sie und sie fühlte sich ein wenig verloren.
„Wohin des Weges, junge Dame?“ fragte plötzlich eine Stimme hinter hier. Überrascht drehte sie sich um. Vor ihr stand ein junger Mann mit etwas längeren, braunen Haaren. Er trug eine schwarze Hose, die ihm bis zu den Knien gingen. Lila, schwarz karierte Hosenträger hingen an ihr herab. Sein Oberkörper war durch ein Schwarzes Top bedeckt welches an alles Säumen das selbe Muster hatte. An den Armen trug er schwarze Stulpen an denen goldene Ringe befestigt waren. Auf dem Kopf hatte er lila Katzen Ohren und Alice glaubte hinter ihm einen schwarz-lila gestreiften Katzenschwanz zu erkennen. Er hatte hübsche, große runde Augen, die sie überheblich anschauten. Sein eines Auge war mit seinen Haaren bedeckt und unter dem anderen waren zwei kleine lila Sterne aufgemalt. Er sah gut aus, stellte Alice fest.
 
„Ich suche das weiße Kaninchen.“ sagte sie. „Hast du es gesehen?“
Er lachte kurz auf. „Ich habe alles und nichts gesehen. Doch, wer nur eifrig genug sucht, der findet auch.“ meinte er mit einem breiten Lächeln.
Alice verstand ihn nicht. Er sprach in Rätseln. „Wer bist du?“ fragte sie deshalb.
„Ich bin Heechul.“ sagte er und machte eine angedeutete Verbeugung, die bei ihm jedoch auch spöttisch wirkte. „Die Grinsekatze. Stets zu Diensten, Alice.“
„Woher weißt du meinen Namen?“ fragte sie verwirrt.
„Ups, das war ein versehen. Vergib mir, bitte.“ Er legte seinen Kopf schief und schaute sie immer noch grinsend an. „Wir sehen uns, Alice.“
 
Und als sie blinzelte, war er verschwunden. 'Seltsamer Kerl.' dachte Alice, beschloss dann aber, das Kaninchen weiter zu suchen und nicht über Heechul nach zu grübeln. Sie ging weiter, und musste aufpassen, nicht über die vielen Steine zu stolpern, die überall lagen. Sie lief und lief und hatte keine Ahnung wo sie den Hasen finden sollte. Auch, so fiel ihr ein, brauchte sie eine bleibe für die Nacht, denn so langsam wurde es dunkel um sie herum. Irrte sie sich, oder wurde es schneller Nacht als bei ihr zu Hause? Da erblickte sie plötzlich zwischen den großen Bäumen einen hellen Lichtschein. Was dort wohl sein mag? Vielleicht fand sie dort das Kaninchen.
 
Wie sich herausstellte handelte es sich um eine Lichtung wo ein großer Tisch stand an dem mehrere Personen saßen. Sie waren allesamt, so bemerkte Alice, sehr hübsche junge Männer. Auch wenn sie den Mann mit dem großen Hut am interessantesten fand. Er trug ein etwas älteres und schon ein wenig ramponiertes Jackett, welches ihm trotzdem gut stand. Neben ihm saß ein weiterer junger Mann, der am Kopf große, runde Mauseohren hatte. Er trank gerade einen Schluck aus seiner Teetasse, die einen Sprung hatte. Der Dritte war ein Hase, zumindest hatte der Mann Hasenohren und Alice konnte sogar einen kleinen Stummelschwanz sehen. Doch sie wusste sofort, dass es nicht der Hase war, den sie suchte, denn dieser wirkte ein wenig heruntergekommen. Sie ging ein paar Schritte auf sie zu und stand nun im hellen Kreis der Lichtung. Der Mann mit dem Hut bemerkte sie als erstes. Er stieß den mäuseartigen Mann neben sich an und nickte zu ihr. Der Hasenmann bemerkte sie ebenfalls. Sofort rücken die drei näher zusammen und drehten ihr den Rücken zu.
„Entschuldigung.“ sagte Alice und hob hilflos eine Hand.
„Verschwinde.“ sagte der Mann mit dem Hut. „Wir sind eine geschlossene Gesellschaft.“
„Ja, geschlossen!“ meinte der Mann mit den Hasenohren und lachte seltsam. Alice zog ihre Augenbrauen hoch.
„Wer seid ihr?“ fragte sie die drei.
„Warum sollten wir es dir sagen?“ fragte der Mann mit dem Hut. „Schließlich wissen wir auch nicht wer du bist.“
„Ich bin Alice.“ sagte sie und lächelte unsicher. „Ich bin durch die Tür hergekommen.“
„Alice?“ fragten die drei im Chor und drehten sich gleichzeitig um. „Das ändert natürlich alles. Setze dich doch zu uns.“ meinte der Mann mit dem Hut und deutete auf einen leeren Stuhl mit krummer Lehne. Alice zögerte kurz, ging dann doch zu den dreien und setzte sich hin. Der Stuhl war überraschenderweise äußerst bequem und Alice glaubte, dass sie ein Leben lang hier sitzen könnte.
 
„Ich bin Donghae.“ meinte der eine Mann, nahm den Hut ab und machte eine freundliche kleine Verbeugung. „Der Hutmacher.“
„Freut mich Sie kennen zu lernen.“ meinte Alice, die plötzlich ihre Manieren wieder gefunden hatte. Aber schließlich war sie auf einer Teegesellschaft, da musste sie höflich sein.
„Du darfst mich duzen, werte Alice.“ meinte Donghae und schenke ihr ein charmantes Lächeln.
Er griff nach ihrer Hand, doch bevor er etwas tun konnte, meldete sich der Mann mit den Mauseohren zu Wort.
„Ich bin Kibum.“ meinte er und lächelte sie genau so freundlich an. Alice fragte sich, woher diese Freundlichkeit so plötzlich kam.
„Und ich Ryeowook.“ sagte der Hase mit einem schiefen Grinsen.
„Freut mich ebenfalls.“ sagte Alice und lächelte zurück.
„Sie ist bezaubernd.“ meinte Kibum zu Ryeowook, der lustig kicherte. „Ja, ganz und gar.“ sagte er.
„Ich wollte eigentlich fragen, ob ihr das weiße Kaninchen gesehen habt.“ meinte Alice.
Donghae reichte ihr eine Teetasse, aus der an einer Seite schon ein kleines Stückchen raus gebrochen war. „Trink doch erst etwas, liebe Alice.“ meinte er.
Alice nahm aus Höflichkeit die Tasse entgegen und roch neugierig an dem Gebräu. Es roch süßlich und es erinnerte sie an eine bunte Blumenwiese. Vorsichtig trank Alice einen Schluck, musste jedoch darauf achten, die Flüssigkeit nicht sofort wieder aus zu spucken. Sei schmecke unglaublich bitter und hatte gar nichts von ihrem Geruch.
„Schmeckt er dir?“ fragte Kibum und trank einen Schluck aus seiner Tasse.
„Ja, ganz Hervorragend.“ log Alice und versuchte sich nichts an zu merken.
„Aber um noch mal zu meiner Frage zurück zu kommen.“ sagte sie hartnäckig. „Ich suche einen weißen Hasen.“
„Hach ja, mein Bruder hatte schon immer ein schöneres Fell als ich.“ sagte Ryeowook und schaute betrübt in seine Tasse.
„Aber dein Fell ist doch auch echt schön.“ meinte Alice und lächelte. „Es sieht so schön flauschig aus.“
„Findest du?“ Ryeowook schaute sofort mit einen Grinsen auf. „Danke Alice.“
„Kein Problem.“ sagte sie und drehte nachdenklich die Tasse in ihrer Hand.
„Aber wisst ihr wo ich ihn finden kann?“ fragte sie wieder.
„Keine Ahnung.“ „Nein, Keine Idee.“ „Frag jemand anderes.“ sagten sie durcheinander.
Alice bemerkte, dass sie alle plötzlich seltsam wirkten, so als hätten sie etwas zu verbergen. Wussten sie es wirklich nicht, oder taten sie nur so?
„Dann werde ich mal weiter suchen.“ sagte Alice und stand auf.
„Halt, du hast deinen Tee noch nicht getrunken.“ sagte Donghae.
„Es tut mir wirklich leid, aber es ist dringend. Ich werde auf jeden Fall wieder kommen und mit euch weiter trinken. Entschuldigt mich.“ Sie machte einen kleinen Knicks und verließ mit schnellen Schritten die Lichtung.
 
Sie kämpfte sich durch das hohe Gestrüpp und fand schließlich auf den Weg zurück, auf dem sie vorher gegangen war. Seufzend stellte sie fest, das der Himmel sich langsam verdunkelte. Sie hatte immer noch keine Bleibe und draußen auf dem kalten Boden wollte sie auch nicht schlafen. Ach, wie sehr wünschte sie sich doch ein weiches Bett.
„Willkommen Alice.“ sagte plötzlich einen dunkle Stimme direkt an ihrem Ohr. Erschrocken zuckte sie zusammen und wirbelte herum. Dort stand ein weiterer Mann. Er hatte Blonde Haare und trug ein weißes Jackett mit einem roten Hemd und einer Schwarz-weißen Krawatte. Aus seiner Brusttasche hing eine edle goldene Kette. Wahrscheinlich von einer Uhr, und in einem Knopfloch hatte er eine rote Rose.
 
„Herzlich Willkommen im Wunderland.“ sagte er und machte eine ausschweifende Bewegung mit dem rechten Arm. „Wo alles und nichts möglich ist. Wo Träume in Erfüllung gehen und Ängste Gesichter kriegen.“
Er lächelte freundlich und Alice hatte sogleich das Gefühl, dass sie den Mann kannte. Dass sie ihn schon Ewigkeiten kannte, seit ihrer Geburt und noch früher. Es war, als wäre das Abbild des Mannes ein Abbild ihrer Seele.
„Ich bin der Uhrmacher, Eunhyuk und heiße dich hiermit herzlich Willkommen.“
„Auch sehr erfreut.“ sagte Alice und machte wieder einen kleinen Knicks. „Aber, könnten Sie mir helfen? Ich suche eine bleibe für die Nacht.“
„Mit größtem Vergnügen.“ sagte Eunhyuk und machte einen angedeutete Verbeugung. „Folge mir, Alice.“
Sie gingen den Weg weiter, doch schon nach kurzer zeit war es kein einfacher Trampelpfad mehr, sondern eine kleine gepflasterte Straße. Alice wusste nicht, wie sie die unangenehme Stille, die herrschte durchbrechen konnte, so schaute sie sich einfach nur weiter neugierig um.
„Es freut mich, dass du endlich zu uns gefunden hast, Alice.“ sagte Eunhyuk dann irgendwann.
„Darf ich etwas fragen?“ sagte Alice, während sie um eine kleine Pfütze herum ging.
„Nun hast du deine Frage ja schon gestellt. Aber du darfst mich auch nochmal etwas fragen.“ sagte er und lachte kurz. Es war ein freundliches Lachen, was Alice dazu brachte sich wohl zu fühlen.
„Warum kennt ihr alle meinen Namen?“ fragte sie ihn.
„Wir haben auf dich gewartet, Alice.“ sagte Eunhyuk. „Und viele von uns haben sogleich deine Anwesenheit gespürt. Es tut mir Leid, dass ich nicht eher da sein konnte, ich hoffe dir ist nichts allzu seltsames widerfahren.“
 
„Nein, eigentlich nicht.“ sagte Alice. „Aber ich hab einen Mann, namens Heechul getroffen. Irgendwie ist er seltsam.“
„Du brauchst ihn nicht zu beachten, er redet viel wenn der Tag lang ist.“ sagte Eunhyuk. „Wir sind gleich da.“
Alice nickte. Plötzlich musste sie an die warnenden Worte ihrer Mutter denken, die ihr eingeschärft hatte, nie mit fremden Männern mit zu gehen. Doch Alice beschloss, das sie schon so viele verbotene Dinge getan hatte, dass es nun auch egal war. Es war sicher verboten, hinter Kaninchen her zu rennen und in unergründliche Tiefen zu springen. Außerdem hatte sie etwas getrunken und gegessen wovon sie nicht wusste, was es war und ob es jemanden gehörte. Außerdem war ihr Kleid am Saum schon ganz zerrissen und schmutzig, obwohl Alice doch so aufgepasst hatte. Seufzend betrachtete sie ihr Kleid.
„Was ist los?“ fragte Eunhyuk, dessen Anwesenheit sie für einen Moment vergessen hatte.
„Mein Kleid.“ meinte Alice. „Es ist ganz kaputt.“
 
„Irgendwo finde ich sicherlich noch etwas für dich.“ meinte Eunhyuk und lächelte wieder. Alice fragte sich, ob er auch andere Gesichtsausdrücke konnte. Sie fragte sich, wie es wohl aussehen mochte, wenn er wütend oder genervt war. Oder wenn er träumend in dem Himmel schaute. Alice konnte nicht bestreiten, dass es eine wirklich schöne Vorstellung war.
„Wir sind da.“ meinte Eunhyuk als sie an einem kleinen weißen Häuschen standen.
„Willkommen in meinem bescheidenen Heim.“ sagte Eunhyuk. Alice folgte ihm zur Tür und bemerkte ein kleines kupfernes Schuld neben der Klingen mit der Aufschrift 'Eunhyuk, Uhrmacher, Reparatur jeder Art.' Darunter war etwas kleines in die Platte eingeritzt, doch Alice konnte es nicht mehr erkennen. Sie beschloss, das sie es auch wann anders nachschauen konnte, denn nun war sie Müde und freute sich schon auf ein warmes Bett.
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